Liebe Freunde des OSM,

wie ich euch das vor elf Wochen versprochen habe, kommen wir heute im Teil 7 der kleinen Artikelreihe zu der Werkreihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“ zum Jahr 1991. Damals, ich war gerade frisch aus dem Zivildienst heraus, absolvierte mein Jahr Fachoberschule Wirtschaft und machte sodann den Sprung ins Kol­leg, um in drei weiteren Schuljahren mein Abitur nachzuholen, war eine turbu­lente Zeit. Ich lernte viele neue Menschen kennen, mit denen ich z. T. viele Jah­re lang befreundet war, kam in der Gegend herum, machte Reisen und er­schloss mir beispielsweise das Themenfeld der Philosophie völlig neu.

Ihr könnt euch denken, dass das nicht ohne Einfluss auf meine Geschichten blieb, und wer so denkt, hat damit vollkommen Recht. Im kreativen Bereich be­gann eine neue Ära des Schreibens, schon punktgenau am 1. Januar 1991, als ich die nächste OSM-Serie „Oki Stanwer – Der Missionar“ aus dem Boden stampfte. Darüber habt ihr in der Artikelreihe „Was ist eigentlich der OSM?“ schon Näheres erfahren. Darum soll es heute nicht gehen.

Am 17. Februar wurde das erste Annalen-Werk dieses Jahres fertig gestellt, und das verdient dann thematisch mehr Aufmerksamkeit: „Die magische Waffe“ hört sich auf den ersten Blick vom Titel her an wie eine Fantasystory, aber ich versichere euch, wer das glaubt, könnte nicht falscher liegen. Ich reiste mit die­ser Story zurück ins Schreibjahr 1985 und in einen beendeten KONFLIKT, um eine logische Handlungslücke zu schließen. Das resultierte aus der Tatsache, dass ich ja nach wie vor dabei war, die Romanfassung des KONFLIKTS 13 „Oki Stanwer Horror“ (OSH) (1982-1985) zu schreiben.

Doch „DER CLOGGATH-KONFLIKT“ (CK), wie dieses mehrere tausend Manu­skriptseiten starke Überarbeitungswerk heißt, dümpelte mühsam vor sich hin und wurde, je länger es sich dehnte, umso langsamer. Ein bisschen vergleichbar mit einem Supertanker, der schwache Maschinen hat und zudem leckge­schlagen ist. Keine gute Vorstellung. Und da gab es während der Überarbeitung inhaltliche Lücken, die ich schließen musste. „Die magische Waffe“ war die ers­te solcher Lücken, die ich erfolgreich schließen konnte.

Wir befinden uns in dieser Geschichte in einer Alptraumwelt wieder: man schreibt das Jahr 2123 irdischer Zeitrechnung. Die Menschheit hat durch eine für die meisten Zeitgenossen völlig unbegreifliche Katastrophe magischer Natur Irland eingebüßt. Einige Jahre zuvor ist „irgendetwas“ über Irland explodiert und hat die grüne Insel in eine von untoten Kreaturen und monströs entarteter Vegetation besiedelte Region des Schreckens verwandelt. Allein Oki Stanwer und die engsten Mitarbeiter des so genannten Stanwer-Teams, einer Abteilung des New Scotland Yard, sind inzwischen darüber informiert, was damals gesch­ah und was sie nicht abwenden konnten.

Eine dämonische Macht namens CLOGGATH unternahm offensichtlich mit ei­nem Vehikel, das man später als FRAS-ZONE (kein Schreibfehler!) bezeichnen wird, einen Landeversuch auf Irland, der fehlschlug.

Doch genau in diese Schreckenslandschaft führt nun ein Geheimauftrag eine Gruppe von Söldnern, die ein Relikt bergen sollen, das sich dort befindet – eine so genannte Dämonenwaffe von TOTAM. Und es ist eine Reise in die Hölle…

Nach dieser Geschichte tauchte dann im Bereich des Non-OSM wie ein Geist aus der Flasche eine komplette phantastische Romanserie namens „Barry Car­son“ auf, zu der ich mehrere Romane schrieb, was mich ein paar Monate lang gründlich in Atem hielt – neben dem Schreiben zahlreicher OSM-Episoden und dergleichen. Am 6. Juni stellte ich dann aber die nächste Annalen-Geschichte fertig.

Der Matrixschatten“, so der Titel dieser Novelle, ist ebenfalls von meinen Ar­beiten am CLOGGATH-KONFLIKT inspiriert, das merkt man ganz eindeutig. Und doch ist diese Geschichte nicht Teil von KONFLIKT 13, sondern in einer bizarren Form von… ja, nennen wir es Parallelwelt angesiedelt. Es ist ein wenig schade, dass ich euch eine wesentliche Voraussetzung dieser Geschichte nicht erzählen kann, um die Neugierde auf KONFLIKT 13 zu erhalten. Aber auch so, will mir scheinen, kann ich erläutern, worum es in dieser Geschichte geht.

Der Schauplatz ist einmal mehr das durch den CLOGGATH-Krieg gründlich ver­wüstete englische Königreich, diesmal die in Trümmern liegende Themsemetro­pole London. Hier hat sich ein Statthalter der Dämonenwaffe GOLEM zum Herr­scher aufgeschwungen. Ungeheuerliche Lebensformen bevölkern die Ruinen­stadt, und eine Gruppe zerlumpter Flüchtlinge aus dem Umland, die hierher ge­langt ist, stellt mit Bestürzung fest, dass die Hauptstadt der Insel keine Sicher­heit bietet.

Während eines Erkundungsganges stoßen diese Überlebenden des Infernos auf einen dunkelhäutigen Mann in einem atemberaubend makellosen Anzug, er sieht aus, als sei er von den Sternen herabgestiegen. Das ist nicht völlig ver­kehrt. Nuara Nkimbo, so der Name dieses Mannes (dem Leser des KONFLIKTS 13 durchaus vertraut, allerdings ist er in der Serie gestorben), ist ein Gesandter der legendären Fürstin der Matrix – und ehe er versteht, was geschieht, wird ihm eine Kugel in den Rücken geschossen… und was dann geschieht, übertrifft die schlimmsten Befürchtungen bei weitem.

Einen Monat später, am 8. Juli 1991, fügte ich dann mit „Brennpunkt OKISTAN“ den nächsten Teil der Romanüberarbeitung des KONFLIKTS 15 „Oki Stanwer“ (1981-1984) meinem Oeuvre hinzu, Band 8 der Serie, sollte ich dazu ergänzen. In diesem Roman blendete ich weg von der terranischen Siedlerwelt Beteigeuze IV und von der Zentralwelt, wo ich noch im vorherigen Jahr geweilt hatte. Prot­agonist wurde nun wieder Oki Stanwer.

Er hatte inzwischen in mentaler Form das grässliche Paralleluniversum verlas­sen, in dem TOTAM den KONFLIKT gewonnen hatte (so geschildert im Roman „Kosmos des Terrors“, 1987), und seine treibende Seele reiste nun zurück in die Galaxis Milchstraße des aktuellen KONFLIKT-Universums. Hier landete sie auf der verfallenen Medowelt des okischen Imperiums, auf OKISTAN, und sie über­nahm wie schon einmal einen der wenigen noch vorhandenen Klonkörper Oki Stanwers in dem Komplex Eisgruft.

Natürlich gab es Probleme – denn OKISTAN war zwischenzeitlich von Truppen TOTAMS besetzt worden. Und dann war da noch die gruselige Erkenntnis, dass es Oki Stanwer auf einmal doppelt gab… einmal die Seele des Kaisers der Okis, und dann die Seele jenes Oki-Stanwer-Androiden, die er bei seiner Wiederge­burt vor Monaten aus dem Klonkörper der zoranischen Menschheit vertrieben hatte (so geschehen in Band 1 der Überarbeitung, d. h. dem Roman „Oki Stan­wers Rückkehr“, 1986).

Stress? Das ist noch gar kein Ausdruck dafür. Denn der Android hatte nur ein einziges Ziel: Oki Stanwers Vernichtung!

Anschließend wurde ich für Monate mit der Fertigstellung von Teil 1 des Ro­mans „DER CLOGGATH-KONFLIKT“ absorbiert (Der Titel lautet „Rein“ im Sinne von schuldlos und umfasste 991 Seiten Manuskript).

Am 17. November brauchte ich dann offensichtlich eine gründliche Auszeit – nicht vom OSM, aber von allem, was den CK anging. Und so unternahm ich die Abenteuerreise, fast bis ganz zum Anfang des Oki Stanwer Mythos zurückzurei­sen. Wohin? In den bislang völlig unerforschten KONFLIKT 1.

Um es kurz zu machen – der Raum ist begrenzt heute, und zu viel vorwegneh­men will ich auch nicht – , es wurde ein regelrechter Crashkurs für mich. In nur drei Wochen (der Roman „Der Zathuray-Konflikt“ wurde bereits am 7. Dezem­ber 1991 beendet) schoss ich gleich einem Meteor mit ähnlicher Vernichtungs­wucht durch dieses beschauliche kleine Universum und brachte zahlreiche Din­ge zu einer jähen Blüte.

Was beispielsweise? Ach, die Zivilisation des Planeten Zathuran, wo das kleine humanoide Volk der Desiner gerade dabei ist, bescheidene Raumfahrtziele zu entwickeln und Weltraumteleskope besitzt wie auch eine kleine Raumstation, vergleichbar mit unserer ISS. Ein Sonnensystem, das offensichtlich völlig allein im Kosmos ist. Ein Bauprojekt der Baumeister… und auf einmal von etwas Un­geheuerlichem bedroht, das sich unaufhaltsam nähert – einer Art von schwar­zem Tastfühler, der direkt von einem totgeglaubten Feind kommt: von TOTAM!

Wer hier jetzt Parallelen mit dem Annalen-Roman „In der Hölle“ zieht, liegt so falsch nicht. Nun, die Lichtmächte entscheiden jedenfalls, dass eingegriffen werden muss, und sie senden erstmals ihren Paladin des Lichts, Oki Stanwer, in den Einsatz. Und das Auftauchen und Aufeinanderprallen der Antagonisten löst eine beispiellose Katastrophe aus…

Ein Roman wie ein Fieberalptraum, kann ich euch sagen. Und ich arbeite derzeit daran, ihn abzuschreiben und für euch aufzubereiten. Das wird in diesem Jahr 2015 noch nichts werden, aber höchstwahrscheinlich anno 2016. Auch deshalb wäre es wenig klug, hierüber mehr zu berichten. Zumal ich außerdem noch auf der Suche nach einem Illustrator für ein passendes Titelbild bin… das ist ein zentraler Punkt, warum ich euch viele Geschichten noch nicht zugänglich ma­chen kann. Da ist ein Titelbild in meinem Kopf, aber niemand, der es zeichnen könnte oder wollte… vielleicht finden sich ja beizeiten neugierige kreative Ta­lente, die mich in dieser Hinsicht unterstützen wollen, um dem OSM und ihrem eigenen Wirken so zu mehr Breitenwirkung zu verhelfen. Zu wünschen wäre es unbedingt, und es wäre für beide Seiten von Nutzen.

Soviel sei also zum Kreativjahr 1991 vom Standpunkt der „Annalen der Ewig­keit“ zu berichten. Beim nächsten Mal kümmern wir uns um 1992 und 1993, vielleicht komme ich sogar bis anno 1994. In diesen gesamten drei Jahren ka­men die „Annalen“ nämlich lediglich um 4 Werke voran.

In der kommenden Woche an dieser Stelle erfahrt ihr, auf was für OSM-relevan­ten Themenfeldern ich kreativ im Mai 2015 unterwegs gewesen bin. Bleibt neu­gierig, Freunde!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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