Liebe Freunde des OSM,

im vergangenen Teil dieser Unterserie des Wochen-Blogs kam ich in der Histo­rie des Oki Stanwer Mythos bis zum Juni des Jahres 2008. Damals, ich schrieb es vor sieben Wochen an dieser Stelle, endete meine zwölfmonatige Arbeitsbe­schaffungsmaßnahme beim Stadtarchiv Salzgitter. Endlich gab es also wieder ein wenig Muße in meinem Leben, und ich konnte die zeitraubende Pendelei einstellen und mich wieder deutlicher auf meine kreativen Arbeiten besinnen.

Nun ja, so sah es oberflächlich jedenfalls aus.

Aber im Juli 2008 konnte ich dennoch nur 4 Werke abschließen, im August wa­ren es gerade mal acht.

Was geschah da? Nun, mehrere Dinge kamen zusammen. Zum einen erinnert euch, dass ich Chefredakteur des Fanzines Baden-Württemberg Aktuell (BWA) war, und es ging auf die Nummer 300 zu, die im September 2008 Einsende­schluss haben sollte. Da machte ich mir sehr viele Gedanken über die künftige Gestaltung, über die Jubiläumsausgabe usw., und das fraß eine Menge Zeit.

Zum anderen aber, und das war dann weitaus beängstigender – einerseits – und geradezu elektrisierend aufregend – andererseits – , befand ich mich in einem Malstrom von Roman: im Archipel-Roman „Rhondas Reifejahre“. Und wenn ich mir so anschaue, in welchem Tempo ich hier wirklich ORDNERWEISE Sei­ten füllte, dann schwindelt es mich heute noch. Nur eine kurze Kostprobe dazu:

12. Juli 2008: Fertigstellung von Ordner 3 des o. g. Romans.

26. August 2008: Fertigstellung von Ordner 4 des o. g. Romans.

17. Oktober 2008: Fertigstellung von Ordner 5 des o. g. Romans.

Stellt euch fernerhin vor, dass jeder dieser Ordner wenigstens 400 Seiten Manu­skript enthält… dann habt ihr eine Ahnung, was mich unglaublich gründlich vom OSM ablenkte. Es war ein wirklich phantastischer Arbeitsrausch. Er hatte dann leider ein Nachspiel, das sich nachteilig auf meine Tätigkeit am Oki Stanwer Mythos auswirkte… ich komme gleich dazu. Zunächst noch einmal zurück in den Juli 2008.

Außer einer kommentierten Episode des KONFLIKTS 17 „Drohung aus dem All“ kam hier gar nichts Erwähnenswertes herüber.

Im August kümmerte ich mich mehrheitlich um die Überarbeitung der Non-OSM-Zeitreisestory „Sic transit gloria mundi“, die dann in drei Teilen ab BWA 300 publiziert wurde. Auch das verschlang natürlich eine Menge Energie. Fertige OSM-Werke in diesem Monat? Fehlanzeige.

Der September sah nicht besser aus. Ich kam in der Abschrift und Kommentie­rung von KONFLIKT 17 ein Stückchen voran, aber damit hatte es sich dann auch schon. Immerhin kam ich an ein paar Fragmenten weiter vorwärts, etwa an „Der Ewigkeitssender“, „Quadrantenleben“ und „Die Tänzer der Wahr­scheinlichkeit“. Macht euch keine Hoffnungen, Freunde – das sind heute nach wie vor Fragmente.

Machte der Oktober mehr her? Na ja… das würde ich so nicht sehen. Es entstan­den jede Menge Rezensionen, die hier nicht weiter interessieren, das ja… und dann gab es noch ein Werk, das ich anfing und hier noch naiv als „Story“ klassi­fizierte: den nachmaligen Archipel-Roman „Antaganashs Abenteuer“. Und sonst: jede Menge Archipelwerke…

Na, und dann kam der November 2008, und der Müßiggang endete rapide.

Warum dies, mögt ihr euch fragen? Weil ich mein nächstes Engagement hatte. Auf phantastische Weise war es gelungen, Fuß im Landeskirchlichen Archiv in Wolfenbüttel zu fassen. Also in einem mir vertrauten Umfeld mit einer phantas­tischen Chefin und wunderbaren Kollegen – und einer Aufgabe, von der ich bis dahin nur eine Art von Codewort kannte: „Haus Hessenkopf“.

Diese Arbeit – und einiges andere – sollte mich über ein Jahr in Atem halten und zu so faszinierenden Orten wie dem Haus Hessenkopf nach Goslar, ins Stadtar­chiv Goslar und ins Bundesarchiv nach Berlin führen, ganz zu schweigen, dass ich wie eine Krake kreuz und quer durch das ganze Bundesgebiet biografische und sachliche Fährten zu verfolgen begann, die vom Anfang des 20. Jahrhun­derts über den Ersten und Zweiten Weltkrieg bis in die unmittelbare Gegenwart reichten.

Höchst beeindruckend, gut bezahlt und sehr zufriedenstellend für mich als His­toriker.

Der Phantast kam zu kurz.

Nein, das hing nur bedingt mit den Pendelzeiten nach Wolfenbüttel zusammen oder mit den notwendigen Dienstreisen, ich war einfach, ganz so wie im Falle Salzgitter, durch die intensiven Recherchen und Arbeiten gründlich abgelenkt und reichlich ermattet.

Dennoch entstanden im November ein paar interessante Dinge im Rahmen des Oki Stanwer Mythos.

Ich schrieb beispielsweise an KONFLIKT 2 „Oki Stanwer und das Terrorimpe­rium“ (TI) weiter, selbiges tat ich bei KONFLIKT 7 „Oki Stanwer – Held der Hohlwelt“ (HdH). Es entstand mit „Die Transmitter-Frage“ ein neuer Hinter­grundtext des OSM. Er beschäftigt sich mit etwas, das euch als eifrigen Lesern meiner E-Books schon über den Weg gelaufen ist. Ich gebe euch nur die Stich­worte „Dawson“ und „Hushhin“ sowie „Nylviidin“, und ihr seid schon dicht dran.

Das Transmitternetz der Baumeister. Fußend auf den Entwicklungen des Bau­meisters Quin erstreckt sich der inhaltliche Spannungsbogen wenigstens bis KONFLIKT 22 hinauf, also über einen temporalen Abgrund von etwa 100 Milli­arden Handlungsjahren.

Nicht leicht, dieser Stoff, und ehe ich ihn euch zugänglich machen kann, werde ich noch etwas Vorarbeit leisten müssen, damit ihr die vielen Andeutungen dann auch zu würdigen versteht. Ihr kennt das: ich muss euch mal wieder um eine große Portion Geduld bitten.

Außer diesen Texten kümmerte ich mich um KONFLIKT 4 „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ (IR), wo ich auf ein wirklich unheimliches Phänomen stieß, die so genannte „Spiegelstadt“. Was es damit auf sich hat, müsst ihr beizeiten selbst lesen… das kann ich schwer in knappe Worte fassen. Ich brauchte jedenfalls bis 2011, ehe dieses Werk dann fertig wurde. Das hatte seine Gründe. Hier streifte mich der kalte, ja, eisige Hauch der Zukunft auf grässliche Weise. Mich und ein paar sehr unglückliche Technos aus der INSEL.

Es mag euch ein kleines Zitat vom Anfang dieser Episode genügen, um euch die haarsträubende Komplexität vor Augen zu führen, mit der ich mich konfrontiert sah:

Der Untergang war der Anfang, und der Anfang war zugleich das Ende.

Zeit lief vorwärts und rückwärts, es spielte keine Rolle.

Nicht jenseits des RANDES…“

Heftiger Stoff, echt.

Weiter kam ich glücklicherweise in KONFLIKT 19 „Oki Stanwer – Der Missio­nar“ (DM), wo ich gegen Monatsende doch tatsächlich einen weiteren Band vollenden konnte, der in der höllischen Hohlwelt QUANGOOR-8810 spielte, nämlich Band 48 der Serie mit dem Titel „Kybernetische Vernichtungspläne“. Und gestorben wird in diesem Band… grundgütiger Himmel…

Ich war echt froh, als der Monat vorbei war.

Leider ging es Anfang Dezember nahtlos im gleichen Universum weiter mit Band 49: „Der Trick des Klivies Kleines“, der dann noch haarsträubendere Re­sultate im Gefolge hatte. Und dummerweise war das immer noch nicht das Ende der Fahnenstange. Denn ich hatte einen Mehrteiler vor mir, der erst mit Band 51 enden würde.

Band 50 der Serie, „TOTAMS Direktive“, ließ denn auch nicht lange auf sich warten und wurde im Dezember 2008 ebenfalls noch fertig. Und die Arbeiten an Band 51 „Wahrheit und Legenden“ liefen hernach auf Hochtouren, außerdem blieb ich in diesem Kosmos und arbeitete an zwei weiteren Werken aus diesem Umfeld weiter: an Band 65 „Der Luna-Fehler“, und an „Die Optimierungsfa­brik“.

Wer diesen letzten Begriff schon irgendwo gelesen zu haben meint, aber gerade nicht recht weiß, wo und wann, dem gebe ich einen kleinen Tipp: schaut euch mal die Story „Die Intervention“ an, enthalten in meiner dritten Storysamm­lung „Reinkarnation und andere phantastische Geschichten“. Danach seid ihr ein bisschen schlauer. Leider ist auch diese Geschichte um die „Optimie­rungsfabrik“ bislang lediglich ein Fragment.

Aber ihr seht hieran, dass ich gegen Jahresende allmählich wieder die Kurve zu­rück zum OSM bekam, denn mit den genannten Werken endete dann der De­zember 2008. Leider, muss ich entschuldigend sagen, war diese meine Hoffnung nicht von langer Dauer.

Wieso dies nicht?

Das hatte mit dem zu tun, was ich oben andeutete: Meine historische Arbeit in­terferierte nun mit meiner kreativen Ader, und es fing im Januar/Februar 2009 an.

Manchmal brauchen solche Prozesse Zeit, und gelegentlich mehrere Jahre Ver­zögerungsphase. So ging es mir hier jetzt. Ich hatte in Salzgitter gelernt, in star­ken Ordnungsstrukturen zu denken, und zu Hilfe kam mir dabei meine Vorerfah­rung im Moses-Mendelssohn-Projekt der Herzog August Bibliothek (HAB), wo ich ein paar Jahre zuvor tätig gewesen war.

Da speziell die Archipel-Romane immer länger wurden, ging mir langsam der Überblick verloren, und ich sinnierte: wäre es nicht sehr gescheit, endlich mal ein Gesamtglossar für den Archipel zu besitzen? Ich bejahte diese mir selbst ge­stellte Frage und grübelte darüber nach, was für Vorarbeiten man dafür leisten müsse. Nun, ganz offensichtlich stellte es eine relativ überschaubare und auch zeitlich neben der Archivtätigkeit zu leistende Arbeit dar, die schon in reichli­cher Schar entstandenen Archipel-Geschichten zu glossieren und diese Einzel­glossare dann später zu einem Gesamtglossar zusammenzufassen.

Tja, und damit begann ich dann im Frühjahr 2009. Und das brachte mich im Verein mit meiner Arbeit am Hessenkopf-Projekt wieder ziemlich vom Kurs ab. Und versenkte mich noch tiefer im Archipel.

Aber davon berichte ich dann in der nächsten Ausgabe dieser Artikelreihe.

Nächste Woche erzähle ich an dieser Stelle erst einmal, wie sich der OSM im Februar 2016 entwickelt hat. Nicht verpassen, Freunde!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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