Wochen-Blog 239: Legendäre Schauplätze 5 – Erde

Posted Oktober 1st, 2017 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

es ist ein unscheinbar wirkender blauer Planet am Ende eines Spiralarms einer durchschnittlichen Standardgalaxis, wie es Millionen davon im Universum gibt. Wie sollte man auf die Idee kommen, diese Welt namens Erde, Terra, Sol 3 oder wie immer man sie auch sonst nennen mag, sei etwas Unikates, etwas Singulä­res? Leiten wir das allein aus der Tatsache ab, dass es die einzige Welt ist, die wir persönlich schon mehr oder weniger weit bereist haben? Ist es egozentri­scher Stolz unserer Spezies homo sapiens auf ihre Heimaterde?

Vermutlich ein bisschen von alledem.

Die meisten phantastischen Romane und Serien erweisen sich als außerstande, sich von den Sicherungsseilen des Planeten Erde freizumachen, manche Au­toren lassen sogar ihre Protagonisten – wenn solche Trennung gelingt – ihr Le­ben lang nach der Muttererde suchen. So geschieht es beispielsweise E. C. Tubbs Held Earl Dumarest in der gleichnamigen Romanserie, die es schon seit Jahrzehnten gibt (es ist zweifelhaft, ob er jemals ans Ziel kommen wird, da ist mehr der Weg das Ziel). Und wenn solche Reisenden denn an ihr Ziel gelangen, sind sie nicht selten ziemlich enttäuscht von dem, was sie dort finden. Ich ver­weise da nur mal auf Keith Laumers und Rosel George Browns Zusammenarbeit „Blut der Erde“.1

Im Oki Stanwer Mythos (OSM), der seinerseits weite Teile des Universums im Blick hat, sollte man annehmen, dass die Erde auch eher stiefmütterlich behan­delt wird, und in manchen Ebenen des OSM ist das tatsächlich auch umgesetzt, da sind diese Welt und seine Bevölkerung nicht mal bekannt. In anderen Ebenen hingegen schon… und da fängt es an, interessant und kompliziert zu werden. Nähern wir uns dem Problem dieses legendären Schauplatzes behutsam.

In einigen Monaten wird im Fanzine „Baden-Württemberg Aktuell“ (BWA) der Teil 13 des OSM-Romans „Die Totenköpfe 1: Die Alte Armee“ erscheinen, auf den ich aus gegebenem Anlass heute vorgreifen möchte. Dort werden die Erleb­nisse des Totenkopfs Shylviin beschrieben, der in einem humanoiden Körper in einer versunkenen Welt, der Shopping-Mall von Tushwannet (untergegangen in KONFLIKT 4, der Roman selbst spielt in KONFLIKT 21, also fast 100 Milliarden Realjahre später), gefangen sitzt. Ebenfalls in dieser Mall macht er die Bekannt­schaft von weiteren Totenkopf-Seelen, wie ich das mal vereinfachend nennen möchte. Viele von ihnen stammen von einer Welt namens Erde oder Terra… und das ist Grund für endlosen Streit.

Wieso das jetzt? Nun, lauscht mal selbst:

Shylviin machte die Bekanntschaft von Terranern, wobei diese höchst verwirrend von unter­schiedlichen Welten stammten, die gleichwohl alle Terra hießen und ziemlich eindeutig ein und denselben Planeten darstellten. Dessen ungeachtet musste man auf diesen „Terras“ oder wie man das bezeichnen sollte, aber ganz unterschiedliche Zeiten und Technologielevel un­terscheiden.

Letzteres stellte Shylviin dann wirklich vor ein ordentliches Rätsel und ließ sich überhaupt nur sehr bedingt klären, was daran lag, dass diese Totenköpfe einander gern der Lüge bezich­tigten, der Phantasterei oder Aufschneiderei… viele redeten inzwischen überhaupt nicht mehr miteinander. Nun, es wirkte auch sehr eigenartig: einige von ihnen blieben steif und fest dabei, dass ihre Rasse bis zum Jahre 2124 lokaler Zeitrechnung – und sie bezogen sich alle definitiv auf genau dieselbe Zeitrechnung, das ließ sich durch Nachfragen schnell klären – das solare Heimatsystem niemals verlassen habe.2

Dann hingegen gab es welche, die fest und unbeirrt sagten: Nein, Terra habe doch bis zum Jahre 2092, in dem es dann durch TOTAMS Generalangriff unterging, schon mehr als ein Dut­zend Kolonialwelten gehabt!3 Woraufhin die ersteren widersprachen und meinten: Nein, die Erde sei erst 2124 durch TOTAMS Intervention untergegangen, und das Knochentor CLOG­GATH habe dabei ebenfalls eine zentrale und durchweg zerstörerische Rolle gespielt.

Ja, und dann gab es die Terra-Totenköpfe, die steif und fest behaupteten, nein, nein, das würde alles Unfug sein, sie sollten nicht solches nutzloses Wunschdenken zur Schau stellen, denn jeder, der das erlebt habe, wisse doch genau, wie es tatsächlich gewesen wäre: es sei doch gar nicht CLOGGATH oder TOTAM gewesen, sondern nichts Geringeres als die SIEBEN SIEGEL VON TOTAM selbst hätten die Erde verwüstet und vernichtet, und zwar im Jahre 2061!4

Im Nu war der schönste Streit im Gange, es gab schrecklich viel undiszipliniertes Geschrei, manchmal sogar Prügeleien, und niemand konnte sich dabei einigen.

Gewiss, Shylviin erfuhr auf diese Weise enorm viel Neues, aber aus diesen Disparitäten wurde er wirklich so gar nicht schlau. Und noch schlimmer war es, wenn er dann auf Wesen aus dem „Zweiten Weltkrieg“ der Erde stieß, den es auf der einen Welt gegeben haben sollte, auf der anderen Erde aber eben NICHT. War es wohl möglich, dass es mehrere Welten na­mens Erde gegeben hatte? Alle bevölkert von Terranern sehr verwandter Kultur- und Techno­logiestufen?

Das lehnten natürlich die entsprechenden Totenköpfe generell ab. Nein, es gab nur EINE Erde, und zwar die ihre, und alle anderen erzählten irgendwelchen durchgeknallten Quatsch, aus welchem Grund auch immer (das Argument, sie seien „wahnsinnig“, das funktionierte bei Totenköpfen ja leider nicht…).

Ah, ich spüre, ihr merkt langsam, dass es hier knifflig wird. Wird es in der Tat. Und wenn ihr jetzt sagt: Okay, das ist wie in den DC-Streaming-Serien, wo wir es mit Parallelwelten zu tun haben… dann ist das zwar ein netter Ansatz, aber der funktioniert im OSM auch nur bedingt und hat, das versichere ich euch hier und jetzt eindringlich, mit dem obigen Problem wirklich nichts zu tun. Das ist mehr noch ein Spezialfall davon.

Die wahren Probleme liegen deutlich tiefer.

Denn ja: es gibt und gab verschiedene Erden in verschiedenen KONFLIKTEN des Oki Stanwer Mythos. Und wiewohl ich über den Anfang dieses ganzen Kuddel­muddelfadens bislang nur gewisse Ideen habe, noch keine ausgeformte Ge­schichte, die ich dazu erzählen könnte – das wäre dann Aufgabe des noch zu verfassenden KONFLIKTS 8, der bislang noch nicht mal einen Serientitel besitzt – , kann ich euch hier und heute eine ganze Menge über diesen legendären Schauplatz namens Erde erzählen.

Begonnen hat alles – wie sollte es auch anders sein? – mit der Invasion der Erde. Wann und wo das genau war, ist ein wenig kniffliger zu sagen. Lassen wir mal die Geschichte selbst sprechen:

Im März 1970 wurde ein UFO gesehen.

80 Jahre später, im Jahre 2050(,) hatte sich die Welt entscheidend verändert… Die Menschen hatten eine 120 Millionen Flotte [sic!] von Raumschiffen. Sie wa­ren auf der Venus, der Erde und auf dem Mars stationiert. Die Bumerangflotte lag 10 Millionen Kilometer außerhalb des Sonnensystems. Heute stand die Erde auf ihrer Abschussliste…“5

Das Volk, das hier noch nach der sichelförmigen Gestalt der Raumschiffe „Bu­merangs“ genannt wird, erhält später im OSM die Bezeichnung „All-Hüter“. In dieser durchaus synkretistischen Welt, in der sich zahllose Leseerinnerungen aus Heftromanen der 60er und 70er Jahre eingeschlichen haben, was die Ge­schichte an sich völlig entwertet, wird die Erde für mehrere hundert Jahre un­terjocht, ehe sich die Menschen schließlich in einer heroischen Anstrengung zur Wehr setzen und die Invasoren vertreiben können. Dabei geht allerdings die Erde unter, die Menschheit siedelt auf den siebten Trabanten im Sternbild Altair um.

Als ich bald nach Abschluss dieses Romans, in dem auch bekannte OSM-Ele­mente und -Protagonisten auftauchen (beispielsweise Oki Stanwer, Klivies Klei­nes, die Totenköpfe, TOTAM und das Volk der Baumeister), damit begann, die Handlungsspuren Oki Stanwers zu verfolgen und die Serie „Oki Stanwer“ zu schreiben, da landete ich wo? In der Galaxis Milchstraße… allerdings verdammt weitab von Schuss, nämlich im 75. Jahrhundert irdischer Zeitrechnung. In einer Welt, in der sich die Menschheit über weite Teile der Galaxis kolonistisch ver­streut hatte. Die Erde selbst galt als verloren. Es bedurfte dann Oki Stanwers heroischer Anstrengung, sie wieder zu entdecken und vor der geplanten Zerstö­rung zu retten.

Gleichwohl spielte Terra in dieser Serie keine zentrale Rolle.

Das war ganz anders in einer zweiten OSM-Serie, die zu jener Zeit aufblühte, nämlich „Oki Stanwer Horror“. Hier schrieb man das Jahr 2113, als Oki Stanwer aus dem Nichts auftauchte mit der Aufgabe, die Menschheit gegen die drohen­de Gefahr namens TOTAM zu sensibilisieren und sie zu einer schlagkräftigen Streitmacht zu formen.

Ihr werdet in Bälde mehr aus dieser Welt erfahren, denn ich erwähnte schon vor Monaten, dass ich diese Serie, den KONFLIKT 13 des OSM, in Form des Fort­setzungsromans „DER CLOGGATH-KONFLIKT“ (CK) als E-Book veröffentlichen werde. Durch die Verzögerungen meines E-Book-Programms wird das allerdings wohl Herbst 2018 werden, ehe das klappt.

Wie dem auch sei: In dieser Welt hat die Menschheit die Raumfahrt vorzeitig beendet und sich stattdessen der ökologischen Sanierung des blauen Planeten gewidmet. Natürlich dachte ich damals noch dasselbe wie ihr: wie, bitte schön, kann man diese beiden Zeitlinien der beiden Serien in Deckung bringen? Ant­wort: gar nicht. Offensichtlich gibt es zwei grundverschiedene Erden mit indivi­duellen Zeitabläufen und Zukünften. Nicht das, was man von einer klassischen Parallelwelt erwarten würde.

Die Sache wurde noch schleierhafter durch eine dritte Serie des OSM, die nun ab 1983 ebenfalls heranwuchs. Auch hier ging alles auf der Erde los… aber hier schrieb man das Jahr 2092, und es gab bereits ein vorhandenes kleines Sternen­reich. Die Serie, KONFLIKT 17 des OSM, war „Drohung aus dem All“, und auch sie besaß logisch keine gescheite zeitlinientechnische Schnittmenge mit den beiden anderen Serien.

Erst als mir das komplexe Konzept des OSM klarer wurde und mir bewusst war, dass ich es mit unterschiedlichen, zeitlich aufeinander folgenden Universen zu tun hatte, konnte ich damit leichter umgehen. Es war überhaupt nicht nötig, irgendwelche Zeiten der Finsternis oder Zeitmanipulationen, Wirklichkeitserd­rutsche oder dergleichen zu inszenieren, um die drei Serien in Deckung zu bringen.

Das war doch sehr erleichternd.

Natürlich freute ich mich zu früh. Denn die Angelegenheit an sich blieb unheim­lich genug. Oberflächlich betrachtet konnte ich mich mit dem Konzept der „Ma­trixfehler“ herausreden, wenn es etwa Differenzen im Handlungsstrom gab oder in den Erinnerungen der Protagonisten. Lange Zeit glaubte ich ernsthaft, damit würde ich alle Schwierigkeiten zur vollsten Zufriedenheit geklärt haben – Wunschdenken, selbstverständlich. Aber das ahnte ich damals noch nicht.

Während der OSM wuchs und gedieh, schloss ich den KONFLIKT 15 „Oki Stan­wer“ ebenso ab wie OSH, also KONFLIKT 13, und 1986 folgte KONFLIKT 17 „Dro­hung aus dem All“.

Während ich mich mit anderen, neuen OSM-Serien in fernen Regionen anderer Universen herumtrieb (davon irgendwann später mehr, darum geht es hier nicht, sonst hört dieser Beitrag gar nicht mehr auf), griff ich Gedanken auf, die ich in OSH nicht mehr hatte realisieren können – die SIEBEN SIEGEL VON TO­TAM, über die ich nur wenig wusste. Zeit, darüber ausführlicher zu schreiben. Und das ging natürlich am besten in einem bekannten Setting.

Was heißt das?

Ich landete in KONFLIKT 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ (KGTDUS) wieder auf der Erde… einer Erde, sollte ich gleich dazu sagen, denn sie besaß erneut einen anderen Handlungshintergrund und eine andere An­fangszeit. Diesmal landete ich im Jahre 2034. Eine nicht-kosmische Erde, ganz auf das Diesseits fokussiert. Zugleich eine seltsame Welt, in der der Zweite Weltkrieg zwar stattgefunden, aber die Sowjetunion ebenso wie der Kalte Krieg nach wie vor Bestand hatten. Das erzeugte seine ganz eigenen Komplikationen, die schließlich in einem nuklearen Vernichtungskrieg gipfelten, den die Dämo­nenwaffe GOLEM angezettelt hatte.

Brachte das Oki Stanwer um? Nein.

Er hatte nämlich ganz andere Schwierigkeiten: durch ein Zeitportal zurück­gereist ins 2. Jahrtausend vor Christus, machte er dort die Bekanntschaft mit dem Dämonenschmied von Babylon, niemand Geringerem als dem WESEN TO­TAM selbst… und dann löste er bei der Heimreise ins kleinasiatische Reich der Hethiter ein Zeitparadoxon aus und schnitt sich den Rückweg ab.

Jedenfalls fast.

Er kam in der Gegenwart wieder an, aber sie hatte mit der, die er kannte, kei­nerlei Ähnlichkeit mehr – es handelte sich nun um GOLEMS Wunschwelt, be­herrscht von einem diktatorischen Großreich von Hatti, während GOLEMS Trup­pen einen surrealen Krieg gegen TOTAM führten.

Ein haarsträubendes Abenteuer, von dem ich euch beizeiten mehr berichten werde. Kommen wir wieder zur Erde, diesem legendären Ort, zurück. Ich hatte zwischendrin nämlich schon wieder eine Serie in Bearbeitung, die auch in der Galaxis Milchstraße spielte – KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ (DMadN). Erneut ein kosmisches Sternenreich der Terraner, diesmal im 39. Jahrhundert nach Christus angesiedelt.

Und dann gab es noch, als ich mit KGTDUS 1989 endete, auch hierzu eine Folge­serie, die wirklich phantastisch-bizarre KONFLIKT-Ebene 23 „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“, die mich an transtemporale Zeitreisen, das Tahuantinsuyu der Inkas, den wahnsinnigen Baumeister HORUS und die schwarze Matrix TOTAMS heranführen sollte, von den TASSYJAAREN, den schwarzen Quanten TOTAMS, die ich hier en passant ebenfalls entdeckte, mal ganz zu schweigen.

Bei all diesem „Erden-Chaos“ übersah ich bei der letzten OSM-Serie, die sich primär um die Erde drehte, KONFLIKT 28 „Oki Stanwer – Der Siegeljäger“ (DSj), dass es sich hierbei um eine höchst unheimliche Welt handelte, der ich anfangs auch viele Jahre nur stiefmütterlich Aufmerksamkeit schenkte. Zu mehr kam ich wirklich erst, als eine Reihe der früheren Serien abgeschlossen werden konnten.

Eigentlich hatte ich angenommen, die planetaren KONFLIKTE, also alle jene, die primär auf der Erde spielten, seien gewissermaßen im Sinne der Hegelschen Dialektik stets höhere Level der Erkenntnis. Anfangs sah das ja auch so aus: in KONFLIKT 13 bekam es Oki Stanwer mit Dämonentoren und Dämonenwaffen zu tun. In KONFLIKT 18 kamen die SIEGEL hinzu. In KONFLIKT 23 folgten dann unter anderem die Reiter der Apokalypse und die GRALSJÄGER… aber spätestens, als ich in den 90er Jahren verstärkt in KONFLIKT 28 eindrang, wurde mir klar, dass die Dinge dort grundlegend anders liefen.

Grundlegend anders.

Ich habe schon des Öfteren über diesen „unheimlichen“ KONFLIKT kursorisch berichtet, und ich kann versichern, er ist wirklich ein sehr, sehr gefährlicher Ort, über den ich nur bedingt abschließende Erkenntnisse gewonnen habe. Der überrascht mich ständig von neuem und ist aktuell aus gutem Grund von der Schreibfront suspendiert. Es gilt, vorher einige ältere Werke abzuschließen, ehe ich meine Energie darein verstärken kann.

Während der Arbeiten an KONFLIKT 23, also bis 1994, waren mir immer stärke­re Zweifel gekommen, ob ich tatsächlich mit dem Matrixfehler-Konzept alle Ab­sonderlichkeiten des Matrixfehlers Erde würde klären können. Und ob das alte Matrixfehler-Konzept überhaupt an sich stimmte. Es fühlte sich zunehmend falsch an… und das sollte euch zeigen, dass der OSM kein monolithisch festge­fügtes Gebilde ist, sondern durchaus – in gewissen Grenzen – im Fluss befind­lich. Manchmal fließen die logischen Hintergrundstrukturen aber in sehr seltsa­me Richtung.

So erging es mir, als ich mich ab 2013 allmählich im Zuge der Schreibarbeiten am KONFLIKT 9 „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“ (DKdO) dem Problem der ersten Erde näherte.

Die erste Erde, sollte ich dazu jetzt erwähnen, hatte ich schon vor Jahren irgendwo zwischen KONFLIKT 7 und KONFLIKT 9 verortet. Nachdem mir klar wurde, dass KONFLIKT 7 in der Hohlwelt Hyoronghilaar spielen würde und die Menschen nicht vorkommen konnten, blieb nur KONFLIKT 8. Und als ich hier eine Erinnerungsblende in DKdO niederschrieb und über ein von den Dämonen von TOTAM verursachtes Zeitparadoxon auf der Erde des KONFLIKTS 8 schrieb, kam mir schlagartig zu Bewusstsein, was ich so unheimlich gefunden hatte.

Es war die Ähnlichkeit. Und nein, das Matrixfehlerkonzept war nicht hinrei­chend dafür, auch das noch zu erklären. Nicht zuletzt deshalb, weil ich ja inzwi­schen wusste, wie Matrixfehler wirklich zustande kamen.

Das Ähnlichkeitsproblem kannte ich schon seit sehr langer Zeit. Es lässt sich vielleicht am besten am Beispiel des Schädelfriedhofs von Oban verdeutlichen. Oki Stanwer findet diesen Friedhof, einen Rückzugsort der Dämonenwaffe GO­LEM, in KONFLIKT 13. In KONFLIKT 18, also nicht weniger als 25 Milliarden Jahre später, ist er dort wieder zu Gast… und nichts hat sich verändert, rein gar nichts! Nicht mal die Grashalme scheinen seither höher gewachsen zu sein!

Und auch in KONFLIKT 28, satte 50 Milliarden Jahre nach KONFLIKT 18, ist der Schädelfriedhof von Oban absolut identisch existent.

Wie ein niemals endender Alptraum kehrte dieses Ding immer wieder in die Existenz zurück… und nicht nur das. Dasselbe betraf, mit nur wenigen Abwand­lungen auch alle Staaten der Erde, alle Völker, Sprachen, Städte, Flussläufe, Ge­birge und deren Benennung…

Wäre es, um das mal als tabula rasa zu nehmen, so gewesen, dass nur der Pla­net Erde selbst den Matrixfehler dargestellt hätte, so wäre doch zweifellos die Geologie noch ähnlich bis identisch gewesen. Aber hätte dann jede Mensch­heit, unabhängig voneinander, ihre Städte an exakt denselben Plätzen gebaut, sie mit exakt denselben Sehenswürdigkeiten versehen und bis in feinste Nuancierungen dieselben Sprachen entwickelt, bis hin zu den Geldmitteln und politischen Systemen?

Nein, dachte ich, wenn man da genauer drüber nachdenkt und zugleich eine di­rekte Verbindung in Form von Parallelwelten kategorisch ausschließt, dann ha­ben wir es hier mit einem verdammt unheimlichen Phänomen zu tun. Normal geht ganz und gar anders.

Es mag ein schwacher Trost sein, dass unsereins natürlich solche Dinge wie Großbritannien und London aus unserer Welt vertraut sind und wir damit leich­ter umgehen können, als wenn da auf einmal völlig fremd klingende Nationen, Städte und Sprachen existierten. Aber erklärungsbedürftig bleibt das nach wie vor… und das ist, neben der Tatsache, dass vielfältige „Erden“ im OSM Hand­lungsschauplätze für die Abenteuer Oki Stanwers und seiner Freunde sind, ein ganz zentraler Grund, warum ich die Erde als „legendären Schauplatz“ benannt habe.

Ihr mögt am Anfang vielleicht die Stirne gerunzelt haben, warum ich einen so vermeintlich unspektakulären und bekannten Schauplatz „legendär“ nannte. Nun seid ihr im Bilde.

Über den nächsten legendären Schauplatz verrate ich hier und heute noch nichts, der Blogartikel liegt ja noch Wochen in der Zukunft. Aber wohin wir in der nächsten Woche reisen, das flüstere ich gern schon mal: es geht wieder um eine der seltenen Kosmologie-Lektionen des OSM.

Viel Vorfreude darauf! Bis bald dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Vgl. dazu meinen Rezensions-Blog 133, der am 11. Oktober 2017 erscheinen und dieses Buch besprechen wird.

2 Dabei handelt es sich um Menschen aus der 13. OSM-Ebene „Oki Stanwer Horror“ (1982-1985).

3 Diese Totenköpfe stammen von der Erde der 17. OSM-Ebene „Drohung aus dem All“ (1982-1986).

4 Diese Totenköpfe entstammen der Erde der 18. OSM-Ebene „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Scher­gen“ (1984-1989).

5 Zitat aus dem Prä-OSM-Roman „Der stählerne Tod“, ca. 1979, bislang nur handschriftlich, digital partiell er­fasst.

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