Liebe Freunde des OSM,

wer mich lange kennt, der weiß, dass meine Kreativität unter dem Einfluss star­ker Hitze nicht sonderlich gut funktioniert. Ich neige dann dazu, mich ein wenig zurückzunehmen und Arbeiten auszuführen, die weniger Kraft kosten, meine In­novativität, wenn man so will, erlahmt. So war das auch im Juli 2014.

Die Witterung war zumeist drückend schwül, meine Arbeitsphasen lagen am frühen Morgen und späten Abend, die Nächte waren nicht wirklich richtig er­holsam… ich hing also durch. Und während ich einen großen Packen alter Ge­dichte abschrieb oder neu formatierte, gelegentlich an meinen E-Books feilte und sonst recht wenig tat, konzentrierte ich mich, sobald die Hitze das zuließ, meine Kraft auf eine einzelne Serie des Oki Stanwer Mythos (OSM).

Wo weilte ich? An einem zutiefst abenteuerlichen Ort, und dahin nehme ich euch heute mal ein paar Seiten weit mit.

Der Ort ist der so genannte KONFLIKT 24, also die Serie „Oki Stanwer – Der Neu­tralkrieger“ (NK). Wie ihr aus meiner Artikelreihe „Was ist eigentlich der OSM?“ wisst, ist diese Serie am 5. Juni 1994 gestartet, vor ziemlich genau 20 Jahren. Und nein, sie ist bis heute noch nicht vollendet. Und ebenfalls nein: sie ist auch noch nicht vollständig digitalisiert. Das war eines der wesentlichen Probleme, das mich daran bis heute hindert, hier energisch weiterzukommen.

Nun, für 2014 nahm ich mir denn auch vor, hier die noch nicht digitalisierten Episoden 1-32 abzuschreiben, die dort auftretenden Fehler moderat zu kom­mentieren und dann bei der Serie fortzufahren. Im Juli 2014 war ich bis Band 11 der Serie gekommen, „Flucht ins Chaos“. Ich war also von meinem angestreb­ten Ziel noch ein gutes Stück weit entfernt.

Wie ich das inzwischen üblicherweise mache, begann ich also damit, die Rah­menstrukturen der nächsten Episoden zu übernehmen (üblicherweise sind das so zwischen 2 und 3 Seiten). In einem weiteren Arbeitsgang kamen dann zu­meist 3 oder 4 Seiten hinzu, und nach etwa zwei weiteren Arbeitstagen konnte man davon ausgehen, dass die nämliche Episode fertig war, dann wurde sie Korrektur gelesen, ausgedruckt und in den ersten NK-Ordner eingeheftet.

Während ich so verfuhr, entdeckte ich mit einiger Frustration, dass ich die ge­samte Serie noch nicht glossiert hatte. Das ist dann wirklich hinderlich. Ich mei­ne, die Serie gehört zu denen, die Lexikonseiten aufweisen, ich fing also nicht bei 0 an. Aber Glossieren bedeutet ja nun, dass man das Auftreten jedes lexika­lischen Begriffes in jeder Episode, auf jeder Seite kontrolliert und entsprechend vermerkt.

Und das also nun für mehr als 50 Episoden. Na klasse. Ihr könnt euch meine Be­geisterung vorstellen…

Erleichtert wurde jedoch sowohl die Abschreibarbeit als auch die Glossararbeit (bei der ich natürlich jede Menge Tippfehler bei den abgeschriebenen Episoden fand, was dann den Ausdruck von Korrekturseiten erforderte) von einer Tatsa­che, die ich immer noch spannend finde: der KONFLIKT 24 ist ein chaotischer Malstrom von Ereignissen, die sehr viel schneller voranschießen, als ihr das aus der TI-Serie gewohnt seid. Da dieser KONFLIKT aber leider auch sehr viel Vor­wissen erfordert, kann ich es euch noch nicht zumuten, diese Serie zugänglich zu machen… und wenn ich daran denke, dass ich seit mehreren Jahren beim Schreiben hier pausiere, kann ich euch DAS erst recht nicht zumuten.

Der KONFLIKT 24 ist ein reines Abenteuer, man merkt das schon daran, wenn ich nur erzähle, was ich hier in den Episoden 12-20 der Serie abgeschrieben habe.

In Episode 12, „Das konstruierte System“ und 13 „Die Botschaft des toten Got­tes“ wird die Handlungsebene um das entführte tassinische Raumschiff DA­NACUUR fortgesetzt. In den Bänden 4 und 5 der Serie war die DANACUUR un­terwegs am Rand der Heimatgalaxis Bool, um die so genannte Qaulum-Dunkel­wolke zu erforschen. Dummerweise ist das eine Art von militärischem Sperrge­biet, aus gutem Grund: Im Innern verbirgt sich ein hochgradig gefährliches Bau­meister-EXIL namens HANKSTEYN, und der aktuelle Oberkommandierende der Lichttruppen, der AUREUS, hat hier starke Streitkräfte zusammengezogen.

Als die gestaltwandelnden Tassiner arglos in dieses Überwachungsnetz stol­pern, werden sie beinahe vernichtet – doch ein rätselhaftes Energiewesen na­mens BOYDIA übernimmt ihr Raumschiff und lotst sie an einen Ort, den sie „Astalocon“ nennt. Ebenfalls ein EXIL, also quasi ein Mikro-Universum, aus dem man nur mit ihrer Hilfe wieder entkommen kann.

Hier in Astalocon finden die Tassiner das „konstruierte System“ Cres-lad-vii, BOYDIAS Heimat. Aber ihr Volk ist seit weit über tausend Jahren ausgestorben, und ihr Mentor, der „Schlafende Gott“, ist ebenfalls tot – einem Eindringling zum Opfer gefallen, der sich BASTET nennt (und wer da an die ägyptische Göttin denkt, denkt vollkommen richtig – und wer den Finalzyklus des KONFLIKTS 23 „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“ (1988-1994) kennt, ist diesem Wesen schon einmal auf sehr unschöne Weise begegnet).

Nicht witzig, fürwahr. Und das ist alles erst der Anfang…

Handlungsblende zu den Episoden 14 „Feldforscher“, 15 „Gestrandet in Westai“ und 16 „Der Neutrale“: In Band 6 der Serie machte ich die Bekannt­schaft mit dem unterirdisch lebenden Volk der „Mörder“ (die im übrigen, aber das deute ich heute nur an, verwandt sind mit den Shonta, die den Lesern der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) schon über den Weg gelaufen sind).

Die Mörder werden von einem blauen, unaufhaltsamen Ellipsenfeld verheert, das, wie man später herausbekommt, eine so genannte „Transversale“ ist. Ein Trupp Mörder wird losgeschickt, um den Ursprung des Phänomens ausfindig zu machen, und sie finden tatsächlich das, was sie als „blaue Quelle der Nacht“ be­zeichnen – zusammen mit bizarren Fremdwesen. Als sie hier eine Sprengung auslösen, mit verheerenden Konsequenzen, erfasst sie die blaue Oszillation, und sie landen mitten in einer Galaxis namens Westai.

Das ist schon dumm gelaufen. Noch dümmer ist allerdings, dass die Mörder kei­nerlei Vorstellung von Sonnenlicht, Sternenhimmel, Monden oder dergleichen haben. Sie halten die Welt, auf deren Oberfläche (!) sie gelandet sind, also un­weigerlich für eine große Höhle, und als die Sonne aufgeht, verlieren einige ihr Sonnenlicht, andere den Verstand… und das Transversalenfeld, das sie hierher gebracht hat, gerät außer Kontrolle.

Das wiederum ruft ein anderes Wesen auf den Plan, den so genannten „Neutra­len“, der in einem schwebenden Schloss um den Planeten residiert, auf dem die Mörder gestrandet sind. Er ist schon lange auf der Suche, das Phänomen der Transversalen verstehen zu wollen… und dank der Mörder hat er nun auf ein­mal eine Möglichkeit dazu. Dass das in einer Katastrophe endet, konnte ich zu der Zeit noch nicht ahnen, als ich diese Episoden 1996/97 schrieb.

Handlungsblende zur nächsten Geschichtenebene. Die Bände 17 „Hohlring­land“ und 18 „Im Reich des Todes“ verschlagen mich und zukünftige Leser auf die andere Seite des so genannten „Nachtkristalls“ (Bd. 9 der Serie), wo ich die Fährte der vor ihrer Eiszeit flüchtenden Drachenwesen aus dem Volk der Leet verfolgte.

Ihr heiliges Buch, das „Buch des Ewigen Weges“, gibt präzise Anweisungen, wie sie ihr „Paradies“ erreichen können. Und tatsächlich befindet sich eine idylli­sche Welt auf der anderen Seite des schwarzen Kristalls. Sie ist nur in keiner Weise natürlich, sondern offenbar ein gigantischer Hohlring, übersät mit den Ruinen kleiner Siedlungen. Und während die Leet sich noch begeistert um­schauen, werden sie von den Regenten dieser Welt beobachtet und schließlich gefangen genommen: von lebenden Skeletten, die sich Totenköpfe nennen. Die können aber nicht verhindern, dass Aberhunderte von Leet-Auswanderern nachdrängen in diese rätselhafte Welt namens Hohlringland…

Handlungsblende zur nächsten Geschichtenebene: Band 19 „Stroboskopleben“ blendet um ins tassinische Heimatreich. Dort läuft derzeit eine groß angelegte Abwehrschlacht gegen rätselhafte Phänomene, so genannte „Subraumfühler“ des EXILS HANKSTEYN. Eine Gruppe von Tassinern sträubt sich insgeheim auf dem Planeten Cyxxiol gegen die Evakuierung und hat Kontakt mit einem von HANKSTEYNS Spähern, einem Phänomen aus Regenbogenlicht. Und wird prompt davon atomisiert.

Alles andere als witzig, fürwahr.

Handlungsblende zur nächsten Geschichtenebene: Die von den „Werbern des Lichts“, den rätselhaften Würfelwesen aus dem Volk der Masork evakuierten Tassiner, um die es in den Episoden 20 „AREAL 61“ und 21 „Die Feuersturm­welt“ geht (zu letzterer bin ich in der Abschrift noch nicht gekommen), kom­men auf der anderen Seite des Baumeister-Transmittertors heraus, das in der „Tiefenstation der Baumeister“ auf dem Planeten Tassin freigelegt worden ist.

Ihr Ankunftsort ist sehr gewöhnungsbedürftig – es handelt sich um eine giganti­sche Kunstwelt würfelförmigen Zuschnitts, die „AREAL 61“ genannt wird (was nahe legt, dass es wenigstens 60 ähnliche Habitate gibt, die wahre Zahl liegt weit höher). Die AREALE sind technologische Knotenpunkte im NETZWERK des AUREUS, und sie werden üblicherweise von so genannten „Grauhäutigen“ kommandiert. Da diese aber allein die Arbeiten nicht bewältigen können, haben sie Millionen Fremdarbeiter mit lukrativen Arbeitsverträgen gelockt.

In der Galaxis Damirtin, wo AREAL 61 liegt, ist das Volk der mausartigen Crellys für die Wartung und die Dienstleistungen innerhalb des AREALS zuständig (ver­mutlich nicht nur sie allein, aber ich habe bislang nur Crellys und Grauhäutige gesehen). Hier versuchen die Tassiner natürlich, mehr über die Grauhäutigen, die Crellys, das AREAL und alles dahinter Stehende herauszufinden.

Dummerweise hat eine Tassinerin dabei ausgerechnet eine Körperform ge­wählt, die einen Crelly-Koordinator namens Innaghondir auf bestürzende Weise an seine verflossene Geliebte Viariid erinnert. Und so verliebt er sich Hals über Kopf in die Tassinerin Essiaad. Sie nutzt das natürlich aus, um weitere Informa­tionen zu sammeln. Und sie glaubt dabei auch, die Situation recht gut unter Kontrolle zu haben. Sie glaubt auch, dass Viariid tot ist… und irrt sich damit ebenfalls.

Denn AREAL 61 ist ein Gebilde, auf dem der Tod als Hochverrat gilt und unter al­len Umständen vermieden werden muss. Unter ALLEN Umständen. Und das führt dann, gerade weil der seelisch leidende Innaghondir nicht vergessen kann, ganz unvermeidlich zur nächsten Katastrophe…

Ihr merkt, das ist ein kochender Kessel voll von Rätseln, Problemen und Desas­tern – und allein die Abschrift macht Hunger auf mehr, deutlich Hunger auf mehr. Ich habe mich da also kein bisschen gelangweilt. Und beizeiten nehme ich euch dann wirklich mit auf die Reise in diese geheimnisvolle, unübersichtliche und zutiefst chaotische Welt. Der KONFLIKT 24 ist so prallvoll mit Geheimnissen und Abenteuern, dass ich echt gar nicht weiß, wo ich anfangen soll zu erzählen. Und keine der Handlungslinien ist bis heute auch nur näherungsweise vollstän­dig erzählt, das macht die Angelegenheit noch komplizierter.

Das alles liegt für euch jedenfalls noch ein Weilchen in der Zukunft, wie ich seufzend eingestehen muss. Ich kann nur jeden, der jetzt hier gern Näheres in Erfahrung bringen möchte, weiter vertrösten. Wir kommen da schon noch hin… aber „schnell, schnell“ geht das nicht.

Wohin ich euch allerdings durchaus mitnehmen kann, und zwar in nur einer Woche, von jetzt an gerechnet, das ist in Teil 99 meines Wochen-Blogs. Dort wird es im nächsten Teil meiner Reihe „Work in Progress“ darum gehen, was ich im Oktober 2014 so an Werken im OSM geschaffen habe. Ich hoffe, ihr seid neugierig darauf und wir sehen uns am kommenden Sonntag an diesem Ort.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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