Liebe Freunde des OSM,

wir müssen heute mal ganz still sein, denn ich bin hier undercover unterwegs in geheimer Mission, und niemand darf mich dabei beobachten… ihr natürlich ausgenommen. Ihr dürft mir über die Schulter schauen. Aber passt bitte auf, lasst euch nicht von dem phantastischen Ausblick irritieren – wir befinden uns in Lebensgefahr.

Ich befinde mich in direkter Begleitung dreier jugendlicher Validen, die auf ei­ner unautorisierten Tour unterwegs sind. Eigentlich sollten sie auf ihrer Heimat­welt, TRANSFER 906, in einem Wissenszentrum sein und für spätere Prüfungen lernen, aber so sind diese Tjond eben nicht gestrickt. Viel zu öde, würde Hylshonnor sagen, und damit hätte er vermutlich Recht.

Hylshonnor ist einer der drei Validen, die sich jetzt die breiten Nasen an den Glassitscheiben des Schwebebusses plattdrücken, während sie über die Plane­tarhauptstadt von TRANSFER 1004 fliegen und ihrem unübersehbaren Ziel zu­streben – diesem gewaltigen Wolkenkratzer entgegen. Genau genommen sollte man ihn wohl eher als eine Art von ehernem, schwarzem Tafelberg bezeichnen.

Ich meine, das Zentralmuseum von TRANSFER 1004 ist nun wirklich ein höchst beeindruckender Bau. Seit Jahrhunderten steht er mitten im Herzen der Plane­tenhauptstadt und ragt, jedenfalls den Holoanzeigen nach zu urteilen, die das strikt behaupten, genau 1004 Stockwerke in den diesigen Himmel. Die Spitze des Gebäudes ist ewig in Dunst gehüllt. Angeblich die Kondenswolken der In­nenabluft, die nach oben geblasen wird… physikalisch klingt das durchaus plau­sibel. Das Gebäude ist wenigstens dreitausend Meter hoch, eher noch höher, und es dehnt sich in die anderen Richtungen wenigstens ebenso weit aus, höchstwahrscheinlich ist es noch größer…

Was zur Hölle will ich hier?

Nun, die Frage muss anders gestellt werden: Wie ihr wisst, treibt mich meine Kreativität mit ihren unterschwelligen Bilderströmen in diverse Richtungen, und sie sind in der Regel abhängig von meinem Informationsinput. Oftmals dauert es ziemlich lange, bis sich die Informationen bis an die Oberfläche meines Be­wusstseins hinaufkämpfen können, aber diesmal klappte es relativ rasch… wo­bei „relativ“ wirklich genau das ist.

Drei Gedanken gingen mir durch den Kopf, ehe mich die Idee „überfiel“, über TRANSFER 1004 zu schreiben. Oder besser: weiter daran zu schreiben, denn der Anfang der Geschichte, die unter dem Titel „Sklaven des SYNDIKATS“ in die Annalen der Ewigkeit eingehen wird und zu OSM-Band 1800 kondensieren soll, nach Möglichkeit noch im Jahr 2016 (wenn dieser Blogartikel erscheint, wisst ihr, ob das funktioniert hat), dieser Anfang stammt aus dem Jahr 2010.

Gedanke 1: Ich muss mir allmählich Gedanken machen um OSM 1800.

Gedanke 2: Ich habe eigentlich gar keine Zeit zum Schreiben, da ich mich mo­mentan primär über Museen zu informieren habe (das hat mit meiner Brotar­beit zu tun).

Gedanke 3: Also, am ehesten könnte ich mir den nächsten Band der Yanassicar-Trilogie als OSM 1800 vorstellen… also eben „Sklaven des SYNDIKATS“.

Und dann kam jüngst ein seltenes zweitägiges Wochenende! Die meisten in den zurückliegenden Monaten waren eintägige oder gar keine freien, weil ich da im Homeoffice an wichtigen Termindingen zu arbeiten hatte. Diesmal also nicht. Und schwupp, kaum sitze ich mit einer entspannenden Tasse Tee am Schreibtisch, höre aufregende Musik und rufe die Datei von Band 57 der Serie „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“ (DSf) auf, also den oben mehrfach genannten OSM-Band… da geht es auch schon los.

Mit einem Mal war ich echt mittendrin.

Anno 2010 hatte ich mit dem Band aufgehört, als die drei Schüler – Yanassicar, Hylshonnor und ihre Freundin Ervyrraid – in den Formenergiezug stiegen und sich aufmachten zu TRANSFER 1004. Sie hatten vorher eine beunruhigende Er­fahrung auf eine höchst gefährlichen Welt namens TRANSFER 11 gehabt, von der sie fast nicht mehr wieder weggekommen wären… aber TRANSFER 1004 klang harmlos.

Und faszinierend.

Warum dies? Nun, TRANSFER 1004 ist nach den Datenbänken im GRALSREICH des SYNDIKATS, in dem die Validen leben – sie sind übrigens Abkömmlinge von Landoktopoden, deshalb taucht das Wort „Tentakel“ so oft in der Episode auf – , einstmals ein Planet gewesen, auf dem eine Hightech-Zivilisation existierte. Und jetzt gibt es hier zahllose Ausgrabungsstätten und eben auch prächtige Museen, von denen das größte und mächtigste eben das Zentralmuseum ist, auf das wir gerade zusteuern.

Das untergegangene Volk hörte auf den Namen „Talather“, und während die drei Validen davon noch nie gehört haben, würden bei dem Helfer des Lichts Klivies Kleines in der Galaxis Daarcor gegenwärtig alle Alarmglocken schrillen.

Die Talather waren eine Spezies, die vor langer Zeit – und man muss sie eher nach Hunderttausenden statt nach Tausenden von Jahren zählen – in der Ster­neninsel Xeloon beheimatet. Vor vielen Realjahren bin ich dort in Begleitung von Helfern des Lichts gewesen, die mit der Lichtfestung OREOC II unterwegs waren. Sie entdeckten damals, dass Xeloon eine gründlich geplünderte und ent­völkerte Galaxis war. Und sie liefen hier in eine Falle und wurden von negativen GRALSJÄGERN samt und sonders einkassiert.

Die negativen GRALSJÄGER sind die Wesen, die das GRALSREICH geschaffen ha­ben, in dem das Volk der Validen lebt, dem Yanassicar und seine Gefährten ent­stammen. Von dieser Historie haben die Validen natürlich keine Ahnung. Für sie sind die „Fürsten“, wie sie die GRALSJÄGER nennen, ferne Gestalten, die eigent­lich nie in Erscheinung treten.

In dem Moment, in dem Yanassicar und seine Freunde über die Talather-Kultur auf TRANSFER 1004 stolpern, ändert sich für sie alles auf ziemlich üble Weise. Denn mit Hilfe des Museums wird ein unerwarteter Blick hinter die Kulissen möglich.

Die Talather stammen durchaus nicht von TRANSFER 1004.

Und sie sind zwar ausgestorben, aber erstens unter sehr tatkräftiger Mithilfe der GRALSJÄGER, zweitens aber gibt es noch etwas oder jemanden von ihnen, der seit sehr langer Zeit darauf wartet, Rache zu üben.

Er wartet im Zentralmuseum darauf, dass eine passende Zielperson eintrifft… eine Person, die in Gestalt des arglosen, leicht zu beeindruckenden Yanassicar tatsächlich auftaucht.

Und während er eine Begegnung mit dem Schicksal hat, fahnden die Herren des GRALSREICHS nach der kleinen Gruppe, die so töricht und zugleich so raffiniert war, mit einem Formenergiezug illegal eine eigentlich gesperrte TRANSFER-Welt anzusteuern, eben TRANSFER 11.

Der GRALSJÄGER erstattet seinem Kommandanten Bericht, dem GRALSJÄGER Inciil, und unterbreitet ihm einen abenteuerlich klingenden Plan: was, wenn uns diese Tjonds (man kann das Wort übrigens flapsig mit „Computer-Cracks“ über­setzen, das trifft etwa den Sinngehalt) bei unserem internen Krieg helfen kön­nen… gegen jene abtrünnigen negativen GRALSJÄGER, die den Umsturz im GRALSREICH anstreben?

Inciil findet die Idee zumindest interessant. Und er setzt einen gnadenlosen Jä­ger auf ihre Fährten – seinen Kollegen Jaal, der schon in früheren Universen Mord und Totschlag angerichtet hat. Nun geht er auf Zivilistenjagd… ich sage euch, das ist keine Gutenachtgeschichte, ganz bestimmt nicht…

So lange es vermutlich auch dauern wird, bis ihr diese Geschichten letztlich lest – auf diesen hochkomplexen OSM-KONFLIKT könnt ihr euch wirklich schon freu­en. Schattenwesen, die hier senkrecht an den Wänden entlanglaufen und jede mögliche Form anzunehmen imstande sind, sind noch die harmlosesten Entde­ckungen, die ihr hier machen könnt.

Und, wie gesagt, wir befinden uns hier definitiv im Feindesland. Die negativen GRALSJÄGER sind eine der Fraktionen, die im Hintergrund dieses chaotischen Universums die Fäden des KONFLIKTS ziehen. Wer ihnen in die Quere kommt, wird entweder „ewiger Gast“ – wie die eingefangenen Helfer des Lichts – oder kurzerhand umgebracht.

Mordserien sind für negative GRALSJÄGER nichts Neues. Sie gehen bedenkenlos über die Leichen ganzer Sternenvölker und äschern ohne Wimpernzucken ganze Welten ein, wenn es erforderlich scheint. Das tun sie, weil viele von ihnen der Überzeugung sind, dass „ringsum sowieso schon alle tot sind“ und Massenmord mithin keine Folgeprobleme erzeugen wird.

Nun, es sind Zeitreisende, die die Zukunft (in weiten Teilen) kennen. Und die meisten von ihnen sind, um es vorsichtig zu sagen, ziemlich ausgehakt. Und lei­der auch verdammt machtvoll. Stellt euch ein nahezu omnipotentes, völlig neu­rotisches Wesen vor, das lieber zweimal schießt, ehe es genau hinschaut und (vielleicht) noch eine Frage an die Leiche stellt… dann habt ihr die Herren des GRALSREICHES vor euch.

Will sich irgendwer mit denen ernstlich anlegen?

Also, ich ehrlich gesagt nicht.

Und jetzt muss ich Schluss machen, der Gleitbus setzt gerade zum Landeanflug auf der Plattform des Museums an. Die Leute hier drinnen sind schon ganz ner­vös vor Aufregung und Begeisterung, und das ist für meine drei Validen anste­ckend. Ich verschwinde nun im Museum, schaue aber, dass ich in der kommen­den Woche wieder zum Vorschein gekommen bin, weil ich dann doch weiterer­zählen sollte, wie es in der Artikelreihe „Was ist eigentlich der OSM?“ vor­angehen soll.

Bis bald also, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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