Liebe Freunde des OSM,

ja, und damit kommen wir dann zu einem Ende des magischen Zweikampfs zwi­schen Harry Potter und Lord Voldemort alias Tom Riddle, der die ganze Welt ins Kreuzfeuer geraten lässt und zahllose Tragödien einschließt, ebenso aber auch einen ganzen bunten Strauß an Rätseln aufklärt. Ein voluminöser, lesenswerter Band, keine Frage… aber schon 2007, als ich die unten stehende Rezension ver­fasste, war ich gegen Schluss einigermaßen ernüchtert. Da ich mich nicht als „Harry Potter-Fan“ verstehe, sondern lediglich als ein Phantastik-Fan, der eine Serie schon ganz gern vollständig lesen möchte, fühlte ich mich absolut legiti­miert, kritische Untertöne nicht zu verschweigen.

So interessant es auch gewesen ist, Harrys Weg und schulischem Werdegang zu folgen, so schwierig war dann Rowlings Spagat, in diesem Band die Konfrontati­on angemessen darzustellen – einigermaßen kindgerecht, um die jungen Neule­ser nicht zu verstören, aber zugleich auch glaubwürdig, um den erwachsenen Lesern das Gefühl zu geben, dass hier tatsächlich ein großmaßstäblicher magi­scher Krieg stattfand.

Mein Fazit: der Spagat konnte nicht gelingen. Wie schon in den vorangegange­nen zwei Bänden (vielleicht drei) war das ein Wagnis auf schwankendem Grund, und es klappte nur bedingt. Herausgekommen ist jedoch, bei aller Kritik, ein fas­zinierendes Werk, das den weniger kritischen Leser vermutlich begeistert hat und auch weiterhin faszinieren wird. Es ist kaum zu leugnen, dass die Ver­marktung mittels der Verfilmungen Harry Potter zu einem globalen Phänomen gemacht hat mit einer in die Millionen gehenden Fanbase weltweit.

Wer dem Phänomen bislang ratlos bis skeptisch gegenübersteht, hat hier noch mal die Chance, einem Verständnis näher zu kommen und sich zu überlegen, ob man ihm nicht doch eine Reihe von Lesetagen widmen sollte.

Wer mein Urteil erfahren möchte, der lese weiter:

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

(Harry Potter and the Deathly Hallows)

von Joanne K. Rowling

Carlsen-Verlag, 2007

772 Seiten, geb.

Übersetzt von Klaus Fritz

ISBN 978-3-551-57777-1

Der Schock war wirklich perfekt am Schluss des sechsten Harry-Potter-Romans: Während Harry und der Schulleiter von Hogwarts, Albus Dumbledore, auf der Jagd nach den sinistren Horkruxen waren, erfüllte sich der geheime Plan des Todesser-Sohns Draco Malfoy, und als die beiden Helden zur Schule für Zaube­rei zurückkehrten, befand sich der Feind im Innern der gut gesicherten Mauern.

Bei der sich entwickelnden Schlacht zwischen „Dumbledores Armee“ und den Todessern entpuppte sich der Hauslehrer Severus Snape, Harrys Intimfeind, als Verräter – und tötete Albus Dumbledore! Danach lief er zum Dunklen Lord Vol­demort über und verschwand. Und Harry Potter selbst fasste den schicksals­schweren Entschluss, seine Schulausbildung abzubrechen, das siebte Jahr in Hogwarts nicht zu verbringen, sondern Dumbledores letzten Willen zu erfüllen: Suche und vernichte die Horkruxe Lord Voldemorts!

Erst sehr spät hatte der „Auserwählte“, wie Harry Potter inzwischen in der Zau­berwelt genannt wurde, weil er mehrfach den Attacken Voldemorts getrotzt hatte, von diesen magischen Artefakten erfahren, aus der Erinnerung des neu­en Zaubertränkelehrers Horace Slughorn1: dieser gab Jahrzehnte zuvor einem neugierigen Schüler von Hogwarts namens Tom Riddle, auf dessen begierige Nachfragen zögernd Antworten. Wenn man den Weg zur Unsterblichkeit be­schreiten wolle, gab Slughorn zu, dann könne man versuchen, einen Horkrux zu schaffen, einen magischen Gegenstand, der sozusagen mit einem abgespalte­nen Teil der eigenen Seele imprägniert werden würde. Auf diese Weise könne man aus diesem Horkrux wieder erstehen, auch wenn der eigene Körper vernichtet wäre. Der Preis dafür sei aber schrecklich, in jeder Hinsicht.

Tom Riddle, der sich später Lord Voldemort nannte, schuf nach Albus Dumble­dores Vermutung mehr als nur einen Horkrux, und Riddles Äußerung in den Er­innerungen anderer Zeitgenossen, dass doch „sieben die magischste aller Zah­len“ sei, könnte unter Umständen darauf hindeuten, dass er sieben davon ge­schaffen habe. Zugleich sei dadurch seine Seele so sehr deformiert und ver­stümmelt worden, dass sie quasi nichts Menschenähnliches mehr an sich habe.

Einen dieser Horkruxe hatte Harry bereits Jahre zuvor unwissentlich vernichtet, nämlich mit Hilfe eines Basiliskenzahnes – das sirenenhafte, verderbliche Tage­buch Tom Riddles, das einst in der „Kammer des Schreckens“ Keim für Volde­morts Wiedergeburt werden sollte, unterstützt durch das Blutopfer der jungen Ginny Weasley.2 Einen zweiten Horkrux zerstörte der Schulleiter – einen verzau­berten Ring, dessen verderbliche Kraft aber noch imstande war, Dumbledores rechte Hand absterben zu lassen.3

Nun jedoch, am Ende des sechsten Schuljahres, steht Hogwarts jählings orien­tierungslos da: der Schulleiter ist tot. Sein Mörder, Severus Snape, dem Harry von Anbeginn an misstraut hatte, wogegen Dumbledore immer wiederholte, er vertraue ihm rückhaltlos, flüchtete zusammen mit Draco Malfoy an die Seite des Dunklen Lords. Aus dem Zauberergefängnis von Askaban sind derweil schon seit Monaten die unheimlichen Dementoren desertiert, jene grauenhaften Kreaturen, die von der Hoffnung und dem Glück der Menschen zehren und eine Aura der Depression, Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit verbreiten.4 Und überall im Land nehmen derweil die Morde von Todessern zu, den Anhän­gern von Lord Voldemort. Menschen verschwinden, Angst und Schrecken brei­ten sich grassierend aus.

Und nun der Tod Dumbledores!

Alle Leser waren gewarnt, bereits seit Jahren. Sie wussten: wenn es soweit kam, dann würde Voldemort die Konfrontation suchen, er würde das letzte Hindernis aus dem Weg räumen – Harry Potter – und dann an die Macht zurückkehren. Und genauso kommt es nun tatsächlich im letzten Band der Serie.

Glücklicherweise ist Harry nicht alleine. Seine Freunde Ronald Weasley und Hermine Granger sowie der riesenhafte Wildhüter von Hogwarts, Hagrid, sind fest entschlossen, nicht von seiner Seite zu weichen. Ginny Weasley, das Mäd­chen, das Harrys Herz erobert hat, findet sich außerdem nicht damit ab, dass er sie, des eigenen Schutzes wegen, zunächst zurückweist. Harry weiß nur zu gut, dass er erpressbar wird, wenn ihrer beider Herzensnähe bekannt wird.

Und dann ist da noch immer der Orden des Phönix, von Dumbledore wieder ins Leben gerufen. Nun vom hünenhaften, durch magische Attacken missgestalte­ten Auror Mad-Eye Moody5 geleitet, entwickelt der geheime Orden einen Plan, Harry vor dem bevorstehenden Angriff der Todesser zu schützen.

Als jedoch die Attacke beginnt, kommt es gleich zu Beginn zu mehreren To­desopfern unter Harrys Freunden. Zutiefst erschüttert vergräbt er sich für die nächste Zeit bei Freunden und bekommt nur allmählich mit, wie Voldemorts Parteigänger immer mehr Terror in der Zaubererwelt und auch derjenigen der „Muggel“, also der nicht magisch begabten Menschen, anrichten. Familientra­gödien, schreckliche Unfälle, die keine sind, Intrigen, die auf magische Manipu­lation zurückzuführen sind, all das häuft sich immer mehr, und eine Atmosphä­re der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit breitet sich aus.

Die Mitglieder des Ordens und der mit Harry befreundeten Familien möchten ihn nur unbedingt aus jedem Kampf heraushalten, aber das kann er nicht ak­zeptieren – es gilt, Dumbledores Auftrag auszuführen, der dadurch unmöglich würde. Die Horkruxe müssen gefunden und vernichtet werden, denn nur so be­kommen sie eine reelle Chance, den Dunklen Lord töten zu können.

Sieben Horkruxe sollen es sein, zwei davon sind inzwischen zerstört. Nur von zwei weiteren ist bekannt, was sie vermutlich sind – das Amulett des Hogwarts-Hauses Slytherin (das aber vor vielen Jahren von einem Unbekannten geraubt und durch eine Fälschung ersetzt wurde; die Identität des Diebes, der seinen Namen mit R. A. B. angab, ist unklar) und ein Becher des Hogwarts-Hauses Hufflepuff. Doch was ist mit den anderen drei Horkruxen? Wo sind sie und wie sehen sie aus? Und wie kann man sie zerstören? Außerdem: selbst wenn Harry und seine Freunde die Horkruxe finden, ist es wahrscheinlich, dass sie – ähnlich dem Ring von Sauron6 – einen verderblichen Einfluss auf den Träger ausüben. Dies ist eine Befürchtung, die allzu bald Realität erlangt.

Als wenn das nicht genügt, möchte der neue Zaubereiminister Rufus Scrim­geour, wie schon am Ende des sechsten Bandes, den jungen Harry Potter in sei­nem Sinne instrumentalisieren, damit er die Handlungsweisen des Zauberei­ministeriums unterstützt. Dies kann Harry nicht ernstlich tun, da ihn das Ministerium bekanntlich lange Zeit als närrisches Zeug schwätzenden Teenager hinstellte und der frühere Zaubereiminister Cornelius Fudge die Anzeichen für die Rückkehr Lord Voldemorts selbst dann nicht wahrhaben wollte, als das Dunkle Mal aufstieg und die in den Untergrund verschwundenen Todesser wie­der auftauchten.7

Auch jetzt handelt das Ministerium unverantwortlich überstürzt und verhaftet Leute als potenzielle Todesser, nur damit sie „Erfolge“ vorweisen können. Und solche Heuchelei kann Harry, so jung er auch ist, auf den Tod nicht ausstehen. Da ist er, wie er kühl sagt, „ganz und gar Dumbledores Mann“, selbst nach des­sen Tod. Und er kann sehr stur sein!

Als dann die Hochzeit von Bill Weasley mit Fleur Delacour stattfindet, kommt die erschreckende Nachricht: „Das Ministerium ist gefallen. Scrimgeour ist tot. Sie kommen.“ Die Hochzeitsfeier wird gesprengt, und Harry, Ron und Hermine müssen fliehen – ohne einen Zufluchtsort zu besitzen.

Hogwarts erhält, von den Todessern übernommen, einen neuen Direktor, näm­lich niemand Geringeren als Severus Snape! Die Anwesen der mit Harry be­freundeten Familien stehen unter Beobachtung, Entführungen und Erpressun­gen häufen sich, und selbst den Sitz des Phönixordens, das Anwesen von Harrys verstorbenem Paten Sirius Black am Grimmauldsplatz in London, kommt als Zu­fluchtsort nicht mehr in Frage, da ihn Snape als Mitglied des Phönixordens na­türlich kennt.

Schlimmer noch: Voldemort übernimmt nun den gesamten Zaubereiapparat des Zaubereiministeriums. Harry Potter wird zum Staatsfeind Nummer Eins er­klärt und durch das ganze Land gejagt, zusammen mit seinen engsten Freun­den. Alle magischen Transmissionswege und Netzwerke werden kontrolliert, Strafpatrouillen reisen durchs Land und verfrachten jeden, der sich verdächtig verhält, entweder ins Zaubereiministerium oder nach Askaban, gelegentliche Folterungen inklusive.

Wie, fragt sich der verzweifelte Leser, sollen drei Teenager auf der Flucht und ohne Rückhalt, es schaffen, sich gegen den größten Magier der Welt durchzu­setzen, dessen Horkruxe zu finden (von denen sie meistenteils noch nicht wissen, wo sie sind oder wie sie überhaupt aussehen), wenn sie vorerst nur eins vorhaben: am Leben zu bleiben?

Vielleicht hilft ihnen dabei Dumbledores Testament, das ihnen der Zauberei­minister noch zugänglich gemacht hat. Allerdings sind es seltsame, scheinbar wertlose Dinge: Dumbledores Deluminator8, der erste goldene Schnatz aus dem Quidditch-Spiel9, das Harry einst gewonnen hat, und ein Kinderbuch mit Zau­berermärchen, das in Runenschrift geschrieben ist.

Es ist Hermine, die auf ein Zeichen stößt, das in diesem Buch geschickt verbor­gen ist, ein Zeichen, das auf einem Amulett des etwas verdrehten Zauberers Xe­nophilius Lovegood (Vater der bekannten, etwas seltsamen Mitschülerin Luna Lovegood10, die in diesem Roman auch eine bedeutende Rolle spielt) wieder­kehrt und das von dem Durmstrang-Quidditch-Spieler Viktor Krum11 als das „Grindelwald“-Zeichen betrachtet wird. Doch der Sieg Dumbledores über den Schwarzmagier Grindelwald liegt erst wenige Jahrzehnte zurück.12 Wieso findet Harry dann einen uralten, verwitterten Grabstein auf dem Friedhof von Godric’s Hollow, wo Harrys Eltern begraben liegen?

Mit gehöriger Verspätung – und reichlich demonstriertem Unglauben, weil nie­mand an ein derartiges Märchen glauben mag, ganz besonders nicht Hermine – beginnen die drei Freunde zu verstehen, dass Dumbledore sie nicht nur auf die Suche nach den Horkruxen geschickt hat. Es geht auch um das Vermächtnis der drei Brüder und die geheimnisumwitterten Heiligtümer des Todes.

Doch was genau ist wichtiger? Die Horkruxe? Die Heiligtümer? Oder der Kampf um das eigene Leben? Und was bleibt bei all diesen Entscheidungen auf der Strecke? Die Freundschaft? Die Liebe? Oder der Rest der Welt…? Harry Potter und seine Freunde haben schwere Entscheidungen zu treffen, während die Zau­bererwelt immer mehr im Sumpf der Finsternis verschwindet und die Macht des Dunklen Lords ins Unermessliche wächst…

Man kann nicht sagen, dass sich das Warten auf dieses Buch nicht gelohnt hat, ganz im Gegenteil. Und der Leser des letzten Harry-Potter-Buches kann wirklich Hunderte von Seiten zittern. In der ersten Hälfte des Buches sieht es lange Zeit sehr düster aus, und sehr viel mehr als Flucht gelingt den Helden kaum. Als während der langen Suche nach den Horkruxen schließlich die Freundschaft zwischen Ron, Hermine und Harry auf eine harte Bewährungsprobe gestellt wird, da verfestigt sich zwar eine Erkenntnis aus dem sechsten Band (die hier nicht verraten werden soll), zugleich nehmen aber Zweifel immer größeren Raum ein.

Zweifel an Gewissheiten, die immer quälender werden.

Die berüchtigte Reporterin Rita Kimmkorn13 veröffentlicht nämlich direkt nach Dumbledores Begräbnis eine gehässige Biografie des Hogwarts-Leiters, in der etwa Grindelwald als Dumbledores bester Freund bezeichnet wird. Und was ist mit dem Schicksal von Dumbledores Schwester Ariana, die auf rätselhafte Wei­se umkam? Und mit Dumbledores Bruder? Entspricht die in der Biografie er­wähnte Muggelfeindlichkeit Dumbledores der Realität? Und wenn an diesen Gerüchten etwas ist, was genau mag dann das Endziel von Albus Dumbledores Plan mit Harry Potter sein?

Auf abenteuerliche Weise sind all diese Dinge miteinander verflochten: die Su­che nach der Realität im Märchen der drei Brüder, die Geschichte mit den Hei­ligtümern des Todes, die Horkruxe Lord Voldemorts, der Ursprung von Harrys Tarnumhang14 und der Kampf gegen die Macht des pervertierten Tom Riddle.

Beklemmend gestaltet die Autorin die „Machtergreifung“ durch die Todesser und deren folgende, durchweg rassistische Maßnahmen als Analogie zur natio­nalsozialistischen Rassenpolitik, die Parallelen sind sehr deutlich. Doch sie weiß durchaus noch zu überraschen. Es gilt, auf Kobolde aufzupassen, auf Zauberel­fen, auf Portraits und Spiegelscherben, und schließlich und endlich kehren sich manche Dinge und Verhältnisse auf interessante Weise um.

Gewiss – der wirklich aufmerksame Leser wird von den meisten Dingen gegen Schluss des Romans (ich rede von den letzten 200 Seiten) nur milde überrascht, doch solide Arbeit ist das Buch schon. Es scheint jedoch ein wenig zu schnell fertiggestellt worden zu sein. So muss man entdecken, wie viele Handlungs­stränge im Verlauf des Buches schlicht und ergreifend unter den Teppich ge­kehrt werden. Zum Ende hin wird dann ganz deutlich, dass Rowling nur noch fertig werden wollte. Da schleicht sich der eine oder andere Logikfehler ein. Es sei nur auf die Verbindung zwischen Snape und Draco Malfoy hingewiesen15, die Frage, warum die Lehrerschaft von Hogwarts nicht flächendeckend ausgewech­selt (oder per Imperius-Fluch „umgedreht“) wird, auch vermissen wir letzten Endes eine Lösung der DoloresUmbridge-Geschichte.16

Auch sollte man mit Fug und Recht eine gewisse Einfallslosigkeit bei einigen Na­men gegen Schluss des Romans kopfschüttelnd zur Kenntnis nehmen. So süß dieser Gedanke ist, um den zitternden und bangenden Lesern am Ende zu zei­gen, wer wen „bekommt“ und was danach geschieht, so macht dies alles doch einen etwas künstlich angeklatschten Eindruck. Genau wie schon im Buch 6 drängt sich der Verdacht auf, dass Rowling vom ursprünglich intendierten Ende – dem Tod Voldemorts UND Harrys – absichtlich abgewichen ist, möglicherwei­se auf Druck der Leserschaft.

Es wäre, betrachtet man all diese Details dann zusammen, vielleicht ein wenig sinnvoller gewesen, Joanne K. Rowling hätte sich noch ein halbes Jahr mehr Zeit genommen, an ihrem Abschlussband entschiedener gefeilt und mehr Details eingebaut, selbst auf die Gefahr hin, dass sie dem Roman noch hundert oder zweihundert Seiten Text hinzugefügt hätte. Kein Leser hätte da gemurrt, ganz im Gegenteil. Und genug zu erzählen wäre zweifelsohne gewesen.

Letzten Endes ist es dann also auch in diesem Fall unbestreitbar: gute Bücher sind immer zu kurz. Wenn man dieses hier binnen drei Tagen ausliest, wie ich es getan habe, dann ist dieser Mangel ganz eklatant sichtbar, nicht wahr?

Also, Muggelfreunde und Harry-Fans – verschlingt das Buch! Es gibt (wahr­scheinlich) kein weiteres.17

© 2007 by Uwe Lammers

Soweit zu dem Siebenteiler des Harry Potter-Zyklus. Weitere Romanzyklen werden in nächster Zukunft hier rezensiert werden (beginnend mit Blogartikel 168 im Juni 2018), aber ich möchte aktuell noch nicht verraten, was ich mir da für einen Zyklus und welchen Autor ich da ausgesucht habe.

Vielmehr bin ich bereitwillig dabei, einen kleinen Hinweis zu geben auf die Vorstellung der kommenden Woche: wir reisen in die Frühzeit des 19. Jahrhunderts und kümmern uns einmal wieder um erotische Literatur – das wird in nächster Zeit noch zunehmen, da ich 2017 eine Menge interessanter Romane dieses Genres gelesen habe, die ich vorstellungswürdig finde.

Welcher Roman wird das sein? In einer Woche seid ihr schlauer.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Vgl. Roman „Harry Potter und der Halbblutprinz“, 2005. Vgl. dazu auch den Rezensions-Blog 160 vom 18. April 2018.

2 Vgl. Roman „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“, 1999. Vgl. dazu auch den Rezensions-Blog 144 vom 27. Dezember 2017.

3 Vgl. Roman „Harry Potter und der Halbblutprinz“, 2005. Vgl. dazu auch den Rezensions-Blog 160 vom 18. April 2018.

4 Vgl. Roman „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“, 1999. Vgl.dazu auch den Rezensions-Blog 148 vom 24. Januar 2018,

5 Vgl. Roman „Harry Potter und der Feuerkelch“, 2001. Vgl. dazu auch den Rezensions-Blog 152 vom 21. Februar 2018.

6 Vgl. dazu im Detail J. R. R. Tolkien: „Der Herr der Ringe“.

7 Vgl. Roman „Harry Potter und der Feuerkelch“, 2001. Vgl. dazu auch den Rezensions-Blog 152 vom 21. Februar 2018.

8 Vgl. Roman „Harry Potter und der Stein der Weisen“, 1998. Vgl. dazu auch den Rezensions-Blog 140 vom 29. November 2017.

9 Ja, die Quidditch-Freunde kommen in diesem Buch überhaupt nicht auf ihre Kosten. Auch die Freunde von magischen Eulen nicht…

10 Vgl. Roman „Harry Potter und der Orden des Phönix“, 2003. Vgl. dazu auch den Rezensions-Blog 156 vom 21. März 2018.

11 Vgl. Roman „Harry Potter und der Feuerkelch“, 2001. Vgl. dazu auch den Rezensions-Blog 152 vom 21. Februar 2018.

12 Angeblich fand der Kampf im Jahre 1945 statt. Vgl. Roman „Harry Potter und der Stein der Weisen“. Vgl. dazu auch den Rezensions-Blog 140 vom 29. November 2017. Da in diesem Roman übrigens endlich das ge­naue Datum genannt wird, wann Harrys Eltern starben – 31. Oktober 1981 – , kann man auch den Zeitpunkt einordnen, wann dieser vorliegende Roman spielt. Er handelt etwa 1998/1999. Daraus erschließt sich, dass der Epilog reine Science Fiction ist. Neugierige werden das erkennen.

Nachtrag vom 25. Dezember 2017: Inzwischen ist über Grindelwald etwas mehr bekannt. Vgl. dazu den neues­ten in diesem Universum spielenden Film „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“, 2016. In diesem Film und vor allen Dingen den darauf noch folgenden (angeblich vier weitere) wird die Grindelwald-Geschichte ausformuliert.

13 Vgl. Roman „Harry Potter und der Feuerkelch“, 2001. Vgl. dazu auch den Rezensions-Blog 152 vom 21. Februar 2018.

14 Vgl. Roman „Harry Potter und der Stein der Weisen“, 1998. Vgl. dazu auch den Rezensions-Blog 140 vom 29. November 2017.

15 Vgl. Roman „Harry Potter und der Halbblutprinz“, 2005. Vgl. dazu auch den Rezensions-Blog 160 vom 18. April 2018.

16 Vgl. Roman „Harry Potter und der Orden des Phönix“, 2003. Vgl. dazu auch den Rezensions-Blog 156 vom 21. März 2018. Der Leser kann in diesem Buch übrigens ein unerwartetes Wiedersehen mit Dolores Umbridge „feiern“, ein recht gruseliges, wie ich fand.

17 Wiewohl ich es für sehr plausibel halte, dass es wohl irgendwann einen Geschichtenband geben könnte, in dem gewisse Handlungsstränge oder Details aus dem HP-Kosmos aufgegriffen und ausgearbeitet werden. Wahrscheinlich aber dann wohl nicht mehr von der Autorin selbst, sondern von autorisierten Epigonen. Ein Millionenpublikum wäre ihnen sicher…

Nachtrag vom 25. Dezember 2017: Das obige Urteil ist, aus einer Distanz von 10 Jahren betrachtet, natürlich voreilig gewesen. Es stimmt, dass Rowling in den Potter-Kosmos eigentlich nicht zurückkehren wollte und sich als Krimiautorin unter Pseudonym erfolgreich ein weiteres Standbein aufgebaut hat. Gleichwohl hat sie der Pot­ter-Kosmos nicht losgelassen, wie diverse Publikationen und die neue Filmserie beweisen. Also gibt es neue Bü­cher aus der Welt um Hogwarts, wenn auch natürlich nicht mit Harry Potter…

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