Liebe Freunde des OSM,
die Weiten des von mir so genannten Erotic Empire sind voll von eigenartigen Welten und vielleicht noch seltsameren Geschichten. Thematisch handelt es sich ausdrücklich stets um erotische Novellen bis Romane, und natürlich kann man das arg schematisch nennen. Doch für genau solche Zwecke ist dieser Handlungsraum meiner Schriftstellerei entstanden – um erotische Impulse in kreative Stoffe umzuformen.
Als ich am 25. Mai 2007 damit begann, die heute thematisierte Geschichte zu schreiben, hatte ich wirklich nicht mal entfernt eine Vorstellung, wie lang sie werden würde. Schon im aktuellen Zustand, nach 39 Arbeitstagen, die sich inzwischen auf achtzehn Jahre verteilen, steht dieses Werk eigentlich noch auf einem Rohling-Status. Das ist umso überraschender, finde ich, als es schon nach zwei Tagen mit 24 Entwurfsseiten strukturell fast vollständig als Handlungsbogen vorlag. Doch die Detailausarbeitung zog und zieht sich immer weiter hin.
Insbesondere gibt es einen Punkt in der Geschichte, der mir nach wie vor zu denken gibt – ein sehr reizvoller Punkt, wie ich gestehe, aber ich kann ihn immer noch nicht so ganz logisch fassen.
Doch ehe ich dazu etwas sage, sollte ich vielleicht erklären, worum es in diesem Langzeitprojekt recht eigentlich geht. Dann wird die Angelegenheit vermutlich klarer.
Wir befinden uns am Ende des 22. Jahrhunderts irdischer Zeitrechnung, und die Menschheit seit vielen Jahrzehnten zu den Sternen aufgebrochen und hat zahlreiche terrakompatible Welten per Überlichtflug erschlossen und mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg zur Besiedelung freigegeben.
Während es einige ausgesprochene Desaster gegeben hat, etwa auf den Welten Saigon II (vgl. dazu den Roman „Die Kolonie Saigon II“), Voskinnen (vgl. dazu den Roman „Saskia bei den Nomaden“, Blogartikel 502) oder Salvage Mountain (vgl. dazu das Fragment „Brittanys Abenteuer“, Blogartikel 563), hat sich die Welt Texas II eigentlich vergleichsweise zivil entwickelt. Sie liegt nur 11 Lichtjahre von einem benachbarten Sonnensystem entfernt, das die Kolonialwelt Jefferson beherbergt. Dennoch gilt der mehrheitlich steppenhafte Planet Texas II eher als ein Sprungbrett zum äußeren Siedlungsrand der Menschheit.
Die Konsequenz sowohl aus dem überwiegend ariden Klima wie aus den unerschlossenen Weiten des Planeten hat eine Art Frontier-Denken befördert und Viehzucht zu einem dominanten Gewerbe des Planeten gemacht. Es gibt nur recht wenige, relativ schlichte größere Städte, ansonsten sprenkeln kleine Siedlungen mit wenigen hundert bis vielleicht tausend Bewohnern die endlosen Weiten der Steppen und Halbwüsten.
Alles in allem eine recht unspektakuläre Welt.
Nun, das gilt für die Bewohner. Aber von Jefferson aus gibt es durchaus regen Touristenverkehr. Die meisten Besucher bleiben nicht lange – entweder, weil es ihnen zu öde ist, andere auch, weil sie weiter zu den Sternen reisen und hier nur kurz Zwischenhalt machen möchten.
Für die drei jungen Freundinnen, die üppige Veronika Salin, ihre dunkelmähnige Gefährtin Saskia Andrews und die eher schüchterne Lindsay Vanish sieht das anders aus. Sie sind aus ihrer Heimat Jefferson noch nicht ein einziges Mal fort gewesen, und für sie ist diese unbekannte Welt aufregend und abenteuerlich.
Das richtige Abenteuer, wie sie es verstehen, beginnt für die Freundinnen, als sie nach wenigen ernüchterten Tagen in der Landestadt „Fort Desert“ den Entschluss fassen, sich einer Gruppe von neun Viehtreibern anzuschließen, um den 3-Wochen-Aufenthalt ein wenig mit Flirts anzureichern. Dabei versäumt es Veronika als Anführerin leider, ihr begrenztes Zeitkontingent zu erwähnen. In drei Wochen müssen sie den Rückflug erwischen … es wird nicht dazu kommen.
Schon bald nach dem Aufbruch und dem Entschwinden von Fort Desert am Horizont lassen die kernigen Viehtreiber die Katze aus dem Sack: Die Mädchen hätten sich doch ihnen zweifellos angeschlossen in Erwartung eines erotischen Abenteuer – nun, das können sie gern haben.
Also sollen sie sich jetzt mal alle drei hübsch ausziehen, damit sie sich ordentlich anschauen lassen könnten!
Von dieser schamlos-direkten und ruppigen Ansprache sind Veronika und ihre Gefährtinnen dann doch nicht wenig überrumpelt. Erotische Schäkereien, schön und gut. Aber so von den herrischen Machos gnadenlos zum Strippen aufgefordert zu werden, damit die Kerle muntere und hemmungslose Fleischbeschau betreiben können … das geht dann doch zu weit.
Veronika erbittet also etwas Bedenkzeit.
Sie bekommt sie … doch dann bespricht sie die Lage mit ihren beiden Freundinnen, die davon nicht minder überrumpelt sind. Und sie überredet sie, statt den Machos zu willfahren, lieber stiften zu gehen.
Natürlich werden die drei Freundinnen eine Weile lang verfolgt, doch dann geben die Männer, die sich schließlich sowohl um die Tiere kümmern müssen wie einen straffen Reiseplan einzuhalten haben, die Verfolgung auf … und ziehen ihrer Wege. Und zwar zusammen mit allen Haben der drei Mädchen.
Ehe Veronika, Lindsay und Saskia begreifen, wie ihnen geschieht, verkehrt sich ihre vermeintlich kluge Strategie ins Gegenteil: Auf einmal sind sie ohne Vorräte oder Hilfsmittel hilflos mitten im Nirgendwo gestrandet. Also machen sie sich auf den Rückmarsch nach Fort Desert und haben genug von dieser widerlichen Welt.
Zu ihrem steigenden Unglück verirren sie sich allerdings und haben es nur der Tatsache zu verdanken, dass die Tage nicht so glühend heiß sind wie in irdischen Gegenden vergleichbarer Klimate und dass die Nächte ebenfalls nicht so kalt sind. Zudem haben sie dank eines Crashkurses bei der Reisevorbereitung Kenntnisse über essbare Vegetation auf Texas II verinnerlicht, sodass es wohl auch nicht dazu kommen wird, hier zu verhungern oder zu verdursten.
Genau genommen erfüllt diese ungeplante, autonome Reisemöglichkeit nun sogar gewisse prickelnde Ansprüche an die „Abenteuerlichkeit“ eines solchen Urlaubs. So nehmen sich die drei Freundinnen alsbald bei Rastpausen die Zeit für ausgedehnte lesbische Spielereien miteinander, was auf Jefferson immer scheel beäugt worden ist.
Wo keine Zeugen, da auch kein Urteil, denkt sich Veronika und vernascht ihre Freundinnen munter und lässt sich selbst sinnlich verwöhnen. Für eine Weile geraten dabei ihre Sorgen in den Hintergrund.
Drei Tage später sind sie dann allerdings doch reichlich desillusioniert – und müssen sich eingestehen, orientierungslos zu sein. Die Gegend sieht überall gleich aus, aber weder von Straßen noch Siedlungen oder gar ihren verräterischen Reisekollegen von den Viehtreibern ist irgendetwas zu erkennen.
In dieser Lage treffen sie dann auf drei Männer, die scheinbar nicht als Viehtreiber hier in der Wildnis unterwegs sind, sondern nur mit speziell für Texas II gezüchteten Trabanco-Pferden. Richard Dane, Andrew Serro und Michael Torres sind nicht wenig überrascht über das Auftauchen der drei zerzausten Schönheiten, die sie hier beim besten Willen nicht erwartet haben.
In der Diskussion erweist sich dann alsbald, dass Feuchtkakteen abernten und sie durchaus keine Unmenschen sind. Sie seien deshalb prinzipiell bereit, sie zur nächsten Ansiedlung mitzunehmen … aber zum Nulltarif könne das nicht passieren. Da die drei Freundinnen freilich nichts außer den Kleidungsstücken auf dem Leib dabei haben, der Rest ist ja bei den impertinenten Viehtreibern geblieben und von ihnen gestohlen worden, werden sie zu einem Kartenspiel ermuntert.
Das Spiel geht rasch um Gegenleistungen für „Kost und Logis“, wie es hochtrabend genannt wird. Und es geht – natürlich – um die Kleidung der Freundinnen.
Dummerweise sind die Männer deutlich bessere Spieler als die drei Freundinnen (oder womöglich auch nur solide Falschspieler) … jedenfalls sind die Touristinnen schnell auf der Verliererspur, und schlussendlich müssen sie sukzessive all ihre Kleidung abgeben und sind dann völlig splitterfasernackt für die drei Texas-Bewohner.
Es kann also auch kaum überraschen, als es noch am gleichen Abend zum leidenschaftlichen Sex zwischen den drei Männern und den Freundinnen kommt. Und es ist absolut phantastischer Sex, der ihnen allen sehr gefällt.
Nach dem Sex folgt der nächste Moment der Überrumpelung – als nämlich die Liebhaber sie kurzerhand auf den Bauch drehen und dann ihre Hände auf dem Rücken zusammenbinden. Vorgeblich geschieht das, damit sie sich nicht nächtens kurzerhand mit den Sachen und vielleicht noch mehr Proviant aus dem Staub machen würden … was allerdings ein vorgeschobenes Argument ist.
Das Einschlafen fällt den bestürzten Gefährtinnen begreiflicherweise schwer.
Dabei ist das alles erst der Anfang eines neuen Martyriums, wie sie bald gewärtigen müssen. Denn schon am kommenden Tag müssen sie erleben, dass die drei Männer sich sowohl an ihrer Nacktheit wie auch an der Fesselung noch weiter ergötzen wollen. Sie nehmen sie mit, ja, und sie verpflegen sie und geben ihnen auch die Schuhe wieder, damit sie Schritt halten können … doch ansonsten müssen sie entdecken, dass sie nun als schöner, nackter Sexproviant für die Sammler herhalten müssen.
Dauerhafte Nacktheit und ständige sexuelle Beanspruchung prägen nun die kommenden Tage. Und da sie weiter in Regionen unterwegs sind, in denen sich Veronika, Saskia und Lindsay nicht auskennen, und da sie ja nun noch viel abhängiger von ihren männlichen Begleitern sind, verwandelt sich das zunehmend immer mehr erotische Abenteuer in einen sexuellen Alptraum.
Erst als ihnen nach Tagen klar wird, dass einer der Männer ungeniert ihre Kleidung im Tausch für Nahrungsmittel in einer Siedlung veräußert hat und sie nun außer ihren Stiefeln rein gar nichts mehr besitzen, ist es offensichtlich, dass der Alptraum Dimensionen angenommen hat, die sie zu Beginn nicht einmal in ihren kühnsten Träumen erahnen konnten.
Doch das alles ist noch nichts im Vergleich zu dem Moment, als sie zahlreiche Tage später in praller Nacktheit und gefesselt in eine Siedlung gescheucht werden, wo sie nun wieder auf die verräterischen Viehtreiber treffen, vor denen sie geflüchtet sind … und an die sie nun wie Nutzvieh verkauft werden, vollkommen nackt … womit der Alptraum noch einmal auf unfassliche Weise an Intensität zunimmt.
Veronikas, Lindsays und Saskias Lebensweg ist damit natürlich nur zu einem kleinen Teil umrissen, es geschieht hier im Rahmen der Geschichte in Wirklichkeit noch viel mehr, sowohl während der Zeit mit den Sammlern als auch später noch bei den Viehtreibern. Das blende ich hier einfach mal konsequent aus.
Doch das Unheimlichste in der Storyline geschieht dann erst viele Monate später, ganz zum Schluss des Handlungsbogens:
Denn nun wacht Saskia Andrews aus tiefem Schlummer jählings auf und entdeckt zu ihrer Verwirrung, dass sie sich – bekleidet mit ihren staubigen Sachen – wieder mitten in der Steppe befindet, in Begleitung ihrer ebenfalls bekleideten Freundinnen Veronika und Lindsay. Und die Gegend, in der sie erwacht, kommt ihr beunruhigend vertraut vor. Sie fühlt sich wie in einem seltsamen Wiederholungstraum.
Und in der Tat, es scheint ganz so zu sein: Wenig später treffen sie in einem kleinen Tal drei Männer an einem Lagerfeuer, die drei Trabanco-Pferde bei sich haben. Ihre Namen seien Richard Dane, Andrew Serro und Michael Torres, stellen sie sich bei Veronika und ihren Gefährtinnen vor.
Die gesamte Diskussion verläuft exakt genauso, wie sie in Saskias Erinnerung gewesen ist … und sie weiß schon in diesem Augenblick im Voraus, dass sie beim Kartenspiel verlieren und sich vor den Männern nachher nackt werden ausziehen müssen, um noch etwas später mit ihnen leidenschaftlichen Sex zu haben.
Und Saskia weiß auch, dass man ihnen die Hände fesseln, sie später am kommenden Morgen zum kollektiven Oralsex nötigen wird und sie alle drei dann die nächsten Tage und Wochen als nackte Reisegefährtinnen der Sammler zubringen werden, bis sie als rechtlose Dirnen gelten und wie Nutztiere einfach so verschachert werden.
Die ganze verrückte, entwürdigende Geschichte scheint sich in einer langen Zeitschleife auf durchweg beklemmende Weise zu wiederholen … und Saskia fühlt sich einfach außerstande, aus dem einmal vorgegebenen und vorgelebten Gleis auszubrechen.
Dies ist letzten Endes der seltsame, durchweg phantastische Punkt der Geschichte, der mir immer noch zu denken gibt. Wenn wir uns im OSM befänden, wären alternierende, voneinander abweichende Zeitschleifen kein so großes Problem. Aber wir sind hier im Erotic Empire, das im Grunde genommen sehr viel bodenständiger ist.
Was also passiert hier zum Schluss?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, und ich habe mich noch auf keine festgelegt.
Version 1: Saskia träumt einen höchst lebhaften, variantenreichen Traum. Dann stellt sich die Frage, was der Traum ist – der Anfang des Romans bis zu diesem Punkt, oder das, was nun folgt.
Version 2: Es handelt sich um eine „echte“ Zeitschleife. Dann stellt sich die Frage, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, sie wie auch immer zu beeinflussen. Falls diese Variante zutrifft, müsste ich im Vorher ausloten, wie stark devot Saskias Wesen ausgeprägt ist und ob sie sich dann willenlos in das Schicksal ergibt oder versucht, ihr Schicksal irgendwie zu beeinflussen.
Solange das noch nicht geklärt ist, wird diese Geschichte wohl noch in der Ratlosigkeit verharren und nicht vollständig ausgearbeitet werden können.
In der kommenden Woche schicke ich euch wieder in den KONFLIKT 17, um im Rahmen des Close Up tiefer in die Verhältnisse in der Galaxis Milchstraße anno 2092 einzudringen.
Soviel für heute.
Bis bald, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.