Wochen-Blog 300: Close Up: Der OSM im Detail (1)

Posted Dezember 1st, 2018 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

vor etwas mehr als einem halben Jahr habe ich in meinem Maiblog 2018 einen Gedanken angesprochen für eine neue Rubrik in diesem Blog. Und ich brauchte eine ganze Weile, um mir zu überlegen, wo wohl der ideale Ort und der beste Zeitpunkt wäre, um damit dann auch tatsächlich Ernst zu machen. Wie ihr se­hen könnt, ist die Entscheidung gefallen – es ist heute.

Die 100er-Einträge meines Wochen-Blogs sind, wie auch die 100er-Bände des Oki Stanwer Mythos (der vermutlich, wenn diese Zeilen Ende November 2018 erscheinen, Band 1900 schon überschritten haben könnte oder ihm mindestens bereits sehr nahe gekommen ist), stets Meilensteine, für die ich mir etwas Be­sonderes ausdenke. Das war mit dem Blog 100 „Der OSM auf einen Blick“ so (1. Februar 2015) wie auch mit Blog 200 „OSM-Artikel 2 – Was wäre, wenn der OSM das Rätsel der ‚dunklen Materie‘ lösen hülfe?“ (1. Januar 2017).

Heute schlagen wir nicht nur für den Moment, sondern für die fernere Zukunft ein neues Kapitel meiner kreativen Berichterstattung des Oki Stanwer Mythos auf. Es geht um Folgendes: die Publikation meiner Werke im E-Book-Format ist eher gemächlich, selbst dann, wenn ich zu einem Arbeitstakt von einem E-Book pro Monat wie zu Beginn zurückfinde. Da es aber schon zahlreiche OSM-Serien gibt, von denen ich nur indirekt berichten kann und deren Publikation noch in weiter Ferne liegt, kann ich mir durchaus denken, dass euch das nicht wirklich auf Dauer zufriedenstellt. Vielmehr ist wohl realistisch, dass ihr gern mehr De­tails aus den Welten hören wollt, die im Primärtext noch nicht zugänglich sind.

Ich gestehe, ich sinnierte darüber, ob ich die kommentierten Abschriften der al­ten OSM-Episoden irgendwie auf meiner Homepage zugänglich machen sollte, aber das würde schon vom schieren Textumfang wenig Sinn machen. Auch wisst ihr natürlich aus meiner gelegentlichen „Fehlerlese“, dass ich über viele der Frühwerke heute eher spöttele als sie noch richtig ernst nehmen kann. Und man muss sich ja als Autor nicht selbst demontieren, nicht wahr?

Wie konnte ich also den Spagat lösen, einerseits euch diese Inhalte nicht lang­fristig vorzuenthalten, während ich den direkten Blick auf die unvollkommenen Primärtexte zugleich doch zu vermeiden suchte? Ihr merkt, das Thema ist nicht wirklich trivial. Und es hat mich schon mehrere Jahre im Hintergrund beschäf­tigt.

Die Lösung flog mich im Frühjahr 2018 an, als ich mir anschaute, wie manche Fans der Perry Rhodan-Serie die dortigen Episoden Monat für Monat rezensier­ten. Ja, dachte ich mir, so etwas könnte ich mir für die fertig gestellten OSM-Episoden auch denken. Eine Art Close Up, eine Nahblende auf die Episoden, eine Art knappe Nacherzählung dessen, was darin passiert, so dass man als Le­ser die groben Handlungslinien erkennen kann, die Protagonisten kennen lernt und mit der Zeit einen gewissen Überblick über die Geschichten erhält, die noch nicht überarbeitet zugänglich sind.

Die Close Ups, die mir vorschweben, sind sozusagen ein Mittelding zwischen den Ursprungsepisoden einerseits und den fertigen E-Books andererseits. Und zugleich dienen sie natürlich als „Appetizer“ für spätere Leser, die sich dann, falls sie nicht das Gesamtpaket lesen möchten, einzelne OSM-Serien herauspi­cken können, die für sie von Interesse sind.

Ich meine, natürlich spricht aus mir der allumfassend informierte Autor, wenn ich sage, dass eine selektive Lektüre des OSM nur bedingt Sinn macht und mehr Fragen induziert, als dass sie sie löst. Aber da möchte ich niemanden bevor­munden. Wie ihr euch hier entscheidet, obliegt allein euch.

Nachdem ich die obige Entscheidung getroffen hatte, fragte ich mich natürlich: wo fange ich an? Wer jetzt sagt „Na, am Anfang natürlich“, der hat in meiner Ar­tikelreihe „Was ist eigentlich der OSM?“ nicht richtig aufgepasst. Aus zwei Grün­den nicht: erstens einmal ist der Anfang noch verborgen in undurchdringlichen Nebeln der Verschleierung. Zweitens aber lernt ihr ja durch die Serie „Oki Stan­wer und das Terrorimperium“ (TI) den lesbaren Beginn des OSM sowieso schon im E-Book-Format kennen. Da hätte ein Wiederholen wenig Sinn, es geht uns doch gerade um das Unbekannte.

Da ich 2018/19 mit der E-Book-Publikation der KONFLIKTE 12 und 13 beginnen möchte, ist es auch wenig nützlich, zu diesen Serien Close Ups zu bringen. Aber wie ist es mit den Serien danach? Die KONFLIKTE 14-18 sind bereits vollständig als Episoden vorhanden, wenn auch noch lange nicht alle komplett digitalisiert. Wir haben es hier mit einem Textkorpus von nicht weniger als 415 Episoden zu tun, die ich en bloc als Close Up darstellen kann.

Ja, dachte ich mir, das ist eine gute Ausgangssituation. Und wenn dieser Hand­lungsraum abgeschritten ist, was Jahre dauern wird, kann ich immer noch die KONFLIKTE 20 und 23 in Close Up-Form ergänzen, was weitere 252 Episoden er­gibt.

Euch stockt ein wenig der Atem? Ja, mir auch. Aber als ich 2013 mit den Blogar­tikeln begann, sagte ich euch schließlich bereits, dass ich dieses Mal keine Ein­tagsfliegen produziere oder zufällige Publikation anstrebe, sondern eine struk­turierte Darstellung meines kreativen Lebenswerks. Und genau das werde ich hiermit weiterhin leisten.

Wir beginnen also heute mit den Close Ups im KONFLIKT 14, also der Serie „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (FdC), an der ich vom 15. November 1983, also vor ziemlich genau 35 Jahren, zu schreiben begann. Die letzten Zeilen verfasste ich am 30. Januar 1988. Da der einzige Leser, der jemals diese Zeilen gelesen hat, seit langer Zeit (leider) verstorben ist, ist dies für euch alle Neuland, und für mich wird es eine aufregende Zeitreise sein. Diese Close Ups werden von nun an in regelmäßigen Abständen folgen (es sei denn, reguläre Rubriken wie etwa „Work in Progress“, die auch weiterhin erscheinen, behindern diese regel­mäßige Abfolge, dann verschieben sich die Close Ups um eine Woche) und euch nach und nach mit den fremden Universen und den dortigen Geschehnissen vertrauter machen, als ich das bisher tun konnte.

Ich wünsche euch viel Lesevergnügen mit den folgenden Zeilen.

Close Up 1: Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa

Episode 1: Der erste Helfer des Lichts

(15. November 1983, digitalisiert 2013)

Wir befinden uns im 14. Universum des Oki Stanwer Mythos. Tief in den Weiten des Universums existiert die Galaxis Hun’arc (vgl. dazu Blogartikel 274: „Legen­däre Schauplätze 8 – Hun’arc“, veröffentlicht am 3. Juni 2018). Hier expandiert das Sternenreich der insektoiden Cranyaa, 2.30 Meter großer, vierarmiger We­sen, die stark weiblich dominiert sind und von ihrer Zentralwelt Wislyon aus friedlichen Kontakt mit anderen Sternenzivilisationen ihrer Galaxis suchen. Bislang sind sie dabei eher erfolglos gewesen. Sie haben einen speziellen Planeten erschlossen, Sayliih, auf dem die spätere zentralisierte Brut ihrer Nachkommenschaft geplant wird. Zu Beginn der Handlung, relativ bald nach dem Erschließen der ersten Sternensysteme, werden die Nachkommen aber noch in speziellen Brutbänken an Bord der Raumschiffe bebrütet.

So geschieht das auch in dem Raumschiff WABE-772, die gerade am Rande der Galaxis ein Rotsonnensystem mit einer alten Wüstenwelt erforscht. Die Sonne erhält den Namen Yurok, „Wüstenstern“. Hier sind Spuren einer untergegange­nen Zivilisation gefunden worden, darunter ein hoher Zinnenbau, der noch in­takt zu sein scheint.

Während der Erforschung des Gebäudes, das in weiten Teilen versiegelt ist, wird der Offizier Hurk-To an Bord des Schiffes in der Brutabteilung Zeuge, wie sein dort bebrütetes Ei unvermittelt abstirbt. Wenig später aber trifft er bei ei­ner Außenmission in der Zinne eine wunderschöne Cranyaa-Frau in einem gol­denen Lichtkegel, die sich als seine Tochter Slek-Im bezeichnet.

Sie sei, erklärt sie ihm, als Orakel von den Sieben Lichtmächten gesandt worden und habe für das Volk der Cranyaa unendlich wichtige Informationen. Von die­sem Moment an, fährt sie fort, beginne für das Volk der Cranyaa eine neue Zeit­rechnung – sie seien von den positiven Kräften des Universums auserwählt wor­den, die vorderste Speerspitze eines Kampfes gegen das Böse zu sein. In der nä­heren Zukunft, einige hundert Jahre fern noch, werde der Paladin des Lichts, Oki Stanwer, in Hun’arc erscheinen, und als ihr Feldherr würde er die Schlach­ten gegen eine Macht namens TOTAM führen. Es sei ihre, Slek-Ims, Bestim­mung, die Cranyaa bis dahin zu beraten und als weise Mentorin zu führen. Und seine, Hurk-Tos, Aufgabe als jener Cranyaa, der ihr die leibliche Essenz zur Ver­fügung gestellt habe, seine ungeborene, tote Tochter, aus der sie selbst erstan­den sei, sei es nun, ihr Hüter zu sein.

Slek-Im ist innerhalb der Orakelzinne unsterblich, und auch Hurk-To soll ein sehr langes Leben führen, während sich rings um die Zinne eine Garnison Cranyaa ansiedelt, die Orakelwache. Der Planet selbst wird künftig als Orakelwelt be­zeichnet werden.

Siebenhundert Jahre lang wacht Slek-Im über das Volk der Cranyaa und führt es dazu, Hunderte von Welten zu besiedeln, die Brutwelt Sayliih zu erschließen und zu automatisieren. Und auf der Zentralwelt der Cranyaa, auf Wislyon, wird ein weitläufiges Areal von der Bebauung ausgelassen.

Hier, im so genannten Hillomerg-Park, wird nach den Worten des Orakels in ei­nigen hundert Jahren Oki Stanwers ZEITHORT aus dem Nichts materialisieren und den Zeitpunkt des KONFLIKTS einläuten. Dann, wenn die finstere Macht TOTAM die Grenzen von Hun’arc erreicht, wird er da sein, als Feldherr der Cranyaa, und die Insektoiden in den Kampf führen. Bis dahin soll das Cranyaa-Imperium zahlenstark und wehrhaft sein. Und so geschieht es auch.

Aber der Plan des Orakels und der Lichtmächte hat einen Schwachpunkt: Wie immer ist die Macht des Bösen, TOTAM, unberechenbar. Und weitere Komplika­tionen sollen in der Gegenwart zu einem chaotischen Inferno führen, ehe Oki Stanwer auf der Bildfläche erscheint.

Episode 2: Silbergraue Todesboten

(18. November 1983, digitalisiert 2013)

Siebenhundert Jahre sind seit Band 1 der Serie vergangen. Das Imperium der in­sektoiden Cranyaa ist, wie vom Orakel prophezeit und unterstützt, aufgeblüht und hat sich über Tausende von Welten ausgedehnt. Erste Kontakte mit dem Volk der schildkrötengestaltigen, zierlichen Tekras wurden geknüpft, aber sonst ist die Erforschung der Weiten von Hun’arc bislang erfolglos geblieben.

Das ändert sich, als das Cranyaa-Forschungsschiff LUHMEN unter seinem Kom­mandanten Week-Ta in die so genannte „Sonnenhölle“ vorstößt, den Zentrums­bereich von Hun’arc. Schon im vorigen Jahr wurden verschiedentlich fremde Schiffe gesichtet, deren Kurs aus dem Galaxiszentrum kam. Dort sind die stella­ren Verhältnisse allerdings so kompliziert, dass bislang angenommen wurde, es könne dort kein intelligentes Leben entstanden sein. Dies war offenbar ein Irr­tum.

Auf der Suche nach dem Ursprung der Welt oder des Reiches, von dem die rät­selhaften, schweigsamen Schollenschiffe gekommen sind, dringt die LUHMEN in die „Sonnenhölle“ vor. Dabei entdecken sie in der Tat ein besiedeltes System, das von seltsamen Wesen bewohnt wird – einer Art von Mollusken, die ein zen­trales, rundes Skelett besitzen, das wie eine auf der Schmalseite stehende Scheibe wirkt, umflossen von Muskelgewebe auf beiden Seiten. Die Mogolker, so ihr Name, besitzen allein systemische Raumfahrt, aber sie haben keinerlei Scheu vor dem Erstkontakt mit den Cranyaa.

Im Gespräch mit den Mogolkern kristallisiert sich heraus, dass sie die Wesen in den Schollenschiffen durchaus kennen, sie physisch aber nie gesehen haben. Sie nennen die fremden Raumfahrer Tsoffags. Week-Ta spürt, dass er sich dem Ziel seiner Aufgabe nähert. Leider weiß er nicht, dass zeitgleich draußen im Reich der Cranyaa Aberhunderte von Tsoffag-Schiffen aufgetaucht sind, die ziel­strebig damit beginnen, kleinere Angriffe gegen die Cranyaa-Welten zu fliegen und ungeachtet ihrer kleinen Schiffe nahezu unverwundbar sind.

Und die Königin der Cranyaa, Sini-Ag, wird vom Orakel zur Orakelwelt zitiert und empfängt eine Warnung: Sie solle dringend das Expeditionsschiff LUHMEN war­nen. Die LUHMEN-Besatzung soll die Welt der Tsoffags finden und diese von der Geißel namens ROOKAX befreien, sonst drohe massive Gefahr für das Reich. So­wohl Oki Stanwer als auch TOTAM näherten sich gegenwärtig Hun’arc, aber es sehe danach aus, als seien TOTAMS Schergen näher. Für das Reich der Cranyaa müsse die höchste Alarmstufe ausgerufen werden.

Leider ist es dafür bereits zu spät. Und der Kontakt mit der LUHMEN ist abgeris­sen…

Episode 3: Dunkelmonds Ultimatum

(20. November 1983, digitalisiert 2013)

Die Situation im Reich der Cranyaa eskaliert an mehreren Fronten. Während das Expeditionsschiff LUHMEN im Zentrum von Hun’arc im Reich der Mogolker ge­parkt ist und die Forscher sich mit der fremdartigen Zivilisation befassen, hat das Orakel die Königin der Cranyaa, Sini-Ag, gewarnt. Aber immer mehr Tsoffag-Schollenschiffe erscheinen im Reich der Cranyaa. Während die meisten sich vollkommen still verhalten, tanzen einige aus der Reihe und verüben Anschläge auf Cranyaa-Welten. Diese „Hitzköpfe“ werden aber von dem Anführer der Tsof­fags, Dunkelmond, zur Rechenschaft gezogen und mitsamt ihren Raumschiffen ausgelöscht.

Ist das ein gutes Zeichen?

Nein.

Das merken zahlreiche Cranyaa auf der Industriewelt Yroo-Tee bald darauf, als sie einer schwächenden Strahlung ausgesetzt werden, die offensichtlich von den Tsoffag-Einheiten aus dem Orbit ausgeht. Die direkte Konfrontation mit den Tausenden von Fremdeinheiten suchen die Cranyaa nicht, weil deren Ziele noch definitiv unklar sind.

Der Cranyaa-Kommandant Week-Ta von dem Expeditionsschiff LUHMEN ist ebenfalls ahnungslos. Würde er die Gespräche der Mogolker belauschen kön­nen, so wäre er zweifellos entsetzt – für die Mogolker sind die Cranyaa Feinde, Diener der „Schreckensinkarnation Oki Stanwer“, die es mit allen Mitteln zu be­kämpfen gilt. Die Mogolker bereiten deshalb einen Hinterhalt für die Forscher vor.

Und draußen im Reich der Cranyaa, wo das Orakel Slek-Im die Königin ausdrü­cklich davor gewarnt hat, sich mit den Tsoffags anzufreunden (!), weil dann Schreckliches geschehen werde, offenbart der Kommandant der Invasoren, Dunkelmond, sein wahres Ziel: er stellt ein Ultimatum an die Cranyaa. Sie sollen sich alle von der „Schreckensinkarnation Oki Stanwer“ lossagen und den Tsof­fags unterwerfen, damit die „Lichtinkarnation Rookax“ die Herrschaft überneh­men kann.

Damit hat der KONFLIKT in Hun’arc definitiv begonnen, die erste Eskalation steht unmittelbar bevor…

Soweit der erste „Close Up“ zur FdC-Serie. In der nächsten Folge werde ich, da auf die Einleitung verzichtet werden kann, einige mehr Episoden darstellen kön­nen. Aber ihr seht schon hieran, dass die FdC-Serie sehr schnell auf Touren kam… freilich mit relativ wenig Inhalt je Episode. Das kann nicht überraschen, weil die Folgen jeweils nur 15 handschriftliche Textseiten lang waren. Das sollte noch geraume Zeit so bleiben

Mehr über das Reich der Cranyaa und das Imperium der Mogolker erfahrt ihr im nächsten Close Up.

Bis demnächst, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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