Blogartikel 379: Legendäre Schauplätze 18: RANTALON

Posted Juni 7th, 2020 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

der Stichtag ist der 20. Mai des Jahres 3938. Der finale KON­FLIKT bricht aus, als es endlich gelingt, dass galaktische Einhei­ten die Welt erreichen, die seit langem als der Hauptkampfort der Kräfte des Lichts und der Finsternis in der Galaxis Milchstra­ße benannt worden ist.

RANTALON.

Und der Tag des Triumphs wird zugleich zum Tag des Entset­zens, denn der Zugang zur Welt RANTALON wird durch den Pakt mit einem Verräter erkauft – und dieser Verräter schickt die Ga­laxisrebellen auf eine Reise in die Vergangenheit, eine Reise ohne Rückfahrkarte. Damit scheint alles verloren. Aber …

Moment, Freunde, ihr wisst gar nicht, wovon ich spreche, das vergaß ich natürlich. Im Gegensatz zu mir wisst ihr selbstver­ständlich nicht, dass ich diese Welt und die eben sehr knapp skizzierte dramatische finale Sequenz, die zu den dramatischen 25 Bänden des KONFLIKTS 16 in der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ führt, schon seit mehr als 20 Jahren ken­ne. Denn solange ist diese Serie schon vollendet, jedenfalls in der nicht-digitalisierten Episodenfassung. Von einer vernünftig lesbaren und genießbaren Serie kann man in diesem Kontext noch nicht reden. Und da ich diese Serie noch nicht im Digitali­sierungsprogramm habe (vielleicht wird das Ende 2021 etwas, aber dafür würde ich aktuell meine Hand nicht ins Feuer legen wollen), gerate ich momentan natürlich ein wenig ins Schwim­men. Verzeiht, wenn ich an vielen Stellen schwammig bleibe und auch keine Zitate aus der Serie bringen kann.

Fangen wir mal vorne an.

Der KONFLIKT 15 in der Serie „Oki Stanwer“ ist verloren worden (Januar 1984 abgeschlossen). Parallel dazu hatte ich schon den Folge-KONFLIKT 16 begonnen, der im Jahre 3896 irdischer Zeit­rechnung beginnt. Die Verhältnisse in der Galaxis Milchstraße sind chaotisch. Die Menschheit ist in zahlreiche Sternenrepubli­ken zersplittert, von denen das mächtigste Gebilde die so ge­nannte „Sternenreichsunion“ (SRU) ist, die zunehmend Einfluss auf die galaktischen Geschicke nimmt. Oki Stanwer taucht hier als „Mann aus dem Nichts“ auf, überwirft sich mit der SRU-Füh­rung und sucht Schutz auf der Freihandelswelt ELDORADO.

Schnell erfährt er, dass die Macht TOTAM, sein Antagonist, in der Milchstraße schon aktiv ist. Aber es gibt ein überliefertes Fa­nal – eine Welt namens RANTALON, die von den legendären Baumeistern als Kampfwelt für diesen KONFLIKT geschaffen worden ist. Sie soll nahe dem Galaxiszentrum liegen, aber noch hat sie niemand entdeckt.

Als Oki Stanwer mit Getreuen über eine Transmitterbrücke in die ferne Galaxis Kirrongar1 vorstößt, um einer Attacke seines dä­monischen Todfeinds GOLEM, der sich in einem Anflug von Grö­ßenwahnsinn GALAXIENBEZWINGER nennt, zuvorzukommen, gerät er in eine Zeitfalle und verliert vierzig fatale Jahre Lebens­zeit. Und bei seiner Rückkehr in die Heimatgalaxis ist alles an­ders.

Warum?

Weil GOLEM inzwischen die Milchstraße überfallen hat. Nahezu alle Staatengebilde, die vorher existierten, sind zerstört, die Menschheit bis auf eine zerstreute Gruppe von Galaxisrebellen nahezu verschwunden.

Alle Hoffnung verloren?

Nein – denn der Anführer der Rebellen ist niemand anderes als Marconius Stanwer: Oki Stanwers Sohn mit der Helferin des Lichts und Korsarin Death-Zhonya. Aber Sonja ist, als sie wieder mit Oki Stanwer zusammentrifft, schrecklich verändert. Sie ist greisenhaft verwittert und stirbt bald darauf.

Natürlich ist Oki Stanwer der Auffassung, daran sei GOLEM schuld – aber er täuscht sich. Nein, sagt Marconius, seine Mut­ter habe die Entdeckung der Baumeisterwelt RANTALON nicht überlebt.

Ja, RANTALON ist entdeckt worden.

Es ist ein unzugänglicher Ort ohne Wiederkehr.

RANTALON, das muss Oki Stanwer alsbald verstehen, ist eine gi­gantische Ringwelt, die von den Baumeistern um die Sonne SCHICKSAL errichtet wurde, ein unglaubliches technisches Kon­strukt wie ein schmales Band aus geschmiedetem Metall, das aber unter einer fleckigen Schutzhülle von Regenbogenwolken eine vielfälti­ge Landschaft birgt, während die Unterseite aus blausilbernem Metall besteht.

Irgendwo auf dieser gigantischen technischen Welt findet sich also der Schlüssel, die sich allmählich immer mehr versammeln­den Feinde im Zaum zu halten, womöglich zu besiegen.

Doch RANTALON ist nicht zu betreten. Als die Galaxisrebellen es versuchen, kollidieren sie mit einer unsichtbaren Aura, in der die Zeit unkontrollierbar in verschiedenste Richtungen läuft und irreparable Alterungsprozesse auslöst. Auf diese Weise vergreist Oki Stanwers Geliebte und Marconius‘ Mutter.

Sie haben die „Zeitgezeiten“ entdeckt, eine tödliche Barriere, die jeden von RANTALON fernhält. Und es ist völlig gleichgültig, wie es scheint, ob es sich dabei um Kämpfer des Lichts handelt oder Feinde desselben. Niemand kann die Zeitgezeiten überwin­den, von denen niemand weiß, wer sie geschaffen hat.

Aber natürlich gibt es da gewisse Vermutungen.

Da die Welt selbst von den Baumeistern erschaffen wurde, liegt der Gedanke natürlich nahe, dass sie auch die Barriere instal­liert haben, um ihr Bauwerk zu schützen.

Wie phantastisch ist es darum, als wenige Monate nach Oki Stanwers Wiederankunft in der Galaxis ein leibhaftiger Baumeister erscheint und den Galaktikern verspricht, ihre Raumschiffe mit Zeitgeneratoren zu versorgen, die sie gegen die Zeitgezeiten immunisieren und den Durchflug ermöglichen.

Nun scheint der Sieg zum Greifen nahe zu sein.

Zwar wird RANTALON inzwischen von GOLEMS Einheiten und Einheiten der Neuen LIGA belagert, aber am 20. Mai 3938 sto­ßen die Galaktiker in einer riskanten Operation vor und durch­queren den Zeitwall.

Und verschwinden spurlos.

Erst mit etwas Verspätung erfahren Oki und die Zurückgebliebe­nen, die zu diesem Zeitpunkt eine andere tödliche Gefahr in den Tiefen der Galaxis zu entschärfen hatten, die grässliche Wahr­heit: der Baumeister hat sie betrogen. Die Zeitgeneratoren ha­ben funktioniert, ja, aber sie haben die Galaktiker-Einheiten zu­gleich zum Teil jahrtausendeweit in die Vergangenheit zurückge­schickt, so dass die Havaristen nun, durch Jahrhunderte und Jahrtausende voneinander und von der Gegenwart getrennt, auf der Oberfläche der Ringwelt gestrandet sind. Eine Rückkehr ist unmöglich.

Und während Oki Stanwers Hoffnungen schon fast völlig erlo­schen sind, sagt der GRALSJÄGER TAASIK-889 etwas, was nach­gerade monströs klingt: *der entartete baumeister schickte eure dreißig schiffe und ihre besatzungen in die vergangenheit und verurteilte sie damit zum tode. und sie sind alle ohne aus­nahme bis zum heutigen tag tot und gestorben …*

Aber er fährt fort: *die zeitreisenden sind tot. vom JETZT aus betrachtet. aber viele von ihnen könnten gerettet werden, wenn wir sie rechtzeitig in die gegenwart evakuierten. dazu brauche ich aber deine zustimmung. ich benötige freiwillige, die eine art „temporale eingreiftruppe“ bilden können.*2

Auf diese atemberaubende Weise gelingt es tatsächlich, wäh­rend sie auf RANTALON in der Klemme sitzen und von den Fein­den belagert werden, zahlreiche der in der Vergangenheit Ver­schollenen und deren Nachkommen in die Realgegenwart zu evakuieren.

Aber damit holen sie auch eine Macht in die Gegenwart, die auf gnadenlose Weise Ziele verfolgt, die den Sinn des finalen Waf­fenganges zunehmend infrage stellen. Und so entwickelt sich auf RANTALON ein ungeheuerlicher Kampf gegen Mächte und Kräfte, die sich niemand vorher vorzustellen vermochte …

Mehr kann und möchte ich heute über RANTALON als Ort und Kampfschauplatz nicht berichten. Natürlich könnte ich von der Shansing-80-Domäne erzählen, von den Kristallwüsten, den Tunnelgängern, den Lebenshelfern und dem Kristallpalast, der so genannten Hochlandzentrale … aber das scheint mir übereilt zu sein. In der Close Up-Reihe werdet ihr Näheres zu diesen Ge­schehnissen erst in den Folgen ab Nr. 50 erhalten – und das liegt noch in ziemlich weiter Zukunft.

Da neige ich doch eher dazu, euch vorher noch ein paar legen­däre Schauplätze vorzustellen und im Anschluss vielleicht ein paar legendäre Völker. Mal schauen.

Soviel also für heute von diesem legendären Schauplatz. In der nächsten Woche kehren wir in den KONFLIKT 14 zu den Cranyaa und dem Zeituniversum zurück.

Macht es gut, Freund, und bleibt gesund in diesen krisenhaften Zeiten!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Wenn ihr euch jetzt stirnrunzelnd fragen solltet, woher ihr wohl diesen Galaxisnamen kennt, dann helfe ich euch auf die Sprünge: In einem anderen KONFLIKT nennt man diese Galaxis Koopen. Ah, der Euro fällt? Genau, KONFLIKT 12 „Oki Stanwer – Bezwin­ger des Chaos“, exakt. Und wenn ihr euch jetzt fragt: Also kommen in KONFLIKT 16 auch Allis vor …?, dann kann ich nur zustimmend nicken. Ihr seht, es ist von Vorteil, verschiedene OSM-Serien zu lesen, um einen Blick für das große Ganze zu erhalten.

2 Vgl. dazu beizeiten den Band 117 der Serie mit dem Eigentitel: „Die temporale Ein­greiftruppe“, 1998.

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