Blogartikel 432: Legendäre Schauplätze 23: Westai

Posted November 16th, 2021 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

an diesem Ort war ich schon lange nicht mehr … Westai war so ziemlich der erste Name, der mir vor ein paar Jahren einfiel, als ich die Rubrik „Legendäre Schauplätze“ zusammenstellte. Und weil das so ist, könntet ihr jetzt mit Fug und Recht vermuten, es handele sich dabei um eine Art von Lückenfüller. Das ist nicht völlig präzise, aber auch nicht ganz falsch.

Es ist deshalb nicht vollkommen verkehrt, weil die Handlungs­zeit, in der Westai wichtig wird für den KONFLIKT 24, in dem ich sie besuchte, noch in der Zukunft liegt. Vor vier Wochen berich­tete ich über den OSM-Band 2000, an dem ich viele Jahre schrieb … nun, die Westai-Handlungsschiene konnte bzw. kann ich erst danach fortsetzen. Aber selbst dann wird sie nicht so­gleich in Westai fortgesetzt werden … ah, ich merke, ich rede ein wenig in Rätseln, und ihr habt Mühe, meinen Gedanken zu folgen. Machen wir es darum anders.

Als ich Westai besuchte, geschah das im Juni des Jahres 1997, was inzwischen bekanntlich 24 Realjahre zurückliegt. Schauen wir uns mal kurz diesen Handlungsschauplatz an. Ich zitiere aus Band 16 „Der Neutrale“ der Serie „Oki Stanwer – Der Neutral­krieger“:

Der Neutrale hatte sein Zimmer verlassen und war nun auf dem Weg über die Gleitbänder in die Zentrale, wo Shanting der Schuppige Wache hielt. Shanting war einer der wenigen Angestellten des Neutralen, ein klei­nes Rädchen in einem großen Räderwerk, das über unvorstellbare kosmi­sche Distanzen arbeitete.

„Colin“, erinnerte er sich an Okis Worte, „was für einen Posten möchtest du übernehmen? Du weißt, es gibt eine Vielzahl von Aufgaben, einige davon nicht ungefährlich.“

„Ich bin kein Draufgänger“, hatte er geantwortet. „Am liebsten wäre mir ein Bürojob irgendwo in einem Archiv.“

Sie hatten herzhaft darüber gelacht. Und schließlich war ihm Westai als Areal zugeteilt worden, eine kleine Galaxis, die vom Hauptgebiet der BASIS DER NEUTRALEN gute zweihundert Millionen Lichtjahre entfernt war. Westai war eine Kugelgalaxis mit einem Durchmesser von nicht einmal fünfzigtausend Lichtjahren, recht jung, wenn man das in stellaren Dimensionen betrachtete. Interessanterweise gab es hier kein einziges raumfahrendes Volk. Aber das hatte nichts zu bedeuten.

Der Neutrale … bog gedankenvoll in den Hauptgang ein, der zur Zentra­le führte. Sie befand sich nicht im Mittelpunkt des „Schlosses“, sondern an der Peripherie, gut getarnt für den Fall eines Angriffes. Dann konnte man sie besser als Fluchteinheit abkoppeln. Und es war immer möglich, dass raumfahrende KONFLIKT-Mächte überraschend attackierten. Besonders in diesem KONFLIKT. Und besonders Neutrale.

Wir befinden uns bekanntlich im ersten Netzuniversum – in je­nem Kosmos, in dem Oki Stanwer vom Licht desertiert ist und mit der „Basis der Neutralen“ einen dritten Machtpol gebildet hat. Der Planet TOTAM ist zerborsten und seine Trümmer über das gesamte Universum verstreut worden … wobei die Bruch­stücke die Funktion von Transmitterbrücken erhielten, sodass der Kosmos von Myriaden von Transitportalen durchzogen wird. Und die „Basis“ und ihre Stützpunkte sind immerzu in Gefahr, von den aktuellen KONFLIKT-Mächten entdeckt und bekämpft zu werden (erinnert euch daran, was ich euch vor ein paar Wochen zum „Unternehmen STURMHERZ“ des AUREUS beim EXIL HANKSTEYN erzählte).

Westai ist eine beschauliche Provinz, könnte man sagen, in der eher wenig passiert. Der „Neutrale“, der in seinem fliegenden Schloss residiert, gilt als wohlwollender Förderer der humanoi­den Bewohner des Planeten Washian und erfüllt sonst im Auf­trag seiner Organisation Supervisionsaufgaben.

Zugegeben, bislang habe ich von Westai nur den Planeten Wa­shian gesehen … das hatte mit den abenteuerlichen Umständen zu tun, durch die der „Neutrale“ Colin Gablon hier erstmals auf­trat.

Seine beschauliche Ruhe wird massiv gestört, als ein zerstöreri­sches Phänomen auf Washian in Erscheinung tritt, das er schon aus anderen Galaxien kennt: ein ellipsoides, mobiles Transmit­terfeld tritt auf, das man „Transversale“ nennt. Ähnlich wie die früheren Transmitternetze der Baumeister und jetzt die zerleg­ten Knochenstraßen TOTAMS, die über die HEIMATSTÜCKE, d.h. die Trümmermonolithen des Planeten TOTAM frequentieren kann, sind Transversalen Tore zwischen weit entfernten Regio­nen des Universums. Ihr Ursprung ist unbekannt – das Problem ist jedoch, dass sie mobil sind. Sie bewegen sich meist äußerst zielstrebig und geradlinig, offensichtlich an den Gravitations­feldlinien jener Welten entlang, auf denen sie spontan materiali­sieren.

Die Schwierigkeit bei ihnen ist allerdings, dass ihre Transmitter­wirkung ungesteuert ist. Sie verschlingen Materie und senden sie ins Nirgendwo, andere von ihnen speien dagegen Materie und Lebensformen aus dem Kosmos auf fremde Welten.

Das Transversalenfeld, das auf Washian in Westai materialisiert, ist anders: es folgt keinem klaren Kurs. Und, schlimmer noch, eine Gruppe von Intelligenzwesen tritt aus ihnen hervor, die Co­lin Gablon recht schnell als Angehörige der zwergenhaften Spe­zies der „Mörder“ identifizieren kann. Formal sind sie früher Die­ner TOTAMS gewesen, aber diese hier sind Matrixfehler und stammen aus einer höchst fremdartigen Welt … eine Höhlen­welt, in deren Tiefen sich aber offenkundig massive Installatio­nen jener rätselhaften Wesen befinden, die die Transversalen aus undurchsichtigen Gründen erschaffen haben – die so ge­nannten „Transversalisten“.

Colin Gablon kann den desorientierten und unter massivem Kul­turschock leidenden gestrandeten Mördern helfen – aber als er versucht, mit ihnen durch das Feld zu ihrer Welt zurückzukeh­ren, um mehr über die Transversalen und ihre Erbauer heraus­zufinden, da gelingt das nur partiell.

Die Gruppe wird getrennt. Colin gelingt mit einigen Mördern der Übertritt in die Höhlenwelt, die anderen bleiben in Westai zu­rück … weshalb es alsbald erforderlich wird, dass ich dorthin er­zählerisch zurückkehre. Denn Colins Kollege Shanting, der nun mit den verbliebenen Mördern ausharrt, hat ohne Frage die Ba­sis-Zentrale informiert.

Was das erratische Transversalenfeld derweil tut? Ich habe kei­ne Vorstellung, aber ein paar üble Befürchtungen. Zum Glück ist Washian nicht sehr stark besiedelt. Sehr viel dramatischer er­geht es auf der anderen Seite des Feldes aber Colin und seinen Gefährten, über die ich in den Bänden 55-57 der Serie Auskunft gebe. Bis ich nach Washian zurückkehre, kann es dauern.

Deshalb wird Washians große Zeit also erst noch kommen. Und ein „Lückenfüller“ ist dieser Beitrag deshalb in gewisser Weise, weil mir auf die Schnelle kein Handlungsschauplatz mit „W“ ein­fiel, den ich hier hätte darstellen können. Dafür gäbe es natür­lich für zahlreiche andere Buchstabengruppen noch weitere Kandidaten. Für „T“ fiele mir etwa „Terra“ ein oder „Technoros“, für A etwa „Allkoom“, für Z käme auch „Zooltahn“ in Frage, für D „Dyllawaar“ oder das „Domizil der Macht“ … also, an solchen Orten herrscht kein Mangel.

Doch denke ich zurzeit nicht über eine zweite Runde der „Legendären Schauplätze“ nach. Ich möchte vielmehr, wenn ich diese A-Z-Reihe abgeschlossen habe, eine neue Artikelreihe konzipieren, die sich um „Legendäre Völker“ kümmert, wie ich das verschiedentlich schon andachte. Und noch weiter entfernt, in einigen Jahren, kann ich mir dann eine Reihe von „Herausragenden Protagonisten des OSM“ vorstellen. Auch davon gibt es, wie sich leicht vorstellen lässt bei über 2000 Bänden (aktuell 2014), nicht eben wenige.

Für heute muss ich es bei dieser sehr kursorischen Vorstellung belassen, die notwendig so knapp war, weil ich ja selbst von der Kugelgalaxis Westai noch nicht allzu viel gesehen habe. Aber ich bin zuversichtlich, dass sich das beizeiten ändert.

Lasst euch da mal überraschen, ich halte euch auf dem Laufen­den.

Bis nächstes Mal, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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