Rezensions-Blog 377: The Club (2) – Match

Posted November 9th, 2022 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

es ist ein Risiko, sich einem Datingportal anzuvertrauen und ex­trem persönliche intime Daten von sich preiszugeben … denn auch wenn man einen exorbitanten Mitgliedsbeitrag entrichtet, wie das im titelgebenden „Club“ der Fall ist, muss man stets ge­wärtigen, dass das ein falsches Signal ist.

Umso mehr gilt es, wenn man dann aus der Verpflichtung wie­der aussteigen möchte und gegebenenfalls sogar noch die „An­meldeassistentin“ gleich mit von der Fahne geht.

Jonas Faraday und Sarah Cruz erleben auf die harte Tour, was das für Konsequenzen hat … auch wenn sie sich von dem, was ihnen insgesamt noch bevorstehen mag, wirklich gar keine Vor­stellung machen.

Also, Freunde, willkommen im zweiten – wie ich damals bedau­ernd konstatierte: leider viel zu kurzen – Band des „Club“-Zyklus von Lauren Rowe. Aber ich kann jetzt schon vertrösten … die nächsten Bände sind sehr viel umfangreicher und auch noch entschieden spritziger. Besonders die ausgiebigen Diskussionss­zenen sollte man echt genießen, da läuft die Autorin zu großer Form auf.

Also, schaut mal selbst:

The Club 2: Match

(OT: The Reclamation)

Von Lauren Rowe

Piper (ohne Verlagsnummer), 2016

240 Seiten, TB, 12.99 Euro

Aus dem Amerikanischen von Lene Kubis

ISBN 978-3-492-06042-4

Was genau ist der „Club“?

Für die Allgemeinheit (soweit sie von ihm weiß) ist es einfach eine weit gespannte Organisation, die es sich auf die Fahnen geschrieben hat, für die Reichen und Superreichen sexuelle Er­füllung sicherzustellen. Das erreicht der Club durch einen aus­führlichen Fragebogen, den die Antragsteller ausfüllen müssen. Entsprechend ihren Neigungen, die dort ausgedrückt werden, wird dann in Aussicht gestellt, dass überall auf der Welt passen­de Frauen Kontakt aufnehmen werden, um ihnen heiße Lust­nächte zu bescheren. Die Mitgliedschaft ist darum auch nicht eben das, was man preiswert nennen kann – 30.000 Dollar pro Monat, 250.000 Dollar Jahresbeitrag.

Als sich der reiche Unternehmer Jonas Faraday beim Club an­meldet, läuft die Sache allerdings aus dem Ruder – weil er uner­wartet mit seiner „bezaubernden Anmeldeassistentin“ zusam­menstößt und von ihrer Intelligenz und Schlagfertigkeit so ange­zogen wird, dass er sich auf die Suche nach diesem namenlo­sen, gesichtslosen Wesen macht. Er will sie unbedingt davon überzeugen, dass der weibliche Orgasmus, den sie noch nie ge­spürt hat, es wert ist und sie erst zu einer vollwertigen Frau macht.

So finden Jonas und die Jurastudentin und Latina Sarah Cruz zu­einander, die beide eine krisenhafte Lebensgeschichte aufzu­weisen haben. Doch während Jonas seine Mission erfolgreich durchführt und Sarah die himmlische und nie geschmeckte Glut ihres Orgasmus durchleben lässt, müssen die beiden etwas we­sentlich Schlimmeres entdecken: der Club ist offenbar eine ver­brecherische Organisation, in der mindestens hochpreisige Pro­stitution betrieben wird. Dass Jonas damit nichts mehr zu tun haben möchte, ist klar, und er will auch von Sarah, dass sie die­ser Organisation umgehend den Rücken zukehrt.

Dummerweise sieht der Club das anders.

Jonas ist eine Goldkuh, die weiter gemolken werden soll.

Sarah ist offenkundig ein Sicherheitsrisiko.

Schnell müssen sie entdecken, dass Sarah offenbar überwacht und unter Beobachtung gehalten wird. Dann wird Sarahs Woh­nung durchwühlt. Das führt direkt dazu, dass Jonas´ Schutzinstinkt massiv aktiviert wird und er sie umgehend bei sich ein­ziehen lässt. Und ihr Geliebter, der schon in der Kindheit den traumatischen Verlust seiner Mutter hautnah miterleben muss­te, beschließt nun grimmig, den Club zu zerstören, um jede künftige Gefahr für die Frau auszuschließen, die er liebt.

Auf diese Weise bringt er sie jedoch in Lebensgefahr, und Sarah selbst ist auch noch so unklug, die Organisation durch Direkt­kontakt zu provozieren …

Der zweite, bedauernswert kurze Band des „Club“-Zyklus ist vom Inhalt her eigentlich eher ein Sequel zum ersten Roman der Reihe und entsprechend relativ arm vom Inhalt her, weswe­gen er sich auch – wie ich feststellen durfte – binnen von 24 Stunden mühelos wegschmökern lässt. Im Kern geht es um die erste Konfrontation mit dem Club, um den Versuch, weitere In­formationen über diese diffuse Organisation herauszufinden, Jo­nas´ und Sarahs zahlreiche leidenschaftliche Liebesbegegnun­gen (die die schöne Studentin nach Worten ihres Geliebten in „Orgasma“ verwandeln, eine sehr orgasmusfähige Frau), und schließlich um die zweite Konfrontation mit dem Club, was Sa­rah beinahe das Leben kostet.

Der personelle Kosmos wird leicht ausgebaut. So erfährt man beispielsweise Kats vollständigen Namen (Katherine Morgan) und lernt ein wenig mehr aus dem Leben der Staatsangestellten Georgia kennen. Außerdem wird erstmals Näheres über die rät­selhafte Oksana bekannt, die in der Club-Organisation offenbar einen hohen Posten bekleidet. Und natürlich erfährt man auch einiges mehr über Jonas´ Zwillingsbruder Joshua, der im ersten Band noch eine Art indifferente Nebenperson ist.

Gleichwohl ist der vorliegende Band nur eine Art Übergangssta­dium, ehe es voraussichtlich in Band 3 dann zur Direktkonfron­tation mit dem Club kommen dürfte. Aber ich denke, wer den ersten Band schon genossen hat, wird ebenfalls sehr rasch durch das vorliegende Werk kommen und, wie ich, gleich mit Band 3 fortfahren – was nicht zuletzt an der blitzgescheiten Sa­rah Cruz liegt, die selbst eine Katastrophensituation zu ihren Gunsten zu wenden versteht. Und zwar auf eine ziemlich atem­beraubende Weise, mit der sie selbst den nicht gerade dummen Jonas vollständig überrumpelt.

Doch, definitive Leseempfehlung von meiner Seite.

© 2018 by Uwe Lammers

Hm, das war euch alles viel zu kurz? Zu wenig Action? Na schön, dann drehen wir den Spieß nächste Woche mal um und machen eine Menge Action in der nachfolgenden Rezension.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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