Wochen-Blog 140: Der OSM im Bild, Teil 10

Posted November 8th, 2015 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

und wieder sind sieben Wochen verstrichen, seit wir in dieser Unterartikelreihe voneinander gehört haben. Wir befinden uns weiterhin in der Illustrationsriege des KONFLIKTS 14, also der Serie „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (FdC), und auch in diesem Beitrag geht es um die Illustrationen, die vor knapp 30 Jah­ren – man mag es wirklich kaum glauben – mein heutiger Coverlayouter Lars Vollbrecht geschaffen hat.

Ich war damals bis Band 21 der Serie gekommen, also bis „Dämonische Pläne“. Mit dem Folgecover für Band 22 „Chaos auf Senaax“, auch dies eng an meine eigene illustrative Vorlage angelehnt, die Lars damals als Kopie vorgelegen ha­ben muss, wechselte er dramatisch den Stil.

Herrschten bisher zumeist breite Striche, starke und differenzierte Schraffuren vor, so ist das Cover von Band 22 nahezu völlig weiß, und allein die Umrisse der Objekte sind skizzenhaft angedeutet. Kurz zur Erläuterung ein wenig über den Inhalt der Episode, damit die Beschreibung verständlich wird:

Die Serienepisode blendet von TOTAM um ins Reich der halbaquatischen Soog­rer im Zentrum der Galaxis Hun’arc. Wie erinnerlich hatte sich der Helfer des Lichts Klivies Kleines mit der Lichtfestung OREOC aufgemacht, dort die Macht von TOTAMS Dämonenwaffe Rookax zu schwächen, indem er die Dienervölker des Rookax von der Macht der kristallenen Dämonenwaffe befreite. Auf diese Weise war schon jede Menge Chaos angerichtet worden.

Kleines geriet im Strudel dieser Ereignisse über einen physischen Verschmel­zungstransfer mit der Dämonenwaffe vom untergehenden Planeten Düsterwelt zur Aquawelt Senaax, dem Zentrum der soogrerischen Zivilisation (vgl. dazu Bd. 18 der Serie). Hier gelang es ihm, seinen physischen Leib aus einer Kristallstele zu befreien, doch die Kuppelstation, in der sich Kleines nun befand, lag unter Wasser. Und, um die Lage noch schlimmer zu machen, hatte die Lichtfestung OREOC beschlossen, die Rookax-Stelen zu zerstören, um Rookax´ Macht ein für allemal zu brechen.

Parallel dazu hatte TOTAM einen Dämon ausgesandt, um Rookax ebenfalls zu eliminieren, dessen Brauchbarkeit nun nach Materialisierung der Welt des Bö­sen erschöpft war.

In Band 22 erreicht der Dämon Ormun Senaax, annähernd zeitgleich mit OREOCS primärenergetisch aufgeladenen Lichtrobotern. Es kommt nun zu ei­nem verheerenden Zusammentreffen, bei dem Ormun nahezu zerstört wird, die Rookax-Stele, aus der sich Kleines befreien konnte, ebenfalls. Und ebenfalls zur gleichen Zeit landet ein soogrerisches Kleinschiff, das Kleines´ Freunde an Bord hat, auf Senaax. So gelingt Kleines schließlich die Flucht von der Aquawelt.

Das Bild zeigt nun in der unteren Hälfte die Unterwasserlandschaft mit ange­deuteten Kuppelbauten, Türmen und Vegetation. Sich nach oben schlängelnde Luftblasenschwärme deuten klar den Unterwassercharakter an. Im Bildvorder­grund zerbirst gerade eine der Kuppeln – unzweideutig jene, in der sich Kleines aufgehalten hat – , und eine Art aufwärts strebender Komet steigt daraus em­por. Damit wollte Lars wohl die nach TOTAM heimkehrende Seele des Dämons Ormun charakterisieren, anders lässt sich die angedeutete Richtung des Objekts nicht erklären. Weiter im Hintergrund und entsprechend kleiner dargestellt, sieht man ein landendes Tropfenschiff der Soogrer, in dem Kleines´ Gefährten erscheinen.

So gewöhnungsbedürftig auch zunächst dieser Zeichenstil ist, den Lars unten rechts mit „LaVo’88“ signierte, so originell und interessant wirkt er doch aus der zeitlichen Distanz auf den Betrachter. Zu schade, dass das Bild nie in den Einsatz kam.

Band 23 „DIE STELE DER EWIGKEIT“ führt uns als Leser wieder zu anderen Ufern, nämlich zum Rand der Galaxis Hun’arc, wo eine Cranyaa-Patrouille, die in der Nähe einer Raumstation des Volkes der Tekras aktiv ist, auf ein rätselhaftes Raumobjekt aufmerksam wird, auf einen mehr als 100 Kilometer langen, offen­sichtlich aus weißem Kristall bestehenden Monolithen, der sich wie ein Raum­schiff verhält.

Als die Tekras die Cranyaa auf dieses Objekt aufmerksam machen, ist es bereits dabei, seltsame Strahlen auszusenden, die dazu führen, dass die getroffenen Objekte in der näheren Umgebung kristallisieren. Heutzutage ist mir dieser Ef­fekt klar, der damals mehrheitlich dramaturgisch beschrieben wurde. Es handelt sich um eine Transmutation derselben Art, wie sie auch in der umgekehrten Form bei TOTAM-Einfluss auf organische Materie wirksam wird. Während aber dort die Substanz durch TASSYJAAR-Ballungen ausgetauscht und somit in TOTAM-Materie transmutiert wird, ist es hier so, dass die STELE DER EWIGKEIT – der genannte kristallene Monolith – durch starke Primärenergieaufladung eine Mutation in Goldkristall herbeiführt. Das tötet zugleich alle Lebensformen wirkungsvoll ab.

In diesem Fall ist die Entladungsform eine Art von Unfall, und Lars verstand es gut, diesen Kristallisationseffekt darzustellen. Sowohl die von links unten wie ein gereckter Finger ins Bild ragende STELE als auch die kristallisierten Asteroi­den im Umfeld sind wie große Juwelen geformt und von funkelnden Auren um­geben. Weitere Asteroiden ringsum sind mit der gewohnten Schraffurtechnik stärker und dunkler konturiert. Der Raum zwischen diesen Objekten wurde von Lars weiß belassen, während am Rand starke, zunehmende Schwärze residiert, was den Gesamteindruck deutlich verstärkt. Von oben links fliegt ein seltsames Gefährt an, das wohl Teil eines Cranyaa-Raumschiffs sein soll und eine gewisse Ähnlichkeit mit dem wracken Cranyaa-Schiff auf dem Titelbild von FdC 11 „Tod auf Vo’hoccl“ hat.

Meine einzige Kritik an dem Titelbild hat mit der Gestalt der STELE zu tun. Zum einen ist ihre Gesamtgröße natürlich nicht vermittelbar und wirkt hier insge­samt viel zu klein. Ein Gebilde, das mehr als 100 Kilometer lang ist, müsste deutlich größer dimensioniert sein. Auch kommt der Stelen-Charakter durchaus nicht zum Vorschein. Man muss sich die STELE eher wie eine Art Grabplatte vor­stellen, nur schmaler und länger dimensioniert (und natürlich sehr viel größer).

Als letztes nehmen wir uns heute noch Lars´ Titelbild für FdC 24 „Rookax´ Kriegsflotte“ vor. Der Handlungshintergrund ist schnell berichtet:

Während OREOC und seine Lichtroboter im Reich der Dämonenwaffe wüten, nutzt Rookax diesen Angriff seinerseits für einen Vernichtungsschlag. Er zieht Tausende von Raumschiffen zusammen und lenkt sie direkt in Richtung auf die Cranyaa-Zentralwelt Wislyon.

Direkt über der Atmosphäre von Wislyon trifft Rookax mitsamt Flotte mit einer anderen Raumschiffstreitmacht zusammen, die aus Troohn-Schiffen des so ge­nannten „Schwarzen Heeres“ besteht. TOTAM hat zwischenzeitlich entschieden, dass Wislyon noch nicht der Vernichtung anheimfallen soll, und die Flotte ist dazu da, Rookax abzufangen und zu neutralisieren, was in dieser Episode geschieht.

Die Illustration zeigt oben links den Planeten Wislyon, während der restliche Raum nahezu durchgängig schwarz ist, mit eingestreuten, eindeutig zu großen umgebenden Sonnen. Von rechts oben fliegen drei Kastenschiffe der Troohns an, die Lars sehr genau nach meinen grafischen Vorgaben gestaltete, während von unten links ein Schwarm von Tropfenschiffen der Soogrer anfliegt, auf ziem­lich eindeutigem Konfrontationskurs.

Die Schiffe der Soogrer sind dabei allerdings von einem hellen Feld umhüllt, das zum umgebenden Weltraum eine stärker werdende Front aufbaut, und das ent­spricht durchaus der Episodendarstellung, wo TOTAM Rookax´ Flotte durch ein dimensionales Feld einsperrt und so mattsetzt.

Was bei diesem Bild dann leider nicht so gut gelungen ist, ist die dimensionale Wiedergabe der Größenverhältnisse. Die Soogrer-Schiffe sind üblicherweise mehrere hundert Meter lange Giganten, während die kleinen Kastenschiffe der Troohns tatsächlich sehr klein sind, so dass man deren Kampfstärke sehr leicht fatal unterschätzt (deutlich merkt man das in KONFLIKT 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“ (DM)), wo ich einen solch ungleichen Kampf einmal vor Jahren dar­gestellt habe, der auf völlig desaströse Weise endet. Auf dem Cover von FdC 24 sehen beide Schiffstypen annähernd gleich groß aus.

Soviel erst einmal für die Titelbildschau für dieses Mal. In ein paar Wochen folgt die Fortsetzung. In der nächsten Woche entführe ich euch in der Rubrik „Log­buch des Autors“ in das Jahr 2113 auf den Planeten Erde des KONFLIKTS 13. Ich denke, das dürfte für euch eine durchweg packende Lektüre werden. Also nicht versäumen…!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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