Liebe Freunde des OSM,

wie in der letzten Folge dieser Artikelserie berichtet, war das Jahr 2012 eines in meinem Leben, in dem ich wirklich enorm kreativ vorankam. Das war in den er­sten fünf Monaten so, und im Juni 2012, um den es jetzt gehen soll, setzte sich das folgendermaßen fort:

Der Monat startete mit Weiterarbeit an der OSM-Novelle „Auf ewiger Mission“ und wurde sogleich kontrastiert vom Archipel-Gesamtglossar, Version 6, das am 2. Juni schon 568 Seiten Umfang erreichte.

Abschriften und Neuformatierungen alter Episoden der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) und „Oki Stanwer – Der Siegeljäger“ (DSj) folgten. Während ich beruflich an der Datenbank „Kommunale Amtsträger“ und ihrer Perfektionierung feilte, glühte nach wie vor die kreative Schiene.

Das Archipel-Begriffsregister, Version 6, wurde am 6. Juni fertig (48 Seiten)… und dann war es wieder Zeit für etwas ganz Neues. Wofür? Für ein neues Frag­ment… ja, ja, ich weiß, was ihr sagen wollt: „Gibt es denn davon nicht schon ge­nug? Wäre es nicht wesentlich gescheiter, endlich mal was abzuschließen?“ Well, natürlich, das sehe ich ganz genauso. Aber die intuitive Kreativität hat ihre eigenen unkalkulierbaren Gesetzmäßigkeiten. Und so kam es also anders.

So entstand stattdessen der Geschichtenkeim „Mutproben“, der sehr passend zum Titel selbst eine Mutprobe für mich darstellt. Warum dies genau? Nun, weil die Geschichte in einer bislang unkartierten Region des mysteriösen und un­übersichtlichen KONFLIKTS 28 „Oki Stanwer – Der Siegeljäger“ spielt. Und das ist ja bekanntlich eine Serie, die auf einem recht schwammigen Untergrund ba­siert – weil die KONFLIKTE 25-27 noch gar nicht existieren und der sehr komple­xe KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ noch im Entstehen begrif­fen ist. Wie man erwarten konnte, kam ich nicht sehr weit darin. Aber ich bin sehr gespannt, wann dieser Handlungsstrom um ein wagemutiges Mädchen und ihren Freund weitergeht. Die beiden schmuggeln sich nämlich an Bord ei­nes scheinbar stillen und leblosen Vakuumseglers der RETTER, um ein Abenteuer erleben… dummerweise ist der Segler alles andere als verlassen, und die RETTER werden auf sie aufmerksam.

Die ganze Dramatik dieser Geschichte erschließt sich allerdings erst demjeni­gen, der weiß, dass die RETTER einstmals „Totenköpfe“ genannt wurden und in der Handlungszeit noch sehr viel instabiler sind als ein gewisser „Wanderarbei­ter“ Shush. Und menschenfreundlich sind sie wahrhaftig auch nicht mehr in diesem Universum, ganz im Gegenteil…

Wissende gruseln sich jetzt, und mit Recht.

Es ging weiter mit den Arbeiten am Glossar zum KONFLIKT 28, weitere Abschrif­ten von DSj-Episoden folgten. Ich versuchte mich außerdem an der Weiter­schrift des dortigen Bandes 55: Reiseziel TOTAM“, dann schwenkte ich in KON­FLIKT 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“ (DM) zurück, um an „Eine scharf ge­schliffene Waffe“ weiterzuschreiben.

Weitere Abschriften und Neuformatierungen von TI- und DSj-Episoden kosteten einiges mehr an freier Kreativzeit. Das Glossar der TI-Serie wurde ebenfalls weitergeführt… und ein kleines antagonistisches Schreibfenster öffnete sich, als ich, gewissermaßen zur Abwechslung gegenüber den Abschriften und Neufor­matierungen im Bereich des OSM, an den Archipel-Stories „Brigitta“ und „Sha­yas Bestimmung“ arbeiten konnte. Und während ich so zwischen dem OSM und dem Archipel hin und herzappte, schlug wie aus heiterem Himmel ein Ge­schichtenblitz aus dem Archipel ein, und „Zwei Welten“ entstand nebst dem dazu gehörigen Glossar – eine Story, die im Gefolge der Geschichte „Der Geheimbericht“ (April 2010) in mir aufblühte, aber erstaunlich viel Zeit brauch­te, um dann ausgearbeitet zu werden… nun, mit 106 Seiten Umfang sollte ich dies wohl eher eine Novelle nennen. Im Kern wird hier die Geschichte einer Protagonistin aus der älteren Geschichte referiert, die unvermittelt mit der eigenen Biografie konfrontiert wird. In gewisser Weise ein mikrogeschichtlicher Argumentationsansatz, der recht nah am BDSM-Milieu ist, das mir damals aber noch nicht so durch Lektüre vertraut war wie heutzutage. Es ist immer wieder verblüffend, zu entdecken, wie viele Archipel-Geschichten und Archipel-Settings stark BDSM-verwandt sind…

Gleich im Anschluss stürzte ich mich in ein weiteres erotisches Abenteuer, an dem ich schon seit Jahren feilte: „Rückzug in das Liebeskloster“ (bis heute ein Archipel-Romanfragment). Und direkt danach begann ich, vielleicht ein wenig unvorsichtig vom Timing her, eine weitere kreative „Baustelle“ aufzuräumen, die seit 2007 vor sich hinschlummerte.

Wovon rede ich?

Nun, im Jahre 2007 gab es den ernsthaften Versuch, wie schon einmal erwähnt, den KONFLIKT 12 des Oki Stanwer Mythos, also die Serie „Oki Stanwer – Be­zwinger des Chaos“ (BdC) zu veröffentlichen. Aus diesem Plan ist damals nichts geworden, das stimmt schon. Aber ich hatte die ersten Episoden abgeschrieben und dann ausgebaut. Jetzt dachte ich: Verdammt, es wäre doch sehr sinnvoll, selbst wenn eine Veröffentlichung der Serie jetzt in weite Ferne gerückt ist, hieran weiterzuarbeiten und so die Grundlagen für eine spätere Veröffentli­chung zu schaffen.

So entstand also der Grundstock der Serie „12Neu“, der kommentierten Ab­schriftenversion des KONFLIKTS 12. Bis heute, ich kam nur langsam daran vor­wärts, sind immerhin schon fast 40 Bände entsprechend in digitales Format übertragen worden (von insgesamt 128, die Arbeit dauert entsprechend noch an), aber hier fing es eben ernsthaft an, auch wenn die Wurzeln dieses Projekts anno 2007 zu verorten sind.

Entsprechend entstand dann auch gleich ein Glossar für „Oki Stanwer – Bezwin­ger des Chaos“, und ihr spürt, ich fühlte mich einfach großartig. Die Quantität der geschaffenen Werke spricht dann allein im Monat Juni 2012 auch für sich: 32 an der Zahl.

Für heute unglaublich, nicht wahr? Wie gesagt – das war ein phantastisch um­triebiges Jahr.

Im Juli folgte ich vorerst der BdC-Abschriften- und Kommentierungsschiene, machte mit den Abschriften des KONFLIKTS 28 weiter, versuchte mich weiter am dortigen Band 50 „MATRIXPEST“ und schrieb nach wie vor an der Daten­bank „Kommunale Amtsträger“. Es kamen dann auch Neuformatierungen von TI-Episoden hinzu und eine kurzzeitige Stippvisite in KONFLIKT 21 „Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“ (FvL), wo ich natürlich schon seit Jahren wusste, dass ich dringend weiterschreiben sollte. Doch wie oben schon angedeutet: so etwas zu wissen und das dann auch umzusetzen, war und ist immer abhängig von den erratischen Strömen der intuitiven Kreativität, und die lenkt mich halt recht häufig vom Weg ab.

Diesmal führte mich der Weg zu KONFLIKT 18, den ich ja ebenfalls abschrieb und kommentierte. Bei der Serie 18Neu, „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ (KGTDUS) war ich bislang bis Band 17 gekommen. Jetzt erreichte ich annähernd Band 20. Sekundiert wurde das, natürlich, von den entsprechenden Glossararbeiten für diese Serie, außerdem feilte ich an einer weiteren Version des OSM-Hauptregisters (Version 3), versuchte mich an einem neuen Hinter­grundartikel mit dem Titel „Notizen zum OSM“, und am 30. Juli blühte noch kurz mit „Veronica“ (Planungstitel!) eine neue Archipel-Idee auf. Diese blieb aber wirklich bis heute sehr kurz.

Mann, dachte ich, das ist die reinste Achterbahn hier… schon wieder phantas­tische 25 fertige Werke in diesem Monat.

Als ich in den Monat August eintrat, rutschte ich endgültig in einen weiteren OSM-KONFLIKT ab, nämlich in KONFLIKT 9 „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“ (DKdO). Wie in einem Sturmlauf entstanden hier in rascher Folge die sehr um­fangreichen, lebendigen und dramatischen Episoden 13, 14 und 15 – und damit hatte ich fast, wirklich leider nur fast, das Ende des ersten Zyklus „Magellan“ er­reicht (das sollte Band 16 werden, aber den sollte ich 2012 dann nicht mehr vollenden können).

Gleich darauf war ich wieder mitten in den Abschreib- und Neuformatierungs­arbeiten „gefangen“: KONFLIKT 18, dann KONFLIKT 28, auch KONFLIKT 2… da­zwischen die Kommunalen Amtsträger, meine monatliche BWA-Redaktion, KONFLIKT 12… wirklich, ein ständiges Wechseln, wie in einem Hütchenspiel. Di­verse Glossare wurden fortgeführt, manche Storyfragmente wie „Mutproben“ (im OSM) oder „Raubgut“, „Shayas Bestimmung“ und „Brigitta“ (Archipel) be­schäftigten mich weiter. Was definitiv zu kurz kam, sehr zu meinem Bedauern, das waren neue Werke, neue Episoden.

Überrascht es dabei, dass wieder ein neues Fragment entstand? Wohl kaum. Diesmal „erwischte“ es KONFLIKT 18, so kann man das vielleicht ausdrücken – und der Anlass ist zweifellos in den zahlreichen kommentierten Abschriften der Serie zu sehen, die mich wieder enger an den frühen Handlungsstrom dort her­anführten.

Ich hatte schon eine ganze Weile lang über den Anfang der Serie sinniert, die in­zwischen einen parallelen Anfang für die spätere Romanüberarbeitung erhalten hatte (Spoileralarm! Ich darf hier noch nicht zu viel vorwegnehmen). Am Anfang der Serie „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ wird Oki jedenfalls mit einem Mitstreiter konfrontiert, Gerd Kartland, der eine magische, faszinie­rende Waffe schwingt, das so genannte „Babylonische Zepter“, dessen Herkunft bis weit in die 50er-Bände der Serie rätselhaft war. Was lag also näher, als mich mal mit der Vorgeschichte des Artefakts zu beschäftigen? Und jählings befand ich mich dann mit „Spurensuche in Babylon“ mitten in einem Agenten-Adven­ture in einem höchst instabilen Nahen Osten, unter Archäologen, Radikalen und dämonischen Kreaturen. Und en passant erhielt dabei dann auch Gerd Kart­land, das bis dahin recht blasse Kerlchen, deutlich mehr Konturen.

Nun, wenn die Story eines Tages fertig sein wird, werdet ihr das lesen können. Das dauert aber sicherlich noch ein paar Jährchen. Aktuell ist hier leider der Bil­derstrom versiegt – und solange es sich so verhält, herrscht an diesem Frag­ment Stillstand. Das ist ja für die meisten angefangenen Episoden, Romane und Fragmente der Normalfall, leider…

Irgendwie hatte ich mit diesem Fragment aber schon wieder eine Lawine losge­treten. Denn nur drei Tage darauf entstand mit „Beas Freund“ eine weitere OSM-Fragmentgeschichte, die dieses Mal erneut in einem völlig anderen Kos­mos spielte. Ich fand mich zur eigenen Verblüffung in KONFLIKT 16 „Oki Stan­wer – Der Mann aus dem Nichts“ (DMadN), den ich 1998 abgeschlossen hatte, und sogar einige Jahrhunderte vor der Serienhandlungsgegenwart. Dammich, dachte ich… das ist ja kurios. Nicht zuletzt besonders deshalb, weil es keinen di­rekten Anlass gab, an den ich mich entsinnen konnte. Weder hatte ich eine kommentierte Abschrift begonnen – das wäre zu diesem Zeitpunkt wirklich Wahnsinn gewesen, dafür hatte ich genug andere Baustellen! – , noch hatte ich mich wieder in die Serie eingelesen.

Nun, was ich mir vorstellen könnte, ist ein anderer Zugang, gewissermaßen auf einer Parallelspur – denn es geht in der Geschichte um ein kleines Mädchen und Gestaltwandler aus dem Volk der Berinnyer. Vielleicht kam ich also unter­bewusst über die Dawson-Connection aus KONFLIKT 19 zu diesem Setting, da ich mich ja nicht lange zuvor mit Ian Perry und seiner Tochter Senyaali beschäf­tigt hatte… möglich ist ebenfalls, dass meine Schreibarbeiten am KONFLIKT 12, in dem es ja auch zentral um die Berinnyer geht, einen gewissen Einfluss ausgeübt hat. Aber was auch immer der Anlass genau gewesen sein mag – die kleine Bea fing mich halt einfach so ein, wie mir das schon Jahre zuvor Rhonda vorgemacht hatte, als sie mich im Urwald von Coorin-Yaan geradewegs über den Haufen rannte.

Toll, so etwas. Leider kam ich in der Bea-Geschichte nur bislang 7 Seiten weit. So ist das halt, wenn man sich völlig verzettelt. Zwar kam ich auf 20 Werke in diesem Monat, die ich abgeschlossen hatte, aber einmal mehr waren es haupt­sächlich kommentierte Abschriften oder Neuformatierungen.

Ärgerlich, dachte ich… es wäre doch zu schön, wenn sich das bald wieder än­dern würde.

Was sich stattdessen änderte, war das Amtsträger-Projekt, das sich im Septem­ber dem Ende zuneigte. Davon berichte ich euch in der nächsten Folge.

Kommende Woche habt ihr dann wieder einen „Work in Progress“-Report vor euch, da berichte ich dann vom Arbeitsstand im Juli 2017.

Bis dann, meine Freunde, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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