Liebe Freunde des OSM,

diesmal seht mir eine gewisse Unsicherheit im Ausdruck nach – ich bin gerade von meinem angestammten Betriebssystem auf ein neues umgestiegen, und aktuell bin ich noch skeptisch, ob die so verfassten Blogeinträge tatsächlich so unbeschadet ihren Weg auf meine Homepage finden werden wie die „alten“. Ich bin aber zuversichtlich.

Zu dem Zeitpunkt, da dieser Blog erscheinen soll, also am 6. Oktober 2013, wer­den noch nicht einmal 24 Stunden vergangen sein, seit ihr mit mir zurückge­kehrt seit in das Sonnensystem Sianlees Rast, in dem sich die yantihnischen For­scher der GHANTUURON-Expedition die Entscheidung nicht einfach gemacht haben, was sie tun sollten. Erinnern wir uns kurz:

Im April 2013 entdeckten die GHANTUURON-Forscher das Sonnensystem wie­der, das die greise Sternenforscherin Sianlee bis zu ihrem Tode gut verschwie­gen hatte. Jenes Sechs-Planeten-System, in dem ihr Gefährte Vhentar vor 38 Jahren mutmaßlich den Tod gefunden hatte. Und dieses System hatte es wirk­lich in sich: eine Welt mit fast völlig geplünderter Biosphäre, gigantische, unbe­greifliche Schachtanlagen extrayantihnischer Herkunft, außerdem Tausende von rätselhaften Maschinen, allesamt inaktiv.

Nun… fast inaktiv. Denn im Mai 2013 konntet ihr zusammen mit den Piloten Chenaari und Vanshcor auf Welt 5 – „Eiskruste“ – sehen, dass diese Maschinen durchaus nicht völlig funktionslos waren. Zeitgleich entdeckten die Yantihni auf der verwüsteten Welt 4, der „Schuttwelt“, den Leichnam des verschollenen Vhentar… und sein Vermächtnis.

Und er behauptete in seinem Vermächtnis, der passendste Name für diese Welt und das System sei „Falle“ – weil es entgegen Sianlees naiven, überoptimisti­schen Annahmen einfach eine sein musste.

Er hatte vor 38 Jahren eine Maschine auf der Oberfläche der Schuttwelt außer Funktion gesetzt und damit offensichtlich alle weiteren Aktivitäten der Maschi­nen im System zum Stillstand gebracht.

Seit 38 Jahren warteten diese Maschinen nun auf das entscheidende Komman­do, auf jenen Impuls, der ihnen sagte, dass die Aufgabe wieder begonnen wer­den konnte

Oder warteten sie darauf, dass die Falle sich schließen konnte?

Unter den Yantihni gibt es erwartungsgemäß unterschiedliche Meinungen zu dem Thema. Da sind die eifrigen, neugierigen Forscher zu finden, getrieben von der Wissbegierde, die jeden yantihnischen Forscher nun einmal antreibt und die auch in uns Menschen die Hoffnung lodern lässt, dass man verstehen kön­ne, was überhaupt hier vorgefallen ist. Und dann gibt es jene, zu denen auch die Forscherin Nayeen zählt, die es für zu gefährlich halten, an diesen Dingen zu rühren. Ja, sie reut schon, überhaupt hierher geführt zu haben. Doch diese Reue kommt nun zu spät.

Wie soll man das herausfinden, wenn man es nicht versucht, diese so genannte „Anomalie 1“ in Gang zu setzen, fragen die Befürworter des Aktivierungsplanes – etwas, was offenkundig möglich ist? Kann man denn, schweren Herzens, auf diesen Erkenntnisgewinn verzichten und zum nächsten Sonnensystem weiter­fliegen? Muss man nicht gewärtigen, dort womöglich auf dasselbe Rätsel zu stoßen? Oder auf noch größere?

Kommandant Ghaynor von der GHANTUURON hat keinen leichten Stand. Schlussendlich entscheidet er sich dafür, das Risiko einzugehen, wenn auch un­ter maximalen Sicherheitsvorkehrungen.

Er hat keine Ahnung von der Gefahr.

Er kennt nicht die Drohung des Terrorimperiums, er weiß nicht, was die Allis der Interventionsstreitmacht Oki Stanwers wissen – und von den MINEUREN des Terrorimperiums hat er schon gar keine Ahnung. Alles, was daraufhin passiert, als die Entscheidung gefällt wird, die „Anomalie 1“ zu reaktivieren, ist darum ein Wagnis, dessen Konsequenzen er nicht überschauen kann.

Die Yantihni befinden sich in Lebensgefahr. Nicht wegen einer möglichen „Falle“, die Vhentar befürchtete, sondern weil sie einen Prozess angestoßen ha­ben, den sie nicht mehr stoppen können. Ihre Sicherheitsvorkehrungen erwei­sen sich als unvollkommen und ungenügend, die Geschwindigkeit des wieder beginnenden Prozesses, und vor allen Dingen die Dimension des Prozesses, über­steigen alles, was sich die arglosen, neugierigen Forscher jemals ausgemalt ha­ben.

Nein, Sianlees Rast ist keine Falle, offensichtlich nicht.

Das Sonnensystem ist etwas weitaus Schlimmeres – das Tor zu einer Ereignis­kette, die leicht und sehr schnell mit dem Tod der Forscher von der GHANTUU­RON enden kann. Und zweifellos wären sie, auf sich allein gestellt, verloren.

Aber es gibt einen Lichtstreif am Horizont, vielleicht jedenfalls.

Die Alli-Soldaten des Generals Loosh, die beim aktivierten MINEUR auf so gräss­liche Weise zurückgeschlagen wurden, wissen nun, dass irgendetwas oder ir­gendjemand den MINEUR, der so lange fast völlig inaktiv war, erneut aufge­weckt haben muss. Sie wissen zumindest um die Gefährlichkeit dieser mond­großen Kampfmaschine.

Es stellt sich nur die Frage, wie General Loosh reagieren wird. Wird er den Ver­such machen, das Rätsel, das ihn so viele seiner tapferen Soldaten gekostet hat, aufzuklären? Oder zieht er sich auf die Position zurück, dies sei zu unwägbar und zu riskant?

Wenn er letztere Entscheidung trifft, wird die GHANTUURON-Expedition ausge­löscht werden, und zwar einfach deshalb, weil sie einem Zerstörungsprozess in die Quere geraten sind, den sie dummerweise selbst wieder in Gang setzten… und ihn nicht einmal entfernt kontrollieren konnten.

Wenn er hingegen den Entschluss favorisiert, seiner eigenen Neugierde nachzu­geben, wie gefährlich das auch immer sein mag, dann könnten die Allis der BHAL-TENN ins System Sianlees Rast vordringen und hier wahrscheinlich auch die GHANTUURON und die anderen yantihnischen Raumfahrer finden.

Die Frage bleibt natürlich… ist das für die Yantihni von Vorteil, wenn sie so län­ger am Leben bleiben? Oder geraten sie damit nicht noch tiefer in einen Schla­massel hinein, dem sie am Ende nicht gewachsen sein könnten?

Die Entscheidung liegt nicht mehr bei Kommandant Ghaynor und den Seinen. Sie liegt bei General Loosh. Und ohne dass das irgendjemand in diesem Mo­ment ahnen kann, entscheidet sein Entschluss in weitester Weise über die Zu­kunft des yantihnischen Volkes.

Wie er sich entscheiden wird, erfahrt ihr Anfang November 2013.

In der kommenden Woche lotse ich euch dann wieder im Teil 9 meiner Artikel­reihe „Was ist eigentlich der Oki Stanwer Mythos (OSM)?“ in die 90er Jahre zu­rück. Bis dahin wünsche ich angenehmes Lesevergnügen mit TI 6 „Die Schutt­welt erwacht“ – falls ihr den Band nicht schon längst gelesen habt…

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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