Liebe Freunde des OSM,

das kam jetzt alles etwas unerwartet für mich. Ihr werdet diese Zeilen hier erst Anfang Februar 2014 lesen, aber zugetragen hat sich das alles im späten No­vember 2013. Lasst mich einen Moment die Gedanken sammeln und ausholen…

Ich arbeite seit Ende 2012 an der E-Book-Bearbeitung der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI), und inzwischen war die Reihe am dramatischen Band 9 der Serie. Mit „Ins Innere der Maschine“ blickt ihr in den Furcht einflö­ßenden metallenen Abgrund der Vernichtungsmaschinerie des Terrorimperi­ums, und im Gegensatz zu euch Lesern wissen die wissbegierigen, arglosen Yan­tihni nicht wirklich, womit sie es hier zu tun haben. Entsprechend erschreckend fällt diese Geschichte auch aus, über die ich hier noch nichts Näheres verraten möchte. Den Höhepunkt der dramatischen Geschehnisse um den Vorstoß des Piloten Yuuricor und seiner Crew erlebt ihr dann im März mit TI 10 „Das Ma­schinenvolk“.

Während ich an diesem Werk arbeitete, wurde ich – aktuell noch arbeitslos und auf ALG II angewiesen – in einen Kursus des Jobcenters geschickt, der „Vermark­tungsstrategien für Akademiker“ etikettiert war. Eine zweiwöchige Form von Crashkurs, in dem ich nicht nur etwas über aktuelles Aussehen von Bewerbun­gen, den modernen Arbeitsmarkt und neue Jobsuchportale vermittelt bekam (dafür hätte man wohl kaum zwei Wochen gebraucht), sondern es ging hier auch um Simulation von Übungen aus Assessment-Centern, mit denen ich bis­lang nur dem Namen nach zu tun gehabt hatte.

Tja, und die Schlussübung bestand dann aus einer Selbstpräsentation. Da ich mich in so etwas immer schwer tue und auch in Vorträgen eher dazu neige, ein wenig fahrig zu werden, wenn ich mich nicht an einem stringenten Skript fest­halten kann, hatte ich vor dieser Präsentation gehörigen Bammel. Das würde wohl jedem so gehen.

Der Vorteil bestand darin, dass ich die insgesamt 15 Kursteilnehmer inzwischen recht gut kannte, sie unheimlich mochte und auch mit der Dozentin ausgezeich­net klarkam. Die Hemmschwelle war also dementsprechend niedrig. Und ich wurde sogar noch ermutigt, ein Projekt zu wählen, „das ich voll und ganz ver­treten“ könne.

Damit wurde mir in den letzten Tagen des Kurses zunehmend klar, was ich prä­sentieren würde: mich selbst als E-Book-Autor und das E-Book-Projekt an sich als eigenes Werk. Ungewohnt, natürlich… aber zugleich begriff ich das als eine gute Chance, mich auf die 2014er-Präsentation vorzubereiten, die unbedingt auf mich zukommen würde, nämlich auf dem Convention Raum & Zeit Continu­um III Anfang Mai 2014.

Auf diesem vom Förderverein Phantastika Raum & Zeit e. V. veranstalteten Event werde ich bekanntlich eine Lesung aus meinen E-Books vortragen und habe dann außerdem vor, einiges darüber zu erzählen, wie mein erstes Jahr als E-Book-Autor verlaufen ist. Besonders ist dann darüber zu berichten, ob sich meine Erwartungen erfüllt haben und wie ich mir den Zu­kunftsverlauf vorstelle. Jeder einzelne meiner inzwischen schon sehr zahlrei­chen Leser ist dazu natürlich herzlich eingeladen.

Vorab über die Programmpunkte informieren könnt ihr euch vergleichsweise mühelos auf der Homepage des Fördervereins unter www.sciencefiction.de oder jeden ersten Donnerstag im Monat um 19 Uhr auf dem SF-Stammtisch im Café DIALOG am Rebenring in Braunschweig. Auch hier sind Gäste jederzeit will­kommen, man muss kein Mitglied im Förderverein sein. Und ja, auch Fanta­sy-Fans sind da durchaus willkommen.

Zurück zum 22. November 2013, an dem meine Präsentation stattfand.

Ich stellte hocherfreut fest, dass es mir wirklich ausgezeichnet leicht fiel, ein vierteiliges Konzept aus dem Ärmel zu schütteln, das folgende Punkte umfasste:

  1. Selbstvorstellung

  2. Vorstellung des E-Book-Projekts in seinen bisherigen Dimensionen; Erläu­terung, wie es überhaupt entstanden war

  3. Zukünftige Planungen des Projekts

  4. Lesung der Story „Edgars Sorgen“, die das Zentrum meiner zweiten An­thologie für 2014 sein soll

Diese Konzeption wurde umso einfacher, als ich gewissermaßen aus dem Vollen schöpfen konnte – inzwischen waren 11 E-Books konzipiert und publiziert, mit der TI 9-Geschichte existierten nun drei weitere, noch nicht veröffentlichte E-Books, kurz zuvor hatte ich bereits die Titelbilder der nächsten Coverstaffel erhalten, so dass alle Titelbildmotive bis Sommer 2014 vorlagen. Ich erstellte zudem noch zwei Statistiken über die Gesamtdownloadzahlen der zehn E-Books bis Ende Ok­tober und über die Besucherzahlen auf meiner Homepage (bis zu diesem Zeit­punkt gut 12.000, Tendenz: weiter deutlich steigend).

Nun, und ich konnte eine schöne Titelbildgalerie an die Tafel heften und hatte damit genügend Eyecatcher, wie man heutzutage neudeutsch zu sagen pflegt, und als Bonusmaterial brachte ich die Titelbilder der E-Books „Die Katze, die die Sonne stahl“ und „Beide Seiten der Medaille und andere phantastische Geschichten“. Und allein das Katzen-Cover brachte mir den schönen Kommen­tar einer Teilnehmerin ein, sie würde allein das Titelbild schon sehr neugierig auf die Geschichte machen.

Die Folge war, dass ich wirklich vor der Klasse stehen konnte und munter und sehr überzeugend mein E-Book-Projekt zu „vermarkten“ imstande war. Es machte durchaus Spaß, und das ist eigentlich ein wenig überraschend für mich gewesen. Ich empfinde mich – und das kam auch während eines Persönlich­keitstests, der ebenfalls Teil des Kurses war, recht klar heraus, als einen eher ein zurück­haltenden, introvertierten Menschen, der im Grunde nur dann aus sich stärker her­ausgeht, wenn es um etwas geht, von dem er wirklich sehr viel versteht. Zu­gleich bin ich aber auch eine Person, die normalerweise nicht eben viel von Überredung hält. Ich neige nicht dazu, Menschen zwingend von etwas überzeu­gen zu wollen, derlei Ambitionen sind mir eher fremd. Insofern ist dieser Blog – und gelegentliche Vorträge, natürlich – so ziemlich das Äußerste, was ich in die­ser Hinsicht sonst tue.

Als „Premiere“ für das Vorstellen des E-Book-Projekts und damit als Vorübung auf die analoge Vorstellung auf dem Con war diese Veranstaltung aber eine schöne Sache. Das anschließend gegebene Feedback machte mir klar, dass ich noch deutlicher auf Akzentuierung achten sollte, nicht zu schnell reden und möglichst Blickkontakt mit dem gesamten Publikum suchen sollte… das sind so Kleinigkeiten, durch die ich mich selbst leicht aus dem Konzept bringen lasse. Aber das ist natürlich nun nichts, woran nicht gearbeitet werden könnte.

Ich kann, abschließend gesagt, nur betonen, dass solche Möglichkeiten zur Selbstpräsentation unbedingt wahrgenommen werden sollten, sobald sie sich einem Schriftsteller bieten, der noch nicht völlig sicher ist, wie er auf das Publi­kum wirkt. Man kann dadurch schön lernen, dass etwa das Publikum nicht zur Spezies der bissigen Tiere gehört, dass negatives Feedback eher selten ist und zumeist die Zuhörer schon fasziniert sind, wenn überhaupt klar wird, dass da je­mand ist, der GESCHICHTEN liest, die er sich SELBST ausgedacht hat.

Das ist immer – für die Zuhörer, die über derlei Fähigkeiten meist nicht verfügen – so etwas wie ein kleines Wunder und zudem ein starker Bonus, der die Zuhö­rerschaft sowieso von vornherein schon für den Autor einnimmt.

Ich habe diese Chance wahrgenommen und genossen, ja.

Das hing natürlich auch mit dem phantastischen Publikum zusammen, dem an dieser Stelle sehr zu danken ist. Es würde mich sehr freuen, wenn wir uns, bei Interesse, mal wie­dersehen und nicht vollkommen aus den Augen verlieren. Ich weiß, dass ihr neugierig darauf seid, wie das E-Book-Projekt voranschreitet und sich entwi­ckelt… und ich sage euch, ihr habt alle noch gar keine Vorstellung davon, was euch in der nahen Zukunft erwartet. Da liegen phantastische Lesestunden vor euch – vorausgesetzt natürlich, dass ich im Laufe des Jahres 2014 durch neugie­rige Leser, die meine E-Books kaufen, dahin komme, dass ich mindestens meine monatlichen Kosten decken kann. Aktuell ist das noch nicht der Fall… und wie ich schon mal betont habe – als ALG II-Bezieher ist mein Eigenkapital doch lei­der sehr begrenzt.

Das soll dann für heute als kleiner Ausflug in das Reich des vorgestellten OSM reichen. In der nächsten Woche findet ihr an dieser Stelle das „Logbuch des Au­tors 4“ vor, und dann geht es um kontrafaktische Welten im OSM. Damit habe ich euch neugierig genug gemacht.

Bis nächste Woche, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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