Liebe Freunde des OSM,

wir schrieben den September des phantastischen Jahres 2010, und ich berichte­te kürzlich, dass dieses Jahr Ort der unglaublichen Langzeitprojekte und der in erstaunlich kurzer Zeit zu enormen Texten angewachsenen Geschichten war. Ich hatte „Rhondas Reifejahre“ und „Eine Adelige auf der Flucht“ beendet, an de­nen ich viele Jahre geschrieben hatte. „Antaganashs Abenteuer“ war in Rekord­zeit zu einem voluminösen Abenteuer aufgeblüht und vollendet worden.

Am 29. August – das vergaß ich kürzlich wohl – gelang es außerdem noch, den Roman „Ian und der Stein der Götter“ zu vollenden… besser gesagt: die Story, denn zum Roman wurde sie dann erst später im Rahmen meines E-Book-Pro­gramms. Heute würde ich diese Geschichte in ihrem Ursprungsumfang eher als Novelle charakterisieren, also ein Mittelding zwischen Roman und Kurzge­schichte (aber ihr wisst ja, die Grenzen bei Kurzgeschichten sind bei mir da eher fließend, und meine Intuition leitet mich des Öfteren in die Irre, was die Katego­risierung angeht – wie oft sind wohl schon vermeintliche Kurzgeschichten zu Romanen geworden?).

Am 7. September 2010 war es jedenfalls dann schon wieder soweit, ein Lang­zeitprojekt und einen neuen Roman fertigzustellen. Diesmal war es „Mein Freund, der Totenkopf“, den ihr inzwischen als zweiteiligen sechsten Band der Annalen kennengelernt haben dürftet… und falls nicht, so sei seine Lektüre euch ans Herz gelegt.

Im September 2010 hatte ich jedenfalls erst mal für eine Weile die Nase voll vom Archipel-Overflow, der mich monatelang umklammert hielt, und ich stürz­te mich mit vollem Elan in den Oki Stanwer Mythos, um an zahlreichen Frag­menten weiterzuschreiben.

An welchen? Nun, an diesen hier: „Die Tiefenwächter“, „In der Hölle“, „Die Wandlung“, „Jaleenas zweites Leben“, „Die Totenköpfe 1: Die Alte Armee“, „Aktion TOTAMS Ende“ (Überarbeitung), „Die Reisenden von Beltracor“, „Sianlees Verbrechen“, „Verschwörer“, „Ein zukunftsweisendes Verbrechen“, „Eine Frage des Glaubens“, „Die Intervention“, „Die Optimierungsfabrik“, „Die Totenköpfe 2: Durch die Ruinenwelten“ und „DER CLOGGATH-KONFLIKT“.

Lach… ich soll mal wieder Luft holen? Okay, Freunde… nun, ihr seht, ich war da wirklich nicht untätig. Und da ihr bislang nur sehr wenige der oben aufgeliste­ten Werke als fertige Geschichten kennengelernt habt, wisst ihr, dass die meis­ten bis heute Fragmente geblieben sind. Zum Teil recht interessante, etwa „Eine Frage des Glaubens“. Das ist, wenn ich das vorwegnehmen darf, ein Prequel zum KONFLIKT 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“, mit dessen Publikation ich eigentlich 2017 beginnen wollte. Daraus wird jetzt unzweifelhaft erst 2018 werden. Mutmaßlich wird die eben erwähnte Geschichte früher wieder zur Hand genommen und vollendet werden.

Die Vielzahl an „Baustellen“, die ich oben erwähnte, bedingte natürlich, dass ich im Monat September nur sechs Werke fertigstellen konnte, mehrheitlich Neu­formatierungen und Glossare. Einen kurzen Anflug des Archipels gab es außer­dem, da ich an „Die neue Strafe“ weiterschrieb. Und außerdem grub ich mich tief und immer tiefer in den Roman „Die Alte Armee“ ein, der das nächste Langzeitprojekt werden sollte, das ich fertigstellte.

Und da ich seit einiger Zeit in FAN aktiv war, lag mir zudem daran, einen Hinter­grundbericht zur Genese desjenigen Romanprojekts zu bringen, das mich gera­de vollständig beschäftigte, also das eben erwähnte. Für diesen Zweck entwi­ckelte ich einen Hintergrundartikel mit dem Titel „Inside TOTAM oder Wie es ist, im Jenseits zu sein“, den ich in FAN publizierte.1

Tja, und ich blieb bei den Langzeitprojekten. Kaum hatte ich – und das war wirk­lich faszinierend – eins beendet, fokussierte ich meine Energie auf das nächste derartige Werk. Diesmal spross im Oktober 2010 ein weiteres Romanprojekt hoch, sehr ähnlich wie weiland bei dem Antaganash-Roman: „Die schamlose Frau“, die erotisch-dramatische Geschichte der Sternenfee Gloria mit ihrem Ge­liebten Anton Devorsin. Es sollte zwar noch bis Frühjahr 2011 dauern, ehe ich hier zu einem Abschluss kam, und im Oktober 2010 hielt ich diese Annalen-Ge­schichte noch für eine „Story“ (wir kennen das), doch war der Keim zum Volu­men hier schon zu erahnen.

Ebenfalls in den Oktober 2010 fiel die Fertigstellung der Abschrift der 1989er-Story „Aktion TOTAMS Ende“, an deren Umarbeitung in einen wirklich volumi­nösen Roman ich seither arbeite. Das Projekt ist sehr ambitioniert, da der Handlungsrahmen wirklich Millionen Handlungsjahre umfasst – wenn man ge­nau ist, sind es sogar zahlreiche Milliarden – , und es geht um ein paar zentrale Kerngeheimnisse des Oki Stanwer Mythos. Ich deute nur mal in Form einiger Fragen an, worum es darin geht, und ihr werdet sicherlich sofort verstehen, warum mich die Arbeit nur sehr langsam vom Fleck kommen lässt und Monate zwischen den einzelnen Arbeitsschritten liegen:

  • Woher stammt TOTAM?

  • Was ist der Ursprung der Rasse der Baumeister?

  • Was ist der Existenzzweck der ZYNEEGHARE?

  • Was sind die Sieben Lichtmächte?

  • Was geschah vor Anbruch der KONFLIKT-Zeit tatsächlich?

  • Was ist das Große Vergessen, und warum ist seine Erneuerung in fast jedem Fall tödlich?

Das ist harter Stoff, und nicht ohne Grund ist die 1989er-Story bis heute strikt unter Leseverschluss. Dabei ist das nur der (sehr ungenügend dargestellte) vage und rudimentäre Keim dessen, was ich in der Romanfassung, die schon mehr als 150 Textseiten besitzt… ah, Korrektur, Freunde, es sind 164. Und eben, als ich nachschaute, klebte ich auch sofort wieder in dem Textskript fest, in dem ich zuletzt im November 2010 gearbeitet habe.

Mann, und was sind das für faszinierende Gedanken darin… der Kristallmond, der seltsame Nachbarplanet Bytoin, der Wahn des Automatischen Schreibens, der das Volk der Delaarer fast in den Wahnsinn treibt, die Geschichte mit den Tunneln… beizeiten, Freunde, erzähle ich euch mehr davon, doch nicht heute, sonst komme ich hier gar nicht mehr vom Fleck.

Am 1. Oktober 2010 endete die kurze Phase meiner Arbeitslosigkeit, und ich trat in einen neuen halbjährigen Projektvertrag mit der Fachhochschule Braun­schweig-Wolfenbüttel, kurz Ostfalia genannt, ein. Hier war ich verantwortlich für die Erschließung eines Altaktenbestandes und hatte arbeitszeittechnisch relativ freie Hand, was dann natürlich meiner Kreativität wieder zugute kam.

Das führte dazu, dass ich im Oktober sowohl an dem Annalen-Fragment „Das TOTAM-Koma“ (die mehr oder weniger direkte Fortsetzung der oben erwähn­ten Story von 1989) weiterschreiben konnte als auch eine weitere Geschichtenidee aus diesem Umfeld entwickelte, die „Ani und das Wolkenmädchen“ hieß.2

Im November kam dann fast unvermeidlich das Fragment „Das Transformati­ons-Paradies“ hinzu, eine weitere Geschichte, die in der Frühzeit der Baumeis­ter-Spezies spielt, zu einer Zeit, als sie noch „normale“ Körper besitzen und mit Langlebigkeit und Unsterblichkeit experimentieren.

Außerdem bemühte ich mich in diesem Monat darum, forciert an der Fertigstel­lung der kommentierten Abschrift des KONFLIKTS 17 „Drohung aus dem All“ voranzukommen. Ihr wisst, dass ich das bislang hatte schleifen lassen, weil ich so stark mit den Großprojekten befasst war, erst mit denen aus dem Archipel, dann mit denen aus dem OSM. Die kommentierte Abschrift war inzwischen bis Band 59 vorangeschritten, und wenn man bedenkt, dass es nur 71 Episoden der Serie gibt, lag es auf der Hand, dass ich hier vergleichsweise zügig zum Ende ge­langen konnte, wenn ich mich nur etwas konzentrierte und darauf fokussierte.

Nebenher versuchte ich dann aber zugleich auch, in KONFLIKT 7 „Oki Stanwer – Held der Hohlwelt“ und KONFLIKT 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“ wieder Fuß zu fassen. In der einen Serie, weil ich da endlich vorankommen wollte, in der zweiten, weil dort ein paar sehr interessante Episoden anstanden und ich be­reits einen Planungsvorlauf bis Band 70 hatte (und dabei war gerade mal Band 50 fertig geworden).

Diese Zerfaserung tat definitiv nicht gut, keinem der Projekte, und was dann im Dezember geschah, war vermutlich unvermeidlich: Ich schwenkte kurz wieder in den Archipel zurück, oszillierte dann in verschiedenen OSM-Ebenen und ver­suchte, kurz vor Jahresende, eine deutlich zu komplexe, bislang offene Hand­lungsspur des Oki Stanwer Mythos aufzuarbeiten. Das würde ich gern etwas ausführlicher besprechen, da es ausdrücklich in den Bereich der Annalen gehört und uns noch einige Jahre beschäftigen wird, jedenfalls gehe ich aktuell davon aus. Wenn mich nicht ein akuter Arbeitsflow packt – was immer möglich ist, ich habe so etwas gestern erst erlebt, wo ich phänomenal am Band 29 der TI-Serie vorankam – , dürfte es jedenfalls so laufen.

Also… das Datum war der 26. Dezember 2010, und das Jahr neigte sich rapide dem Ende zu. Ich hatte dienstbedingt Urlaub, und meine Kreativität schäumte munter über. Erinnert euch, das ist zu einem Zeitpunkt in meinem Leben gewe­sen, wo ich weder von Blogartikeln noch von Streaming-Internetserien ab­gelenkt wurde, und ich war deutlich fokussierter als gegenwärtig.

Ich saß also da, feilte an diversen Episoden zu KONFLIKT 19 und dachte, weil ich besonders stark an Band 52 der Serie arbeitete (Titel: „Der Intrigant“), dass ich unbedingt mal klären müsste, woher die geheimnisvolle Dawsoner Bewohnerin namens Ghani nun gekommen war. Sie spielte auch in dieser Episode am Rande mit hinein und blieb undurchsichtig und geheimnisvoll.

Was dann geschah, ist schwer zu beschreiben… ich sah eine überwältigende, sehr weit reichende Bilderblende und begann sie niederzuschreiben. Im ersten Anlauf nur 5 Seiten, was wenig scheint… aber bis Silvester wuchs das Fragment munter auf 47 Textseiten und wurde immer atemberaubender. Ich sage nur so­viel: eine Story war das zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr. Inzwischen ist das Romanskript auf mehr als 500 Textseiten angewachsen und immer noch fern der Fertigstellung.

Man erfährt in dieser Geschichte durchaus nicht nur mehr über Ghani, die „Hexe“ aus Oki Stanwers LAGER auf dem Planeten Dawson, sondern auch sehr viel über die Geschichte der frühen irdischen Kolonisten dieser Welt, über die Berinnyer, über so rätselhafte und bedrohliche Dinge wie Kybernoidenkollekti­ve, ferngesteuerte Lebensformen, absolute Kontrolle und eine Entität, die im­stande ist, Erinnerungen zu nivellieren, Lebensverläufe zu verändern, Lebens­formen im Handumdrehen in Asche zu verwandeln und vieles andere mehr.

Dieser Roman mit dem äußerst prägnanten Titel „Eine scharf geschliffene Waf­fe“ erfordert für den vollendeten Lesegenuss eine Menge Hintergrundwissen über zahlreiche Handlungsströme des Oki Stanwer Mythos, und allein deshalb wird es noch geraume Zeit dauern, bis ich ihn euch zugänglich machen kann. Sehr schade, wie ich selbst finde, weil ich ihn für unglaublich spannend halte. Aber ehe ich mit dessen Fertigstellung und Publikation beginne, braucht ihr sowieso erst mal gründlichen Informationsinput in Form der Publikation von KONFLIKT 19… und auch die steht noch nicht auf dem Aktivitätsplan.

Das Jahr 2010 endete jedenfalls so mit einem phantastischen Arbeitsflow und 95 fertig gestellten Werken, und ich blickte höchst optimistisch auf das Jahr 2011. Dafür nahm ich mir vor, die kommentierte Abschrift des KONFLIKTS 17 zu vollenden (ein Plan, der gelingen sollte) und hoffte sehr, dass ich außerdem mindestens ebenso viele Werke wie dieses Jahr fertig stellen konnte.

Ach, Leute, ich hatte ja noch gar keine Ahnung, dass das Jahr 2011 sehr viel schöner werden würde. Ich ahnte noch nicht, wen ich da alles kennen lernen sollte an neuen und alten Freunden meiner kreativen Vergangenheit… und da­bei fing das Abenteuer doch schon unmittelbar nach Neujahr 2011 an.

Mehr davon berichte ich in der kommenden Ausgabe dieser Artikelreihe, ver­sprochen! Nächste Woche machen wir aber erst mal gemeinsam wieder eine Stippvisite bei den OSM-Gedichten.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Hier weist meine Aufzeichnung eine kleine Lücke auf, aber soweit ich das sehen kann, publizierte ich den Beitrag in zwei Etappen in FAN 93 (Januar 2011) und 94 (April 2011) als Bestandteil meines jeweiligen Bei­trags „OSM-Newsletter #7“ und „#8“. Es kann sehr gut sein, dass ich beizeiten diesen interessanten Beitrag mal als Doppelblog-Beitrag bringen werde… lasst euch überraschen.

2 Und nein, Ani ist zwar ein junger Mann, hat aber rein gar nichts mit Anakin Skywalker zu tun, der in den mo­dernen Star Wars-Filmen gern so angesprochen wird.

Leave a Reply

XHTML: You can use these tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>