Liebe Freunde des OSM,

manche Menschen sagen, es sei die beste Möglichkeit, wenn man ein kreativer Kopf ist, sich von persönlicher Trauer dadurch zu beruhigen, indem man sich in die Arbeit stürzt und gar nicht erst zulässt, dass die Seelenfinsternis die Ober­hand gewinnt. Ich neige ebenfalls zu dieser Ansicht, und das hat mit meiner grundlegend positiven Einstellung zum Thema des Todes zu tun. Wer diesem Blog länger gefolgt ist, weiß darüber längst Bescheid.

Der Tod ist für mich nun wirklich eine Art von altem Freund, und dass er zum Leben dazu gehört, ist eine Binsenweisheit. Auch das Leben sei nicht umsonst, heißt es, „es kostet das Leben“, und das ist so elementar wie wahr. Ich denke zudem, dass nur unser Körper dahinwelkt, das Elementare jedoch, die Seele, das also, was das Wesen des geliebten Menschen ausmacht, fortdauert. Ob das so geschieht, wie ich es im Oki Stanwer Mythos beschreibe oder in anderer Form, das sei dahingestellt. Wir bekommen darüber im Hier und Jetzt diesseits des Schleiers keine Aufklärung.

Während ich diese Worte formuliere, die ihr erst am 18. Oktober 2015, einen Tag nach meinem 49. Geburtstag, zu lesen bekommen werdet, schreiben wir den 12. Mai, und der recht unvermittelte Tod meiner lieben Mutter liegt damit gerade einmal eine Woche zurück. Der Schmerz ist darum noch frisch, und wundert euch nicht, wenn ich in der Folge vielleicht ein wenig fahrig sein sollte… ich mühe mich, eine konsequente Gedankenführung einzuhalten. Wo­chenlang Trübsal zu blasen oder in Seelenfinsternis zu verfallen, halte ich für wenig nützlich.

Also, Rolle rückwärts – wo waren wir stehen geblieben?

Vor acht Wochen verließ ich euch mit der Ankündigung, wir würden im nächs­ten Teil dieser Subartikelserie – also heute – auf die Jahre 1992 und 1993 zu sprechen kommen, soweit in ihnen Werke der Reihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“ entstanden. Das Versprechen lässt sich einhalten.

1992 und 1993 waren zwei recht ergebnisarme Jahre, was das Schreiben an­geht. Mit gerade mal gut 70 Werken jeweils waren sie eher dürftig, und das lag natürlich daran, dass ich zu jener Zeit das Wolfsburg-Kolleg besuchte und reichlich schulisch eingespannt war. Für den OSM bedeutete das ebenfalls Hungerzeit und auch einige eigenartige Veränderungen.

Mit „Ein Wunder in der Wüste“ entstand am 29. Juni in einem Guss die kürzes­te OSM-Geschichte, die ich jemals geschrieben hatte, und wohl auch eine der eigentümlichsten – denn es war eigentlich eine Fantasy-Story. Der Sohn des Pharaos wird von Räubern entführt und von göttlichen Boten wieder befreit… inwiefern hat das etwas mit dem OSM zu tun? Das fragt man sich an dieser Stel­le wohl zu Recht.

Wer aber irgendwann mal die Gelegenheit findet, die Serie „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“ (DDj) zu lesen, die in den Jahren 1988-1994 entstand (d.h. KONFLIKT 23), wird sowohl auf den Pharaonensohn Ti wieder stoßen als auch auf den ägyptischen Gott Horus… allerdings ist es weniger ein Gott als ein wahnsinniger Baumeister, der die bizarre Kulisse der so genannten „Pharaonen­welt“ geschaffen hat als Szenerie für seine wahnsinnigen Pläne.

Und damit, da stimmt ihr mir sicher zu, sind wir vollständig zurück im Oki Stan­wer Mythos. Nun, bis ihr diese Story zu lesen bekommt, die jenseits dieses Kon­textes wenig Sinn ergibt, wird es wohl noch ein paar Jahre dauern.

Am 28. Juli 1992 wurde dann ein gescheites Stück OSM fertig, nämlich der Ro­man „Die Weisen von Arc“. Es handelt sich dabei um den vierten Band der Ed­ward-Norden-Saga, die in der Baumeistergalaxis Arc während des so genannten KONFLIKTS 20 – Serie „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“ (OuC), geschrieben von 1984-1997 – spielt. Wie erinnerlich verließ ich die Galaxis Arc im Frühjahr 1988, nachdem ich den Roman „Die Geheimnisse von Arc“ abgeschlossen hat­te. Mir war damals jedoch schon klar, dass mit der Rettung des Protagonisten Edward Norden die Geschichte nicht abgeschlossen sein konnte. Es gab zu viele offene Handlungsstränge.

Und so fand sich Edaad, wie die Bewohner von Arc inklusive seiner eigenen Tochter Ylana und seiner Frau Jyseewa Edward Norden nannten, in der wohl­meinenden Gefangenschaft der legendären „Weisen von Zhanyor“ wieder. Er hatte seine Pläne aber nicht aufgegeben: Sturz des Dämonenherrschers Holka­xoon von TOTAM und besonders auch Rettung seiner Tochter Ylana.

Die Weisen von Arc“ stellt zugleich das Eintrittstor in die zweite Edward-Nor­den-Trilogie dar, an der ich bis 1994 arbeiten sollte. Beizeiten, ich erwähnte es schon, werden diese Romane in der Reihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“ im E-Book-Format veröffentlicht werden.

Im Jahr 1992 wurde weiter nichts für diese Reihe fertig. Und auch das Jahr 1993 sah in der Hinsicht sehr trübe aus. Es entstanden jede Menge andere Geschich­ten, unzählige Rezensionen und Episoden, aber erst am 5. November 1993 konnte ich mit „Maskerade“ einen weiteren Roman aus dem Oki Stanwer My­thos abschließen.

Maskerade“ ist der neunte Roman der Überarbeitung des KONFLIKTS 15 „Oki Stanwer“, mit dem um 1981 die Niederschrift des OSM überhaupt begann. In dieser Geschichte geht es darum, dass Oki Stanwer, der im 75. Jahrhundert in der Galaxis Milchstraße, von Matrixfehlern verseucht, wie man aus heutiger Perspektive sagen muss, darum ringt, eine Streitmacht zu sammeln, die imstan­de ist, dem erwarteten Angriff TOTAMS Paroli zu bieten. Doch jenes Volk, auf das er sich eigentlich stützen soll, die Terraner, bieten kein einheitliches Bild mehr. Vor fast zweitausend Jahren ist das terranische Reich durch den Angriff der Voorks in zahllose kleine Sternenreiche zersplittert, die sich seither munter befehden und belauern.

Es ist also vonnöten, inkognito in diese Gesellschaft einzudringen und sie von innen her zu unterwandern. Das beginnt in diesem Roman. Das Auffinden der Raumyacht FRATERNITÉ des verschollenen Milliardärs Eon Seggar erleichtert die Sache, und in dieser Maske tritt Oki Stanwer nun auf, um Seggars Erbe anzutre­ten. Eine Rolle, die einige Komplikationen mit sich bringt…

Weihnachten 1993 gelang es mir dann außerdem noch, eine ziemlich bizarre Story zu vollenden, die recht schnell heranreifte und am 24. Dezember abge­schlossen wurde. „Der Herr der Schwarzen Berge“ ist für einen reisenden His­toriker aus dem nonhumanoiden Volk der Toccer eigentlich nur eine von vielen rätselhaften Legenden der Vorzeit, und selbst die Schwarzen Berge tragen ihren Namen offensichtlich nicht mehr zu Recht. Das findet er heraus, als er sie nach einer entbehrungsreichen Reise endlich erreicht.

Was er ebenfalls auffindet, ist das Skelett eines unbekannten Wesens, das scheinbar an einem umfassenden, rätselhaften Rekonstruktionsprojekt gearbei­tet hat. Aber hier scheint der arme Toccer zu spät gekommen zu sein. Er meint, hier sei nichts mehr zu erfahren.

Wie groß ist jedoch sein Entsetzen, als das menschliche Skelett mit schwarzem Brustpanzer auf einmal grässlich lebendig wird und sogar noch mit ihm zu spre­chen beginnt? Unerwartet ist der Forscher hier auf eine Kreatur aus den Legen­den der Vorzeit gestoßen – auf ein Wesen, das sich TK 40112 nennt. Es ist ein so genannter Totenkopf, ein Angehöriger von TOTAMS unheimlicher, ewiger Ar­mee, der LEGION. Andere Wesen kennen ihn unter der Bezeichnung „Toten­kopf-Prophet“, und obwohl er Milliarden von Jahren alt ist, hat er nur wenig von seiner Macht und noch sehr viel weniger von seinen Machtambitionen ein­gebüßt…

Diese Geschichte ist, natürlich völlig aus dem Kontext des späten OSM heraus­gelöst, relativ bald danach im Juli 1994 in dem Fanzine „Storytip 5“ veröffent­licht worden. Wer weiß, vielleicht findet ihr das irgendwann mal antiquarisch. Die Story selbst werde ich beizeiten ebenfalls abschreiben, überarbeiten und veröffentlichen – vermutlich allerdings nicht als autonome Geschichte, sondern als Teil einer meiner Storysammlungen. Haltet da einfach mal die Augen offen, Freunde, die Geschichte hat einiges an Informationen zu bieten.

Soweit möchte ich für heute gehen. In der nächsten Ausgabe dieser Artikelreihe werde ich entweder auf das Jahr 1994 eingehen oder mich um die nächste Ver­öffentlichung aus dieser Reihe kümmern, nämlich „Annalen 5: Jaleenas zweites Leben“. Lasst euch mal überraschen.

In der nächsten Woche berichte ich an dieser Stelle, wie sich meine Kreativität, bezogen auf den OSM, im Juli 2015 entwickelt hat. Nicht verpassen, Freunde!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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