Liebe Freunde des OSM,

als ich euch vor zwölf Wochen an dieser Stelle – im Rahmen dieser Subrubrik meines Blogs – zurückließ, überlegte ich am Schluss, ob ich an dieser Stelle heu­te auf den neuen Band der E-Book-Reihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“ einge­hen sollte, der bei optimaler Entwicklung der Publikationsfolge Anfang Januar 2016 veröffentlicht worden sein sollte, also „Jaleenas zweites Leben“, oder ob ich mit der chronologischen Erörterung der „alten“ Annalen weitergehen woll­te, mich also wieder zusammen mit euch in mein Kreativjahr 1994 zurückver­setzen sollte. Ich war mir noch nicht so recht schlüssig.

Nun, die Lage hat sich inzwischen geklärt. Auf „Jaleena“ und das, was ich als „serielle Crossover a la OSM“ bezeichnet habe, kommen wir in vier Wochen an dieser Stelle zu sprechen. Heute mache ich also hier also weiter dort, wo ich den gedanklichen Faden im Wochen-Blog 137 liegen ließ, weil der mir zur Ver­fügung stehende Raum erschöpft war.

Wer das jetzt Kokettiererei nennt, den möchte ich lächelnd korrigieren. Selbst­verständlich hätten die Kritiker Recht, die sagten, Blogbeiträge könnten so lang werden, wie sie wollten. Das stimmt. Und ich fände es durchaus schmeichel­haft, zu lesen, dass jemand gern längere Beiträge von mir lesen möchte… aber ich will diesem Wunsch nicht nachkommen, zumal ich annehme, dass er nur von einer Minderheit goutiert werden würde.

Ich bin nun einmal dem Eigenverständnis nach nicht primär Blogger, sondern Autor, und längere Texte gehören in meine zu publizierenden Geschichtenwer­ke, nicht hier in den Blog. Beiträge, die länger als 6 Textseiten sind, werden auch weiterhin die strikte Ausnahme darstellen.

Doch damit genug der weitschweifigen Vorrede.

Ich endete in Blog 137 mit der Geschichte „Der Herr der Schwarzen Berge“, die ich im Dezember 1993 beendete. Danach dauerte es eine Weile, bis ich wieder einmal ein fertiges Werk der Annalen vorlegen konnte. Das hatte damit zu tun, dass ich mich einerseits intensiv in den KONFLIKT 23 des Oki Stanwer Mythos, „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“ vergraben hatte, zum anderen mit meiner strikten Konzentration auf die Edward-Norden-Saga.

Bekanntlich hatte ich mit diesem Romanzyklus ja 1987 angefangen, mit „Odys­see in Arc“, aber als ich feststellte, dass dieser Stoff sich innerhalb einer Trilogie nicht abhandeln ließ, beschloss ich, eine zweite Trilogie anzuschließen… und sie dümpelte lange vor sich hin. Das änderte sich dann im Frühjahr 1994. Am 16. April konnte ich den fünften Arc-Roman „Die Stimme von Arc“ abschließen, in der mehrere fulminante Handlungsströme allmählich ihrem Ziel zustrebten:

Edward Norden war nach Jahren der Gefängnishaft freigekommen und hatte sich im Auftrag der legendären Propheten von Zhanyor auf die Suche nach den Baumeistern gemacht. Derweil schloss sich Nordens Tochter Ylana mit ihrem Geliebten den ghanerischen Kristallrebellen an und suchte einerseits ihren ver­schollenen Vater, anderseits suchte sie sich auch am Dämonen-Regenten Arcs, dem Dämon Holkaxoon zu rächen… und geriet ihrerseits in Gefangenschaft.

Und dann drangen auch noch Crelly-Rebellen von außerhalb Arcs in die Lebens­kanäle ein, berichteten von Aufruhr in den MACHT-Galaxien und brodelndem Aufstand… und während erbarmungsloser Jagd durch die Lebenskanäle stießen sie mit einer rätselhaften Entität zusammen, der „Stimme von Arc“. Eine We­senheit, die vielleicht imstande war, den Weg in den Zentrumsballon Arcs zu öffnen, zur Lenkwelt Dhonnkoor – dem Schlüssel über die Macht in der Bau­meistergalaxis. Denn Dhonnkoor war inzwischen selbst Holkaxoon versperrt…

Während sich im Juni die Arbeiten an KONFLIKT 23 „Oki Stanwer – Der Dämo­nenjäger“ dem Abschluss näherten, brodelte – wohl unvermeidlich – der KON­FLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ empor, nämlich am am 5. Juni 1994. Am 1. Juli 1994 war dann KONFLIKT 23 beendet, und neue kreative Ener­gien wurden frei für das nächste Annalen-Werk. Das war dann der sechste und letzte ENS-Roman „Inferno in Arc“, mit insgesamt 239 Seiten für damalige Ver­hältnisse eine enorme Schreibleistung, die auch tatsächlich erst am 1. Novem­ber 1994 vollendet war.

In diesem Roman wurden die Handlungsfäden zusammengeführt. Und es ging um die Baumeister, um ZYNEEGHARE, um Sternenfeen, um GRALSJÄGER, um Matrixfehler, Oki Stanwer, das Ende des Universums und vieles andere… es wäre ein schöner Band 1000 des OSM geworden… leider hatte ich mich ver­zählt, und es handelt sich in Wahrheit um Band 1001 des OSM.

Tja, Pech gehabt. Ist aber ein phantastischer Roman geworden – der bislang nur im Maschinenskript existiert, wie fast der gesamte Rest des Romanzyklus.

Dann sollte es lange dauern, ehe ich wieder ein Werk schrieb, das formell den „Annalen der Ewigkeit“ zuzurechnen war. Genau genommen bis zum 17. Juli 1995. An diesem Tag wurde der 10. Roman der Überarbeitung des KONFLIKTS 15 „Oki Stanwer“ fertig. Wie erinnerlich sein dürfte, hatte ich ja diese Überar­beitung im Jahre 1986 begonnen und arbeitete nun also schon beinahe 10 Jah­re daran, ohne auch nur näherungsweise an einen Schluss gelang zu sein. Der Schreibelan ließ allmählich spürbar nach. Der Grund lag auf der Hand, denke ich. Es war derselbe, der die Arbeiten auch beim Projekt „DER CLOGGATH-KON­FLIKT“ (in Arbeit seit 1988) mehr und mehr stocken ließ.

Mir war inzwischen bewusst geworden, dass ich stilistisch für längere Projekte immer noch nicht genügend Struktursicherheit und Formulierungsklarheit be­saß und folgerichtig die fertigen Romanversionen recht schnell veralteten. Au­ßerdem zeichnete sich sehr deutlich ab, dass ich auf Computer umsteigen soll­te, um Texte auch zu speichern und zügig replizieren oder ändern zu können. Mit den alten Methoden war das unmöglich.

So konnte es nicht verblüffen, dass Oki Stanwer 10: „Wettlauf mit der Vernich­tung“ erst so spät realisiert wurde. Hier wird zentral Oki Stanwers Versuch be­schrieben, die Urheimat der Menschen, den vergessenen Planeten Terra, durch eine Krisenintervention bei den PSI-Intelligenzen des Spiralarms III der Galaxis Milchstraße zu retten, die durch einen auf Kurs gebrachten planetaren Irrläufer vernichtet werden soll.

Ob das gelingt? Nun, das werdet ihr beizeiten nachlesen können – entweder, wenn ich dazu komme, im Rahmen meiner Blogartikel etwas genauer auf diese Romane einzugehen oder aber eben erst, wenn dieser Roman dann im E-Book-Format vorliegt. Aber letzteres dauert noch reichlich lange. Das hat zentral da­mit zu tun, dass KONFLIKT 15 verdammt viel Vorwissen verlangt, über das ihr noch nicht verfügt… und zum zweiten muss ich da unendlich viel korrigieren, ergänzen und optimieren. Das Projekt ist einfach noch nicht auf meiner Agenda.

Wieder trat eine unglaublich lange Pause bei den alten realisierten Annalen-Projekten ein. Am 28. August 1996 beendete ich die Arbeit an der Story „Trüm­merfeld der Götter“. Die ist aus mehreren Gründen interessant. Beschrieben wird durch den Bordchronisten das ambitionierte und auf drei Jahre angelegte Zielflugmanöver des Casaier-Raumschiffs „Götterstürmer“. Die froschgestaltige Spezies, die seit einigen Jahrhunderten die Raumfahrt betreibt, empfängt aus Richtung eines Sterns, den man „Chollinors Glosendes Auge“ nennt, seit langem Funksignale, die nicht entschlüsselbar, aber eindeutig künstlichen Ursprungs sind.

Daraufhin wird ein großes Raumschiff im Rahmen des Geheimprojekts „Götter­schleier“ geschaffen und auf den Weg geschickt. Doch nach drei Jahren Flugzeit treffen sie am Ziel auf das „Trümmerfeld“ und eine gigantische Hohlwelt, in der sie zwangsgesteuert gelandet werden.

Während ich diese interessante Geschichte schrieb, kristallisierte sich heraus, wo sie angesiedelt ist. Die Casaier hatte ich vorher noch nie gesehen – nun, die Welt, auf der sie landeten, aber durchaus schon. Es handelte sich um eine so genannte „Fangkugel“, die das Volk der Baumeister im Auftrag der Sieben Licht­mächte in der „spezialstrukturierten“ Galaxis Milchstraße geschaffen hatte.

Wem dieser Begriff nun vertraut vorkommt, der schaue sich beizeiten mal die OSM-Story „Die Intervention“ in meiner dritten E-Book-Storysammlung „Rein­karnation und andere phantastische Geschichten“ an, die im August 2015 er­schienen ist.

Das bedeutet? Nun, dass die obige OSM-Story im KONFLIKT 19 spielt, in dem Kosmos, in dem auch die Serie „Oki Stanwer – Der Missionar“ spielt. Und die Welt, auf der die Casaier landen, wird von den Baumeistern QUANGOOR-8810 genannt (mit Verlaub, eine richtige Höllenwelt). Die irdischen Siedler auf dem Planeten Dawson kennen diese Welt unter der Bezeichnung „Bearsons Creek“, aber niemand, der das Baumeisterportal von First Valley auf Dawson dorthin durchschritten hat, ist jemals zurückgekehrt… aus grässlichen Gründen. Die meisten sind sofort umgekommen.

Und QUANGOOR-8810 ist zugleich dann auch noch ein zentraler Handlungs­schauplatz der erwähnten Serie, wo Klivies Kleines, ein Amok laufender Troohn, ein Entropie-Ingenieur, ein Ritter vom Goldkristall auf Abwegen, Berinnyer, eine Sternenfee und viele andere Dinge zusammenkommen – und ja, dann geht es auch wieder um die Casaier.

Ich denke darum, dass ich diese vergleichsweise kurze Geschichte – 15 Manu­skriptseiten lang – in absehbarer Zeit wohl abschreiben und für eine weitere Storysammlung ausarbeiten werde.

Damit sind wir also jetzt mit der Verfolgung der Annalen-Projekte bis zum Jah­resende 1996 gediehen. In der nächsten Ausgabe dieser Artikelreihe schauen wir uns das Jahr 1997 an.

Lasst euch mal überraschen, was ihr in der kommenden Woche an dieser Stelle vorfinden werdet. Es ist immerhin die Nr. 150 meines Blogs, nicht wahr…?

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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