Liebe Freunde des OSM,

am 2. Februar versprach ich euch im vergangenen Teil dieser Serie, diesmal noch kurz etwas auf die OSM-Fragmente des Jahres 1995 einzugehen, an denen ich arbeitete bzw. die neu geschaffen wurden. Danach schwenken wir über ins Jahr 1996.

Ich erwähnte vielleicht schon, dass 1995 nicht so eben das erfolgreichste OS­M-Jahr vor dem Herrn war. Mit insgesamt nur gerade einmal 55 fertig geschriebe­nen Werken gehört es zu den schwächsten meiner Schreibzeit. Das heißt aber nicht, dass ich jenseits der OSM-Serien, über die ich kürzlich berichtete, müßig gewesen wäre.

Traditionell arbeitete ich weiter an der Romanumarbeitung des KONFLIKTS 13 „Oki Stanwer Horror“ (1982-1985), also dem Buch „DER CLOGGATH-KONFLIKT“. Außerdem begann ich im Mai mit der OSM-Story „Der Veteran“, die leider bis heute noch nicht beendet ist und in den Dunstkreis der GRALSJÄGER-Geschich­ten gehört, von denen ihr noch mehr zu hören bekommen werdet, besonders, wenn es um KONFLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“ geht, den ich 1989 zu bearbeiten begann.

Im Juli entstand ein weiteres OSM-Fragment unter dem Titel „Ruhmeshalle“, dessen Struktur mir aber bis heute nicht so recht zusagt, so dass die Arbeiten daran nicht allzu weit gediehen sind. Wenn ich in diesem Jahr daran gehe, die alten Fragmente abzuschreiben, erhoffe ich mir von dieser Tätigkeit auch gewisse belebende Impulse, die mich vielleicht in den Stand versetzen, einige der Fragmente zu vollenden. Lasst euch überraschen, ob sich das bewahrheitet. Ihr werdet dann an dieser Stelle davon hören.

Im September entwickelte ich mit „Die Chaos-Lenker“ eine weitere fragmentari­sche OSM-Idee, die Gedanken des späteren KONFLIKTS 16 vorwegnahm… viel­leicht ist es auch darauf zurückzuführen, dass ich dieser Geschichte noch nicht weiter kam, wiewohl sie einige sehr bemerkenswerte Szenen aufweist. Es geht hier um ein Volk von Matrixfehlern, das von der Vernichtung bedroht ist, und einen GRALSJÄGER, der mit undurchsichtigen Zielen interveniert.

Tja, und dann war das Jahr 1995 schon passé. Es war nicht wirklich viel los, wie ich bereits erläuterte.

Das Jahr 1996 sah, wenn ich ehrlich sein soll, nicht sehr viel besser aus. Mit ins­gesamt 81 fertigen Werken machte es zwar mehr her, aber nur auf den ersten Blick. Ich war noch immer auf zu vielen Baustellen unterwegs, und manches da­von wurde in diesem Jahr dann auch kurzerhand eingestampft. Zum zweiten steckte ich mitten vor meinen Zwischenprüfungen an der Uni, die in diesem Sommer stattfanden, und ich sollte bald darauf mehrere lieb gewonnene Men­schen verlieren, was mich dann auch kreativ zurückwarf.

Das Jahr begann mit KONFLIKT 28 und der Episode 15: „Oki Stanwers Allein­gang“. Ein verwirrendes Abenteuer, das mich bis Ende des Jahres in eine völlig fremdartige Sphäre entrücken sollte (ich kam bis Band 19 „Königreich der MAS­KEN“). Nur kurz angedeutet: Oki Stanwer verlässt hier seine Gefährten um den griechischen Millionär Mikis Theodakis und macht sich mit dem im Jemen ge­fundenen Kristallschädel, der lautlos zu ihm spricht, auf den Weg nach Jerusa­lem, um die Grundfundamente von König Salomos Tempel zu suchen, was ihm mit Hilfe der LEGION CRUX auch gelingt – zu seinem Nachteil. Dort findet er nämlich ein Dimensionstor, das ihn verschlingt und geradewegs in TOTAMS Vor­hof katapultiert…

Daraufhin machte ich gedanklich einen Satz über 40 Milliarden Jahre in die Ver­gangenheit, um in KONFLIKT 20 „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“ (1984-1997) zu landen, und zwar buchstäblich „in grauer Vorzeit“ (so auch der Titel des Bandes 84, mit dem ich startete (ich gelangte in diesem Jahr dann bis Band 93 „Die Mission der Sternenfeen“).

Im Februar 96 hüpfte ich weiter in den Universen, wieder zwanzig Milliarden Jahre in die Zukunft, hinein in den noch jungen KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“, wo ich mit Band 10 „Programmiertes Leben“ den Handlungs­pfad der tassinischen Forscher verfolgte, die durch ein so genanntes Transver­salen-Feld (vgl. dazu etwa auch meine Andeutungen im Blogartikel 46) auf eine verwüstete Welt und in ein von Grauhäutigen verwaltetes Reservat gelangt wa­ren. In dieser Serie kam ich bis Jahresende erfreulich weit voran, nämlich bis Band 18 „Im Reich des Todes“. Und ich lernte eine rätselhafte, künstliche Welt kennen, die man „Hohlringland“ nennt. Ein bizarres Ding, das ich bis heute noch nicht ganz durchschaut habe und das noch zahllose Geheimnisse birgt, die alle irgendwie mit TOTAM, den SIEBEN SIEGELN, den Totenköpfen und anderen Dingen zu tun haben.

Im März sprang ich erneut in ein älteres Universum, diesmal wieder über 40 Milliarden Jahre zurück in den KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ (1983-1998). Ihr mögt euch erinnern, dass ich kürzlich davon sprach, wie verwüstet diese Galaxis Milchstraße dort im 39. Jahrhundert war. Oki Stan­wer und die Galaxisrebellen suchten nun zwar nicht mehr nach der Welt der Entscheidung, der Baumeister-Ringwelt RANTALON, die hatten sie inzwischen gefunden, sie war aber durch Zeitgezeiten vollständig von der Außenwelt iso­liert.

Nun tauchte vielmehr in Band 72 „TOTAMS Emissär“ auf, die EXEKUTIVE TO­TAMS, der Dämonenschlächter, und er bot Oki Stanwer seinen Hauptfeind auf dem Silbertablett an: die Dämonenwaffe GOLEM alias der GALAXIENBEZWIN­GER, der die Galaxis ins Chaos gestürzt hatte. Diese Offerte führte Oki und seine Freunde direkt ins Zentrum von GOLEMS Imperium und hatte schließlich zur Folge, dass sie in den Sog einer verheerenden Zeitwaffe GOLEMS gerieten und über Milliarden Jahre in die Vergangenheit geschleudert wurden.

In der Gegenwart eskalierte derweil die Auseinandersetzung mit dem ebenfalls gestörten Matrixfehler-Robotervolk der All-Hüter. Als ich mit Band 83 „Das Ende der All-Hüter“ im Oktober 1996 diese Serie verließ, war das Chaos wirklich komplett.

Im April dieses Jahres hüpfte ich einmal mehr zwischen den Universen des OSM hin und her, diesmal moderate 15 Milliarden Jahre in die Zukunft in KONFLIKT 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“, die ja nach wie vor sehr bescheiden vor sich hindümpelte. Sie hatte nach fünf Schreibjahren jetzt gerade mal Band 6 „Stromabwärts“ erreicht, und dabei blieb es dann auch. Hier kam ich gar nicht vom Fleck.

Oh, ich entdecke gerade, dass ich mich oben geirrt habe. Ich machte während der Schreibarbeit an KONFLIKT 16 einen Sprung und schrieb im Mai/Juni die Bände 84-86 vor, was nicht verblüfft – das sind Oki Stanwers Zeitabenteuer in der tiefen Vergangenheit, einer Zeit, in der das KONFLIKT-Universum 16 reali­siert wird und die Naturgesetze weithin ausgehebelt sind. Hier stoßen die Ge­strandeten dann mit den Baumeistern zusammen, wie Band 86 schon vom Titel her sagt: „Baumeister-Kontakt“. Und dieser Kontakt hatte natürlich Auswirkun­gen auf die Handlungsgegenwart der Serie, und wie!

Am 28. August beendete ich dann die überraschend aufgetauchte Story „Trüm­merfeld der Götter“, bei der mir rasch klar wurde, dass sie in KONFLIKT 19 spie­len musste. Da warf ich einen ersten Blick in eine rätselhafte Hohlwelt, von der ich allerdings noch nicht wusste, dass sie die Baumeister-Bezeichnung QUAN­GOOR-8810 tragen würde. Das sollte ich erst etwas später herausbekommen, und ihr solltet euch diese Bezeichnung gut merken, das ist ein ziemlich grausi­ger Handlungsschauplatz, der noch elementare Bedeutung bekommen sollte, sehr viel später.

Wie ich schon andeutete – 1996 war nicht eben ein sehr viel glorreicheres Jahr als 1995. Serienabschlüsse kamen nicht vor, schienen auch nicht in naher Zu­kunft bevorzustehen (darin sollte ich mich täuschen), und viele der vollendeten Werke dieses Jahres waren Gedichte.

Ach ja, und es gab ein seltsames Werk, das im November in Rekordzeit von we­nigen Tagen auf mehr als 200 Seiten Umfang geradezu explodierte: der Roman „Justine und Maximilian“, ein erotisch-phantastischer Roman regelrecht obses­siver Natur, der mich ziemlich beunruhigte, aber völlig unaufhaltsam war. Er steht vollkommen singulär in der Gegend herum, und mir war damals definitiv nicht klar, dass er eine erste Woge eines Phänomens war, das mich in den kom­menden Jahren fast völlig wegschwemmen sollte.

Ich hatte den Archipel noch nicht einmal gesichtet. Aber davon wird in Bälde die Rede sein. Im kommenden Teil dieser Serie werde ich mich dann aber erst einmal um die Nachlese von 1996 im biografischen Sinn kümmern und sodann um das Jahr 1997.

Bis bald, mit Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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