Liebe Freunde des OSM,

acht Wochen zurück verließ ich euch am Ende des Monats November 2010, und ich versprach, im Dezember desselben Jahres fortzufahren. Dann spucken wir mal in die Hände und schauen, was da so los war.

Ich befand mich zu der Zeit in einem ABM-Projekt mit der Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbüttel (Ostfalia), die mir freie Zeiteinteilung gestattete, und das kam insgesamt der Kreativität zugute. Außerdem näherte ich mich mit der kommentierten Abschrift des KONFLIKTS 17 „Drohung aus dem All“ (17Neu) allmählich dem Schluss, das motivierte zusätzlich. Hier hatte ich inzwischen Band 60 „Vorboten der Vernichtung“ erreicht, ursprünglich 1986 geschrieben.

Es gelang mir im Dezember endlich auch, die sehr lange Episode „Wahrheit und Legenden“ (Band 51 des KONFLIKTS 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“ (DM)) zu vollenden, die mit unglaublichen 99 einzeiligen Manuskriptseiten und weit über 100 Fußnoten Romanformat erreicht hatte… nach einer Arbeitszeit freilich, die mehr als drei Jahre betrug. Der gesamte Vierteiler der Serie, der hiermit abge­schlossen wurde, hatte mich insgesamt mehr als fünf Jahre beschäftigt. Ihr seht, manche Entwicklungen dauern echt lange, und es ist kein Wunder, dass diese Serie bislang weder abgeschlossen noch publiziert ist.

Natürlich enthielt gerade der letzte Band einen Entwicklungspfad, der weit in die Serienzukunft führte und mich dazu animierte, eine Anschlussszene zu schreiben. Dies ist der Keim der Episode 68 der DM-Serie mit dem Titel „Jen­seits der Sterne“. Wann ich die fertig schreiben werde? Du lieber Himmel, Freunde, ihr stellt vielleicht Fragen! Keine Ahnung. Aber ich gestehe, in jüngster Vergangenheit denke ich wieder häufiger an gerade diese Episode.

Überhaupt hielt ich mich in diesem Dezember 2010 mehrheitlich in dieser OSM-Ebene auf, nicht zuletzt, weil ich an dem Romanfragment „Eine scharf ge­schliffene Waffe“ arbeitete… hier noch als „Story“ etikettiert. Eigentlich war diese Geschichte, die hier spross, als eine Art Crossover-Geschichte in der Art von „Heiligtum der Shonta“ oder besser „In der Hölle“ konzipiert… aber sie lief aus dem Ruder, und zwar gründlich. Noch nicht sofort, aber in den Folgejahren. Vielleicht ist es ganz geschickt, hierzu an diesem Punkt schon Näheres zu sagen.

Die Serie „Oki Stanwer – Der Missionar“ begann im Jahre 1991, wie ihr aus mei­nen Blogartikeln wisst. Und schon relativ schnell stieß ich auf dem wichtigen Handlungsschauplatz des Planeten Dawson (euch vertraut aus dem Annalen-Band „Ian und der Stein der Götter“ sowie der Folgegeschichte „Der Platz der Steine“) im direkten Umfeld Oki Stanwers, der dort residiert, eine rätselhafte, schweigsame Asiatin namens Ghani… eine seltsame Person von etwa dreißig Jahren, wie es scheint.

Ghani gilt den auf Dawson Lebenden, die mit ihr Umgang haben, als „Hexe“, sie scheint unberührbar und fähig, auf den Willen jeder Person, die mit ihr zu tun hat und ihr Böses will, massiv einzuwirken, allein kraft ihrer Stimme. Eine faszi­nierende, geheimnisvolle Persönlichkeit, dachte ich mir, und fast zwanzig Jahre lang war mir ihre Rolle nicht klar. Ende 2010 begann ich zu verstehen, wer sie war und vor allen Dingen, was sie darstellte… und damit begann der Alptraum der oben erwähnten Geschichte. Denn „Eine scharf geschliffene Waffe“ be­ginnt mit Ghanis Ankunft auf Dawson – durch das schwarze Kristallportal, durch das auch Leute wie Ian Perry und die anderen Terraner von der Venus aus ge­kommen sind.

Das Problem dabei ist nur: Ghani ist nicht auf der Venus in das Portal eingetre­ten, wiewohl sie Teil einer Einwanderergruppe ist, die von dort kommt. Genau genommen ist sie von nirgendwoher in das Portal eingetreten. Das und ihre un­heimlichen Fähigkeiten kommen in dem Roman erst sukzessive zutage, aber was dort über den Planeten Dawson herausgefunden wird, verändert wirklich ALLES. Wenn ihr denkt – oder beispielsweise auch die Berinnyer um Rholghon­nicaar – , ihr wüsstet alles über Dawson, lasst euch gesagt sein, dass ihr gerade mal an der bescheidenen Oberfläche gekratzt habt. Ghani sieht durch die Ma­trix der Dinge hindurch und entdeckt die Hölle, die Dawson tatsächlich ist.

Beizeiten sage ich dazu gern mehr. Heute würde das zu weit führen.

Das Jahr 2010 endete mit 95 geschriebenen und beendeten Werken, darunter zahlreiche zum OSM (wenn eben auch viele kommentierte Geschichten), das fand ich durchaus akzeptabel und ging guten Mutes ins Jahr 2011.

Ja, und der Anfang des Monats Januar 2011 hatte dann gleich den Schocker für mich parat – und insofern passte eben mein Abschweifen zu KONFLIKT 19 recht gut, denn DM-Band 1 „Das Tor der Ewigen Seligkeit“ verfasste ich am denkwür­digen 1. Januar 1991 – , dass ich bereits am 3. Januar den Keim zu einer neuen OSM-Serie legte.

Die Rede ist vom „Reboot“ des KONFLIKTS 9 „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“ (DKdO), der mit „Eine Galaxis des Krieges“ in eine faszinierend diversifizierte Galaxis Milchstraße ging, ein paar tausend Jahre vor Beginn unserer Zeitrech­nung, um das mal vorwegzunehmen und die Hoffnung gleich vorab zu enttäu­schen, ihr würdet hier das menschliche Imperium zu den Sternen aufbrechen sehen. Das wird so nicht passieren. Doch nicht, während sie gerade Stonehenge bauen…

Die Serie gewann auf faszinierende Weise an Fahrt, ähnlich wie weiland die Epi­soden des KONFLIKTS 2 „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI), wo es anno 2003 sehr ähnlich ablief. Ich konzipierte munter schon bis Episode 5, und es wa­ren wirklich lange und inhaltsreiche Episoden. Der Bilderstrom war von bezwin­gender Macht. Oki Stanwer und die zerstrittenen Kleini-Kolonialwelten, die cha­rismatische Millionärin Viane Vansin el Descorin del Sante, die Sternenreiche der Allis und Tassaier (ja, da könnt ihr aufhorchen, Freunde, das ist eine schöne Ebene mit vielen bekannten Aspekten, die euch schon vertraut sind, und wahr­scheinlich ging das Schreiben mir auch deshalb so leicht von der Hand). Es geht um Baumeister und ihre gewaltigen Bauwerke, die ZYNEEGHARE. Es geht um die Magellanschen Wolken und Oki Stanwers Reise dorthin (von der ich, ungelo­gen, seit 30 Jahren weiß, sogar noch länger eigentlich, denn davon war schon in den 70er Jahren in den „Gedankenspielen“ andeutungsweise die Rede)…

Spannende Sache.

Während das ablief, im Hintergrund das Aktenerschlie­ßungsprojekt für die Ost­falia einerseits und andererseits die kommentierte Abschrift von KONFLIKT 17, fand ich die Muße, einen ausführlichen Hintergrundtext zum OSM zu entwi­ckeln, den ich euch vermutlich erst in geraumer Zeit zugänglich machen kann. Er heißt „Die Matrixfehler oder Der Alptraum der Baumeister“ und ist hoch­komplex, weil er letzten Endes auf mehr als 1500 OSM-Werken als Hintergrund­basis aufbaut. Ich glaube, ihr könnt nachvollziehen, dass es arg verfrüht wäre, euch durch dieses wilde Gedankenkarussell zu schicken, ehe ihr die Grundlagen dafür bekommen habt, um es zu verstehen.

Während ich hieran noch saß, ploppte die nächste Geschichtenidee hoch, die vermutlich unvermeidbar war. Eine weitere Geschichte, die auf Dawson in KON­FLIKT 19 spielen wird: „Ein Alptraum namens Koloron“. Möglicherweise wird das vom Format her auch eher ein Roman. Das ist schwer zu beurteilen, ich bin hierin noch nicht allzu weit gekommen – begreiflicherweise, denn dies ist ge­wissermaßen der Zusammenstrom der Lebenspfade von Ian Perry, Senyaali und Ghani aus „Eine scharf geschliffene Waffe“. Und diese Geschichte wird kosmi­sche Geschichte schreiben, was am Ort des Geschehens liegt, eben an der Klei­ni-Stadt Koloron, die ihr als Andeutung aus „Ian und der Stein der Götter“ kennt. Ihr würdet das reale, ursprüngliche Koloron übrigens im oben erwähnten KONFLIKT 9 wieder finden…

Ich arbeitete auch ein wenig an zwei weiteren, älteren OSM-Geschichtenideen weiter, nämlich an „Der Ewigkeitssender“ und an „Im Parallelraum“, doch kann ich beide nicht wirklich vollenden. Während ich bei der ersten noch immer im Unklaren bin, in welchem Universum sie spielt (und das, obwohl die Geschichte am 1. September 1996 begonnen wurde), kann ich die zweite (im Juli 1997 be­gonnen) klarer zuordnen: Sie spielt in der Präfinalphase von KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ (DMadN) (1983-1998). Aber von der Serie liegt mir aktuell noch keine kommentierte, digitale Abschrift und auch noch kein Glossar vor. Bis dahin ist die obige Geschichtenidee definitiv suspendiert.

Na, und dann schoss eine weitere „Storyidee“ empor, die ihr inzwischen auch kennt: „Die schamlose Frau“. Doch während ich im Januar 2011 hier noch am Anfang verharrte, überwältigte mich die direkt anschließend kommende Archi­pel-Idee vollständig. „Begegnung mit dem Schicksal“, so der Titel dieser Ge­schichte, in der ich die Geschichte der Donna von Ventaau erzähle, blühte bin­nen einer Woche auf und kam jählings auf vollendete 102 Textseiten. Sie wurde am 7. Februar 2011 vollendet. Quasi aus dem Stand, könnte man sagen.

Ebenfalls im Februar war mir schon völlig klar, dass „Eine scharf geschliffene Waffe“ Romanformat erreichen würde, denn ich arbeitete intensiv daran wei­ter, außerdem parallel an Band 52 der DM-Serie, „Der Intrigant“, ebenfalls auf Dawson spielend.

Außerdem sprudelten die Ideen für KONFLIKT 9 weiter. In rascher Folge entstan­den die Episoden 3 „Der Maschinenstern“ und 4 „Bauwerk der Baumeister“. Für beide schlage ich euch vor, ihr stellt euch einen MINEUR der Troohns (KON­FLIKT 2) oder den Todesstern aus „Star Wars“ energielos und finster vor, dann habt ihr eine Vorstellung davon, was Oki Stanwer und seine Getreuen in den Magellanschen Wolken fanden… und dann fanden sie sich auch noch in einer erpresserischen Zwangslage vor und mit dem beinahe sicheren Tod konfron­tiert.

Spannende Sache, wahrhaftig!

Weiterhin feilte ich an der OSM-Geschichte „In der Hölle“, die ihr heute als An­nalen 1 schon lange kennt, und an dem Romanfragment „Die Totenköpfe 2: Durch die Ruinenwelten“.

Achterbahnfahrt? Ja, natürlich, meine Freunde. Der Anfang des Jahres 2011 war wilde kreative Talfahrt, und absolut phantastisch. Und ich spürte, da sich die Ar­beiten an KONFLIKT 17 dem Ende zuneigten, wie neue kreative Potentiale frei­gesetzt wurden. Wie ich sie dann ab März 2011 nutzte, berichte ich im nächs­ten Teil dieser Artikelreihe. Aber ich kann jetzt schon sagen – es bleibt span­nend!

In der kommenden Woche gibt es wieder einen Bericht aus dem Bereich „Log­buch des Autors“. Näheres wird hier noch nicht verraten. Schaut einfach wieder rein.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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