Liebe Freunde des OSM,

vor acht Wochen verließ ich euch nach dem Bericht über das erste Quartal des Jahres 2020 und dem schönen Stand von 93 fertig gestellten Werken. Mehrheitlich handelte es sich dabei, zugegeben, um Digitalisate von alten OSM-Episoden und ande­ren Geschichten, die zwar Zeit in der Abschrift und Kommentie­rung benötigen, aber nicht wirklich eine sonderliche kreative Ei­genleistung darstellen.

Dessen ungeachtet ist die schiere Quantität etwas, was meine Seele beruhigt, wenn ich schon nicht die Ruhe und Muße finde, an E-Books oder anderen neueren Werken zu schreiben. Wahr­lich, es gibt mehr als genug derartige Baustellen, doch würde ich mich nur darauf konzentrieren, ergäbe das ebenfalls eine Schieflage – denn die alten Werke werden ja nicht besser im Er­haltungszustand, wenn ich sie weitere Jahre ignoriere, im Ge­genteil. Es kommt also auf eine ausgewogene Mischung an.

Das ist ebenso in der fragilen Balance zwischen Lesen und Schreiben. Es gibt für beides Zeiten, und mal überwiegt das eine, mal das andere. Zurzeit überwiegen eben Abschriften und Kommentierungen. Der Wind wird sich auch wieder drehen, davon gehe ich zuversichtlich aus.

Schauen wir uns also jetzt mal an, wie sich der April des Jahres 2020 gestaltete. Der Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie hatte gerade begonnen, und ich bangte, ob wohl meine Anstel­lung für die TU Braunschweig davon tangiert werden würde. Ja, wurde sie … auf der einen Seite, aber auf der anderen kam bis zum angepeilten Einstellungstermin, dem 1. Juni 2020, alles in Ordnung.

Ich arbeitete derweil weiter eifrig an meinen Texten, die sich bis Ende April insgesamt auf 36 summieren sollten, ernsthaft. Davon waren allerdings 11 Blogartikel, weitere vier entfielen auf Comicrezensionen, die beizeiten in den ANDROMEDA NACH­RICHTEN zu finden sein werden (ah, da ihr diese Zeilen am 1. August 2021 lest, könnte es sein, dass diese Info schon überholt ist).1

Ansonsten kümmerte ich mich rege um die Digitalisate der Seri­en „Oki Stanwer Horror“ (13Neu), „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ (12Neu) und „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (14Neu) sowie „Horrorwelt“. Weiterarbeiten erfolgten auch im Rahmen von diversen OSM-Glossaren und sogar am E-Book-Glossar. Ich schrieb ein kleines bisschen weiter an der OSM-Sto­ry „Ungleiche Freunde“ und an der romanlangen Episode „Tödliche Entscheidung“, die schließlich ein paar Monate später zum OSM-Band 2000 werden sollte.

Auch konnte ich ein wenig an dem E-Book-Text „BdC 2 – Ge­strandet in Bytharg“ weiterarbeiten, ebenso am E-Book „DER CLOGGATH-KONFLIKT 2 – Monstererwachen“), mini­mal auch noch an dem E-Book-Text „DER CLOGGATHKON­FLIKT 3 – Knochensaat“ … ihr merkt also, diese Arbeitsfelder und Geschichten sind nicht völlig aus dem Blick, nur handelt es sich dabei zurzeit nur um kosmetische Ergänzungen, noch keine substanziellen Textvermehrungen.

Ich empfand den Monat April als einen durchaus gelungenen, rein quantitativ betrachtet.

Im Mai änderte sich das deutlich, da schrumpfte die Textmenge auf 26 abgeschlossene Werke zusammen. Darunter befanden sich wieder 12 Blogartikel, außerdem aber – und das verschlang eine Menge Zeit – endlich nach sehr langer Zeit das Digitalisat des ersten Arc-Romans „Odyssee in Arc“ (1987, Band 1 der Edward-Norden-Saga). Wer von euch aus den Reihen des Sci­ence Fiction-Clubs Baden-Württemberg (SFCBW) stammt und lange genug dabei ist, mag sich dunkel daran erinnern, dass ich in den späten 90er Jahren, ehe ich erstmals SFCBW-Chefredak­teur wurde (also vor der Ausgabe 183, heute sind wir jenseits von Nr. 450, es ist also echt schon sehr lange her, und ich kann jede Erinnerungslücke hier bestens verstehen), das Rohskript dieses Romans in mehreren Abschnitten 1:1 im Clubfanzine „Baden-Württemberg Aktuell“ (BWA) veröffentlichte.

Heute sah ich angesichts des Digitalisats all seine Unzulänglich­keiten und Schreibfehler, und ich schämte mich doch nicht eben wenig. Eine gründliche Überarbeitung des Romans ist seit lan­gem fest vorgenommen, aber ich kann wirklich noch nicht sa­gen, wann ich dazu komme.

Außerdem kümmerte ich mich neben den oben schon genann­ten Seriendigitalisaten, die natürlich durchlaufende Posten wa­ren, interessanterweise um KONFLIKT 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“, um das E-Book „TI 32 – Krisenherd Xoor‘con“, die in KONFLIKT 13 spielende Novelle „Das Geheimnis von Church Island“, die bekanntlich das Scharnier zwischen dem ersten und zweiten CLOGGATH-KONFLIKT-Roman darstellen wird.

Und dann war da die interessante Baustelle der Story „Kon­trollverlust“, die mich einmal mehr in einen versunkenen OSM-KONFLIKT zurückführte, diesmal ins Universum des 18. KONFLIKTS, den ich bis 1989 in der Serie „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ (KGTDUS) abhandelte. Abschließen konnte ich sie in diesem Monat noch nicht, aber es sah sehr da­nach aus, als würde mir das alsbald gelingen.

Tja … und dann wurde ich ein wenig verrückt, würde ich sagen.

Ich hatte bei der Edward-Norden-Saga Blut geleckt, könnte man sagen – weil ich zum Ursprungsroman nun ein Glossar ausgear­beitet hatte (ein Rohglossar, okay, fertig ist es noch nicht). Aber nun setzte ich an, die anderen Arc-Romane auch zu glossieren, vorausschauend, um ein Gerüst für deren Digitalisierung zu ha­ben, die ja auch noch aussteht.2

Und so kam es, dass ich bis zum Monatsende weniger an Episo­dendigitalisaten oder anderen Geschichten arbeitete als viel­mehr an den Glossaren für die fünf anderen Arc-Romane … was mich eine Menge Zeit kostete.

Ich beeilte mich damit deshalb so sehr im Monat Mai, weil ich fühlte, dass ich ab dem 1. Juni sehr viel weniger Zeit haben wür­de. Und so kam es dann ja auch.

Ebenfalls in diesen Monat fiel natürlich der 300. Rezensions-Blog, den ihr längst kennt, und ein wenig konnte ich auch schreibend an dem Roman „Licht und Schatten auf Daw­son“ sowie im KONFLIKT 4, also der Serie „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ vorankommen.

Tja, und dann war dieser Monat ebenfalls schon wieder herum. Und der Wind im Juni drehte sich dann gründlich.

Wie erwartet kam ich mit nur 21 abgeschlossenen Texten auf deutlich weniger Output, wovon wieder 12 auf Blogartikel ent­fielen, viel Zeit verwandte ich dann auch auf diverse Glossie­rungsarbeiten. Bei den Digitalisaten kam ich besonders in KON­FLIKT 14 über die Grenze von Band 100 hinaus (und da die Serie nur 105 Episoden umfasst, kann man sich meine Freude vorstel­len, dass der Abschluss dieser Arbeit endlich in greifbare Nähe rückte … sie hatte mich seit Sommer 2013 in Atem gehalten, es wurde also echt allmählich Zeit.

Eine kurze Stippvisite führte ich im KONFLIKT 9 „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“ durch, aber ich konnte die Episode „Lü­gengespinste“ immer noch nicht abschließen … weniger aus Zeitgründen als weil mir die passenden Wendungen beim bes­ten Willen nicht einfallen wollten. Und vergeigen wollte ich es nicht – dann schiebe ich einen in Arbeit befindlichen Text lieber noch mal längere Zeit auf die Reservebank und warte den pas­senden Stimmungsmoment ab.

Wie ich ebenfalls vermutet hatte, wurde ich durch die Arbeit an der Uni gründlich auf andere Gedanken gebracht. Die fortwäh­rende Isolation des Campus – die bis heute (März 2021) andau­ert und so schnell wohl auch nicht beendet sein wird – machte mir schon nach kurzer Zeit ziemlich zu schaffen.

Natürlich, in gewisser Weise kann man mein Büro an der Uni, wie ich es fast ein wenig kokett machte, als „Corona-Schutzbun­ker“ betrachten. Während die meisten anderen Seminarmitar­beiter im Home Office waren (die Zeit sollte für mich erst im Ja­nuar 2021 kommen), konnte ich vergleichsweise ungestört ar­beiten … aber mental begann mich die Lage doch ziemlich zu nerven. Kaum Menschenkontakt, viele übliche gesellige Zer­streuungsmöglichkeiten existierten nicht mehr, etwa Kinobesu­che, Gänge zur Mensa oder zu Bibliotheken, Treffen mit Bekann­ten von der KreativRegion oder dem SF-Stammtisch …

Das sollte noch unangenehmere Formen annehmen gegen Ende des Jahres. Ich werde dazu kommen. Das hat aber nur mittelbar mit meiner gelebten Kreativität zu tun, die ich hier dokumentie­re, erwartet darum keine umfassenden Berichte.

Ende Juni 2020 kam ich auf insgesamt 176 abgeschlossene Wer­ke und war, was knapp 30 pro Monat waren oder annähernd eins pro Tag. Es gab also nur wenig Grund, irgendwie unzufrie­den zu sein. Ich war es gleichwohl.

Dass das Vorboten von unschöneren Dingen waren, ahnte ich noch nicht. Aber das sollte sich bald ändern. Vermutlich sage ich dazu schon mehr im nächsten Teil dieser Artikelreihe, der sich mit dem dritten Quartal 2020 beschäftigt.

Damit schließe ich für heute, hoffe, dass ihr alle brav die Ge­sundheitsregeln einhaltet und euch von den Virus-Mutanten fernhaltet. Wir hören dann nächstens wieder voneinander.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Nachtrag: Hieran merkt man, wie weit ich schon vorgeschrieben hatte, der Blogartikel entstand im März 2021, als noch nichts auf meine Blogpause hindeutete.

2 Ah, und wer jetzt aus SFCBWler-Reihen neunmalklug nach dem Blättern in alten BWA-Ausgaben einwenden möchte, ich hätte doch nach „Odyssee in Arc“ auch den zwei­ten Arc-Roman „Der Herrscher von Arc“ in überarbeiteter Form ins BWA gebracht, der hat nur teilweise recht.

Es verhielt sich vielmehr so: Ich hatte damals keine 1:1-Abschrift des zweiten Arc-Ro­mans angefertigt (leider), sondern die Abschrift sofort mit der Überarbeitung verbun­den. Die Konsequenz war, dass anno 2000 also eine gründlich renovierte (nach heuti­gen Maßstäben aber immer noch ungenügende) Neuversion ins BWA kam. Und ihr könnt mir glauben, es wäre sehr viel aufwändiger, diese Neuversion „abzuspecken“, um zur textlichen Ursprungsfassung zu gelangen, als wenn ich die maschinenschriftli­che Version kurzerhand neu abschreibe. Das ist es, was ich mittelfristig anstrebe.

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