Blogartikel 541: OSM-Band 2200

Posted Dezember 16th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

am 16. Mai 2023 – für mich war das buchstäblich gestern, da ich diesen Blog aus nachvollziehbaren Gründen am 17. Mai schreibe, auch wenn ihr ihn erst im Dezember 2023 lesen wer­det – war ein unglaublicher Tag für mich. Der Titel verrät es be­reits: Ich beendete die Schreibarbeit am OSM-Band 2200 … ehr­licherweise hatte ich angenommen, ich würde dazu erst frühes­tens im Juli diesen Jahres kommen. Aber das Schicksal meinte es auf aufregende Weise anders.

Im Vorfeld hatte ich mir lange den Kopf zerbrochen, aus wel­chem Universum dieser Band wohl stammen würde. Wie ihr wisst, wenn ihr meinem Blog seit Jahren folgt, besteht der Oki Stanwer Mythos (OSM) ja nicht allein aus einem Kontinuum, sondern aus einer Vielzahl miteinander verbundener Universen, die jeweils durch eine eigenständige Serie beschrieben werden. Die einzelnen Universen sind dabei durch eine temporale Kluft von etwa fünf Milliarden Handlungsjahren getrennt, so dass sich bei den insgesamt 33 Universen ein Handlungsrahmen von etwa 165 Milliarden Jahren öffnet.

Nur den kleinsten Teil dieses Zeitrahmens werde ich wohl in meiner Lebenszeit ausfüllen können, und höchstwahrscheinlich wird noch weniger davon zu meinen Lebzeiten veröffentlicht werden. Ich habe nicht umsonst verschiedentlich betont, dass die Universen des OSM genügend Raum und Abenteuer für Ge­nerationen von Schriftstellern bieten. Das ist unzweifelhaft die Wahrheit.

Tja, in welchem Kosmos würde also OSM-Band 2200 spielen? Es gab verschiedene Kandidaten. Zum einen liebäugelte ich mit dem zweifellos sehr geeigneten Band 27 der Serie „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ (KONFLIKT 4), also der Episode „Kettenre­aktion“. Aber irgendwie wollte der finale Funke nicht übersprin­gen.

Dann sinnierte ich, ob KONFLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schat­tenfürst“ geeignet wäre. Aber da war ich schon ziemlich lange inaktiv gewesen. Hier nun mühsam reaktiv zu werden, hätte doch eine ziemlich verkrampfte Episode zur Folge gehabt. Ehr­lich, ich hatte nicht wirklich eine klare Vorstellung … und Band 2180 wurde fertig, und ich wusste immer noch nicht Bescheid.

Unschön.

Tja, und dann zündete am 18. April 2023 diese neue Serie, KON­FLIKT 11 „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“ (VvD). Das war echt DIE Überraschung dieses Frühjahrs. Und ehe ich mich ver­sah, entstand Band 1 (OSM 2184), dann 2 (OSM 2187), quasi sofort gefolgt von Band 3 (OSM 2188) und 4 (OSM 2189).

Und die Ideen und Bilder sprudelten munter weiter. Es war völlig gleichgültig, auf welcher der bald 3 verschiedenen Handlungs­ebenen ich mich bewegte – ob auf dem Planeten Hydaspis, im System Zentrum-88 oder auf der Zentralwelt der Kleinis … ich kam aus der Serie einfach nicht weg. Und da weitere 5 Episoden zu den 2190er-Bänden des OSM zählten, war mir alsbald klar: Band 2200 kommt aus dieser Serie! Da gab es gar kein Vertun.

Ich wusste auch schon, welcher Band das sein würde: Episode 11 der Serie. Dieser Band, der den programmatischen Titel „Entdeckungen im Sonnengarten“ erhielt, war der Schluss­band einer Trilogie, die die originären Titelheldinnen der Serie, in die ich mich in den ersten drei Bänden schon verliebt hatte, behandelte.

Drei mutige Crelly-Abenteurerinnen, Singirir, Fiyalin und Yin­nihm, possierliche kleinwüchsige Mauswesen mit jeder Menge Chuzpe und Respektlosigkeit, die durch ihr ahnungsloses Drauf­gängertum erst auf einer scheinbar idyllischen Welt strandeten (die in Wahrheit lebensgefährlich war), um dann von einer my­thischen Lebensform gerettet zu werden.

Von Sternenfeen. Die erste, die sie treffen, ist Miranda.

Die älteste Abenteurerin, Yinnihm, kannte Sternenfeen nur aus Märchenbüchern. Dort wurde auch davon geschwafelt, diese Wesen würden ohne Raumschiffe von einem Sonnensystem zum nächsten reisen. Und in ihrer Heimat, dem „Palast der Ewigkeit“, gäbe es keinerlei Not oder Hunger, keine Zeit und auch keinen Tod.

Klassische Märchentopoi, nicht wahr?

Tja, die drei zierlichen Mauswesen mussten schnell begreifen, dass das alles nur der schale Abglanz der Wahrheit war … denn in der Tat, die Sternenfeen gab es in echt. Und auch ihre Hei­mat, das „Himmelreich der Sternengeborenen“, das sie schlicht „Sonnengarten“ nannten, war wesentlich realer, als sie es sich vorstellen konnten.

Und genau hier wachten sie dann am Tag nach ihrer Rettung auch auf. Darum und um ihre ersten Entdeckungen in der mär­chenhaften Umgebung ging es also im OSM-Band 2200 … aller­dings nicht nur.

Ich glaube, ich gebe euch einfach mal einen kleinen Eindruck von zwei verschiedenen Aspekten des Sonnengartens. Erst mal schauen wir uns die Frühstücksrunde der drei Mädels an:

Singirir schlüpfte in das luftige Gewand, das dem ihrer Schwester sehr ähnelte, aber ein paar andere diagonale Farbstreifen aufwies.

Sie sah Fiyalin grübelnd an. Diese Art der Musterung erschloss sich ihr nicht wirklich.

Ihre Schwester bemerkte den Blick sofort und machte eine wegwerfende Geste. „Ach, das ist für Außenstehende … du kennst das doch von den Technos von Yenshoor: Für die sehen wir alle gleich aus, die können nicht mal Kerle von Mädels bei uns unterscheiden.“

„Außenstehende …“, echote Singirir ratlos.

„Ja, los, komm schon raus. Yinnihm hat völlig recht, dein Essen wird total kalt. Auch wenn ich annehme, dass die SENSOREN es fix wieder neu an­richten könnten … aber wir mögen doch keine Verschwendung!“

Nun, damit sprach sie ein wahres Wort gelassen aus, soviel war sicher.

Sie zerrte die nun angekleidete Singirir mit aus dem weitläufigen runden Schlafzimmer und durch die Ringblende hinaus auf eine Terrasse.

Und dahinter dehnte sich eine wirklich unglaubliche Welt aus.

Völlig benommen sank sie auf einen freien Platz an einem schimmern­den runden Kristalltisch, der mit diversen Schalen und Tellern und Geträn­kebechern bedeckt war, die duftende warme und kalte Speisen in reichli­cher Menge enthielten. Es war mehr als genug für drei Crelly-Mädchen, ganz egal, wie ausgehungert sie auch sein mochten. Und ja, es sah hier tatsächlich fast so aus wie in einem luxuriösen Ferien-Resort auf ihrer Hei­matwelt Yishciir.

Tja, wenn nicht der Hintergrund gewesen wäre.

Das war nichts, an das man sich gewöhnen konnte.

„Gütige Sternengötter … bin ich tot?“, flüsterte sie ungläubig.

Yinnihm, die gerade an einem warmen Getränk genippt hatte, konnte sich nur mühsam davon abhalten, jählings alles, was sie im Mund hatte, quer über die Frühstückstafel zu prusten. Sie schluckte, hustete ein wenig und meinte dann breit grienend: „Mann, Singirir! Du bist ja immer noch so von der Rolle! Komm schon, iss was und lass das alles erst mal etwas sacken. Wie Miranda es gesagt hat – hier sind wir in Sicherheit. Und Essen, Trinken und Unterkunft sowie Bekleidung sind gratis. Wir sind hier Gäste im Sonnengarten. Und ehrlich … mir fängt das langsam verdammt an zu gefallen!“

Singirir kam der Aufforderung ihrer älteren Freundin benommen nach.

Aber wiewohl das Essen einfach phantastisch schmeckte und ihr Magen nach dem ersten Schock ordentlich knurrte, tat sie sich doch mit allem Üb­rigen noch recht schwer. Es dauerte fast eine Stunde, bis sich ihr Nerven­kostüm wieder beruhigt hatte und ihre normale Fassung nach und nach zu­rückkehrte.

Und damit natürlich auch die Fragen.

Fragen über Fragen …!

Und dann machen wir jetzt noch, gewissermaßen alternierend, eine Stippvisite im „Blütensaal“, der Leitungszentrale des Son­nengartens, um uns anzuschauen, wie die Sternenfeen die Lage einschätzen. Da die Szene recht lang ist, gibt es nur einen knappen Einblick:

Der saalartige, mächtige Raum wirkte auf Außenstehende fraglos rätsel­haft und unüberschaubar mit seiner Vielzahl mehrheitlich schwebender, eigenartiger Einrichtungsgegenstände, aber erstens gab es hier niemals Außenstehende, und zweitens war allen, die hier ein und aus gingen, der Anblick des Blütensaals schon seit sehr langer Zeit bestens vertraut.

Auf den ersten Blick wirkte er wie das Innere einer gewaltigen Kathedra­le, die sich von der Horizontalen nach oben und nach unten ausdehnte. Er war erfüllt von Dutzenden von kristallenen Blüten, von denen jede so gro­ße Kelche besaß, dass darin eine menschliche Gestalt problemlos und be­quem sitzen konnte. Sie schwebten schwerelos, wie es aussah, durch den Raum auf unterschiedlichen Niveaus, und alle waren besetzt von bildschö­nen Sternenfeen in ihrer charakteristischen Nacktheit, derer sie sich nicht genierten. Aus dem Nichts auftauchende SENSOREN umschwirrten sie wie hungrige Insekten reale Blüten, und sie lösten sich in funkelnden Matrix­blitzen wieder auf, wenn sie ihre Informationen abgegeben oder neue In­struktionen erhalten hatten.

Außerdem gab es zahlreiche Hologrammgloben, in denen ständige Ana­lyseprogramme liefen und Datenketten durchrauschen ließen.

Strahlendes weißes Licht, das dennoch eigenartig matt und dezent wirk­te und den riesigen Raum in ein pastellfarbenes Dämmerlicht hüllte, also durchaus nicht grell und unbarmherzig gleißte, strömte aus unzähligen Quellen, die wie Irrlichter durch den Raum wanderten, auf scheinbar zufäl­ligen, in Wahrheit aber sehr klar konturierten Bahnen. Sie kamen den schwebenden Riesenblüten oder anderen Einrichtungen oder temporären Besuchern niemals ins Gehege.

Die Schwerkraft schien hier nur bedingte Geltung zu besitzen, was zu­traf. Deshalb erweckten die lächelnd durch den Raum schwebenden grazi­len Gestalten der nackten Frauen einen verstärkten märchenhaften Ein­druck … fast konnte man es bedauern, dass niemand von außen diesen Raum jemals so sehen würde und damit des raffiniert choreografierten Balletts ansichtig wurde, das sich hier tagtäglich abspielte.

Dieser Saal stellte das Kommunikationszentrum des Sonnengartens von Demor dar, allgemein „Blütensaal“ genannt, er war Tag und Nacht in Funk­tion. Ruhezeiten gab es hier keine. Die hier Dienst tuenden Sternenfeen wechselten sich nach festen Dienstplänen ab.

In einem weit oben angesiedelten Rondell von fünf „Blütenlagern“, die auf schimmernden formenergetischen Stielen eng zusammengerückt wa­ren, wurde ein Gespräch geführt, das man durchaus als eine Form von Kri­sensitzung betrachten konnte. Allgemein firmierte es unter dem Label „Strategiesitzung“. Dämpfungsfelder isolierten es nach außen, sodass die Diskussion hier ihre Geheimhaltung wahren konnte.

Die drei Crelly-Mädchen wären verblüfft gewesen zu erkennen, dass eine der fünf Sternenfeen niemand anderes als Miranda war, die sie zu­nächst kennen gelernt hatten. In einer zweiten hätten sie unzweifelhaft die dunkelmähnige, vermeintlich abweisende Tasha erkannt, die ihnen einen Besuch abgestattet hatte.

Die anderen drei, traditionell ebenfalls hüllenlosen Sternenfeen in der Runde standen den beiden Frauen in puncto Schönheit und Sinnlichkeit kein bisschen nach … aber wenngleich sie sich auch in die warmen, sei­denweichen „Blütenblattlager“ fläzten, wirkten sie alles andere als sinnlich erregt oder auch nur in Laune, der fleischlichen Lust zu frönen.

Diese Zusammenkunft war von ernster Natur.

„Miranda, ich verstehe deine Handlungsweise gut, aber dir ist schon klar, dass sie zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt kam“, sagte eine kühle Blondine mit schwellenden Formen, die sie klar verweisend ansah.

Ana, du kannst mir nicht vorwerfen, ich hätte diese Situation absicht­lich herbeigeführt!“, schoss Miranda sogleich zurück, da sie sich zu Un­recht angegriffen fühlte.

Ana, die herrische Leiterin der Ebene Elf des Sonnengartens, die man auch als Kommandoebene des „Himmelreichs der Sternengeborenen“ be­zeichnen konnte, lächelte verständnisvoll und schwächte ihren Vorwurf gleich etwas ab. „Davon bin ich weit entfernt, meine Liebe … aber der Vor­stoß in das Schutzgebiet kam zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Er stellt uns vor einige Schwierigkeiten … ja, ich sehe schon, du verstehst das nur bedingt. Ich denke, Belinda kann uns dazu einiges sagen.“

Belinda, die vierte Frau im Bunde, eine atemberaubende Schönheit mit schwellenden Formen und rotbraunem, schulterlangem Haar, richtete sich in die Hocke auf, wodurch ihre vollen Brüste noch mehr zur Geltung kamen als ohnehin schon. Sie war die Koordinatorin für Demor-Problemzo­nen, und das war durchaus nicht erotisch gemeint. Es handelte sich im Grunde um ein politisches Amt.

Sie sah konzentriert in die Runde, nickte Ana zu und erschuf dann mit SENSOR-Unterstützung ein Hologramm des Zentrumsbereichs von Demor, erweiterte ihn dann aber auf die Peripherie. Im mittleren Bereich, dicht am Rand des Siedlungsgebiets der Technos, funkelte ein kleiner Punkt rot und pulsierend.

Die Drei Raumschwestern hätten diese stellare Position gerade durch das Detailhologramm daneben sehr rasch als jenes des Systems Zentrum-88 erkannt.

Problemzone 4“, sagte sie, „die Meria und du jüngst besucht habt … landläufig auch als Schutzgebiet bezeichnet … wir haben das System seit mehr als hundert Jahren auf dem Problemindex und mussten es leider im­mer wieder hochstufen. Seit die Technos es erreicht haben, ist die Schale stetig aktiver geworden, das bereitet zunehmend Sorgen. Ich mache hier niemandem Vorwürfe, auch nicht den expansiven Technos … aber es ist offensichtlich, dass die Schale ein ernstes Problem darstellt.“

Sie vergrößerte den Meteoritenhalo des Systems, und Miranda sah mit Unbehagen, dass eine Art von knisternden Elektrizitätsfunken durch den Halo glitzerte. Das hatte sie nicht erwartet, auch wenn ihr schon klar war, dass die Schale gefährlich sein sollte.

„Was genau sehen wir da?“

Belinda schien diese Rückfrage erwartet zu haben. Nach außen hin war sie die Ruhe selbst, aber ihre nur mühsam kanalisierten Emotionen verrie­ten die Beunruhigung. „Aktivitätspotenziale. Kommunikationsverkehr … er wird stetig stärker. Besonders beunruhigend sind diese Mikrotransmissio­nen.“

Sie vergrößerte die Darstellung weiter, und die Bildschärfe wurde bedauernswert undeutlich. Aufgrund der Distanz zur Sphäre gab es not­wendig Präzisionsgrenzen für die Überwachungskameras, die weit außer­halb der Schale in Position gegangen waren, die man hier deutlich als Ein­schränkung bemerkte. Man konnte aber immer noch klar erkennen, dass es punktuelle Entladungen gab, die kamen und gingen. Sie schienen einen gewissen Rhythmus zu besitzen.

„Sind das Transitionen?“, murmelte Tasha beunruhigt.

„Wir nehmen es an … was uns momentan Rätsel aufgibt, sind die Di­mensionen dieser Transite. Die Herkunft lässt sich nicht eingrenzen. Und die Größe ist erstaunlicherweise unfasslich gering.“ Belinda blendete als Kontrast eine handgroße Frucht ein.

Die Impulse waren KLEINER. Erheblich kleiner.

„Mikrokosmische Entladungen?“

„Denkbar, Tasha … aber jenseits der Baumeister-Technologie kennen wir nichts, was dazu imstande wäre. Auf gar keinen Fall sind die uns bekann­ten Demor-Völker zu so etwas imstande. Ihr versteht, warum uns das so beunruhigt …“

Alles in allem ist hier … und da ist natürlich noch sehr viel mehr, die Episode hat immerhin über 30 Seiten Umfang … schon an­gedeutet, dass es einige größer dimensionierte Komplikationen in der Galaxis Demor gibt, um die sich die Sternenfeen wenigs­tens in der Rolle als Supervisoren kümmern. Um es mal vorsich­tig zu formulieren. Viele davon sind strategisch und hängen mit etwas zusammen, von dem die Crelly-Mädchen nicht den ge­ringsten Schimmer haben: mit dem Neutralitätsstatus. Eine sol­che Komplikation ruft das Crelly-Mädchen Fiyalin am Schluss der Episode dann zusätzlich noch hervor, allerdings nicht sie allein, sollte man zu ihrer Ehrenrettung ergänzen:

So kam es dann, dass Fiyalin am frühen Morgen des dritten Tages im Sonnengarten, als die Dämpfung noch anhielt und es darum reichlich schattig war, missmutig aus ihrem Dreier-Kuschelbett aufschreckte … im Schlummer hatte sie sich irgendwie an den Rand bugsiert, und nun drück­te ihre Blase ebenso, wie ihr etwas kühl geworden war, weil sich Yinnihm so in die Felle eingerollt hatte.

„Kleine Egoistin“, murmelte sie schmunzelnd, schlüpfte dann aber aus dem Bett und tapste hinüber ins Badezimmer, um sich schnell zu erleich­tern.

Und kaum war das passiert, da hörte sie die samtweichen Schritte und roch ein überaus apartes, sinnliches Aroma, das sich im Badezimmer aus­breitete.

Ihr Nackenfell stellte sich aufgeregt auf.

Miranda?

War Miranda wieder aufgetaucht, um einmal mehr mit ihr zu schmusen? Das wäre wirklich eine tolle Abwechslung gewesen zu …

‚Miranda? Diese Spielverderberin? Also wirklich, nein, Fiyalin … süßes kleines Crelly-Mädchen … ich bin doch nicht Miranda’, schnurrte die süße, telepathische Stimme einer Sternenfee, die sie noch nie gehört hatte.

Fiyalin drehte sich zaghaft um und sah eine bildhübsche Sternenfee ne­ben sich knien. Ihr Gesicht wurde von weißgoldenem, glattem Haar um­rahmt, das ihr bis auf die zierlichen Brüste herabfiel. Leuchtend rote Lip­pen öffneten sich und kräuselten sich vor Amüsement, während die brau­nen Nippel der Brüste geradezu ein sinnliches Eigenleben zu entwickeln begannen. Aufreizend blassgrüne Augen, die wie schöne Schmucksteine auf Fiyalin wirkten, funkelten amüsiert. Das niedliche Gesicht wurde von einem immer stärkeren Lächeln überglänzt.

„Wer …?“

‚Mein Name ist Sara, Süße … und natürlich weiß ich zur Genüge, dass ihr hier gründlich isoliert worden seid und euch bestimmt zu Tode lang­weilt …’

„Ich auf jeden Fall!“, stimmte Fiyalin energisch zu. Sie wurde von Sekun­de zu Sekunde wacher!

‚Nun, Mädchen … Lust auf ein Abenteuer?’ Saras Gesicht wurde lockend, unglaublich einladend. Die zierliche Sternenfee hielt ihr eine Hand lächelnd hin.

In dem Moment öffnete sich die Tür des Badezimmers, und schlaftrun­ken sah Singirir herein … und Fiyalins Schwester riss erschrocken die Au­gen auf, als sie die zierliche blonde Sternenfee entdeckte.

„Ich bin echt sehr bereit für ein Abenteuer!“, bekräftigte Fiyalin ener­gisch.

‚Sehr gut, Süße … das sollst du bekommen!’

„Fiyalin! Nein! Bitte … das darfst du nicht machen …!“, rief Singirir be­stürzt.

Aber sie sprach schon ins Leere.

Mit einem Lichtblitz verschwanden ihre Schwester und die Sternenfee namens Sara.

Und damit begannen ihre Probleme im Sonnengarten …

Ach, ihr glaubt kaum, wie sehr es mich danach drängt, hier wei­terzuschreiben! Es ist wirklich atemberaubend zu sehen, dass ich binnen von gerade einmal einem Monat 11 neue OSM-Episo­den verfasst habe, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich die Serie ähnlich stürmisch weiterentwickeln wird.

Ständig tauchen neue Titel in meinem Kopf auf, machen neue Protagonisten und Protagonistinnen von sich reden … hier eine Sternenfee, die als Agentin tätig werden wird, dort ein Helfer des Lichts, der sich in einer Ruinenstadt mit einer Untergrund­bewegung zusammentun muss, um zu überleben. Dann gibt es die Galaxis Dyllawaar, wo die Streitkräfte des Lichts Festungs­bauten errichten, um gegen TOTAMS Angriff gewappnet zu sein.

Und dann sind da natürlich diese fatalen Kristallsplitter und die Stimmen aus der Vergangenheit, die die Betroffenen fast ver­rückt machen … aber es gibt scheinbar noch gar kein System darin.

Ha, ich kann die armen Kerle wirklich nur bedauern, denn das, was ihnen widerfährt, hat seinen Ursprung viele Milliarden Jahre in der Zukunft. Und es reicht zugleich sehr weit in die Vergan­genheit zurück … auf eine fatale Weise, die nur zu verkehrten Schlussfolgerungen animieren muss.

KONFLIKT 11 ist, auch wenn das dort niemand ahnt, ein weite­res Schlachtfeld eines transuniversalen Krieges, in dem Mächte jenseits der Vorstellung Strategien verfolgen, die noch unbe­greiflicher sind. Wir haben es hier mit den TUURINGERN und Matrixfehlern auf der einen Seite sowie mit den AUTARCHEN und den Kybernoiden auf der anderen zu tun. Möglicherweise mischen beizeiten sogar noch GRALSJÄGER mit, das ist nicht auszuschließen, sondern ziemlich wahrscheinlich.

Es ist für mich ein wenig schwierig, die großen Handlungslinien im Blick zu behalten, während ich gewissermaßen die knospen­den Ansätze dieser ganzen Entwicklungen schildere … aber es macht einen irrwitzigen Spaß, kann ich euch versichern. Ohne jeden Zweifel werdet ihr in dem nächsten Hundert der OSM-Epi­soden bis Band 2300 noch viel von dieser spannenden neuen Welt lesen.

Das soll jetzt als ein erster Appetizer für heute genügen. In der kommenden Woche wechseln wir wieder zur Retrospektive der „Annalen der Ewigkeit“.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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