Blogartikel 545: Close Up: Der OSM im Detail – Teil 50

Posted Januar 14th, 2024 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

willkommen im 50. Teil der Close Up-Artikelreihe, in der ich suk­zessive, beginnend mit Band 1 des KONFLIKTS 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ über die Ursprungsserie „Oki Stanwer“ (KONFLIKT 15) inzwischen in den KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ vorgestoßen bin.

Gern würde ich hier mit sehr positiven Episodenbeschreibungen aufwarten, die dem Jubiläumsanlass angemessen wären. Doch wie ihr selbst vor fünf Wochen festgestellt habt, besteht dazu in dieser Serie zurzeit wirklich gar keine Möglichkeit. Resümieren wir kurz das kürzlich Geschehene, ehe ich in der Handlungsdar­stellung in der gebotenen Knappheit fortfahre.

Rückblick: Es war eigentlich eine großartige Idee im Herbst des Jahres 3896, nachdem Oki Stanwer und seine multinationale Streitmacht im Halo der Milchstraße den einzigen Stützpunkt des „Galaxienbezwingers“ erobert hatte, über die Transmitter­strecke in die 63 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxis Kirrongar vorzustoßen. Ziel war es, den Krieg auf sein Terrain zu verlagern … stattdessen aber flog der 7 Schiffe umfassende Konvoi in eine Zeitfalle und wurde hier rund 40 Jahre lang eingefroren.

Nach zahlreichen weiteren Rückschlägen in und um Kirrongar gelang es allein Oki Stanwer mit dem otanischen Raumschiff SYSTEMKRISTALL und einer durch Meuterei stark reduzierten Mannschaft, in die Milchstraße zurückzufliegen … eine Galaxis, in der der Feind, dessen Klarname GOLEM inzwischen bekannt geworden war, vor Jahrzehnten schon mit einer gewaltigen Streitmacht eingetroffen sein musste.

Erste vorsichtige Sondierungen ergaben, dass die schlimmsten Befürchtungen Realität geworden waren: Beim Funkfeuer Sü­derstern war die Elite der galaktischen Streitmächte ausge­löscht worden, der Helfer des Lichts Harg Segor gefallen. Auch das solare System erwies sich als eine Trümmerwüste, entvöl­kert und vollkommen zerstört. Im Funkäther waren fremdartige Sender zu hören, einer kryptischer als der vorangegangene.

Nun galt es, Spurensuche zu betreiben – irgendwo mussten doch noch Angehörige der galaktischen Völker überlebt haben! Und fraglos lauerte irgendwo in der Milchstraße auch noch GO­LEM, die mörderische Dämonenwaffe, und ihre höllische Armee … Vorsicht war also oberstes Gebot.

Episode 51: Besuch in der Zentrumsrepublik

(1992, digitalisiert 2023)

Oki Stanwer lässt über die künftigen Reiseziele abstimmen … und ahnt schon, dass es da keine große Auswahl geben kann, wenn man sich anschaut, wie es auf Terra aussah. Die meisten hoffen, dass die Zentrumsrepublik Otanien, aus der ja die meis­ten Besatzungsmitglieder der SYSTEMKRISTALL stammen, viel­leicht partiell noch besteht.

Während sie sich auf den Weg dorthin machen, tauchen unver­mittelt Feindschiffe auf, die ihnen den Weg verlegen und angrei­fen: mächtige Sichelschiffe, von denen Maria eine Vision hatte in der Galaxis, in der sie die Rogers-Meuterer zurückgelassen haben (vgl. Bd. 49)! Da sie nun auch einen bildlichen Visions­kontakt hat, kann sie die Wesen an Bord der Schiffe beschrei­ben: riesige Kegelwesen mit facettenbedeckten Kugelköpfen und einem Kranz von Tentakeln.

Sowohl bei Oki als auch bei Kleines ruft das eine Erinnerung hervor: Es handelt sich um DIGANTEN1, die sie eigentlich nicht als blindwütige Amokläufer kennen. Ehe sie einen wie auch im­mer gearteten Kontakt aufbauen können, verschwinden die Si­chelschiffe, und die SYSTEMKRISTALL setzt schnellstens den Flug fort.

Der Flug in die Zentrumsrepublik ist aber – wie nach Süderstern – direkt ein Flug in eine entropische Störzone. Das ganze Hell-System scheint ausgelöscht zu sein … aber Maria Sandriacochi empfängt seltsame Gedankensignale von „lebendem Feuer“, und sie werden geradewegs in den Feuerhalo der Sonne Hell ge­leitet.

Hier entdecken sie den einzigen noch vorhandenen Himmelskör­per – einen der seltsamen Monde des Planeten Hellside (vgl. Bd. 29!). Und die Wesen, die Mentalkontakt aufgenommen haben, sind die „Schmelzenden“, die auf unbegreifliche Weise und mit schwindender Kraft den Mond vor dem Absturz in die Sonne be­wahren. Auch die „Schmelzenden“ erkennt Oki Stanwer bei der Begegnung spontan wieder. Er hatte schon in einem früheren KONFLIKT mit ihnen zu tun, wo sie ein Hilfsvolk der Baumeister darstellten.2

Sie sind aber weniger eine Hilfe denn eine Belastung – denn sie erwarten von Oki Stanwer allen Ernstes, dass er sie rettet und in Sicherheit bringt! Und das als Forderung an jemanden, der quasi selbst heimatlos geworden ist …

Episode 52: Planet der Anarchisten

(1993, digitalisiert 2023)

Fortsetzung der Handlung in der Zentrumsrepublik: Oki Stanwer beauftragt seinen Freund Thor Gordenbeyl, mit dem Beiboot VI­PER und einer kleinen Prisenbesatzung den Planeten ELDORA­DO anzusteuern, während er selbst Anstalten trifft, die SYSTEM­KRISTALL für die Ankunft der „Schmelzenden“ vorzubereiten. Denn es ist offensichtlich, dass der Mond alsbald in die Sonne stürzen wird.

Thor macht sich auf den Weg ins ELDORADO-System. Hier aber machen sie eine bestürzende Entdeckung – ELDORADO ist spur­los verschwunden. Nicht zerstört … sondern einfach WEG! Das gesamte System ist wie leergefegt und macht einen zutiefst un­heimlichen Eindruck.

Aber alsbald ermitteln ausgesetzte Ortungssonden eine Anoma­lie im Schwerefeld des Sterns … und so treffen Thor und seine Besatzung auf das rätselhafte Tarnfeld, das den Planeten ELDO­RADO wirkungsvoll vor jeder Beobachtung aus dem All verbirgt.

Die Überraschungen hören hier unten allerdings nicht auf. Zwar ist der Planet mit dichtem Dschungel bedeckt und eindeutig be­wohnbar – aber es gibt nur zwei Stellen, an denen Energieag­gregate angemessen werden können. Exos-City und alle ande­ren zivilisatorischen Zentren des Planeten sind Ruinenfelder.

Auf einem Raumhafen liegt ein gestrandetes riesiges artani­sches Kampfschiff … und es gibt eine kleine Siedlung, in der Menschen leben. Dort landet Thor und wird mit einer bizarren Gruppe von Anarchisten konfrontiert, die sich wilde Phantasie­namen gegeben haben. Von den Bewohnern der kleinen Sied­lung „Utopia“ erhofft er sich Aufschluss darüber, was hier ge­schehen ist …

Episode 53: Funkspruch von MONOLITH

(1993, digitalisiert 2023)

Fortsetzung des Handlungsstrangs um Oki Stanwer und die SYS­TEMKRISTALL: Die „Schmelzenden“ werden an Bord des otani­schen Schiffes evakuiert. Auf der Oberfläche des Mondes wur­den zudem Wracks von fremdartigen Schiffen währenddessen näher untersucht – sie scheinen aus den Schmieden der Sieben Lichtmächte zu stammen, sind aber so sehr zerstört worden, dass man keine tiefer gehenden Schlüsse daraus ziehen kann.

Als die SYSTEMKRISTALL die Ruine der Zentrumsrepublik ver­lässt, treffen sie erneut auf ein DIGANTEN-Schiff, das direkt aus einer Raumschlacht kommt und schwer angeschlagen ist. Es hat offensichtlich vor, einen Kamikaze-Einsatz gegen die SYSTEM­KRISTALL zu fliegen … sieht dann aber davon ab und sprengt sich kurzerhand in die Luft.

Allmählich kristallisiert sich folgende bestürzende Vorstellung heraus: GOLEMS Streitmacht muss, als sie die DIGANTEN-Gala­xis durchquerte, ein furchtbares Verbrechen begangen haben. Das führte dazu, dass die DIGANTEN seiner Flotte mit starker Verzögerung folgten – und sie orientieren sich augenscheinlich an den Spiraltriebwerksemissionen. Da die Schrottis Okis Schiffe ebenfalls auf Spiralantrieb umgerüstet hatten, sind sie nun folg­lich auch „Freiwild“ … aber die DIGANTEN scheinen durchaus imstande zu sein, ihre kleine Einheit von den klobigen Festun­gen zu unterscheiden, die GOLEMS Armee bilden. Das erleich­tert nur bedingt.

Es ist eine schreckliche Welt, in der hochintelligente Raumfahrer zu Selbstmördern werden und ohne Rücksicht auf eigene Verlus­te kämpfen.

Während Okis Schiff noch unterwegs ist und keinen klaren Kurs hat, geht ein verheerender Funkspruch bei ihnen ein … und aus dem Funkäther schlängelt sich eine glühende Energiehydra an Bord der SYSTEMKRISTALL, die mit klarem Mordauftrag nach ihren Opfern sucht – nach den „Schmelzenden“, die intern als „Häretiker“ gelten und die dem Vernichtungswillen der Bau­meister zum Opfer fallen sollen.

Und ebenso alle, die ihnen helfen …!

Episode 54: GOLEMS Schergen

(1993, digitalisiert 2023)

Fortsetzung der Oki Stanwer-Handlungsschiene: Der Energietod ist unaufhaltsam. Nach und nach tötet er Besatzungsmitglieder. Funkkontakt zwischen den Decks ist tödlich, Energiebeschuss verstärkt diese rätselhaften Wesen nur … und dann bekommt Klivies Kleines heraus, dass die „Schmelzenden“ diese Gefahr kennen und wissen, dass sie die Opfer sind.

Das Intelligenteste, was der kleinen Gruppe der Geretteten ein­fällt, ist, sich für das Gemeinwohl aller zu opfern. Oki Stanwer, der den Tod zweier der „Schmelzenden“ mit ansehen muss, ist von ohnmächtigem Zorn erfüllt. Dafür haben sie diese Wesen nun wirklich nicht gerettet!

Und dann reagiert er zu langsam und wird von einer ganzen Wand von Energiehydren eingehüllt … doch seltsamerweise er­fährt er eine projektive Versetzung auf eine fremdartige andere Welt, wo er den nonverbal anwesenden Verantwortlichen für die tödliche Gefahr vorhält, sie seien gerade dabei, den KONFLIKT zu sabotieren und TOTAM gewinnen zu lassen …

Unglaublicherweise wirkt diese Vorhaltung. Die Energiehydren verschwinden so phantomgleich, wie sie aufgetaucht sind … und die SYSTEMKRISTALL erhält bald danach einen Koordinaten­satz mitgeteilt, wohin sich Oki Stanwer und seine Gefährten wenden sollen. Zögernd kommen sie der Aufforderung nach.

Inmitten einer Dunkelwolke in einem kaum aufgeklärten Sektor der Galaxis steht ein unheimlicher Riesenplanet, bedeckt mit gi­gantischen kristallenen Türmen und umgeben von mehreren smaragdfarbenen Glasmonden, in denen die Wracks von ver­schiedensten Raumnationen zu erkennen sind.

Dies ist MONOLITH, wie sie diese Welt bald nennen – ein uralter Wächterstern der Baumeister, und er unterstellt sich Oki Stan­wers Befehl, weil dessen Primärenergiepotenzial keinen Zweifel an der Wahrheit seiner Worte gelassen hat.

MONOLITH ist ein fremdartiger Planet mit einer zwar uralten, aber allem menschlichen Können immer noch weit überlegener Technologie. Als besonders wichtig erweist sich die Funktion ei­ner überlegenen Funkbasis – und Oki lässt MONOLITH umge­hend nach Spuren von GOLEM fahnden … Spuren, die er tat­sächlich entdecken kann: Ein fragmentarischer Funkspruch deu­tet darauf hin, dass GOLEM in den Äußeren Welten aktiv ist und dort noch Menschenabkömmlinge niedermetzelt …

Episode 55: Der Randkrieg

(1993, digitalisiert 2023)

Fortsetzung von Oki Stanwers Abenteuern: MONOLITH ist der erste wirkliche Lichtblick, seit Oki und seine erschöpften Gefähr­ten aus Kirrongar zurückgekehrt sind. Alles andere ringsum scheint nur Chaos, Tod und Zerstörung auszustrahlen.

In den Äußeren Welten gibt es aber offensichtlich noch mensch­liches Leben. Die so genannten Äußeren Welten sind die am weitesten draußen liegenden menschlichen Vorposten. Soweit die Überlieferung aussagt, versuchten während der Kriege zwi­schen Artanern und Menschen vor Jahrhunderten Kolonisten die Magellanschen Wolken zu erreichen, was ihnen technisch nicht möglich war. So besiedelten sie eine Handvoll Systeme, rund 40.000 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Vor GOLEMS Invasion waren die Kontakte dorthin wegen der be­grenzten Triebwerksleistung galaktischer Einheiten sehr spär­lich. Es gab offenbar einen Frachtpendelservice von dem Han­delsplaneten Mountain Grace, die meisten Handelskontakte er­folgten aber über die raupengestaltigen Zyw-Grynoth, deren Reich auch am Rand der Milchstraße liegt.

Oki Stanwer bemannt eine der kleinen, kegelförmigen ERKUN­DER-Einheiten von MONOLITH und steuert mit dem ERKUNDER 1 und einer kleinen Crew den Ursprung des Signals an.

Im Halo der Galaxis ermittelt das Kommandogehirn des ERKUN­DERS, dass in diesem Sektor Gefechte toben. Zahlreiche Einhei­ten sind offensichtlich GOLEMS Schiffe – Raumer mit Spiralan­trieb, eindeutig Kirronganer. Die zweite Fraktion scheinen Rand­terraner zu sein, die kaum eine Chance besitzen und wie pani­sche Hasen gejagt werden … aber da gibt es noch eine dritte Fraktion, die massiv mit Primärenergieartillerie feuert: offen­sichtlich sind das Schiffe der Sieben Lichtmächte! Es scheint sich um Einheiten der CROMOS zu handeln, von denen Thor schon berichtete. Er war vor dem Zeitsprung bei der Kegelwelt Rhytekon-5 auf diese Schiffe getroffen.

Und diese Schiffe ziehen sich nun in ein Randgebiet der Galaxis zurück … in dem das Reich der Zyw-Grynoth existiert. Dort ver­schwinden sie auf rätselhafte Weise spurlos und lassen sich nicht weiter verfolgen.

In Anbetracht des Verrats, den die Zyw-Grynoth als ursprüngli­che Wächter der Kegelwelten an den Sieben Lichtmächten vor langer Zeit begangen haben (vgl. dazu die 30er-Bände der Serie), klingt es höchst seltsam, dass sie nun mit den CROMOS zusammenarbeiten sollen.

Die Verhältnisse sind hier also reichlich wirr … und sie werden alsbald nahezu tödlich, als Oki den Planeten ansteuern lässt, von dem der Funkspruch kam: Denn hier trifft er auf einen Frachter von Randterranern, der gerade von einem Schlacht­schiff der Vooler bedroht wird. Oki Stanwer kann diese Gefahr zwar auf dramatische Weise entschärfen, aber auf dem Plane­ten selbst sind ebenfalls noch Vooler-Besatzungstruppen. Und ein paar wenige Randterraner.

Als der ERKUNDER 1 sich zu landen anschickt, fliegt er mitten ins Abwehrfeuer der Bodentruppen …!

Ihr merkt – es bleibt spannend, und es ist wohl kein Wunder, dass ich diese Episoden damals 1993 in sehr rascher Folge schrieb. Mehr zu den dramatischen Geschehnissen erfahrt ihr in der nächsten Folge dieser Artikelreihe. In der nächsten Woche fahre ich mit der Berichterstattung über das Autoren-Nach­lassarchiv-Projekt fort.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Wem die DIGANTEN vertraut vorkommen … schaut euch mal die Zeituniversum-Episo­den des KONFLIKTS 14 in den Close Up-Artikeln an, dann werdet ihr fündig werden.

2 Beizeiten erfahrt ihr mehr über diese Wesen, die wahlweise „Blubbies“ (nach den frü­hen Gedankenspielen aus den 70er Jahren) oder „Dirigenten“ genannt werden. Sie spielen eine wichtige Rolle in KONFLIKT 9 „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“. In der obigen Serie sind sie freilich nur noch ein Schatten ihrer selbst.

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