Liebe Freunde des OSM,

vor fünf Wochen verließ ich euch an dieser Stelle mit dem Versprechen, heute etwas zum Rest des reichlich chaotischen Schreibjahrs 2005 zu erzählen und dann ins Jahr 2006 überzuleiten. Wie ich damals sagte, war ich gegen Ende des Jahres 2005 stark damit befasst, Comicrezensionen zu Publikationen des Ver­lages CrossGen zu schreiben.

Das waren nicht die einzigen Rezensionen von Belang, weitere verfasste ich zu den Harry Potter-Romanen, die ich zeitgleich las, und durchaus mit Genuss. Wir befinden uns damit gegen Anfang September. Bezogen auf den OSM arbeitete ich dort auch schon an einem Werk, von dem ich auch noch nicht genau wusste, wohin es führen würde, und der Einfluss, es anzufangen, kommt unzweideutig aus dem CrossGenUniverse.

Die Rede ist von „Die Totenköpfe 1: Die Alte Armee“. Dazu muss ich Näheres erläutern, denn diese Geschichte ist inzwischen fertig und einer der umfang­reichsten OSM-Romane der jüngeren Geschichte (beendet im Oktober 2010, so dass ich, wenn ich auf das Kreativjahr 2010 komme, hierauf rekurrieren werde).

Ich wirbelte anno 2005 durch das wirklich ziemlich chaotische Universum des KONFLIKTS 21, niedergeschrieben in der Serie „Oki Stanwer – Fürst von Leu­cienne“ (FvL). Und während ich daran arbeitete, fragte ich mich, was wohl eine arme Seele erleben mochte, die in diesem KONFLIKT direkt nach TOTAM ver­schlagen werden würde. Bekanntlich erringen die Totenköpfe dort weitgehende Autonomie. Wäre es nicht absolut faszinierend, durch die „Augen“ eines sol­chen Totenkopfes die Geheimnisse des Dämonenplaneten TOTAM genauer in Augenschein zu nehmen?

Dachte es und führte es in dem Sequel zu KONFLIKT 21, das ich pragmatisch „Die Totenköpfe“ nannte, in Textform der Realisierung zu. Dass diese Geschich­te des armen Oheetir-Mönchs Shylviin dann über 200 Textseiten bekommen sollte, ahnte ich noch nicht… ihr seht diese Geschichte beizeiten in der Reihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“, versprochen…

Im September 2005 kehrte ich außerdem mit der Episode „Aufbruch in die Milchstraße“ in den KONFLIKT 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“ (DM) zu­rück, worin ich beschrieb, wie Oki Stanwer mit den Shonta und seinen Getreuen von der MISSOURI den Ausbruch aus der geheimnisvollen NISCHE umsetzte.

Mit dem Fragment „Sherlock Holmes und der Tunguska-Fall“ entstand im Oktober ein Werk, an dem ich nach wie vor feile und in dem der legendäre De­tektiv doch tatsächlich einen Auftritt im Oki Stanwer Mythos hat (das Fragment ist bislang nur wenigen Leuten bekannt, und ich kann noch nicht sagen, wann es vollendet wird… da müsst ihr euch wirklich noch gedulden, das wird kein Schnellschuss).

Im Oktober/November 2005 wurde ich etwas überraschend vom damals noch aktiven Fan Dieter Steinseifer dazu überredet, bei Futurian Amateur News (FAN) mitzumachen, womit ich eigentlich wieder in einem Bereich landete, den ich seit gut zehn Jahren hinter mir gelassen glaubte, nämlich formell dem der Egozines. Auslöser war ein langer Leserbrief zu FAN-Ausgaben, die mir Dieter damals zugänglich machte, der seines Zeichens auch Mitglied im Science Fic­tion-Club Baden-Württemberg (SFCBW) war, in dem er mich seit Jahren als re­gen Rezensenten und Leserbriefschreiber kannte.

Okay, dachte ich, dann zeige ich den FAN-Mitgliedern eben mal ein wenig die Tiefen meiner Kreativität. Sprach’s und entwarf im November meinen ersten FAN-Beitrag mit dem Titel „OSM-Newsletter #1“, dem in den nächsten Jahren noch zahlreiche weitere folgen sollten. Das war gewissermaßen, für Leute, die es gern historisch-analytisch aufarbeiten möchten, der Vorläufer dessen, was heute in meinem Wochen-Blog die Rubrik „Work in Progress“ ist.

Während ich im November 2005 quasi nur zwischen verschiedenen Rezensio­nen und Projekten in Arbeit hin- und herjettete, kam ich erst Anfang Dezember wieder in die Realisierungsphase. In schneller Folge wurden hier Werke des OSM abgeschlossen, die unterschiedlichsten Universen entstammten. Dazu ge­hörte „Tod auf Tyncolaar“ (Band 44 des KONFLIKTS 19), „Tücken der an­deren Seite“ (Band 31 des KONFLIKTS 21) und „Sturz ins Stahlherz“ (Band 33 des KONFLIKTS 2).

Ferner arbeitete ich an „Oki Stanwers Auferstehung“ (Band 50 des KON­FLIKTS 22), an der OSM-Story „Parasiten aus dem Kosmos“ und einer Ge­schichte, die ich „Matrixpest“ nannte und die in KONFLIKT 28 „Oki Stanwer – Der Siegeljäger“ (DSj) spielte. Inzwischen ist der Inhalt dieser Geschichte in den gleichnamigen Band 50 dieser Serie überführt worden. Manchmal entwickeln sich die Dinge eben nicht so, wie sie anfänglich sollten.

In den Tagen um Silvester gelang es mir dann noch, die dramatischen Ereignisse in der Galaxis Leucienne um den verbrecherischen Sinarer Shishoy, die un­durchsichtigen Schaltmeister des Yalidaan-Systems, die Veskoy (!), und die Ge­sandten von Oki Stanwers TAA PHESKOO zum vorläufigen Abschluss zu brin­gen, in einem dramatischen Vierteiler, der mit einem ganz üblen Schluss aufhör­te.

Zwar gelingt es, den Angriff TOTAMS auf das Yalidaan-System im Innern der Galaxis Leucienne im letzten Moment abzuwehren, doch die Überläufer des Bö­sen, zwergenhafte Berinnyer aus Bytharg, haben noch eine finstere Information für die erschöpften Verteidiger parat: Oki Stanwers Korrelatorschleuse, mit der er seine Truppen der TAA PHESKOO nach Leucienne evakuieren will, ist intakt geblieben… aber TOTAM hat auch eine Korrelatorschleuse. Und es ist jetzt ein Wettlauf mit der Zeit, den die TAA PHESKOO-Angehörigen nur noch verlieren können, wenn sie nicht die Schleuse finden.

Die Berinnyer lassen auch keine Hoffnung zu:

…aber soweit unsere Informationen reichen, schleust TOTAM von den EWIG­KEIT-Stationen Truppen herüber.“

Was für Truppen? Berinnyer mit Ayk-Kontrolle?“

Nein… sie wären zu rebellisch. Diesmal wird TOTAM seine loyalsten Truppen nehmen.“

Saavorid wurde aschfahl.

‚Gütiger Oki Stanwer! Bitte nicht auch DAS noch!‘, dachte er benommen. Und sein Mund formte das furchtbare Wort, auch wenn er mit so dünner Stimme, dass man ihn kaum verstehen konnte: „Totenköpfe.“

Ja, Totenköpfe. Wahrscheinlich mehrere Millionen auf einmal… ich würde euch wirklich empfehlen, die Schleuse zu finden und restlos zu zerstören – sonst habt ihr verloren.“

Tja, und mit diesem finsteren Ausblick endete der 31. Dezember 2005.

Mann, ich kann euch sagen, ich war vielleicht geplättet. Solch einen Jahresaus­blick wünscht man seinem übelsten Feind nicht!

Nun, wer aber geglaubt hat, ich hätte da sofort weiterschreiben müssen, der hat eins übersehen – ich bin ein intuitiver Schriftsteller, und der Bilderfluss in mei­ner Seele dirigiert das, was ich schreibe. Anstatt also nun rasant im Januar 2006 in der Galaxis Leucienne weiterzuschreiben, wozu ja jeder Grund bestanden hät­te, fand ich mich wo wieder?

In KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ (NK). Dort begann ich vermutlich mit der folgenschwersten Komplikation des modernen OSM. Ziem­lich genau 15 Milliarden Jahre nach dem Yalidaan-Desaster wurde ich nun in der Galaxis Bool Zeuge des monströsen Aufmarsches der Lichtmachttruppen unter dem AUREUS. Ziel: Zerstörung des entarteten Baumeister-EXILS HANKS­TEYN an der Peripherie der Galaxis.

Wie ich schnell entdecken sollte, gab es dabei Probleme. Ich komme darauf in den folgenden Jahresberichten noch zu sprechen, denn bekanntlich befinde ich mich aktuell im Schlussband dieses Zyklus, „Tödliche Entscheidung“, der wohl bis zur Publikation dieses Blogartikels realisiert sein dürfte. Nur soviel für den Moment:

In der Galaxis Bool hatten die Truppen des AUREUS vor mehr als zehntausend Jahren einen Kampf gegen ein Gestaltwandlervolk, die so genannten LECHE­SICC, geführt und gewonnen. Die LECHESICC gelten seither als ausgelöscht. Doch wie der in diesem Monat Januar entstehende NK-Band 48: „Spion der LECHESICC“ schlagend demonstriert, gibt es sie nach wie vor, und sie infil­trieren das „Unternehmen STURMHERZ“, also das Kommandounternehmen gegen das EXIL HANKSTEYN mit der Absicht, dem AUREUS und den Licht­mächten zu schaden…

Bald darauf schlitterte ich, immer noch im Januar 2006 verharrend, wieder tief in die Vergangenheit, überraschenderweise zurück zur INSEL und zu dem Tech­no-Träumer Torkeron. Mit den Episoden „Schrecken auf Talascantor“ und „Die Friedhofsdiebe“ entstand ein bizarrer Zweiteiler… ja, und DIESMAL WAR ich mir sicher – dies IST TOTAMS Intervention in der INSEL der Galaxis Mysorstos. Dummerweise… tja, dummerweise erkannte das niemand, nicht mal die Baumeister.

So ein Pech aber auch!

Aber die Serie war ja auch noch jung, es lag gerade Band 13 vor. Viel Zeit also, diese Sache entspannt anzugehen. Dachte ich. Dummerweise ein Irrtum. Aber bis ich das herausbekam, sollten – ohne Witz – noch Jahre vergehen.

Der Februar war dann weitgehend durch OSM-Ebbe gekennzeichnet, Ähnliches galt für den Monat März. Der Grund dafür lag in den anstrengenden und zeitrau­benden Endredaktionsarbeiten für die Moses-Mendelssohn-Gesamtausgabe. Mein zeitlich befristeter Kontrakt mit der Herzog August Bibliothek in Wolfen­büttel endete Ende März 2006 und damit eine schöne, sowohl wissenschaftlich wie wirtschaftlich phantastische Zeit. Danach begann dann für eine Weile das übliche Spiel: Arbeitslosigkeit, ökonomische Unsicherheit… aber eben auch ab April 2006 Freiraum für weitere kreative Entfaltung.

Und wie das meist so war, wenn ich freie Kapazitäten entwickelte, so lernte ich auch im April 2006 eine neue Welt des Oki Stanwer Mythos kennen, sogar ein völlig neues Universum – KONFLIKT 7 und damit die phantastische Hohlwelt Hyoronghilaar.

Doch davon erzähle ich euch im nächsten Teil dieser Reihe Näheres. In der kommenden Woche berichte ich wieder aus der aktuellen Gegenwart in der Rei­he „Logbuch des Autors“. Wohin genau es euch dann verschlagen wird, sei noch nicht verraten.

Einfach wieder reinschauen, Freunde!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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