Wochen-Blog 250: Logbuch des Autors 23 – Finalfieber

Posted Dezember 17th, 2017 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

diese Art von „Krankheit“, wenn man sie denn so nennen möchte, überfällt mich gelegentlich, aber äußerst selten, meist im Abstand von mehreren Jahren. Es handelt sich dabei nicht um ein Phänomen, das irgendein Arzt bekämpfen könnte, da es rein äußerlich kaum wahrnehmbar ist und schon gar nicht mit er­höhter Körpertemperatur einhergeht. Sagen wir, es ist mehr eine Art „Konventi­on“, wenn ich den obigen Terminus wähle.

Und natürlich geht es um Kreativität, um meine Kreativität kurz vor dem Siede­punkt. Zu dem Zeitpunkt, da dieser Blogartikel erscheint, wird das Fieber längst ausgebrochen sein, davon gehe ich aus, denn dann ist es kurz vor Weihnachten – und schätzungsweise werde ich ab Anfang September Gelegenheit haben, eine der schrecklichsten Visionen des jüngeren Oki Stanwer Mythos (OSM) in die Tat umzusetzen.

Ich habe, um es kurz zu machen, das Ende der INSEL gesehen.

Ja, mir ist klar, das habe ich vor längerer Zeit schon einmal berichtet, und auch damals stimmte es. Doch es gibt einen kategorischen Unterschied zwischen da­mals und jetzt: Damals war die Vision diffus und unklar. Mir war bewusst, dass der KONFLIKT 4 des Oki Stanwer Mythos, „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ (IR) eine kurze Serie werden würde. Was ich aber weder 2011 noch 2015 wusste, als ich zuletzt intensiv daran gearbeitet habe, noch bewusst sein konnte, war dies: wie lange ist das grässliche Finale noch hin? Wie viele Bände liegen zwischen dem letzten fertig geschriebenen Band (Episode 35: „Projekt Vergangenheit“) und dem Schlussband?

Nun, das wurde mir heute während des Abendessens unausweichlich klar, und ich saß in der Küche und grübelte über den letzten Episodentiteln der Serie, be­ginnend mit dem Band 1 des Finalzyklus, der wahrscheinlich der nächste sein wird, den ich im September in Angriff nehmen werde. Mit dem Titel „Grünes Todeslicht“ ist relativ klar, wo er spielen wird – unter dem fahlen, höllischen Schein der grünen Sonne Granat, TOTAMS Heimatgestirn. Und dann beginnen die Schrecken erst richtig.

Denn in der INSEL und vor allen Dingen mit ihrem Furcht erregenden Untergang in dem unerbittlichen Vormarsch der ALTEN ARMEE erfüllt sich ein uralter kos­mischer Plan, der mir in seiner Realisierung zweifellos viel Nervenstärke und Kraft abverlangen wird. Ganz zu schweigen von den schlaflosen Nächten, die ich durchzustehen haben werde… ja, aktuell, wo ich noch für die Technische Un­iversität Braunschweig tätig bin, habe ich für derlei Exzesse keine Zeit. Deshalb sage ich ja, geht das erst im September. Aber dann mache ich etwas, was ich seit sehr langer Zeit nicht mehr tun konnte.

Ich vollende eine weitere Ebene des Oki Stanwer Mythos.

Ihr wisst, wenn ihr lange genug meinen Blogartikeln folgt, wie sehr mich so et­was erleichtert, einen solchen finalen Schlussstein in das Gesamtgebäude des OSM einzufügen. Und wie lange es her ist, dass ich dies das letzte Mal tat – das war 1998, als ich KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ (DMadN) nach 15 Arbeitsjahren endlich vollenden konnte. Es wird wirklich höchste Zeit für dieses neue „Finalfieber“.

Es gibt natürlich, wie immer, einen Wermutstropfen. Für euch als meine treuen E-Book-Leser sogar zwei. Der erste ist einer, der euch noch lange nicht bitter schmecken wird: normalerweise neige ich dazu, am Ende einer OSM-Serie einen Ausblick auf die kommende zu bringen. Das war in gewisser Weise immer guter Stil, und in den 80er Jahren gehörte das zum Usus. Es ließ sich auch leicht realisieren – denn ich fing bekanntlich mit KONFLIKT 15 an, und während ich ihn vollendete, war KONFLIKT 16 schon in den Startlöchern, außerdem schrieb ich an den KONFLIKTE 13 und 14. Als KONFLIKT 13 vollendet wurde, „Oki Stanwer Horror“ (OSH), konnte ich deshalb mühelos auf KONFLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (FdC) verweisen, woran ich ja längst schrieb, und am Ende von KONFLIKT 14 auf den schon lange vollendeten KONFLIKT 15 hinwei­sen.

Ähnlich war es am Ende der Serien 16, 17 und 18. Wenn ich dereinst an den Schlusspunkt des KONFLIKTS 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“ (DM) gelangen sollte, kann ich auf die schon 1997 abgeschlossene Serie „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“ (OuC) überleiten.

In der Frühzeit des OSM ist das aber knifflig. Ihr wisst, dass viele frühe Serien nicht mal als Entwurfskeime existieren. So verhält es sich eben auch mit KON­FLIKT 5. Das ist bislang völliges Brachland, ganz und gar unerschlossen. Wo die Serie spielt? Keine Ahnung. Welche Völker von Bedeutung sein werden? Keine Ahnung. Wie die großen Konfliktlinien der Serie ausschauen dürften? Bislang habe ich keinen blassen Schimmer.

Das also ist der erste Wermutstropfen: Wer einen Blick in das 5. Universum er­haschen möchte, den muss ich aktuell enttäuschen.

Das muss nichts bedeuten. Ich habe die Episoden bis Band 43 der Serie – das ist der definitive Schlusspunkt – schließlich erst noch zu schreiben. Es kann mir sehr gut passieren, dass ich im Laufe dieses Schreibprozesses eine gewisse Vorahnung haben werde, wohin mich das Schicksal in KONFLIKT 5 schicken möchte. Dass ich aktuell noch nichts davon weiß, macht mich nicht unruhig.

Es gilt generell, erst einmal den Handlungsbogen um die INSEL abzuschließen. Ich werde den letzten Flug des Raumschiffs RASLOORED verfolgen, die geplag­ten Techno-Träumer Torkeron und Scheverlay beäugen, und sobald ich die Zeit finde, kondensieren die ersten visionären Ausblicke auf den Abgrund der Schöpfung, den finster schwarzen, auf dem Bildschirm und schlagen sich letzt­lich in ausgedruckten Seiten nieder.

Ein paar Bilderströme sehe ich dabei übrigens schon, und sie sind wirklich ab­gründig. Es geht um die ALTE ARMEE, von der ihr ja wisst, dass sie im E-Book „Annalen 1: In der Hölle“ germiniert wurde, um auf die INSEL losgelassen zu werden. Wer diese Geschichte gelesen hat, erinnert sich an so tragische Charaktere wie Hanamanjin, den Feinmechaniker von Tushwannet.

Ihr werdet überrascht sein, dass es mit diesen Leuten tatsächlich ein geisterhaf­tes Wiedersehen geben wird. Auf TOTAM. Da, wo auch die „Geister des Gestern“ ihr Unwesen treiben. Und das alles wird geschehen, derweil die „INSEL in Flammen“ aufgeht und niemand genau weiß, was für Weichen des Schicksals man stellen soll oder auch nur kann…

Was, bitte, ist denn nun der zweite Wermutstropfen, von dem ich oben andeu­tungsweise sprach? Ja, danke für die Erinnerung, das wäre mir doch beinahe durchgeschlüpft: Nun, der zweite Wermutstropfen besteht schlicht darin, dass ihr nicht nur die Vorschau auf KONFLIKT 5 nicht zu sehen bekommt – weil ich eben ahnungslos bin, was mich und euch in diesem Universum erwartet. Es ist halt auch so, dass ich, um euch den (aktuell noch nicht realisierten) Finalzyklus des KONFLIKTS 4 zugänglich zu machen, natürlich zuvor all die vorherigen Episoden der Serie ausarbeiten, Korrekturlesen, konvertieren und mit passenden Titelbildern versehen muss… wie ihr merkt, kann das etwas länger dauern bei fast 40 Episoden. Erinnert euch daran, wie lange es gedauert hat, bis die TI-Serie den Band 28 auch nur erreichte. Da braucht man bei IR eben auch einen etwas längeren Atem – selbst wenn das mit weitem Abstand die kürzeste OSM-Ebene aller Zeiten ist (sehen wir von KONFLIKT 1 ab, aber das ist eine andere Geschichte).

Ich kann also nur hoffen, dass ihr entsprechend geduldig sein könnt, das wird sich für euch wirklich lohnen. Immerhin winkt speziell im Abschlussband einiges an faszinierenden Erkenntnissen über eines der rätselhaften OSM-Völker über­haupt, nämlich die TUURINGER. Und das zu einem Zeitpunkt, wo ihre Entste­hung noch so viele Milliarden Jahre in der Zukunft liegt… der OSM ist eben, was die chronologische Struktur angeht, einigermaßen tricky. Das macht ihn so spannend für mich. Es gibt nichts Öderes als glasklar zu durchschauende Plots. Ist mir neulich so gegangen mit einer Romantrilogie von Vina Jackson, „80 Days“. Ein für meinen Geschmack ziemlich abturnender Stoff. Wenigstens die ersten drei Bände. Es gibt davon ja noch eine weitere Trilogie, die auf mein lese­hungriges Auge wartet… aber vorerst kümmere ich mich um andere Stoffe, pri­mär meine eigenen. Für Lesen ist dann später wieder Zeit.

Damit habe ich euch jetzt den Mund aber genug wässrig gemacht, meine Lieben. Ich entschwinde, aber nicht, ohne euch noch auf den Blog der kommen­den Woche hinzuweisen, wo ich wieder einmal den „Annalen der Ewigkeit“ fol­gen werde. Ich freue mich auf zahlreiche Begleiter auf diesem Weg.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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