Wochen-Blog 274: Legendäre Schauplätze 8: Hun’arc

Posted Juni 3rd, 2018 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

heute besuchen wir mal einen Handlungsschauplatz, auf dem ich mich seit sehr langer Zeit nicht mehr getummelt habe … well, natürlich befinde ich mich aktu­ell dort, insofern wenigstens, als ich ja die Episoden abschreibe und kommen­tiere, die ich anno 1984 und 1985 dort spielen ließ. Aber es ist hier nicht wie jüngst mit der Galaxis Feuerrad oder der Erde, wo ich immer mal wieder Visiten durchführe und neue Geschichten beschreibe und den Lebenspfaden von Prot­agonisten des OSM folge. Hun’arc ist formell ein Schauplatz aus dem Gestern, doch, wie ihr sehen werdet, einer, der mich bis heute verfolgt.

Schauen wir uns am besten mal an, was ich anno 1984 im damaligen Serien­glossar zur Sterneninsel Hun’arc in den Weiten des Universums zu sagen hatte. Das war folgendes:

Hun’arc: Die Galaxis Hun’arc ist die Heimatgalaxis der Cranyaa. Diese Galaxis ist noch jung, besitzt wenige einheimische Intelligenzen. Besonders in der Sternen­hölle haben sich noch keine Rassen entwickelt. Das glaubten zumindest die Cranyaa, aber durch die Entdeckung der Mogolker ist diese Behauptung umge­stoßen worden. H. besteht aus jungen Sonnen, die häufig noch in der Gegen­wart Sonnensysteme bilden. Die Galaxis ist unwahrscheinlich lang, rund 310.000 Lichtjahre. Die Breite beträgt knapp 195.000 Lichtjahre, die Tiefe 98.600 Lichtjahre in etwa. Die Eigentümlichkeit dieser Galaxis wird durch das völlige Fehlen von Spiralarmen noch verstärkt. H. ist ein starker Radiostrahler, da fast zwei Prozent aller Sterne von H. Pulsare, Quasare oder andere Radiosterne sind. Auch die Sonne Wyol, die Sonne der Zentralwelt Wislyon, ist ein starker Radiostrahler.

Infolge großer Wasserstoffwolken leuchtet H. auf Spektralkarten bläulich. Der Halo ist dagegen relativ klein entwickelt. Er ist nur tausend Lichtjahre stark und noch im Wachstum begriffen.

Schon hier, könnte ich mir denken, kräuseln sich euch an manchen Stellen die Stirnen, und mit Recht. Ich ging in den damaligen Lexikoneinträgen leichtfertig über verständlich erklärende Inhalte hinaus und plauderte aus dem Nähkäst­chen … und das noch höchst unvollständig. Das ist bei den Lexikoneinträgen der Serie „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (FdC), also dem KONFLIKT 14 des Oki Stanwer Mythos (OSM), regelmäßig der Fall. Was für Fragen könnten sich euch also aufdrängen? Ich gebe mal so eine kleine Auswahl:

Was ist eine Sternenhölle?

Wer sind Mogolker?

Wessen Zentralwelt ist Wislyon?

Tja, da kann ich euch aufklären, und danach kommen wir zu all den Dingen, die oben im Lexikoneintrag stehen sollten, aber einfach nicht stehen.

Die „Sternenhölle“ (anderer und bekannterer Begriff ist „Sonnenhölle“) ist der Zentrumssektor der Galaxis Hun’arc. Er ist von der vorherrschenden Spezies, dem Insektoidenvolk der Cranyaa, auch im 700. Jahr der Expansion ihres Ster­nenreiches nicht erschlossen. Der KONFLIKT 14 fängt unter anderem damit an, dass ein Expeditionsschiff der Cranyaa, die LUHMEN, in die „Sonnenhölle“ vor­stößt, um hier die Spur einer neuen Raumfahrtspezies, der Tsoffags, aufzuneh­men.

Die LUHMEN stößt dabei auf ein seltsames Volk von Lebewesen, das „Mogol­ker“ genannt wird und auf einem Planeten namens Vo’hoccl ansässig ist. Ehe die Cranyaa allerdings verstehen, dass die Mogolker von einer Dämonenwaffe von TOTAM, Rookax, kontrolliert werden, vergeht definitiv zu viel Zeit. Und das führt letztlich zum Untergang der LUHMEN und ihrer Besatzung.

Wislyon nun ist die Zentralwelt der Cranyaa, auf der die Königin Sini-Ag resi­diert. Und das ist kein nebensächlicher Informationsquant, sondern zentral be­deutsam. Auf Sini-Ag komme ich noch zurück.

Ich hätte oben im Eintrag allerdings noch deutlich mehr sagen müssen. So bei­spielsweise, dass im Zentrum von Hun’arc ein Vielvölkerimperium besteht. Ne­ben den schon erwähnten Mogolkern gibt es das begabte Volk der Soogrer, die geniale Genetiker sind und unter anderem die Tsoffags erschaffen haben. Au­ßerdem gehört zu dieser Gruppe eng verbundener Völker die Spezies der repti­loiden, zweiköpfigen Calnarer, die talentierte Schiffbauer sind und alle Raum­schiffe der Allianz erschaffen. Und es gibt die kristallinen, psychopathischen Synox, die genialen Waffenmeister der Allianz, die zu selbstmörderischen Bruderkriegen neigen.

Alle diese Völker stehen unter dem paramentalen Bann der kristallinen Dämo­nenwaffe Rookax, und als die Cranyaa in den Dunstkreis des Vielvölkerreiches eindringen, beginnt Rookax mit seinem verheerenden Vernichtungsfeldzug ge­gen die Cranyaa.

Glücklicherweise gibt es eine Vorhersage des Orakels der Cranyaa auf der Wüs­tenwelt Yurok, dass dergleichen passieren werde – eine Voraussage indes, die nicht ernst genommen wird. Mit der Konsequenz, dass Millionen von Cranyaa sterben und das Reich der Cranyaa nahezu völlig kollabiert.

Es ist später der Aktivität des schildkrötengestaltigen Volkes der Tekras – die oben natürlich auch nicht erwähnt wurden – zu verdanken, die mit den Cranyaa verbündet sind, dass die völlige Auslöschung der Cranyaa-Sternenzivilisation vereitelt werden kann.

Ebenfalls im Zentrum von Hun’arc befindet sich ein Schwarzes Loch namens Tol­tev. Als die Lichtfestung OREOC mit ihrem Kommandanten, dem Helfer des Lichts Klivies Kleines, den Spuren der LUHMEN-Expedition folgt, da ist Toltev der letzte Ausweg aus einer fatalen und fast tödlichen Falle.

Anschließend wird es ruhig um Hun’arc. Die Handlung verlagert sich in die Ster­neninseln Wukarin und Risalon, in die Schockzone und Todeszone und schließ­lich in das so genannte „Zeituniversum“. Aber das bedeutet nicht, dass Hun’arc völlig aus dem Blick gerät, die Handlung der Serie ist ab Band 50 der Serie zwei­gespalten. Auf der einen Seite werden Oki Stanwers Abenteuer im „Zeituniver­sum“ verfolgt, auf der anderen der Wiederaufbau des Cranyaa-Reiches in Hun’arc.

Da dort inzwischen auch der Dämonenplanet TOTAM materialisiert ist und TO­TAM durch die Intrigen der „Grauen Eminenz“ einerseits und des Cranyaa-Kai­sers von Kareton andererseits für Chaos und Unordnung sorgt, geschieht dort jede Menge an Handlung.

Dennoch ist Hun’arc als Handlungsschauplatz ab dem Schluss von KONFLIKT 14, also ab Ende Januar 1988, aus dem Blickfeld verschwunden.

Aber … ja, es gibt da ein Aber.

Hun’arc ist die Keimzelle mehrerer interessanter Protagonisten und Völker, die in späteren KONFLIKTEN als Matrixfehler von neuem auftauchen. Da wäre bei­spielsweise die Cranyaa-Königin Sini-Ag zu nennen, die (realchronologisch) schon bald nach dem Ende des KONFLIKTS 14 als Matrixfehler und zugleich als Helferin des Lichts wiedergeboren wird. KONFLIKT-chronologisch ist das freilich erst sehr viel später der Fall, nämlich in KONFLIKT 20 „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“ (OuC). Aber da ich an der Serie bereits 1984 zu schreiben be­gann, führte Sini-Ag quasi sehr schnell ein „Doppelleben“ in zwei Universen. Das kommt öfter vor, als man glaubt.

Und als wenn das noch nicht gereicht hätte, entdeckte ich in den frühen 90er Jahren Sini-Ag, wieder als Matrixfehler und Helferin des Lichts, in KONFLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“ (DSf) wieder.

Ähnliches widerfuhr mir mit dem Volk der genialen Synox, die bis heute durch den OSM geistern. Ich stellte in den frühen 90er Jahren fest, dass sie gar nicht ursprünglich in Hun’arc beheimatet, sondern dort nur Matrixfehler gewesen waren. In Wirklichkeit traten sie schon in KONFLIKT 12 „Oki Stanwer – Bezwin­ger des Chaos“ (BdC) in Erscheinung und waren hier wirklich sinistre Erfinder unglaublicher Waffen, gegen die quasi kein Kraut gewachsen war.

Ihr erinnert euch vielleicht außerdem noch, dass die Synox im Zusammenhang mit der Galaxis Feuerrad im vergangenen Artikel dieser Reihe (Blogartikel 262) erwähnt wurden, d. h. für KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ (NK). Das sind alles Markierungen in meinem Geist, die dafür sorgen, dass ich die Galaxis Hun’arc beim besten Willen nicht vergessen kann. Und das ist gut so.

Ebenfalls im KONFLIKT 22 materialisierte dann zu meiner Verblüffung ein Soog­rer, und noch dazu ein bekannter – ebenfalls als Matrixfehler: Goonex, seines Zeichens nun ebenfalls Helfer des Lichts. Da dieser KONFLIKT noch nicht abge­schlossen ist, kann ich das abschließende Wort hierzu noch nicht formulieren.

Beizeiten werde ich nach Hun’arc zurückkehren, das steht außer Frage, allein schon, um die Geschichte gescheit auszuformulieren und gründlich zu überar­beiten. In der aktuellen Rettungsabschrift mit den z. T. 100 Anmerkungen auf 12 Textseiten sehe ich lediglich den ersten Schritt einer vertiefenden Arbeit an dieser Serie und an diesem Handlungsschauplatz.

Ach, wenn wir doch noch das Jahr 1988 oder so schrieben … damals gab es noch die Reste des OSM-Lesekreises, und diese Freunde von mir kamen in den Genuss (na gut, das kann man jetzt bezweifeln in Anbetracht der recht merk­würdigen Geschichten, die ich damals verfasste) der genannten Serie. In gewisser Weise waren das damals einfachere Zeiten. Manches Mal in melan­cholischen Seelenzuständen seufze ich ihnen schon hinterher. Dann wieder rei­ße ich mich am Riemen, denke an das, was ich zwischenzeitlich alles geschafft und wie sehr ich mich weiterentwickelt habe, und dann lege ich die sehnsüchti­gen Gedanken schmunzelnd ad acta.

Hun’arc wird mich wiedersehen, davon können wir ausgehen, und ich werde euch beizeiten gern dorthin entführen. Gegenwärtig sind andere Handlungsorte deutlich wichtiger.

Soviel für heute zu einem weiteren „legendären Schauplatz“ des OSM. In der kommenden Woche kehre ich zur Rubrik „Aus den Annalen der Ewigkeit“ zu­rück.

Bis dann, meine Freunde.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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