Blogartikel 400: Storyfiles: Ein Wunder in der Wüste

Posted Oktober 31st, 2020 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

geraume Zeit habe ich überlegt, was ich euch wohl zu diesem Jubiläumsanlass im Rahmen meines Wochen-Blogs präsentieren könnte, nach nunmehr annähernd siebeneinhalb Jahren, die ich euch schon Woche für Woche in die Details des Oki Stanwer My­thos (OSM) einführe. Anfangs dachte ich mir, ich könnte erneut einen Hintergrundartikel bringen … aber meine Durchsicht der­selben ergab, dass sie sämtlich an mehreren Problemen krank­ten:

Erstens waren die meisten viel zu lang (z. T. 40 einzeilige Text­seiten, und es ist offenkundig, dass das hier viel zu weit führen würde).

Zweitens waren die meisten ohne gründliche Nachbearbeitung gar nicht in der aktuellen Verfassung, überhaupt publiziert zu werden.

Drittens, und das gab dann eigentlich wirklich den Ausschlag, bezogen sich die meisten vorhandenen Hintergrundartikel so gründlich auf OSM-Interna, die für euch noch gar nicht zugäng­lich sind, dass die Veröffentlichung solcher Artikel für euch weni­ger ein Horizont erweiterndes Lesevergnügen gewesen wäre als vielmehr die Präsentation eines semantischen Labyrinths, das nur gut gewesen wäre für Verständnislosigkeit und gerunzelte Stirnen.

Das aber hätte meine Intention für diesen Beitrag völlig unter­graben. Er soll schließlich interessant sein und sich leicht und verständlich lesen lassen.

Ich verfiel dann also auf ein anderes Muster und dachte mir: Zeig doch deinen Lesern mal eine unveröffentlichte kurze OSM-Geschichte. Dazu ist natürlich einiges an Backgroundwissen er­forderlich, aber wenn ich das erst mal präsentiert habe, so mein Hintergedanke, dann werft ihr hier – wie in einem klassischen Annalen-E-Book – einen Blick in ein euch sonst noch unzugängli­ches OSM-Universum. In diesem Fall handelt es sich um den KONFLIKT 23 „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“. Ich arbeitete an dieser komplexen Serie, die mich am Schluss zu einem völlig neuen Grundlagenverständnis des Oki Stanwer Mythos brachte, von 1988 bis 1994 und erreichte hier mit Band 147 die höchste Episodenzahl pro Serie überhaupt.

KONFLIKT 23, und damit kommen wir zu den Serieninformatio­nen, die ich vorab geben kann, damit ihr die nachfolgende Ge­schichte richtig einzuordnen versteht, ist ein so genannter Mul­tiwelten-KONFLIKT. Das bedeutet, um eine Hauptrealitätswelt gruppiert sich eine ganze Schar von parallelen Welten, in denen unterschiedlichste Zeitepochen und Kulturstufen existieren.

Eine davon ist die so genannte Pharaonenwelt. Das pharaoni­sche Reich hat es geschafft, das 22. nachchristliche Jahrhundert zu erreichen. Immer noch regiert ein Pharao namens Amenophis XII. diese Welt, dessen Machtzentrum in Ägypten liegt. Hier sind Götter wie Horus, Anubis, Isis, Seth usw. absolute Realität, Magie offenkundig ebenfalls, und die Regentenfamilie, die we­sentlich aus dem Pharao selbst und seinem Sohn Ti besteht, der mit der Göttin Isis gezeugt worden sein soll (die Details, die zu­nächst nach reiner Fantasy klingen, erweisen sich später als schreckliches Täuschungsmanöver eines größenwahnsinnigen Baumeisters), diese Regentenfamilie wird von den Göttern auf eine sehr manifeste Weise geschützt.

Das bedeutet nicht, dass nicht Unglücksfälle vorkommen. So geschieht es, als der Pharaosohn Ti auf der Jagd ist. Er gerät da­bei in Gefangenschaft, und was folgt, ist dann dies:

Ein Wunder in der Wüste1

Eine OSM-Story von Uwe Lammers

AUS DEN ANNALEN DER EWIGKEIT

Die Peitsche fuhr mit einem zischenden Laut auf den Rücken des Man­nes nieder. Er bäumte sich etwas auf, stieß aber keinen Laut des Schmer­zes aus, das war unter seiner Würde. Seine Gewänder waren zerfetzt, und mit bloßem, dicht behaartem Oberkörper hing er zwischen den beiden Pal­men, an die man ihn angebunden hatte. Die sehnigen Beine standen noch immer fest auf dem Boden.

„Ägyptischer Hundesohn“, zischte der ledergekleidete Mann der Seevöl­ker hervor. Er hatte einen dichten, schwarzen Bart, der unter dem Kinn un­rasiert war, wie es bei diesen Barbaren Sitte war. „Stolz bis in das Mark! Khorram, gib ihm noch zehn Hiebe!“

Der Ägypter, dessen schwarzes Haar wie ein Helm glatt anlag und nun von Schweiß verklebt und verfilzt war, hob den Kopf und funkelte den Sprechenden an. „Mein Vater wird sich an euch rächen. Er und die Götter!“

„Ha!“, höhnte Khorram hinter ihm. „Eure Götter! Schlangen, Katzen und Krokodile, Nilpferde und Affen! Ihr kriecht den Tieren zu Füßen, wir aber wissen, wir sind Herrscher der Tiere und tun mit ihnen, was wir wollen!“

Verbissen schwieg der Ägypter und ließ die nächsten Peitschenhiebe über sich ergehen. Er wusste, dass es keinen Zweck hatte, diesen Gottlo­sen ihren Glauben auszureden. Es hatte überhaupt keinen Zweck.

Verzweifelt dachte er an den Moment, da ihn die Feinde entdeckt hat­ten.

Er hatte Fenneks, Wüstenfüchse, entlang der libyschen Wüste gejagt und dies zusammen mit fünf Streitwagen und zwanzig Mann Fußvolk. Die Angehörigen der Seevölker, die ihre Basen entlang der Inseln Korsika und Sardinien hatten, weil ihre Stützpunkte in Kanaan und Kleinasien von den Truppen des Pharaos Amenophis XII. ausgelöscht worden waren, hatten so­fort den Kampf begonnen. Ganz offensichtlich hatten sie nur zu gut ge­wusst, wo entlang er mit seiner Jagd kommen würde.

Sie hatten sich erbittert gewehrt, aber die Phönizier, wie sie selbst ge­nannt wurden, hatten mit Bogenschützen die Jagenden niedergemäht. Er selbst und drei seiner treuesten Soldaten hatten sich an einem Hügel ver­schanzt und sich bis zum letzten Pfeil gewehrt und danach zu den Schwer­tern gegriffen.

Doch es hatte nichts genutzt. Die Überzahl hatte sie niedergerungen.

Ti, der Sohn des großmächtigen Amenophis XII., des Herrschers über das Obere und Untere Reich, das Reich Hatti, Mesopotamien und den gan­zen Mittelmeerraum mit Ausnahme der Stützpunkte der Phönizier, war in Gefangenschaft geraten und in die Wüste verschleppt worden.

Er wusste nicht, ob er sterben oder ob er als Geisel gehalten werden sollte, damit sein Vater keine Kämpfe mehr gegen die Angehörigen der Seevölker führte, aber letzteres konnte er sich gut vorstellen.

Als sie ihn alleine ließen auf dem Platz in der Mitte der Oase, dicht bei dem Brunnen, dessen Wassergeruch Tis Beine fast schwach werden ließ, weil er so ausgedörrt war, da hatte er das Gefühl, seine Glieder würden bleischwer werden. Und vielleicht waren sie das ja auch. Wer mochte das wissen?

‚Oh Horus, du Licht der Sonne, du Born unseres Lebens, ich, Ti, Sohn des großmächtigen und allweisen Pharaos Amenophis XII., Sohn der Götter und Erstgeborener des Pharaos und der Göttin Isis, ich erflehe deine Hilfe um jeden Preis der Welt. Hilf mir, freizukommen aus der Gefangenschaft der Seevölker und strafe sie mit deinem göttlichen Zorn! Ich will es dir danken, so gut ich es kann!’

Dann verlor er vor Schwäche und Entkräftung das Bewusstsein.

*

Ti kam wieder zu sich, als ihm ein Tonbecher voll Wasser ins Gesicht ge­schleudert wurde.

Prustend öffnete er die Augen und starrte um sich. Es war Dämmerungs­zeit, und die Sonne verwandelte den Horizont, der von buckligen, weißgel­ben Dünen bedeckt wurde, in ein loderndes Flammenmeer.

Vor ihm stand ein phönizischer Soldat in seiner braunen Lederrüstung, in der er eigentlich stark schwitzen musste. Aber die Seevölker waren diese Hitze von ihren Fahrten und Reisen gewöhnt. Sie lebten auch, ihrem Na­men zum Trotz, nicht nur an den Küsten, sondern auch etwas im Inland. Und wiewohl sie in erster Linie vom Handel und vom Seekrieg lebten, von der Piraterie also, hatten sie in den vergangenen Jahrzehnten unter der Verfolgung durch Tis Vater und dessen Vater gezwungenermaßen den Ackerbau lernen und sich auf entlegene Inseln oder in entlegene Landstri­che der libyschen Wüste zurückziehen müssen.

„Ha, du ägyptischer Hurensohn“, fluchte der Phönizier lallend. Offenkun­dig hatte er dem Weizenbier zu stark zugesprochen, die Hitze tat ihr Übri­ges dazu, ihn unberechenbar zu machen. „Du … wirst bezahlen … für al­les! Für alles, sage ich …“

Ti starrte an ihm vorbei auf ein Dach einer Lehmhütte, dort bewegte sich ein heller Fleck. Obwohl der Sohn des Pharaos gleich wieder wegsah, bemerkte der Betrunkene den Blick und drehte sich taumelnd um.

„Was … issn das für einer?“, knurrte er in der gutturalen Sprache der Seevölker, die Ti nur deswegen verstand, weil er sie auf Geheiß seines Va­ters hatte lernen müssen. Ti beherrschte eine Vielzahl von Sprachen, was unabdingbar notwendig war, da er im diplomatischen Dienst eingesetzt werden sollte, bis sein Vater starb.

Der Posten griff nach einem der am Brunnen abgestellten Bögen und griff sich einen Pfeil.

Ti wusste, dass die Angehörigen der Seevölker in dem Ruf standen, auch in volltrunkenem Zustand ihr Ziel zu treffen. Sie waren vortreffliche Bogen­schützen geworden, was sie früher nicht gewesen waren.

„Nicht!“, sagte er mühsam und leise.

Der Phönizier drehte sich wieder zu ihm um, den Pfeil auf der Sehne.

„Du … bist still, Hurensohn!“, keuchte der Betrunkene. Seine Hände schwankten tatsächlich nicht. Ti fühlte den Hauch des Todes in seiner un­mittelbaren Nähe.

Und er war still.

Der Soldat drehte sich wieder um und visierte den hellen Punkt an, den Ti nun erkannte. Es war ein Vogel. Ein weißer Horus-Falke aus Edfu, da war er sich ganz sicher.

Ein Vogel der Götter!

„Dummer … Vogel …“, keuchte der Phönizier und spannte den Bogen.

Im nächsten Moment erhellte auf gespenstische Weise ein schwarzer Blitz, der nicht blendete, die Szenerie auf dem Platz der Oase. Aus den Au­gen des Falken und seinem kleinen Maul zuckten schwarze Blitze, die sich zu einem Blitzstrahl vereinigten und den Bogenschützen in die Brust tra­fen. Die Wucht dieser Blitze hob den Phönizier von den Beinen und schleu­derte ihn gegen einen Steinsockel, auf dem normalerweise die Eimer stan­den, wenn sie aus dem Brunnen geholt worden waren.

Lautlos sackte der Phönizier zusammen. Aus seiner Brust ringelte sich grauer Rauch, der Gestank verbrannten Fleisches hing in der Luft und reiz­te Ti zum Erbrechen, aber er bezwang diese Übelkeit.

„Der Zorn … des Horus“, flüsterte er heiser. „Ich … danke dir, großer Gott Horus …“

DU DANKST ZU FRÜH, TI, SOHN DER ISIS UND DES PHARAOS AMENO­PHIS XII.

Der Sohn des Pharaos hatte keine Gelegenheit, sich über die geisterhaf­te Stimme des Gottes zu wundern, denn schon verließen die Phönizier, die den Kampf um ihn überlebt hatten, immerhin noch zwölf an der Zahl, die niedrigen Lehmhütten, und sie erblickten den Leichnam.

„Was, bei Baal …?“, stieß einer der Soldaten erschüttert aus.

Ein schwarzer Blitz traf ihn in den Rücken und schleuderte ihn mit dem Gesicht in den Sand.

Die anderen flüchteten hinter Bäume und hinter den Brunnen.

Weitere Blitze gingen fehl. Einer der Phönizier, die ohnehin fast alle gleich aussahen, weil sie beinahe dieselbe Haarfarbe und beinahe alle Voll­bärte besaßen, die relativ wild wucherten, feuerte einen Pfeil auf das Dach ab.

Der Horus-Falke saß da, völlig gelassen, als wenn ihm nichts passieren könne.

Ti war zuversichtlich, aber seine Zuversicht erlebte gleich darauf einen gewaltigen Schock.

Der Falke wurde von einem der nächsten Pfeile voll getroffen und schien sich aufzulösen. Ein schwarzer Feuerball blähte sich dort auf, und eine hef­tige Explosion zertrümmerte das Dach des Hauses, schleuderte die Adobe-Ziegel nach außen, wirbelte die Phönizier zu Boden und peitschte die Palmwedel und Büsche wild.

Dann herrschte Stille.

Tis Augen waren geweitet.

Zwei der dreizehn Phönizier waren tot, aber die restlichen lebten noch, und sie würden jetzt gleich von ihm eine Antwort fordern. Sie würden ihn eventuell noch weiter misshandeln, nur um herauszubekommen, was hier eben geschehen war.

Der Anführer, ein Mann namens Hashemon, kam einen Moment später auch wirklich heran und stellte sich drohend vor ihm auf, während die an­deren die beiden Toten betrachteten.

„Du wirst uns jetzt erzählen, was das war!“, forderte der Phönizier ihn auf.

Doch bevor Ti antworten konnte, begann die Wüste zu leben. Ein mark­erschütterndes Heulen hob an.

Schakalheulen!

*

„Schakale!“

Der Ruf verbreitete sich blitzschnell unter den Phöniziern. Die Räuber der Steppen und Wüsten hatten die Leichen gewittert, die eben erst zu sol­chen geworden waren. Sie konnten manchmal Tote meilenweit wahrneh­men, genau wie die Geier.

Ti dachte an jemand anderen.

‚Anubis, schakalköpfiger Gott der Unterwelt, komm und stehe mir bei, wie schon mein hoher Herr, der Behüter des Nillandes, der falkenköpfige Gott Horus, mir beigestanden hat!’

Die Phönizier griffen nach ihren Waffen, vornehmlich nach den Bögen, einige aber auch nach den Schwertern, die aus einer Kupferlegierung mit speziellem Mischungsgrad bestanden. Sie garantierten optimale Härte. Auch Eisen war bekannt im 22. nachchristlichen Jahrhundert, aber es wur­de fast ausschließlich für Schmuckstücke und Beschläge verwendet, da es sich für die Waffenkunst nicht sonderlich eignete.

„Wir werden uns um dich kümmern, wenn wir mit den Schakalen fertig sind“, versprach Hashemon düster, und seine Augen funkelten böse vor Hass.

Das Heulen umringte das Lager. Die Angehörigen der Seevölker stellten sich in einem Kreis auf, Rücken an Rücken, um so den besten Schutz zu haben.

Ti wurde in diesen Kreis nicht einbezogen, ebenso wenig die beiden Lei­chen. Ti begriff, was der Sinn dieses Manövers war. Sie wollten damit die Jäger der Wüste anlocken und nacheinander abschlachten.

Aber Schakale waren gerissen und klug, wie er aus eigener Erfahrung wusste. Wenn sie nicht vor Blutdurst außer sich waren, wurden sie grauen­hafte, brandgefährliche Gegner.

Die Wüstenkälte hatte sich über die Oase gelegt, und außer einigen Fa­ckeln, die die Phönizier in aller Hast aufstellten, erleuchtete nichts die Sze­nerie. Selbst der Mond war mit den Sternen hinter dichten Wolkenvorhän­gen verschwunden. Normalerweise kündigte das einen Sandsturm an, aber nachts kamen sie nie. Ti wusste, dass das an den Temperaturgefällen lag, die Phönizier indes, von denen einige Wettergötter anbeteten, besaßen ein weniger fundiertes Wissen und führten das alles auf den Willen ihrer Wet­tergötter zurück.

Der Sohn des Pharaos lächelte. Niemand sah es.

Und dann waren die Schakale auf einmal am Rand des Lagers.

Bernsteingelbe, schweflige Augen glommen bestialisch und geschlitzt in der Finsternis, schimmerten fast golden im Flackern der zuckenden Flam­men. Die ersten Pfeile zischten ins Dunkel, aber keiner traf. Die Bestien blieben außer Reichweite.

Als Ti auf einmal an seinem linken Bein zottiges Fell fühlte und eine kal­te Schnauze, da brach ihm doch der Schweiß aus. Wer sagte ihm, dass dies ein Sendbote des Anubis war? Gab es nicht auch andere, freiere Schakale, die …

BIST DU IMMER SO KLEINGLÄUBIG, TI, SOHN DER ISIS UND DES AMENO­PHIS XII.? DAS SOLLTEST DU NICHT SEIN. WANN IMMER DIE GÖTTER FÜR EUCH DA SEIN SOLLEN, DA WERDEN SIE SEIN.

Scharfe Hauer nagten an seinen Fesseln. Es dauerte nur Augenblicke, bis einer der Phönizier zufällig wieder zu Ti hinsah und aufschrie. „Da! Ein Schakal! Bei Baal! Er … er befreit …“

Aus den Augen des Schakals zuckte ein schwarzer Blitz und traf den Kopf des Phöniziers. Einen Kopf, der danach nicht mehr vorhanden war. Der kopflose Torso prallte zu Boden und blieb noch zuckend liegen.

Die anderen waren extrem schockiert.

Und diesen Moment nutzten die anderen Schakale, um über die versam­melten Phönizier herzufallen.

Ti schloss die Augen vor dem grauenhaften Fauchen, Knurren, den gel­lenden und gurgelnden Schreien, dem Knirschen zermalmter Knochen und dem reißenden Geräusch, wenn die Tiere ihre Gebisse in die Körper ihrer Opfer schlugen.

Es dauerte nur wenige Minuten, dann war der ungleiche Kampf beendet.

*

VERGISS NIE, WEM DU DEINE RETTUNG VERDANKST, TI, SOHN DER ISIS UND DES PHARAOS, DES HERRSCHERS DES OBEREN UND UNTEREN REI­CHES, hallte die Stimme des obersten Gottes des Nillandes, des Falkengot­tes Horus, in ihm nach, als er am nächsten Tag die Hauptstraße von Edfu hinabging, vom Horus-Tempel kommend. Er wusste nicht, wie er hierher gelangt war, aber das war auch nebensächlich.

Dies war die erste Verkündigung der Götter, und er wusste unterschwel­lig, dass noch viele solche Verkündigungen nachfolgen würden. Er nahm es als ein Wunder hin, das in der Wüste an ihm geschehen war. Und tiefe Dankbarkeit erfüllte sein Herz.

Solche Götter mussten es sein, die die Geschicke der Menschen lenkten. Grausam, aber gerecht und immer zur Stelle, wenn Unrecht geschah ge­gen die Würdenträger des Reiches, die dessen Bestes wollten.

Die Phönizier hatten nicht an die Macht der Götter geglaubt. Bis sie sie erlebten. Ein für allemal …

ENDE

© 1992, 2009 & 2020 by Uwe Lammers

Gifhorn, 29. Juli 1992

Abschrift: Braunschweig, den 17. Januar 2009

Korrekturfassung: 25. Mai 2020

Wie ihr seht, sind die Götter der Pharaonenwelt höchst real – und doch fußt ihre „Magie“ auf anderen OSM-physikalischen Prinzipien, als man das auf den ersten Blick glauben mag. Bei­zeiten, wenn ich euch dieses Universum genauer vorstelle, wer­det ihr sehen, dass das mit „Magie“ nicht viel zu tun hat, und dass auch die „Götter“ sehr viel realistischere Wurzeln besitzen, als es zunächst den Anschein hat.

Davon erzähle ich euch aber ein anderes Mal. Im Blogartikel der kommenden Woche führe ich euch im 21. Teil der Close Up-Arti­kel an den Schluss des KONFLIKTS 14, und vier Wochen später besuchen wir dann erstmals die Keimzelle des OSM, den KON­FLIKT 15, also die Serie „Oki Stanwer“.

Freut euch drauf, Freunde! Ich versichere euch – das ist ein vollständig anderes Abenteuer als das des KONFLIKTS 14.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Die Geschichte trägt den Vermerk OSM 883.

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