Liebe Freunde des OSM,

fünf Wochen ist es her, dass ich euch im Frühjahr 2006 zurückließ mit der An­deutung, dass ich bald darauf die Hohlwelt Hyoronghilaar entdeckte und somit den Schauplatz einer völlig neuen OSM-Serie. Darauf möchte ich heute gern ein wenig ausführlicher eingehen, weil sich das einfach anbietet… und wer weiß, wie lange es wohl dauert, bis ihr von der „Blume im Kristall“, von der Helferin des Lichts namens Theamin, den Hellen Orakeln und all den anderen Seltsam­keiten wieder zu hören bekommt… die Serie steckt ja noch in den Kinderschu­hen.

Bis heute ist einigermaßen unklar, wie es dazu kam, dass mich diese Welt gera­dewegs anfiel… normalerweise passiert so etwas dann, wenn ich eine Serie des Oki Stanwer Mythos abgeschlossen habe und, chemisch gesprochen, „freie Va­lenzen“ existieren, die nun für neue Verbindungen zur Verfügung stehen, d. h. für neue kreative Tätigkeitsfelder. Ich habe aber, wiewohl genau dieses Ab­schließen eines KONFLIKTS nicht der Fall war – der letzte abgeschlossene KONFLIKT war die Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ 1998 – , schon eine Vermutung.

Ich steckte zu diesem Zeitpunkt kurz vor der Vollendung des so genannten vier­ten Teils des BUCHES „DER CLOGGATH-KONFLIKT“, an dem ich nach wie vor sporadisch schreibe. Dies ist, wie eifrige Blogleser natürlich wissen, meine Überarbeitung des KONFLIKTS 13 „Oki Stanwer Horror“ (OSH) in Ro­manform. Dieser vierte Teil endete nun mit dem fulminanten Verwüstungskapi­tel 36 mit dem Titel „Whitmore“. Die letzten Zeilen schrieb ich am 30. April 2006, exakt eine Woche nach der Niederschrift der ersten Episode der neuen OSM-Serie „Oki Stanwer – Held der Hohlwelt“ (HdH), „Die Blume im Kris­tall“.

Es scheint mir darum plausibel, dass ich in Gedanken dieses Kapitel des Buches schon fertig hatte und so „freie Valenzen“ kreativer Art zur Verfügung standen, die vagabundierten und sich einen neuen Tätigkeitsbereich suchten – sehr zu meiner Überraschung, wie ihr euch denken könnt.

Ich befand mich gerade zu Fuß auf dem Weg durch die Innenstadt, als mich zahlreiche Namen und Begriffe geradezu anfielen: „Hyoronghilaar“ einerseits, „Theamin“ andererseits, „Shoreikhen“, „Helle Orakel“, Kristallminen, bizarre Formen der Kartografie… ich nahm mir das erste beste, was ich in die Finger be­kam und schrieb mit Bleistift ein paar hastige Notizen nieder, ehe ich mich flugs auf den Heimweg machte, um an gescheites Schreibgerät zu gelangen.

Weitere Namen prasselten auf mich ein: Meister Ghoresslau, Kristallschoten, Fischschuppengewand, Shallakhon…

Du lieber Himmel, dachte ich, hört das überhaupt noch mal wieder auf?

Hörte es… aber ich war den Tag über dann damit beschäftigt, die erste Episode des KONFLIKTS 7 niederzuschreiben, dreizehn einzeilige Seiten lang. Die ei­gentümliche Geschichte des teilreptiloiden Shoreikhen Serzechal, der im Dienst des Salviden Meister Ghoresslau unterwegs ist im Oberen Krustenbett von Hyo­ronghilaar. Ihre Aufgabe: Kristallminen zu kartieren und Mineralproben zu neh­men. Während der unter Heimweh und vagem Liebeskummer leidende junge Shoreikhe dieser Aufgabe nachkommt, erscheint ihm auf einmal seine ferne Freundin und lockt ihn an einen recht gefährlichen Ort, wo Serzechal im Innern einer faszinierenden Kristallschote eine schlafende Schönheit mit kupferfarbe­nen Lockenhaaren findet, die er auf ihren Traum-Befehl hin befreit.

Eine Helferin des Lichts namens Theamin. Damit beginnt der KONFLIKT 7, und er sieht schon von Anfang an ziemlich entgleist aus.

Die Spezies der Baumeister hat die Hohlwelt erschaffen und mit einer sehr kom­plexen Infrastruktur versehen, um ein paar grässliche Fehler der Vergangenheit ein für allemal zu vermeiden. So soll eine starke Panzerung von Goldkristall, die die Außenseite der Hohlwelt umgibt, dafür sorgen, dass die grausigen Schergen TOTAMS, die seit KONFLIKT 4 – „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ (IR) – bekannt sind, die Totenköpfe, hierhin keinen Zutritt finden.

Das ist aber gar nicht das Hauptproblem, wie Theamin rasch entdecken muss: Hyoronghilaar ist nach ihren Informationen teilgenormt worden, d. h. eine Welt, in der die Alterung von Materialien deutlich langsamer abläuft als im Rest des Universums. Doch das scheint eine veraltete Information zu sein. Schlimmer noch: die wichtigsten Institutionen dieser Welt, die Hellen Orakel, über die die Kämpfer des Lichts um Oki Stanwer die Kontrolle über Hyoronghilaar behalten sollen, scheinen samt und sonders außer Funktion zu sein.

Noch schlimmer: moderne Transportmittel sind von den Bewohnern Hyoronghilaars, die offensichtlich in der Mehrheit in eine Art feudaler Entwicklungsstu­fe zurückgefallen sind, demontiert worden. Von Schwebebahnen stehen bei­spielsweise nur noch die stark erodierten Gussbetonpfeiler in der Landschaft, manchmal sind aber nicht mal die mehr vorhanden.

Und es haben sich archaische Strukturen etabliert, eine Art von völkischem Standessystem mit extrem undurchlässigen Grenzen und ausgeprägtem Territori­albewusstsein… Theamin sieht sich jeder Menge Schwierigkeiten gegenüber.

Mein nächstes Problem bestand darin, mir klar zu machen, wie um alles in der Welt ich wohl eine KARTE einer Hohlwelt anfertigen sollte! Ich habe bis heute keine wirkliche Vorstellung davon, und das behindert meine Arbeit an dieser Se­rie bedauernswert stark. Während die nur zwei Jahre früher gestartete Serie des KONFLIKTS 4 inzwischen auf 28 Episoden zurückblicken kann, gibt es von HdH gerade mal drei Episoden.

Nicht glorreich, sagt ihr, und habt Recht. Aber, halte ich dem entgegen, zumin­dest ist ein Anfang gemacht! Das war mir durchaus wichtig.

Im Mai ging es dann weiter in einem sehr fernen KONFLIKT, nämlich mit der Geschichte „Mein Freund, der Totenkopf“ (heute fertig, damals noch als Story einsortiert), die bekanntlich in KONFLIKT 25 in der Galaxis Beltracor spielt.

Am 8. Mai entwickelte ich einen ersten Hintergrundtext für KONFLIKT 7, näm­lich „Eine Welt namens Hyoronghilaar“, um die vagabundierenden Gedanken um diese neue Welt zu strukturieren.

Danach schwankte ich dann allerdings zwischen Comicrezensionen und dem Ar­chipel hin und her… und stürzte in KONFLIKT 2 ab, genau, in die Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI), wo ich inzwischen Band 39 erreicht hat­te, „Die Reise in den Alptraum“.

Als direkte Verbindung dazu wucherte außerdem die vermeintliche Story „Ver­derben auf Tuwihry“ (inzwischen auch ein fertig gestellter OSM-Roman, der in KONFLIKT 2 spielt und den ich in absehbarer Zeit als Annalen-Band veröf­fentlichen werde, sobald eben die TI-Handlung die Bände 39/40 erreicht hat. Das ist, wie ihr euch denken könnt, noch ein Weilchen in der Zukunft).

Ehe ich mich besinnen konnte, fiel mich die nächste Geschichte an, wieder aus KONFLIKT 2, diesmal eine Shonta-Story, nämlich „Schluchtenkenners Ent­deckung“. Diesen Namen dürftet ihr als Leser aus den Shonta-Episoden um die Linguistin Vaniyaa kennen. Und diese vermeintliche „Story“ entwickelte sich gleichfalls zu einem inzwischen beendeten Roman.

Ebenfalls noch im Mai 2006 kümmerte ich mich darum, das längst inhaltlich veraltete OSM-Kompendium „Die Tiefen des inneren Universums“ zu aktuali­sieren (26. Mai). Das war dringend notwendig… und heute wäre es zweifelsohne schon wieder längst an der Zeit. Ich weise diesbezüglich aber mal lieber auf den Blogartikel 100 hin, der heute diese Funktion bis auf weiteres erfüllt.

Habe ich noch Raum, um auf den Monat Juni 2006 einzugehen…? Ja, ich denke schon. Beeilen wir uns einfach.

Den Beginn des Monats machte TI 40: „Schergen des Terrorimperiums“, wo man Troohns in Aktion erlebt, dann schrieb ich mehrere kommentierte Abschrif­ten von den Episoden 12-14 aus KONFLIKT 17 „Drohung aus dem All“ (1983-1986), ehe ich etwas überraschend und sehr kurz in KONFLIKT 4 landete, wo ich mit IR 8 „Das Tal der Fremden“ eine verwirrende und sehr unschöne Kon­taktgeschichte zwischen einem Kleini-Wissenschaftler der INSEL und… anderen Bewohnern der Zentralwelt niederschrieb. Diese anderen, im Geheimen leben­den Wesen entstammten einem Volk, das Yantihni genannt wurde und das es seit rund zehn Milliarden Jahren nicht mehr gab…

Ja, wer da jetzt „Matrixfehler?“ murmelt, liegt vollkommen richtig. Aber be­denkt bitte, Freunde, dass das Rätsel der Matrixfehler zu diesem Zeitpunkt noch vollkommen dunkel ist.

Der nächste Ort, an dem ich mich aufhalten MUSSTE, weil es unaufhaltsam war und mich der Bilderstrom durch die Universen geradewegs dorthin sandte, war die Kristallwelt im direkten Umfeld TOTAMS. Und das heißt, es ging direkt hin in den verstörenden KONFLIKT 28 „Oki Stanwer – Der Siegeljäger“ (DSj), in dem ich jüngst schon ein paar höchst verwirrende Monate verbracht hatte. Ich habe davon erzählt.

Hier ging Monica Bascias Odyssee weiter. Sie verfolgte noch immer das Ziel, die so genannte „Zentraleinheit“ der MASKEN zu zerstören, ohne a) zu begrei­fen, was diese Zentraleinheit eigentlich war und b) auch nur entfernt zu ahnen, das die Konsequenz sein würde.

Sie verbündete sich, c), mit Wesen, die sich selbst als „Partisanen der Zukunft“ bezeichnet hatten, mit den GRALSSUCHERN. Und diese hatten ihre ganz eige­nen Pläne mit der Zentraleinheit und der Kristallwelt – Pläne, die übrigens ganz unverhohlen Monica Bascias Tod mit einschlossen.

Dass es anders kam – aber immer noch verheerend genug – , das war einem äu­ßerst fremdartigen Wesen zu verdanken, das auf den Namen „Megataktherz“ hörte (so der Titel von DSj 45). Der dortige Handlungsstrom stockte unmittelbar nach Abfassung von Band 45, aber die Bände 46 „Altains Mission“ und 55 „Reiseziel TOTAM“ entstanden bis Ende Juni zumindest schon in Ansätzen. Aber ich war eigentlich viel zu verwirrt von diesem chaotischen Knäuel unge­wöhnlicher neuer Denkansätze, ganz zu schweigen davon, dass ich aktuell in diesen Monaten ohne Arbeit war… sehr viel Konstruktives wurde kurzfristig dar­aus also nicht.

Wie sich dann die zweite Hälfte des Jahres 2006 entwickelte, davon möchte ich gern in der kommenden Ausgabe dieser Artikelreihe berichten. Geduldet euch noch ein Weilchen. In der kommenden Woche reisen wir an dieser Stelle wieder zurück in den KONFLIKT 14, und ich berichte weiter darüber, wie Lars Voll­brecht die Cranyaa-Serie illustrierte.

Bis dann, meine Freunde – oder halt bis zum Mittwoch zum nächsten Rezensi­ons-Blog.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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