Liebe Freunde des OSM,

vor sechs Wochen verließ ich euch an dieser Stelle mit dem Versprechen, ich würde heute meine Kreativ-Vita mit der Besprechung des Monats Dezember 2006 fortsetzen. Verlieren wir keine Zeit, sondern steigen gleich in die Vollen ein, um möglichst weit zu kommen.

Ende 2006 arbeitete ich das erste Mal im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungs­maßnahme (ABM) im Landeskirchlichen Archiv in Wolfenbüttel, aber mit Ende Dezember hörte diese wunderschöne Beschäftigung auf, die ich sehr genossen hatte, so zeitintensiv sie auch war. Die Konsequenz hatte freilich darin bestan­den, dass ich wenig Zeit zum Schreiben besaß. Und höchstwahrscheinlich ist hier auch der starke Dämpfer zu suchen, der den Schreibelan an KONFLIKT 2 „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) fast auf null reduzierte.

Im Dezember 2006 arbeitete ich zwar an vielen OSM-Werken weiter, aber fertig wurde nur eine einzige Episode, und dies war „Strahlenhölle Deneb IV“, Band 16 der kommentierten Abschrift der Serie „Drohung aus dem All“.

Nicht viel? Richtig. Aber interessant war dann vielleicht auch noch ein Hinter­grundtext des OSM, den ich knapp vor Jahresende am 29. Dezember fertig stel­len konnte: „Höhere Weihen“, der den aufregenden Untertitel „TOTAM, schwarze Essen und Troohns“ trägt, beschäftigt sich mit der Genese und der Struktur der Troohns, also jener finsteren Gegner, denen ihr in der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ beizeiten begegnen werdet, so ihr sie lest. Es ist durchaus möglich, dass ich dann beizeiten diesen Hintergrundtext hier oder anderswo zugänglich mache. Aktuell scheint es mir noch etwas zu früh dafür.

Ihr merkt aber hieran: mein kreativer Geist war durchaus rege, wenn auch ziem­lich ermattet von der langen und intensiven Archivarbeit.

Das erste Halbjahr 2006 verbrachte ich in Arbeitslosigkeit, d. h. ohne großartige Finanzen (die ABM hatte keine Ansprüche auf ALG I geschaffen, so dass ich auf Sozialhilfe angewiesen war), aber ich erhielt einen Luxus, den manch einer kaum als solchen wahrnimmt: Zeit! Und das ist das Lebenselixier für Schriftstel­ler, sage ich euch.

Folgerichtig drehte ich auch im Januar 2007 richtig auf. Von den 21 dort entstan­denen – vollendeten – Werken (zum Vergleich: im Dezember 2006 brachte ich es nur auf 9) waren nicht weniger als fünf OSM-Werke. Besonders kümmerte ich mich um den KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ (NK), wo ich mitten im HANKSTEYN-Zyklus steckte und die faszinierende Entdeckung in den Bänden 49-51 machte, die ich in diesem Monat fertig stellen konnte, dass die Handlung die Seitenlänge der Episoden aufweichte.

Was heißt das konkret? Nun, Band 49 „Aufmarsch des Lichts“ hielt sich mit 15 Manuskriptseiten noch im Rahmen des Üblichen. Dass der „Jubiläumsband“ 50 „Unternehmen STURMHERZ“ umfangreicher werden würde, hatte ich er­wartet (37 Seiten waren dann aber schon recht viel)… aber dass Band 51 „Der neutrale Gesandte“ gleichfalls auf 39 Seiten kommen sollte, überraschte mich. Doch das war, wie ich bald feststellen sollte, ja erst der Anfang. Hier wurden erste Konsequenzen aus meinen langen Archipelromanen sichtbar. Wer zu jener Zeit schon mit mir im Briefkontakt stand, wird sich erinnern, dass Briefe von 15-25 Seiten von mir gar keine Seltenheit waren… vorausgesetzt, die Themen­fülle bot das an.

Weiterhin wirkte sich sicherlich auch aus, dass ich – inzwischen mit BWA 280 – nach wie vor SFCBW-Chefredakteur war und hier allmählich den gescheiten Or­ganisationstakt gefunden hatte. Dennoch nahm ich immer noch an, ich sei Inte­rimsredakteur… nun, die in diesem Frühjahr stattfindenden Vorstandswahlen sollten mich bald eines Besseren belehren.

Im Januar 2007 entstanden zudem unzählige Rezensionen, die euch hier aber weiter nicht interessieren brauchen. Die meisten davon sind zwischenzeitlich im Fanzine Baden-Württemberg Aktuell (BWA) erschienen.

Der Februar 2007 wurde dann noch interessanter als der Januar. Nicht nur reali­sierte ich zwei Überarbeitungen von älteren OSM-Werken, nämlich von der Sto­ry „Heimweh“ (die dann im Fanzine EXTERRA erschien) und dem Roman „Räuber“, der beizeiten annähernd zeitgleich mit TI 35ff. als E-Book in der Reihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“ erscheinen soll. Ich begann nämlich au­ßerdem damit, den KONFLIKT 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ (BdC) (1987-1993) kommentiert abzuschreiben.

Das hatte einen Grund, der heute überholt ist… aber damals hatte ich tatsächlich eine Verlagskooperation in Aussicht, wo ich die Episoden des KONFLIKTS 12 in gründlich überarbeiteter Form als Heftromanepisoden in regelmäßiger Fort­setzung erscheinen lassen wollte. Dieser Plan zerschlug sich dann binnen weni­ger Monate, und die „OSM-Serie“, wie ich das nannte, kam nicht zustande.

Die Sache war auch noch unausgegoren, wie ich rasch einsehen musste. Ihr wer­det das ähnlich sehen, wenn ich euch die Details enthülle. Soweit denke ich, kann ich mich hier mit Jahren Distanz aus dem Fenster lehnen, ohne verlagsin­terne Details oder Namen zu nennen:

Der Deal sah vor, dass nach Veröffentlichung einer Leseprobe mit dem Start der regulären Heftromanserie begonnen werden sollte. Die Leseprobe, die auch tat­sächlich erschien, enthielt einen Appetithappen aus dem Roman „Räuber“, den ich ja gerade überarbeitet hatte und hatte auch ein sehr passendes Cover dazu bekommen. Dummerweise, und deshalb nenne ich das Ganze unausgegoren, hatte ich dann ja einen Handlungssprung in den KONFLIKT 12 vor, also über runde 50 Milliarden Handlungsjahre. Von den Shonta, um die es in „Räuber“ geht, wäre keine Rede mehr gewesen, und die Leserneugierde hätte ich so voll­ständig enttäuscht.

Es gab noch ein paar andere organisatorische Hürden, an denen die Zusammen­arbeit dann scheiterte, auf die ich nicht weiter eingehen möchte. Aber ihr fragt euch bestimmt, wieso ich den Entschluss fasste, damals nicht mit KONFLIKT 2 zu starten, wie es ja sehr sinnvoll gewesen wäre, sondern jenseits der Leseprobe mit KONFLIKT 12. Das ist ganz leicht erklärt:

Von KONFLIKT 12 an (128 Episoden) aufwärts existiert eine geschlossene OSM-Episodendecke über KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ (OSH), KON­FLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (FdC), KONFLIKT 15 „Oki Stanwer“ (OS), KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ (DMadN), KONFLIKT 17 „Drohung aus dem All“ (DadA) bis hin zu KON­FLIKT 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ (KGTDUS). Das bedeutete, und dieses Argument konnte mein potentieller Verleger dann sehr gut nachvollziehen, dass diese Serien potentiell als Skriptvorlage existierten und „nur noch“ ausgearbeitet werden mussten.

Wir reden hier über insgesamt 711 OSM-Episoden, die seit Jahren fertig vor­lagen und nahezu alle noch nie veröffentlicht worden sind. Mir schien es damals zweckmäßig, einen solchen Veröffentlichungsvorlauf zu besitzen… was ich aber damals nicht bedachte, war natürlich folgendes, was mir in den nächsten Jahren sehr viel wichtiger werden würde: Wie viel Vorwissen braucht man als Leser, um den Einstiegs-KONFLIKT 12 zu verstehen?

Ziemlich viel, wie ich heute weiß. Mir ist inzwischen längst klar, dass ich euch mit der Publikation von KONFLIKT 12 anno 2007 ohne Vorlauf in informativer Hinsicht rasch völlig verwirrt hätte. Deshalb habe ich dann 2012ff. auch soviel Energie darein investiert, um euch mit Hilfe dieses Blogs Hintergrundwissen zu geben, schließlich „sortiert“ mit KONFLIKT 2 zu starten und parallel dazu „An­nalen“-Romane zu publizieren. Erst auf diese Weise macht es Sinn – selbst wenn es deutlich länger dauert als erhofft.

Während ich also im Februar 2007 eifrig mit der kommentierten Abschrift des KONFLIKTS 12 begann – die Episoden brauchte ich ja als Vorlagen für die ge­plante OSM-Serie, die sich dann nicht realisieren ließ – , fuhr ich mit der Über­arbeitung von älteren Romanprojekten fort und schloss am 18. Februar die Über­arbeitung des Shorex’uss-Romans „Der Feuersklave“ ab.

Auch ansonsten brachte die erhoffte Arbeit an der OSM-Serie eine interessante Frucht hervor, nämlich ein OSM-Fragment, das VOR dem eigentlichen Beginn der Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ spielt. „Eine Frage des Glau­bens“ arbeitet die Persönlichkeit eines wichtigen Protagonisten der echsenhaften Tasvaner heraus, die das zentrale Hauptvolk des KONFLIKTS 12 sind.

Der Lehrer und Religionsgründer Osvehl, um den es in dieser Geschichte geht und der vor Beginn der Serie schon tot ist – hingerichtet, um genau zu sein, was Auslöser für eine terroristische Untergrundströmung der tasvanischen Gesell­schaft ist – , hängt einer häretischen Überzeugung an, die für die Serie sehr wichtig wird. Da diese Geschichte noch nicht fertig ist, aber wahrscheinlich in der nahen Zukunft Bestandteil einer E-Book-Storysammlung sein dürfte, möchte ich hier noch nicht mehr darüber verraten. Aber ihr könnt euch vorstellen, dass ich mich schon durchaus darauf freue, hieran weiterarbeiten zu können… auch ohne OSM-Serie in der Hinterhand.

Warum? Nun, inzwischen gedeihen ja meine Pläne, euch den KONFLIKT 12 dennoch zugänglich zu machen im Projekt „Im Feuerglanz der Grünen Gala­xis“ auf ganz andere Weise als ursprünglich erhofft. Ihr werdet darum die Tasva­ner und Bytharg… und damit natürlich auch die „Osvehler“ in naher Zukunft kennen lernen.

Im März 2007, und mehr schaffe ich heute wohl nicht zu berichten, weil ich so wortreich Hintergründe erläutern muss, begann dann die ernste Phase an der OSM-Serie, wo mit Band 1 „Die neuen Herren“ der Einstieg in das tasvanische Sternenreich gelang – und gleich mit einer Invasion der mysteriösen „Neuen Herren“, und das war wirklich alles erst der Anfang, Freunde!

Ebenfalls ging die kommentierte Abschrift von KONFLIKT 12, und, Kontrast­programm, mit „Sammler und Zerstörer“ entstand der nächste Band des HANKSTEYN-Zyklus – mit 36 Seiten ebenfalls wieder außergewöhnlich lang für eine Episode.

Für das BWA und die dortige Vampir-Themenausgabe schrieb ich einen launi­gen OSM-Artikel mit dem Titel „Eigentlich sind Vampire langweilige Wesen…“, und nur einen Tag später schloss ich den im KONFLIKT 2 spielen­den Roman „Schluchtenkenners Entdeckung“ ab.

Wer da jetzt ausruft „Aha! Den Namen habe ich doch schon mal gehört!“, der hat Recht. Es ist ein Shonta-Roman, den ihr aber noch eine ganze Weile nicht zu Gesicht bekommen werdet. Er flankiert den Handlungsstrom der TI-Serie und muss parallel zu den dortigen Episoden veröffentlicht werden. Das ist ein biss­chen ähnlich wie mit „Annalen 4: Heiligtum der Shonta“, auch diese Ge­schichte konnte nur und einzig an dieser Stelle zu diesem Zeitpunkt veröffent­licht werden. Wer sie kennt, wird mir beipflichten.

Außerdem stolperte ich zurück in KONFLIKT 7 „Oki Stanwer – Held der Hohl­welt“ (HdH) und verfasste mit „Theamins Wissensdurst“ den zweiten Band der Serie, die in der Hohlwelt Hyoronghilaar spielt.

Und zum Schluss des Monats arbeitete ich dann auch noch ein Stückchen weit am Roman „DER CLOGGATH-KONFLIKT“ weiter, den ich seit Oktober 2006 vernachlässigt hatte. Damit war ich dann bis Ende März 2007 schon auf 57 kreative Werke gekommen… und ich konnte damit ganz zufrieden sein.

Was das Jahr 2007 sonst noch so an Überraschungen für mich bereit hielt, davon erzähle ich euch im nächsten Teil dieser Artikelreihe in ein paar Wochen. In der nächsten Woche switche ich in die Realgegenwart und erzähle euch – unter Ein­beziehung einer Zeitreise in die 80er Jahre – von einem ziemlich schwerwiegen­den Fall von Erinnerungsverlust.

Den habe ich just gerade heute erlitten, und ehe das vollendete Tatsache wurde, habe ich heute früh den Blog 146 geschrieben. Wer Näheres erfahren möchte, sollte sich hier in einer Woche wieder lesend einfinden. Ich glaube, es könnte et­was schockierender Stoff für euch sein. Aber das Leben eines tätigen Phantasten besteht halt nicht immer nur aus eitel Sonnenschein (hach, besser wär’s. Aber das ist dann nicht mehr unsere Welt).

Bis nächste Woche, meine Freunde!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Leave a Reply

XHTML: You can use these tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>