Liebe Freunde des OSM,

wohl jeder von euch, der sich seit Jahren oder Jahrzehnten in der phantasti­schen Literatur zuhause fühlt, hat gewisse Vorstellungen von den traditionellen Genregrenzen. Wenn man es mit einer Fortentwicklung unserer gegenwärtigen Welt, sei es zum Positiven oder Negativen, zu tun hat, mit Robotern, KI, Raum­schiffen, Weltraumimperien usw., dann befindet man sich üblicherweise in der Science Fiction.

Hat man es dagegen mit Zauberern, mittelalterlich anmutenden Weltsystemen, feudalen Konfliktszenarien, Fabelwesen wie Drachen, Elfen, Zwergen und der­gleichen zu tun, handelt es sich in der Regel um Fantasy.

Und wenn man in den Geschichten über Untote stolpert, über Flüche, Vampire, Mumien, verfluchte Orte und ähnliches, dann haben wir zumeist Horrorge­schichten vor uns.

Selbstverständlich sind die Grenzen dieser Genres fließend, das weiß ich nur zu gut und zwar schon ziemlich lange. Fantasy schließt Untote oder Vampire nicht aus, Horror weist gern in Richtung Magie und Zauberei, und SF-Welten können in prästellare Zeiten zurückstürzen, Technikdegeneration unterliegen und etwa eine auf Parakräfte gestützte Form von „Magie“ entwickeln. Darkover von Mari­on Zimmer-Bradley wäre etwa ein Beispiel dafür.

Und dann gibt es so seltsame Dinge wie das, was ich euch heute ein wenig nä­her bringen möchte. Soweit ich das sehen kann, wird diese Artikelreihe vier oder fünf Teile umfassen, das hängt sehr stark davon ab, wie weit ich heute komme.

Es geht um die Horrorwelt. Und nein, das ist eigentlich keine Horrorserie, son­dern tendiert sehr viel stärker zur Fantasy, weswegen ich diese Serie auch so ge­labelt habe. Und da diese Welt seit langer Zeit einen Dornröschenschlaf schlum­mert – zu den Gründen sage ich noch mehr – , zurzeit aber in meinem Aufmerk­samkeitsfokus wieder recht präsent ist, scheint es mir sinnvoll, darüber mal et­was Näheres zu berichten.

Zunächst folgende Information als Vorabbemerkung: Wir befinden uns nicht im Oki Stanwer Mythos (OSM). Ihr braucht hier also nicht auf TOTAM, Totenköpfe, Lichtmächte, Oki Stanwer oder Ähnliches zu warten, ihr werdet nichts davon vorfinden. Und notwendigerweise sind wir auch nicht auf der Archipelwelt (die ich, das aber nur am Rande, sowieso erst 14 Jahre später entdeckt habe).

Die Horrorwelt ist stattdessen eine klassische, feudal strukturierte Fantasy-Welt. Anfangs sind nur zwei Kontinente bekannt, der so genannte „Nordkonti­nent“ und ein mythisch verbrämter Südkontinent, der Sin’ol’ghe heißt. Sie ha­ben keinen Kontakt miteinander und halten das jeweilige Gegenstück mehr für eine Art von Legende. Das soll sich alsbald gründlich ändern.

In einem dimensional nebengeordneten Raum, den die Eingeweihten die „Jen­seitigen Dimensionen“ nennen, gibt es eine Reihe von Dämonenreichen. Ich habe sie mir immer als Segmente eines gewaltigen Kreises vorgestellt, die sich um eine Art feuriges Zentrum gruppieren. Von den Jenseitigen Dimensionen hat es vor weit mehr als hundert Jahren einen Invasionsversuch auf der Horrorwelt gegeben. Die hier lebenden Dämonen erzählen sich Sagenhaftes von diesem „Dämonensturm“, der aus unerfindlichen Gründen abbrach. Unzählige Dämo­nen kehrten nicht zurück, sondern sind entweder auf der Horrorwelt umgekom­men oder haben sich dort eine neue Existenz aufgebaut.

Zu Handlungsbeginn hat ein nebelhafter Dämon namens TOETAAR, der Dämon der Gewalt (der strukturell ein wenig Ähnlichkeit hat mit einem Dämon von TO­TAM, zugegeben), sich in Konkurrenzkämpfen in den Jenseitigen Dimensionen durchgesetzt. Von seiner driftenden Burg, der SCHATTENRESIDENZ, die jede Provinz der Jenseitigen Dimensionen überfliegt und unentwegt weiter wächst, baut er seine Macht immer weiter aus. Und er stellt Invasionsheere zusammen. Er erschafft die so genannten Eisernen Krieger, unbesiegbar scheinende Kampf­gestalten aus Schattenstahl, die ihm gegenüber unbedingt loyal sind. Und Zehn­tausende von Skeletten, Mumien, Vampiren und anderen Horrorwesen werden von ihm gedrillt und auf den Krieg vorbereitet, mit dem TOETAAR die Horror­welt überziehen will.

Soweit ist das Setting recht traditionell. Das ändert sich aber schon mit Band 1 „Deserteur des Bösen“. Protagonist ist einer von TOETAARS designierten Heer­führern, ein aus der Nordpolregion stammender lebender Toter namens Mapun. Er ist einer magischen Seuche zum Opfer gefallen und so Teil von TOE­TAARS Truppen geworden. Irgendwie scheint ihn der Hafer zu stechen – als er zu einem Vorauskommando auf die Horrorwelt kommandiert wird, erscheint er in einer verfallenen Burg im Norden seiner einstigen Heimat wieder … und de­sertiert. Er hat sich in den Kopf gesetzt, die lebenden Bewohner der Horrorwelt vor TOETAARS Invasion zu warnen.

Okay, denkt man sich, das ist schon mal ziemlich crazy. Nicht nur, dass man ei­ner Mumie eigentlich nur bedingt autonomes Handeln zugestehen würde, hat er auch noch spürbar altruistische Impulse und Mitgefühl für die Lebenden. Das ist ungewöhnlich.

Mapun gelingt es, seiner Skelett-Begleiteskorte zu entkommen, indem er sich mit dem Vampir-Graf Corian vom Schattenstein verbündet. Verrückt genug, auch dieser vor rund hundert Jahren verfluchte Adelige bekennt sich zu Mapuns Zielen, und sie wandern nun gen Süden, um die Warnung weiterzutragen.

Dumm gelaufen: das nächste Etappenziel ist der Hexenwald, der unter der Kon­trolle des Hexendämons TOOWATAER steht. Und diese Hexen kann man durch­aus als Nymphomaninnen verstehen. Ehe Corian versteht, wie ihm geschieht, wird er von einer von ihnen umgarnt – und in seinem unkontrollierten Blut­rausch tötet er sie und muss daraufhin flüchten.

Mapun dagegen wird ebenfalls mit einer Hexe konfrontiert, die ihn mit Hilfe ei­nes Trankes temporär in einen lebendigen Menschen zurückverwandelt (was man als Leser auch nicht wirklich erwartet). Und anschließend vernascht sie ihn munter. Kurz darauf wird Mapun mit TOOWATAER konfrontiert und mit einer Bestrafungsaktion, die ein Verdikt über eine schöne, junge Hexe namens Noola verhängt. Ihr helles Haar wird dadurch nachtschwarz, und sie wird Mapun kur­zerhand als eine Leibsklavin mitgegeben und soll für ihre (nie im Detail genann­ten) Sünden büßen.

Mapun reist weiter südwärts, immer noch in seiner temporären Menschenge­stalt, und mit Noola kommt er ins so genannte Nebelmoor, in dem es von Irr­lichtern wimmelt und von Vampirjägern. Außerdem sind ihnen Verfolger auf der Spur – zum einen die Reste der Skeletteskorte, die Mapun zur Erkundung mitgegeben wurde, zum anderen ein Eiserner Krieger namens ULKORAW, der mit einem magischen Kampfgefährt, einer so genannten WOLKE, nach Mapun fahndet. Der verliert derweil im Kampf gegen den Clan der Pfähler seine menschliche Gestalt und schrumpft wieder zu einer Mumie wie ganz zum Anfang. Noola gerät in Gefangenschaft.

ULKORAW gelingt es, die Kontrolle über die Skeletteskorte zurückzugewinnen, hetzt wieder auferstandene Vampire auf die Sumpfbewohner, und dann treffen die Gefährten auf einer Insel im Sumpf wieder zusammen und kämpfen Seite an Seite.

Klassische Queste? Mit einem Vampir, einer sich zeitweise verwandelnden Mu­mie mit menschlichen Gefühlen und einer verfluchten Hexe? Das ist zumindest etwas schräg.

Es wird noch schräger.

Jenseits des Nebelmoors liegt eine Heidelandschaft mit megalithischen Monu­menten, die von einer alten Zivilisation zeugen, über die eine Gemeinschaft von Druiden aus dem nahe gelegenen Druidenwald wacht. Hier wird Mapun zu­nächst damit konfrontiert, dass TOETAAR eine junge Hexenadeptin namens Sil­va, die dem Baumdämon NANERAEK, dem Patron der Druiden, geweiht werden soll, kurzerhand verführt. Mapun kann den Anschlag auf den magisch belebten Kultbaum vereiteln und Silva vertreiben – mit der Konsequenz, dass die Druiden nun Ersatz für das Mädchen suchen und ihren Blick auf Noola geworfen habe.

Ein Plan, den der Hexendämon TOOWATAER sofort vereitelt. Und dann entgleist die Handlung vollständig, weil Noola von einem Kindheitsfluch eingeholt wird, der sie in eine weiße Werwölfin verwandelt. Mit der Folgekonsequenz, dass Mapun es mit Werwölfen zu tun bekommt und alsbald dann, in der Ruine einer verfluchten Burg, unter der die Werwölfe leben, mit einem ebenfalls verdamm­ten Grafen, der zu einer lebenden Steinstatue gemacht wurde: Rinterson.

Während der sich hier entwickelnden Konflikte gelingen mehrere Lösungen für existente Probleme: Rinterson wird von TOOWATAER, der sich einmischt, wie­der in einen lebenden Menschen zurückverwandelt. Noola findet in den Ruinen ein Kleidungsstück, das ihren Kindheitsfluch unterdrückt, und Graf Corian ent­deckt einen Blutbrunnen, der ihn ebenfalls in einen normalen Menschen zu­rückverwandelt.

Nur Mapun ist nach wie vor eine Mumie. Der stets in der Gestalt einer berü­ckenden Frau erscheinende TOOWATER erklärt, er sei noch nicht soweit geläu­tert – ebenso wie Noola – , um dauerhaft wieder ein normaler Mensch zu wer­den. So müssen die Freunde weiterziehen gen Süden, um die Warnung vor TOE­TAARS anstehender Invasion weiter zu verbreiten. Während sie das tun, gelingt es ihnen auch überraschend, die WOLKE mit dem Vollstrecker ULKORAW durch einen Verteidigungsfluch so weit wegzuschleudern, dass er sie nicht mehr wie­der finden kann.

Mapun hat unterdessen eine rätselhafte Stimme gehört, die ihm aufträgt, das „Orakel“ zu suchen, das im Süden in den so genannten „Teufelsbergen“ zu fin­den sein soll. Während Rinterson mit TOOWATAER verschwunden ist, stößt nun die Waldhexe Rena zu der kleinen Freundesgruppe, jene Hexe, die Mapun seine menschliche Gestalt zurückgab. Sie erklärt, sie habe sich in ihn verliebt und bringt das Serum mit, das Mapun wieder zu seiner normalen Menschengestalt verhilft. Die beiden werden ein Liebespaar. Und Corian liebäugelt insgeheim mit der attraktiven Noola.

Horrorwelt wird zur Lovestory? Nein, wieder falsch gedacht, Freunde.

Sie erreichen die Teufelsberge und stellen nun fest, dass sie von rätselhaften schwarzen Reitern verfolgt werden, die offensichtlich ebenfalls in TOETAARS Diensten stehen. Als sie die Höhle des Orakels finden, haben sie nur wenig Vor­sprung. Im Innern werden sie mit einem weiteren Dämon konfrontiert: ONOGA­ER, der der wesentliche Anführer des ersten Dämonensturms vor über hundert Jahren war und sich hier nun verborgen hat. Im Gegensatz zu den meisten an­deren Dämonen ist er aber höchst eigenartig vom Erscheinen her – es handelt sich bei ihm um eine aufrecht gehende Echse (einem Alli aus dem OSM nicht unähnlich). Er bezeichnet sich als „Fremddämon“. Das hat seine guten Gründe – denn er stammt weder aus den Jenseitigen Dimensionen noch von der Horror­welt.

ONOGAERS Heimat – und die seines Artgenossen namens Kurtes, der inzwi­schen TOETAARS Berater in der RESIDENZ ist – ist eine Welt namens Sslanckort, die jenseits eines einmaligen magischen Tores liegt. Dieses Portal befindet sich in der Nordpolarregion der Horrorwelt. Aber da ONOGAER formell als tot gilt, spielt Kurtes auf Zeit. Er weiß, dass TOETAARS Ehrgeiz sich auch auf die Welt jenseits des Portals ausdehnt, aber es ist nicht möglich, es ohne die Hilfe der Fremddämonen zu öffnen.

Einerlei – erst einmal hat er ohnehin vor, die Horrorwelt zu unterwerfen.

Und TOETAAR zieht nicht alleine seine Truppen zusammen. Der Hexendämon TOOWATAER tut dasselbe im Bereich der Namenlosen Burg, in der Mapun an­fangs materialisiert war. Ein gewaltiges Hexenheer mit Tausenden von Krieger-Hexen wird dort von TOOWATAER und ihrem Geliebten Rinterson zusammenge­zogen. Ein kleines Kontingent besonders schamloser Hexen stammt von der öst­lich neben dem Kontinent gelegenen Insel Ankiay, die von der Form her ein we­nig an Japan erinnert. Dort regiert eine rigide Schicht von Matriarchinnen, und die Insel schottet sich üblicherweise sehr stark nach außen ab.

Das hat auch gute Gründe, denn die Region, die auf dem Kontinent direkt ge­genüber liegt, ist das Königreich Sonofal, in dem der Dämon YTHOKAAN herrscht, ein monströses Ungeheuer, halb steinerne Schlange, halb Stierwesen, das über einen versteinernden schwarzen Atem verfügt. Hier befindet sich ei­nes der vielen Dämonentore in die Jenseitigen Dimensionen, und YTHOKAAN hat sich mit TOETAAR zusammengetan und verwandelt Sonofal in eine einzige Festung.

Während das Hexenheer TOOWATAERS sich im Norden heftige Kämpfe mit den ersten Truppen TOETAARS liefert, kann ONOGAER sich mit Mapun und seinen Gefährten verbünden – aber bei der Auseinandersetzung mit den unheimlichen Reitern werden die Freunde getrennt. Mapun und ONOGAER bleiben beisam­men, die Hexen Noola, Rena und der vormalige Vampir Corian auf der anderen Seite. Als die drei Freunde von den schwarzen Reitern wieder entdeckt werden, mischt sich zudem eine dritte Partei ein – bizarre hölzerne Puppenkrieger in Menschengröße, die offenbar eine menschliche Seele besitzen. Sie unterstehen einem weiteren Dämon, der sich auf der Horrorwelt niedergelassen hat, einem Wesen namens KOOMAEG.

Während sich der Kampf zwischen diesen Fraktionen entspinnt, kann Corian flüchten und verschwindet, wenn auch mit klarem Vorsatz, Noola und Rena zu retten, in einem Wald, wo er seinerseits in die Gefangenschaft von Waldhexen gerät. Und hier ist es auch, dass er einen alten Bekannten wieder trifft, der das Gedächtnis verloren hat – ein attraktiver Mann, dem die Hexen mit ihren Fähig­keiten zumindest den Namen entlocken: COORAET.

Dem Namen nach ist er also eindeutig ein Dämon. Aber erst Corians Anblick bringt seine Erinnerung zurück – COORAET war Graf Corians Heeresdämon während des Dämonensturms vor über hundert Jahren. Aber während Corian von der intriganten Hexe Phyllis verflucht und in einen Vampir verwandelt wur­de, die seither in Wertan auf Corians Burg Schattenstein lebt, ist COORAET ein­fach spurlos verschwunden.

Nun sind die Freunde wieder beisammen – und es wird auch höchste Zeit, denn KOOMAEGS Puppenkrieger versuchen, Corian im Wald zu fangen. Da wird auch den Hexen klar, dass die Zeiten unsicher geworden sind. Gemeinsam beschlie­ßen sie, dem Grafen und COORAET eine Reihe von Ewigkeits-Baumsamen mit­zugeben, damit sich der Hexenwald von Wertan, in dem sie sich befinden, an ei­nem sicheren Ort fortpflanzen kann. Möglicherweise bei Burg Schattenstein, das Corians Ziel ist.

Noola und Rena sind leider seinem Einflussbereich entglitten. Sie wurden von KOOMAEGS Puppenkriegern gefangengenommen und mit nach Sonofal ge­schleift, wo Noola gegen ihren Willen von KOOMAEG die Seele vom Körper ge­trennt und in einen schwebenden grünen Kristalltetraeder gesperrt wird. Mit Hilfe dieser magischen Zwischenstufe kann KOOMAEG seine Puppenkrieger be­leben. Rena entgeht der Entkörperung, indem sie sich dem Dämon als Helferin andient und verspricht, Sonofals Herrscher YTHOKAAN mit stürzen zu helfen – was KOOMAEGS Ziel ist.

Mapun und ONOGAER sind derweil in der Königsstadt, dem Zentrum von Sono­fal angelangt. Aber hier erweist sich, dass ONOGAER ein falsches Spiel spielt. Anstatt YTHOKAAN zu stürzen, paktiert er umgehend mit ihm. Mapun gerät so in die Gefangenschaft von TOETAARS Schergen und soll in die Jenseitigen Dimensionen deportiert werden. Zwar wird er durch das Dämonentor dorthin ge-sandt, kommt aber nicht in der RESIDENZ an.

Während das passiert, erfährt TOETAAR von ONOGAER und davon, dass er noch lebt. Daraufhin ist Kurtes entbehrlich und wird liquidiert. ONOGAER hingegen steigt zu TOETAARS Heerführer auf. Und in Sonofal werden die Truppen durch TOETAARS neuen Vollstrecker, einen Eisernen Krieger namens SURTONOW, ver­stärkt.

KOOMAEGS Putschversuch in Sonofal endet in einem Desaster. YTHOKAAN er­weist sich als zu stark, und er kann den Puppendämon KOOMAEG vernichten … mit dem verblüffenden Resultat, dass das Zentrum seines Körpers eine kristalle­ne Tetraederpyramide ist! Es ist offenkundig also so, dass er selbst nur eine Ma­rionette eines weiteren Wesens im Dunkeln ist. Die Waldhexe Rena, Mapuns vormalige Geliebte, gerät in TOETAARS Gefangenschaft und wird in die SCHAT­TENRESIDENZ verschleppt, wo der Dämon der Gewalt damit begonnen hat, He­xen zu sammeln und durch Folter und Nacktheit zu demütigen.

Eine dieser Hexen ist die junge Druidenhexe Silva, die mit schrecklichen Alp­traumvisionen gemartert wird und allmählich ihre TOETAAR-Hörigkeit verliert. Während der Gewaltdämon sich auf der Horrorwelt dem Kampf mit dem He­xenheer stellt, gelingt es ihr, mit Hilfe eines verhutzelten Mannes namens Jiogre und eines blauen, stark magischen Kristalls, durch ein Dämonentor zur Horrorwelt zu entkommen … und zwar zum legendären Südkontinent Sin’ol’ghe, von dem Jiogre stammt.

Derweil holt TOETAAR zum vernichtenden Schlag aus. Mit Hilfe des so genann­ten „Höllen-Blitzes“ vernichtet er nahezu das gesamte Hexenheer TOOWATAERS und wirft den Hexendämon selbst nieder, um ihn in die Jenseitigen Dimensio­nen zu verschleppen. Rinterson und einige wenige Hexen können mit Müh und Not dem Vernichtungsschlag entgehen. Sie versuchen nun, sich nach Ankiay durchzuschlagen, wo vielleicht noch Hoffnung besteht, eine zweite Front aufzu­bauen.

Corian und die Gruppe der Hexen um ihn, der sich auch die Junghexe Firona an­geschlossen hat, gerät derweil auf dem Weg zur Burg Schattenstein in die Ge­walt von Sklavenhändlern, die sie in einem Bergwerk zur Zwangsarbeit heran­ziehen und die Frauen sexuell ausbeuten.

Nach dem Zerschlagen des Hexenheeres beginnt TOETAAR, die Horrorwelt zu erobern. Er brennt den Hexenwald nieder und verschleppt die Bewohnerinnen in die Sklaverei. Ähnliches tut er mit den Waldhexen, während er die Druiden auslöscht. Dem Walddämon NANERAEK, der merkt, wie sein Baumkörper aus­gelöscht wird, gelingt es in letzter Minute, seine Vitalenergie in die junge Hexe Franca zu transferieren und sie selbst in die Jenseitigen Dimensionen zu senden. Dort soll sie seinen wahren Körper finden, wie auch immer.

Das Reich Sonofal wird immer stärker zum Heerlager TOETAARS, und die Graf­schaften Wertans, die um den südlichen Küstensaum des Kontinents gruppiert sind, fallen dem menschlichen Usurpator Celtor von Ogis zum Opfer, der sich an die Macht putscht und dann mit TOETAAR paktiert.

Und dann greift der Gewaltdämon auch nach dem Süden der Welt, nach dem fernen Südkontinent Sin’ol’ghe, wo er eine Stätte weiß, die man die „Höhle der Tausend Steine“ nennt. Sie scheint die einzige akute Bedrohung für seine Machtbasis zu sein, aber Genaueres weiß niemand.

Doch wo um alles in der Welt ist Mapun geblieben? In den Jenseitigen Dimensionen ist er jedenfalls nicht angekommen – stattdessen materialisiert er zu seiner eigenen Überraschung im Nordpolargebiet, seiner alten Heimat. Hier wird er von zwei jungen Zwillingsfrauen namens Gera und Gesa gefunden und gerettet, die sich auf nachgerade märchenhafte Weise sofort in ihn vergucken. Ehe er sich versieht, schlafen sie mit ihm und binden sich so ehelich an ihn.

Aber der Deserteur des Bösen findet keine Ruhe. Er weiß darum, dass TOE­TAARS Macht von Tag zu Tag wächst, und er muss dringend mit seiner Warnmis­sion fortfahren – die im Norden aber offenkundig keinerlei Sinn mehr macht, weil hier alles schon niedergewalzt wird. Er macht sich also durch den magi­schen Transmitter auf der „Insel der tödlichen Prüfungen“ auf den Weg, den le­gendären Südkontinent Sin’ol’ghe zu erreichen. Und er ahnt nicht, dass TOE­TAARS Armeen auch dort schon Fuß gefasst haben und dabei sind, das Unterste zuoberst zu kehren.

Er bricht geradewegs in ein tödliches Inferno auf und hat keine Ahnung, was ihn erwartet …

Ihr meint, das ist aber ganz schön viel Handlung gewesen? Well, das kann ich nicht leugnen. Ich habe damit die Handlung der ersten 50 Episoden der Serie zusammengefasst, die jeweils 5-6 Textseiten lang waren und sich dementspre­chend von Winter 1983 bis Spätsommer 1984 schnell entwickelten. Was sich in­teressanterweise an diesen Episoden aber ebenfalls ablesen lässt, ist meine fas­zinierende Weiterentwicklung. Nicht was die Charakterisierung der Personen angeht, die ist hier so rudimentär wie in den frühen OSM-Episoden. Aber zu Be­ginn der Serie gibt es etwa nach Satzzeichen keine Leerschritte, im Laufe des Jahres 1984 ändert sich das grundlegend. Ebenso wechselt die Schreibbreite von einzeilig auf anderthalbzeilig, das Papier wird von weißem, einseitig be­schriftetem Papier zu braunem, ebenfalls einseitig beschriftetem Recyclingpa­pier, das mein Vater damals reichlich von der Arbeit als Abfallprodukt mitbrach­te.

Was aber, wie ich finde, durchaus auffällt, ist die zunehmende Komplexität der Handlung. Statt eine lineare Handlungsform zu wählen, wie das in meinen da­maligen Kurzgeschichten üblich war, entwickelt sich hier eine verschlungene, verwirrende Handlungsvielfalt mitsamt Intriganten, Rätseln der Vergangenheit, Liebesgeschichten, Betrug und zunehmend vielfältigeren Gliederungen des Handlungsraumes Nordkontinent. Ich habe damals sogar eine Karte dafür ge­zeichnet, um die Übersicht zu bewahren (eine entsprechende Karte entstand dann auch für Sin’ol’ghe).

In der zweiten Folge dieser Reihe, in ein paar Wochen, werde ich mehr davon erzählen, wie die Handlungsströme weiterlaufen. Gelingt es Corian, sich zu be­freien und die Burg Schattenstein zu erreichen? Kann Mapun auf Sin’ol’ghe sei­ne Warnung anbringen? Wie sieht es dort überhaupt aus? Was für ein Ziel ver­folgt TOETAAR mit den entführten Tausenden von Hexen? Können Silva und Jiogre im tiefen Süden irgendetwas ausrichten? Und was um alles in der Welt hat es mit der „Höhle der Tausend Steine“ auf sich?

Mehr dazu in der zweiten Folge dieser Artikelreihe.

Bis nächste Woche, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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