Wochen-Blog 15: Der Tod im Reich der Yantihni

Posted Juni 16th, 2013 by Uwe Lammers

Liebe Leser des Oki Stanwer Mythos,

schon einmal vor sechs Wochen haben wir an dieser Stelle das Thema des Todes betrachtet, damals aber aufgehängt an einem realen Todesfall und eher generalisierend, bezogen auf den gesamten Oki Stanwer Mythos (OSM). Heute wollen wir uns an TI 1 „Das Erbe der Forscherin“ erinnern und die Frage ein wenig genauer betrachten, wie das wohl mit dem Thema des Todes im Volk der Yantihni ist.

Das Volk der Yantihni ist schon seit sehr langer Zeit seiner kriegerischen Ursprünge entwachsen, wie ich im Wochen-Blog 5 berichtet habe, das hing wesentlich mit dem Erstarken des so genannten Quin-Kultes zusammen, der bislang in der Serie eine stiefmütterliche Behandlung erfahren hat. Das wird sich beizeiten gründlich ändern, doch darum soll es heute noch nicht gehen. Da über die Frühzeit der Yantihni (noch) wenig bekannt ist, beziehen sich meine unten stehenden Worte auf die Kultur der relativen Handlungsgegenwart, also etwa die Zeit kurz vor der Entdeckung des Yolaan-Antriebes und die Praxis danach.

In der fraglos turbulenten Zeit nach dem Erlöschen der Nationalstaaten auf der Heimatwelt Rilecohr – also etwa fünf bis sechs Jahrhunderte vor der Handlungsgegenwart – lag das Monopol der Gedenkkultur in den Händen der Priester des Quin-Kultes, und ich nehme mal stark an, dass das heute in noch intensiverem Maße der Fall sein dürfte. Hier können wir eine ähnliche Situation annehmen wie in einer hochritualisierten irdischen Gesellschaft, wobei ich vermute, dass der Quin-Kult mangels Konkurrenz das Monopol hält. Ob es so etwas wie säkulare Begräbnisinstitutionen gibt, kann derzeit nur vermutet werden.

Der Quin-Kult geht generell davon aus, dass das Leben ursächlich auf den Sonnengott Quin zurückgeht, der seit Urzeiten durch die weiße Sonne Yinihr, das Zentralgestirn des Yinihr-Systems, dargestellt wird. Früher wurde jeder Quin-Tempel und jedes Quin-Kloster mit großen Wandfresken geschmückt, auf denen zentral die lodernde Sonne zu sehen war, das Sinnbild des Sonnengottes Quin.

Bevor in den letzten Jahrhunderten die technischen Möglichkeiten der so genannten „Energetisierung“ entwickelt wurden, ganz sicher unter starker Einbeziehung der Quin-Priesterschaft, pflegten die Yantihni, ihre Toten dem reinigenden und „göttlichen“ Element des Feuers zu übergeben. Dies war notwendig die am ehesten dem himmlischen Feuer entsprechende Form der Ehrung der Verstorbenen. Denn die Quin-Priester begriffen das yantihnische Leben als eine Form von Lehen – Quin hatte es den Lebenden geliehen, und er besaß ein fundamentales Recht, es am Ende des Daseins wieder zurückzufordern.

Damit verbunden war allerdings, wenigstens in der jüngeren Vergangenheit, ein ideologischer Interpretationswechsel. Während es in den feudalen Jahrtausenden der yantihnischen Kultur üblich war, in diesem „Rückfordern“ des Leibes nach dem Tod (= Verbrennung) einen analogen Akt zu den Besitzansprüchen von Adeligen an ihre Leibeigenen zu sehen, ließ sich diese Sicht natürlich nicht mehr aufrechterhalten, nachdem die Demokratisierung der Gesellschaft die Adelsprivilegien abgeschafft hatte. Nun machten die Denker des Quin-Kultes den Gedanken hoffähig, dass der Gott Quin den Verstorbenen ja nach  ihrem Ableben auch etwas schenken würde: nämlich ein Leben nach dem Tode, das wahlweise darin bestünde, auf die Jenseitsarche zu gehen und Quin selbst auf seiner ewigen Reise zu begleiten – oder aber (das ist die geläufigere Vorstellung) durch das Verbrennen des Leibes direkt in sein himmlisches Domizil einzugehen, in den Sonnengarten.

Dort, so glauben streng gläubige Yantihni, dort irgendwo im Innern der Sonne Yinihr, existiert ein jenseitiger, himmlischer Ort, an dem Quin selbst seinen gläubigen Kindern eine vollendete Version ihres leiblichen Körpers wiederschenken wird, diesmal jedoch bar jedes Gebrechens von Alter und Krankheit, ein ewiger Körper in endloser Jugend… der gerechte Lohn für ein gottgefälliges Leben.

Ihr seht, die Parallelen zum irdischen Christentum sind durchaus gegeben.

Als die yantihnischen Wissenschaftler schließlich die Möglichkeit entwickelten, die in Forscherkreisen als etwas „primitiv“ verschriene Verbrennungspraxis zu modernisieren, indem die Energetisierung erfunden wurde, trat nur bedingt ein Wandel in den Ansichten ein.

Die Energetisierung ist ein Prozess, bei dem ein zuvor technisch dehydrierter Yantihnileib unter Einbeziehung eines hyperenergetischen Atomisierungsverfahrens in eine gepulste Energielanze verwandelt wird. Prinzipiell könnte man auf diese Weise schlicht Energie erzeugen, und mit anderen Basisstoffen wird das auch durchaus im industriellen Maßstab getan. Doch der Energetisierungsdom, der in der Planetenhauptstadt Tarvidd geschaffen wurde, ist ein monumentales technisches Bauwerk, das mehr als fünfzehn Jahre Planungs- und Arbeitszeit erforderte, von den jährlichen Wartungen einmal ganz zu schweigen. Es war, könnte man sagen, eigentlich ein ideologisches Projekt, das höchstwahrscheinlich von den Befürwortern des Quin-Kultes und seiner Priesterschaft vorangetrieben worden ist.

Der Grund dafür, dass dieses Bauwerk, das ihr in Band 1 der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ in Aktion sehen konntet, überhaupt geschaffen wurde, hat zu tun mit dem fundamentalen Bedeutungsverlust des Quin-Kultes in der Gegenwart. Es wurde schon in den Blog-Artikeln darauf hingewiesen, dass die Yantihni heutzutage in der Mehrheit nicht mehr sonderlich gläubig sind. Die weitaus meisten Yantihni sind aufgeklärte, modern denkende Wesen, die auf Urlaub zu Siedlungswelten ihres Reiches fliegen, für die moderne Technik und Raumfahrt ganz selbstverständliche Bestandteile ihres Daseins sind. Der Quin-Kult und jene Mitglieder des Volkes, die ihr Leben lang zurückgezogen und unter weitgehender Meidung technischen Fortschritts ihr Dasein in Klöstern zubringen, all dies ist für den säkularen Yantihni wenig reizvoll und gilt als etwas verschroben.

Allein auf dem Feld der Gedenkkultur konnte der Quin-Kult darum sein Monopol wahren, und was war besser, als sich wenigstens in Maßen an dem offenbar unvermeidbaren technischen Fortschritt zu beteiligen? Es wurde darum zugelassen, dass die prominentesten Klöster Kommunikationsanschlüsse an die moderne Zivilisation erhielten. Die großen Wandfresken wurden in vielen reichen Klöstern durch phantastische Vollkörperhologramme der Sonne Yinihr ersetzt, oft in einem ummauerten, zentralen Hof Tag und Nacht lodernd. Und progressive Quin-Priester forcierten auch finanziell die Entwicklung des Energetisierungsdomes.

Denn die Energetisierung, das sollte man sich vergegenwärtigen, ist gewissermaßen eine Schnittstelle zwischen der Moderne und der Tradition. Während die Majorität der Yantihni nach wie vor das Feuerbegräbnis, organisiert von den Quin-Priestern, vollzieht und im Anschluss daran der Toten in den so genannten Erinnerungshöfen gedenkt – so etwas wie unsere Friedhöfe gibt es nicht, das ist nicht Teil der yantihnischen Mentalität – , währenddessen werden verdiente Yantihni „geadelt“ durch die Energetisierung.

Ökonomisch mag die Praxis der recht selten realisierten Energetisierung, die allein hoch angesehenen Verstorbenen zuteil wird wie etwa der Sternenforscherin Sianlee, unrentabel sein. Aber das ist nicht der entscheidende Punkt. Die Energetisierung ist eine ideologische Sache. Der Quin-Kult demonstriert so, dass er in der Gegenwart angekommen ist, und er kann sogar ein unschlagbares Argument ins Feld führen, um diese höchstwahrscheinlich unrentable Praxis beizubehalten: die Seele der solcherart „Heimgeschickten“ geht direkt in die Sonne Yinihr ein, direkt in Quins „Sonnengarten“. Kann es eine höhere, reinere Form des Gottesdienstes geben?

Naturwissenschaftler der Yantihni, die nie eine Spur einer „Seele“ gefunden haben, betonen zwar, dass diese Ansicht pure Ideologie ist und dass der energetische Funken, der Yinihr schließlich erreicht, absolut nichts mehr vom Verstorbenen enthält, aber wir wissen ja, Religion argumentierte noch nie strikt rational. Die Quin-Priesterschaft ficht dieses Argument darum nicht an. Und wer weiß… vielleicht enthält ja die Religion der Yantihni doch eine Spur Wahrheitsgehalt?

Ihr werdet es beizeiten erfahren.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde meiner E-Books,

es ist guter Brauch, seit ich im Februar 2013 mit meinen E-Books an die Öffentlichkeit getreten bin, nach dem jeweiligen Ablaufen der Gratisdownloadtage an dieser Stelle den Endstand bekannt zu geben, also allgemein zugänglich zu machen, wie viele Leser das neue E-Book so interessant fanden, dass sie es sich heruntergeladen haben.

Ich muss an dieser Stelle echt ein großes Dankeschön sagen: das E-Book „Im Zug“ hat ein wirklich phantastisches Interesse gefunden, was mich sehr freut.

1.706 Leser haben entweder schon das Vergnügen gehabt, die Geschichte zu lesen oder können sie in Bälde verschlingen… das ist absoluter Rekord unter den sechs bisher publizierten E-Books aus meiner „Feder“.

Nochmals vielen, vielen Dank für diesen tollen Zuspruch!!

Ich wünsche euch viel Lesefreude mit dem Werk. Die Geschichte lohnt sich in der Tat außerordentlich, zumal sie ein essentielles Thema behandelt, das jeden von uns angeht (Leser, die die Lektüre schon beendet haben, wissen mehr). Wenn euch das E-Book gefallen hat, wäre es schön, wenn ihr das auf Amazon kommentiert, womit ihr weitere Neugierige aufmerksam machen würdet. Ich denke, dieses Werk kann vielen Menschen in einer schwierigen Lebenssituation Trost und Halt zu spenden, darum wäre weitere Verbreitung sehr wünschenswert.

Mein nächstes E-Book, „Der Schiffbrüchige“, erscheint am 6. Juli 2013 auf Amazon.de. Es handelt sich dabei um den vierten Teil der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ und bringt euch in Kontakt mit gleich zwei Alienvölkern, einmal den archaischen Hushhinern und dann einem Volk, das Tassaier genannt wird. Wie ich schon in meinen Wochen-Blogs andeutete: von nun an beschleunigt sich das Handlungstempo in der TI-Serie. Interessierte Leser werden das entdecken.

Im Wochen-Blog am kommenden Sonntag geht es dann übrigens ebenfalls wieder um die Yantihni, das derzeitige Hauptvolk meiner eben erwähnten Serie. Diesmal erfahrt ihr mehr über „den Tod im Reich der Yantihni“… mehr dazu im Wochen-Blog am 16. Juni 2013.

Bis dann, meine Freunde!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Leser,

ich bin total begeistert über euren enormen Zuspruch, den mein neues E-Book „Im Zug“ findet. Bereits am zweiten Tag des Gratis-Downloads hat dieses Werk die „magische Grenze“ von 1000 Downloads überschritten. Und noch immer herrscht, wie ich sehen kann, reges Interesse… das ist wunderschön, Freunde! Ich glaube, mit dem Thema dieses E-Books habe ich tatsächlich so etwas wie einen Nerv getroffen, der in sehr vielen Lesern vibriert.

Wer das E-Book inzwischen gelesen hat, wird auch begreifen, was ich damit andeuten möchte. Den Neugierigen, die sich noch nicht zum Gratisdownload entschlossen haben, möchte ich hier natürlich nicht verraten, wohin die Geschichte letztlich steuert und was das Rätsel ist, dem sich die arme Helen Edwards in dem gespenstischen, rasenden Zug ausgesetzt sieht. Aber ich will hier für alle, die es schon gelesen haben und noch lesen wollen, einen Tipp geben.

Vor einer Reihe von Jahren schrieb mir einmal ein Freund, dem ich eine Geschichte für einen Wettbewerb einreichte – ich meine, es handelte sich bei ihm um Arno Behrend vom Science Fiction Club Deutschland – , zu der nämlichen Geschichte (nein, nicht „Im Zug“, das war weit früher), sie gehöre zu der seltenen Sorte von Stories, die beim zweiten Lesen gewinnen.

Dies ist ein tolles Kompliment gewesen… und ich bin ganz der Überzeugung, wenn ihr „Im Zug“ mit ein wenig Distanz noch ein weiteres Mal lest, diesmal sozusagen mit offenen Augen und der Kenntnis, was all die Rätsel eigentlich bedeuten, dann werdet ihr diese Ansicht teilen: auch „Im Zug“ ist eine Geschichte, die bei der zweiten Lektüre deutlich noch mehr Schauder auslöst. Vor allen Dingen werdet ihr dann schon sehr früh entdecken, wann der Albtraum der armen Historikerin eigentlich in Wahrheit begonnen hat…

Ich wünsche euch auch weiterhin viel Lesevergnügen – und wenn euch die Geschichte gefallen hat, gebt doch einfach eine Wertung oder einen Kommentar über Amazon.de ab und empfehlt das E-Book weiter. Ich danke euch vielmals!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Wochen-Blog 14: OSM-Kosmologie, Lektion 1 – TOTAM

Posted Juni 9th, 2013 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des Oki Stanwer-Mythos,

ich habe das schon verschiedentlich angedeutet, dass der OSM sich an manchen Stellen gründlich von gängigen Space Operas unterscheidet, und aus gegebenem Anlass ist es heute Zeit, darüber ein kleines bisschen zu erzählen. Ihr merkt aber schon an der Nummerierung oben, dass auch dies eine umfangreichere Erörterung werden wird, die ich wegen der seitenmäßigen Limitierung der Wochen-Blogartikel auf eine ganze Reihe von Etappen verteilen möchte. Damit habe ich durchaus nicht vor, garstig zu sein oder Zeilen zu schinden… der Hintergrund ist vielmehr ein ganz durchsichtiger:

Der OSM entwickelt sich derzeit anhand der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) recht gemächlich. Da wir dort in der kosmischen Provinz gestartet sind, pirschen wir uns wirklich recht langsam an die eigentlich interessanten Regionen des OSM heran, und vieles, was ich darum über den kosmologischen Hintergrund des OSM berichten könnte, käme für den Leser vermutlich viel zu zeitig. Die „Kosmologie-Lektionen“, wie ich das ironisch tituliert habe, werden darum in ziemlichem Abstand voneinander an dieser Stelle erscheinen, am sinnvollsten immer dann, wenn es einen präzisen Grund dafür gibt. Sie sind dann beim aktuellen Kenntnisstand des Oki Stanwer Mythos in der Öffentlichkeit eher als Merkpfeile zu verstehen, die auf Fragenkomplexe hinweisen, die beizeiten eingehender erörtert werden, wenn dafür weiteres Material vorliegt.

Einiges davon wird notwendigerweise die Frage nach der feinstofflichen Seele betreffen (das wurde bereits im Wochen-Blog 9 Anfang Mai angedeutet), einen weiteren wesentlichen Punkt nimmt die schon früh erwähnte „kosmologische Täuschung“ ein (Wochen-Blog 2).

Und heute schauen wir uns aus gegebenem Anlass ein weiteres kritisches Feld der OSM-Kosmologie an. Am 4. Juni 2013 ging der erste Roman der Reihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“ online, also der Roman „In der Hölle“.

Dieses Werk schildert die gespenstische Geschichte einer Gruppe von Bewohnern des INSEL-Imperiums der Baumeister, die von einer unbegreiflichen Macht aus ihrem Lebensumfeld herausgerissen werden und sich auf einer schwarzen, unheimlichen Welt wiederfinden, die sich erst im Laufe der Handlung als jener legendäre Ort entpuppt, den die OSM-Leser in den kommenden Jahren noch besser kennen lernen werden: TOTAM, die Welt des Bösen.

TOTAM ist eine rätselhafte Welt, wie die Besucher schnell feststellen, und die dortigen Naturgesetze sind äußerst schleierhaft. Messgeräte, die dorthin mit transferiert werden, verlieren ihre Funktionsfähigkeit, so dass die Verschlagenen sich auf ihre Sinne verlassen müssen, um zumindest einige rudimentäre Informationen zu erlangen. Doch alles, was ihnen ihre Sinne melden, scheint verkehrt zu sein: gibt es dort so etwas wie Temperatur? Niemand kann sich dessen sicher sein. Wasser existiert offenkundig nicht. Durst aber ebenso wenig. Nahrungszufuhr ist nicht mehr erforderlich. Gleichzeitig ist aber auch die Stabilität der Dinge so eine Sache…

Stabilität scheint etwas zu sein, was auf TOTAM ebenfalls die Gültigkeit eingebüßt hat. Die Entführten verändern sich physisch, doch gilt das auch für die Umgebung. Felsen – wenn das Felsen ist – neigt dazu, lautlos und kalt zu zerfließen. Materie ändert Farbe und Konsistenz.

Doch, TOTAM ist ein äußerst rätselhafter Ort, voller Schrecken, die man nicht begreifen kann. Wer immer den Roman „In der Hölle“ gelesen hat und diesen Aussagen vollkommen zustimmen kann, den kann ich beruhigen: er ist mit dieser Ansicht wirklich nicht alleine. Auch die gottgleichen Baumeister, Oki Stanwers Helfer, sind ganz derselben Auffassung. Doch was bei uns nur Verunsicherung und Bestürzung auslöst, das versetzt diese Wesen in Panik.

Die Baumeister nehmen für sich in Anspruch, alle Rätsel des Universums zu kennen und aufklären zu können. Für diese äonenalten Wesen gibt es buchstäblich nichts im Kosmos, was sie nicht verstehen können (über die Gründe dafür sprechen wir später, sie gehören ebenfalls in die Rubrik Kosmologie, allerdings ist es dafür zweckmäßig, das Auftauchen der ersten Baumeister in der Handlung von TI oder in anderen Geschichten abzuwarten, ehe ich hierzu mehr verrate). Es gibt nur eine Ausnahme: TOTAM.

Oberflächlich betrachtet, könnte man sagen, ist TOTAM einfach eine schwarze, lebensfeindliche Welt ohne eigenes Leben, ohne Zivilisation. Und solcherart aussehende schwarze Planeten gibt es natürlich im Universum Milliarden… zu dumm nur, dass die oberflächliche Betrachtung in jederlei Weise trügt, in einer geradezu atemberaubenden Weise trügt. Das müssen schon die dorthin Entführten schnell herausfinden: dieser Planet MUSS über eine Art von intelligentem Leben verfügen, wie anders ließe sich sonst die Art ihrer Entführung erklären?

Doch wo mag dieses Leben daheim sein, von dem die Sieben Lichtmächte und die Baumeister behaupten, es sei das Böse schlechthin, das nur und ausschließlich zerstörerische Absichten gegenüber dem baryonischen Universum hegt? Die Gestrandeten entdecken schnell, dass sie ihre bisherigen Vorstellungen von fremdem Leben auf TOTAM vergessen können. Es gibt keine Städte, es existiert keinerlei Vegetation, und so etwas wie eine Bewachung der Entführten gibt es auch nicht. Als sie schließlich begreifen, was das Leben auf TOTAM wirklich darstellt, ist der Schock entsetzlich. Man sollte hierzu den Roman konsultieren.

Die Baumeister haben derweil eine Ahnung gewonnen, was TOTAM vermutlich sein könnte, aber sicher sind sie sich nicht. Sie haben lediglich bizarre Mutmaßungen, die aus noch rätselhafteren Messergebnissen resultieren. Halten wir dafür ein paar Details fest:

TOTAM ist der einzige Trabant einer grünen Sonne, der man später den Namen GRANAT geben wird.

TOTAM ist offensichtlich eine vegetationslose Welt, die aber über Atmosphäre verfügt. Später sollen weitere Besucher entdecken, dass es offensichtlich völlig nebensächlich ist, ob man Sauerstoff, Stickstoff oder andere Gase atmet – alle Wesen können sich auf der Oberfläche TOTAMS ohne jede Art von Schutzmontur bewegen.

TOTAM verfügt nicht über so etwas wie einen glutflüssigen Kern oder gar Plattentektonik. Dennoch ist die Oberfläche TOTAMS auf geradezu abenteuerliche Weise wandelbar, was die nach TOTAM Verschlagenen in bescheidenem Ausmaß entdecken können.

Und schließlich sind auf TOTAM die Begriffe von Leben und Tod offenkundig austauschbar, wie der „tote“ Troohn Trugribb, dessen Bekanntschaft die Technos machen, belegt.

Nun könnte man sich als Leser natürlich folgendes sagen: Wenn TOTAM der einzige Trabant einer grünen Sonne ist – ein nun wirklich alles andere als übliches Energiespektrum bei einem Stern – , dann sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn man TOTAM nicht flugs auf diese Weise ausfindig machen und gegebenenfalls auch ausschalten sollte. Prinzipiell ist dieser Gedanke gut… er hat nur einen verwirrenden Pferdefuß: selbst die besten Messgeräte der Baumeister, die das Universum seit Millionen von Jahren durchmustern, sind außerstande, Granat ausfindig zu machen. TOTAMS Heimatgestirn ist so unsichtbar wie nur irgend möglich.

Der Grund dafür, das kommt aber erst erheblich später im OSM zutage, liegt in einer Besonderheit, die physikalisch ebenfalls unerklärlich scheint: wenn ein intelligentes Wesen zum Himmel blickt, ist es problemlos imstande, Granat zu sehen. Versucht man indes, denselben Anblick mit Hilfe von Teleskopen zu erzielen, bleibt der Bildschirm leer. Es ist also offensichtlich so, dass es eines intelligenten Bewusstseins bedarf, um zu sehen, was man sehen will.

Rätselhaft? Natürlich. Aber durchaus nicht unerklärlich, wenn man weiter in die Tiefen der OSM-Kosmologie eindringt. Und auch vieles, was im OSM gern als „Magie“ bezeichnet wird, ist alles andere als dies. Genau genommen handelt es sich bei all diesen Mysterien um die konsequente Anwendung von physikalischen Grundsätzen eines anderen Universums.

Und dieses Universum heißt TOTAM.

Wie ich DAS jetzt meine? Nun, meine Freunde, um das zu ergründen, solltet ihr dem OSM weiter folgen. Das ist nur die Spitze der Überraschungen, die euch hier noch erwarten. Und ja, „In der Hölle“ ist eine gute Möglichkeit, den nächsten Schritt zu wagen.

Mehr dazu sei in Bälde gesagt.

In diesem Sinne – Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Neue E-Books von Uwe Lammers – JETZT am Start!

Posted Juni 5th, 2013 by Uwe Lammers

Liebe Leser,

eigentlich sollte es ja erst am 8. Juni weitergehen mit der Publikation meiner neuen E-Books, aber ihr kennt das sicherlich… manchmal geht es einfach schneller. Falls ihr also schon länger neugierig auf neuen Lesestoff von mir gewartet habt – hier kommt er:

Zwei neue E-Books gehen heute auf Amazon.de an den Start.

„In der Hölle“ erzählt von der jähen, mysteriösen Entführung einer Gruppe von ganz normalen Bürgern der INSEL, des Baumeister-Imperiums im OSM-KONFLIKT 4 (die Serie erscheint in absehbarer Zeit ebenfalls als E-Book unter dem Titel „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“, aber dieser Roman gibt schon mal einen ersten Vorausblick darauf). Sie finden sich wieder auf einer schwarzen Welt unter monströser grüner Sonne. Doch es dauert eine Weile, ehe sie erfahren, wo sie gelandet sind: auf TOTAM, der Welt des Bösen, also des finsteren Antagonisten Oki Stanwers und der Baumeister, direkt im Herzen des Oki Stanwer Mythos. Und was ihnen widerfährt, ist fürwahr beispiellos…

Dieses E-Book ist zugleich der erste Band der losen Reihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“, die parallel zu den OSM-Serien nach und nach erscheinen wird, voraussichtlich mit einem Band pro Jahr. Hier findet ihr flankierende Erzählungen und Romane aus unterschiedlichen Universen des OSM, die euch neue, faszinierende Welten erschließen, mit bizarren Charakteren und kosmischen Mysterien bekannt machen.

„Im Zug“, so der Titel des zweiten E-Books, das ab heute zu kaufen sein wird, spielt, wie der Titel schon sagt, in einem Zug… er rast durch die Nacht in den Norden Englands, und als die Protagonistin, die Historikern Helen Edwards, aus einem kurzen Schlummer hochschreckt, findet sie sich in einem Alptraum sondergleichen wieder, der gleichwohl einen sehr guten Grund hat. Der Zug scheint völlig leer zu sein, die Uhr ist stehengeblieben… irgendetwas ist schrecklich verkehrt. Nur was? Und will sie das tatsächlich erfahren?

Mehr dazu könnt ihr herausfinden, wenn ihr euch mit ihr auf die Reise begebt.

Ich wünsche angenehme Lektüre und angenehmes Gruseln, vielleicht auch ein paar sehr metaphysische, tiefe Erkenntnisse.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

ich ließ euch am 12. Mai im Wochen-Blog 10 an einem kribbeligen Punkt meiner Biografie zurück, nämlich am 30. Januar 1988. Das war der Tag, an dem der KONFLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (1983-1988) endete und buchstäblich am selben Tag der KONFLIKT 21 „Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“ aus der Taufe gehoben wurde. Zudem erwähnte ich im letzten Wochen-Blog dieser Serie, dass ich auch biografisch an einem heiklen Wendepunkt meines Lebens angekommen war.

Im Frühjahr 1988 nahte das Ende meiner Bürokaufmanns-Ausbildung, und unmittelbar darauf sollte ich mich dann beim Kreiswehrersatzamt melden zwecks Bundeswehrzeit. Etwas, worauf ich als pazifistisch eingestellter Zeitgenosse wirklich so gar keine Lust hatte. Folgerichtig legte ich Berufung ein und konnte unter tatkräftiger Hilfe erreichen, vom Wehrdienst freigestellt und stattdessen zum Zivildienst verpflichtet zu werden. Allerdings gelang es mir nicht, diesen Zivildienst in unmittelbarer Nähe meines Elternhauses abzuleisten, sondern das Bundesamt für den Zivildienst verschob mich gewissermaßen nach Hameln an der Weser, wo ich Dienst in einer Jugendherberge machte…

Warum ich das so ausführlich erzähle? Weil Hameln für meine kreative Entwicklung und namentlich für den OSM von essentieller Bedeutung war. Doch ich rudere noch mal ein paar Monate zurück, um nicht zu hastig vorzugehen:

Auch Anfang 1988 arbeitete ich natürlich an mehreren Serien des OSM parallel, ganz wie heute auch. Und während der KONFLIKT 14 abgeschlossen wurde, begann im KONFLIKT 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ (1984-1989) ein extrem dramatischer Abschnitt der Serie. Mit Band 83: „Der Schrei des Orakels“ startete im Februar 1988 die so genannte „Invasion der Zeitschatten“ – vorangegangen war, aber das deute ich nur an, um die Sachlage nicht komplizierter zu gestalten, als sie es in Wahrheit ist, eine Zeitmanipulation Oki Stanwers, die zu einer Zerstörung einer schrecklichen Parallelwelt geführt hatte. Die Konsequenz bestand in der erwähnten Invasion der Erde… der KONFLIKT entgleiste in einen bisher nicht gekannten Alptraum. Er hielt mich wirkungsvoll von vielen anderen Serien fern, an denen ich auch hätte schreiben können.

Eine dramatische Zeit, kann ich nur sagen.

Parallel zu diesen Ereignissen trieb ich nach 1988 den KONFLIKT 12 voran, „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ (1987-1993), in den ich ein Jahr zuvor gestartet war. Bis zum Ende des Jahres kam ich hier allerdings lediglich bis Band 24: „Das Berinnyer-Komplott“. Der wahre Feuerrausch, in dieser Serie voranzukommen, überwältigte mich dann 1989 und 1990, und dafür ist es eben essentiell, die Hameln-Erfahrung meines Zivildienstes anzusprechen.

Mit insgesamt nur 92 fertig gestellten Werken, zumeist OSM-Episoden oder auch Gedichte, blieb dieses Jahr deutlich hinter meinen Erwartungen zurück, aber daran waren dann auch einige Turbulenzen des Herzens schuld, die ich hier nicht thematisieren möchte. Faktum bleibt jedenfalls, dass dieses Jahr nicht zu den schreibstärksten meines Lebens gehörte. Einzig KGTDUS ragt aus diesem Durchschnitt heraus. Hier kam ich bis auf Band 102 „Das Magma-Reich“, womit ich ins Reich der legendären SIEBEN SIEGEL VON TOTAM vorstieß. Ich sagte nicht umsonst, dass man sich die SIEGEL stets gut merken sollte. Beizeiten werde ich zu ihnen speziell mehr aussagen. Dies hier ist ja nur eine Art „erster Crashkurs“.

Ebenfalls zu den im Jahre 1988 noch bearbeiteten Serien zählte KONFLIKT 20 „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“ (1984-1997), hier erreichte ich immerhin bis Dezember Bd. 28: „Welt der Grabmäler“, wo ich mit einer unheimlichen Gestalt konfrontiert wurde, dem Totenkopf-Propheten. Er sollte mir im kommenden Jahr wieder begegnen und meine Seite seither nicht mehr verlassen…

Ach ja, und ehe ich es vergesse: am 1. August 1988 tauchte die nächste OSM-Welt in meinem Blickfeld auf, nämlich KONFLIKT 23 „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“ (DDj, 1988-1994). Auch für diese absolut zentrale OSM-Serie sollte sich Hameln als Nährboden entpuppen, wie ich es vorher für unmöglich gehalten hatte. Mehr als die erste Episode, „Das transsylvanische Abenteuer“, konnte ich noch nicht schreiben, nicht in diesem Jahr.

Der Grund dafür lag offensichtlich auf der Hand: thematisch ist KONFLIKT 23 ebenso wie KONFLIKT 18 ein planetarer KONFLIKT, und gewisse Handlungslinien werden aus KONFLIKT 18 in KONFLIKT 23, so unterschiedlich die Serien auch sein mögen, fortgesetzt. Und da ich nun mal mit KONFLIKT 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ noch nicht fertig war, fehlte hier sowohl die Energie wie die Kenntnis, um KONFLIKT 23 richtig zu fundieren. Das änderte sich dann erst Ende Februar 1989, als ich mit Band 114 „Entscheidung in der Knochendimension“ unmittelbar vor Antritt meines Zivildienstes (1. März 1989) die Serie abschließen konnte. Die letzten Zeilen an KGTDUS 114 wurden am 19. Februar geschrieben. Und es ist kein Zufall, dass die nächsten drei OSM-Werke dann dem KONFLIKT 23 entstammten (die Episoden 3-5).

Dennoch… das Umsiedeln nach Hameln war dann eine gründliche Umstellung. Ich bezog eine Dachkammer in der Jugendherberge, hatte sehr wenig freie Zeit und war gezwungen, aus Gifhorn eine ganze Reihe von Briefordnern und Geschichtenordnern zu transferieren, ganz zu schweigen von Lektüre. Außerdem war ich ja nominell nach wie vor Clubleiter des Weird Fiction Clubs LOVECRAFTS ERBEN, der 1983 von mir gegründet worden war, und in dem so – heute – illustre Leute wie Frank Festa, Michael Breuer, Malte Schulz-Sembten und Kai Meyer (ja, DER Kai Meyer, genau) Mitglied waren, seit einiger Zeit auch Guido Latz (genau, DER Guido Latz).

Während meine Zivildienstzeit begann, merkte ich deutlich, dass das alles meine Kräfte überstieg, und rational beschloss ich darum, die Leitung des Clubs an Guido Latz zu übergeben. Zunächst war das bis Herbst 1990 geplant, dann würde ich aller Voraussicht nach mit dem Zivildienst fertig sein (damals noch eine Angelegenheit von 24 Monaten, ist vielleicht anzumerken). Ich plante sowieso, weil ich zu der Zeit häufig in Köln zu Gast war, bei dem ERBEN und Brieffreund Michael Breuer, im Kölner Raum Arbeit zu suchen und mich räumlich dorthin zu orientieren.

Ansonsten konzentrierte ich mich darauf, im OSM weiter voranzukommen. Mit den KONFLIKTEN 12 und 23 hatte ich da ja reichlich zu tun, außerdem gab es noch den oben erwähnten KONFLIKT 20, der ebenfalls noch in den Kinderschuhen steckte… und dann gab es zahlreiche Storyprojekte, an denen ich werkelte, viele davon gehörten ebenfalls zum OSM. Aber da ich halt zeitlich sehr eingespannt war, kam ich nur recht langsam vom Fleck. Und ich entfernte mich zudem mehr und mehr von Lovecraft und driftete immer stärker in den Bereich der SF zurück. Die Folgen dieser Entwicklung waren mir zu dem Zeitpunkt nicht klar, die wurden erst 1990 deutlicher.

Aber ehe ich mir über diese Veränderungen Gedanken machen konnte – es geht hier ja primär um den OSM und nicht um solche Dinge wie Mike Cole oder den Collaborations-Roman Wendekreis des Blutes, den ich mit meiner Brieffreundin Sylvia Seelert zu schreiben begann (nie vollendet) – also, ehe es soweit kommen konnte, kam mein Geburtstag: 17. Oktober 1989.

Ich verbrachte diesen Tag in Hameln… und ob ihr es glaubt oder nicht: an diesem Abend entstand eine weitere OSM-Ebene, nämlich KONFLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“ (DSf, in Arbeit seit 1989). Die Prämisse war einfach nur grässlich: Oki Stanwer materialisiert in der Galaxis Daarcor, in der er ein Friedensreich aus den vorhandenen Völkern schmieden soll, damit sie TOTAMS Attacken besser standhalten können. Fünfzig Jahre später erscheint dann der erste Helfer des Lichts, Klivies Kleines, und er muss voller Entsetzen erkennen, dass Daarcor von einem Tyrannen regiert wird. Sein Name? OKI STANWER…! Folgerichtig hieß die erste Episode auch: „Die Tyrannen-Galaxis“. Was für Schrecken diese Welt für mich bereithalten sollte, vermochte ich mir damals nicht vorzustellen.

Und um 1989 das Chaos noch vollständiger zu machen, passierte mir etwas sehr ähnliches am 22. November desselben Jahres – ob das in Hameln geschah, was ich für realistisch halte, oder ob ich da auf Urlaub in Gifhorn war, kann ich nicht mehr sagen. Aber egal, wo ich mich befand… an diesem Abend stürzte ich in eine neue Welt des OSM ab, fand mich in der sonnigen Ägäis wieder und barg „Asche aus Wasser“. So hieß der erste Band der nächsten neuen OSM-Serie „Oki Stanwer – Der Siegeljäger“, an der ich heute noch schreibe. Es war der KONFLIKT 28.

Doch mehr aus diesem chaotischen Jahr 1989 berichte ich dann in der nächsten Etappe dieser Rubrik „Was ist eigentlich der Oki Stanwer Mythos (OSM)?“, und dann stürzen wir uns in die Grüne Galaxis Bytharg und zu den Berinnyern, den legendären Gestaltwandlern des OSM. Demnächst in diesem Blog.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

der Monat Februar stand erwartungsgemäß sehr im Zeichen des ersten E-Books, das am 15. des Monats an den Start ging. Da aber „Hinterlassenschaften“ kein OSM-Werk darstellt, wird es an dieser Stelle nicht weiter erwähnt werden. Im Wochen-Blog Nr. 17, wo ich dann eine Übersicht über meine OSM-spezifischen Aktivitäten des Monats März gebe, wird zum Thema E-Books mehr zu lesen sein, weil es dann ja zentral um den E-Book-Start des OSM geht.

Doch damit zurück zum aktuellen Thema – was habe ich im Monat Februar im Bereich des OSM getan? Nun, folgendes:

DSf 1: Die Tyrannen-Galaxis (Abschrift)

DSf 22: Die Offenbarungen des Bösen (Abschrift)

DSf 25: Brücke ins Trümmerland (Abschrift)

Blogartikel 3: Work in Progress, Part 1

(DSf 30: Ausbruch aus Arc)

DSf 34: Das Biotod-Programm (Abschrift)

(DSf 2: Das Oki-Stanwer-Netz)

DSf 35: Tor zur Unterwelt (Abschrift)

E-Book 4: Vhentars Schicksal

Der Weg zum E-Book – Artikel

Erläuterung: Da dieser Artikel sich allgemein mit dem Thema E-Book-Erstellung durch mich befasste, berücksichtigte er natürlich auch in hohem Maße meine Aktivitäten bei der E-Book-Publizierung des OSM, deshalb ist er hier durchaus recht am Platze. Er wurde im März 2013 im Fanzine „Baden-Württemberg Aktuell“ (BWA) Nr. 354 veröffentlicht.

Blogartikel 4: Eine Unterhaltung über Kreativität

Erläuterung: Da der zentrale Aufhänger dieser Diskussion mit Corinna Rindlisbacher eine kurz zuvor gesehene Szene aus der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ war, wird dieser Beitrag hier ebenfalls erwähnt.

(DSf 31: Die Pseudo-Okis)

Erläuterung: Wenn später einmal der KONFLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“ (DSf) ebenfalls publiziert wird – nein, das ist noch ziemliche Zukunftsmusik, da muss ich euch enttäuschen – , wird euch etwas über den Weg laufen, was den modernen OSM sehr prägt. Es handelt sich dabei um Wesenheiten, die sich selbst GRALSJÄGER nennen und über technologische Fähigkeiten verfügen, mit denen sie selbst die Baumeister das Staunen lehren. Hier im KONFLIKT 22 betreiben diese Wesen ein Waffenhändler-Syndikat, was allerdings nur einen sehr kleinen Teil der Aktivitäten dieser höchst intriganten Kreaturen abdeckt.

Eine ihrer Fähigkeiten besteht darin, dass sie eine Ganzkörpermimikry betreiben können. In der oben genannten Episode imitieren sie Okis, also menschenähnliche Roboter, die in der Galaxis Daarcor eine zentrale Rolle spielen.

(DSf 33: Ein schwarzer Tag für Daarcor)

(E-Book 10: Rätselhafte Retter)

(E-Book 12: Am Rand der Bebenzone)

18Neu 26: Das Grauen aus dem Eis

18Neu 27: Jagd nach der Dämonenwaffe

DSf 29: Die Phasenfalle (Abschrift)

Blogartikel 5: Ja, wie war das denn mit den Yantihni…?

Blogartikel 8: Work in Progress, Part 2

Blogartikel 6: Was ist eigentlich der OSM? Teil 2

(Glossar der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“)

(E-Book 6: Der Schiffbrüchige)

TI 52: Ein Feind des Imperiums (Neuformatierung)

TI 53: Schwefelauges Rückkehr (Neuformatierung)

Erläuterung: Die Person von „Schwefelauge“ (er heißt eigentlich anders) ist die mit Abstand wohl tragischste in der ganzen bisherigen TI-Serie. Ich schätze einmal, dass ihr das später sehr ähnlich sehen werdet. Da der Handlungsstrang, der zu diesen Ereignissen führt, aber erst frühestens 2014 bei euch als E-Book ankommen wird, wäre es definitiv zu früh, jetzt hierüber schon mehr zu sagen. Ich deute allerdings eins an und gebe euch damit vielleicht eine harte Nuss zum Grübeln auf:

In KONFLIKT 4, also der OSM-Serie „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ (IR) spielt exakt diese Person ebenfalls eine wichtige Rolle. Das hat dann etwas mit dem unheimlichen Komplex der so genannten „Matrixfehler“ zu tun, von denen ich schon mal kurz gesprochen habe.

OSNEU 16: Der Dämonenjäger (Neuformatierung)

OSNEU 17: Festung TOTAM (Neuformatierung)

OSNEU 18: Die Flotte der Toten (Neuformatierung)

OSNEU 19: Die Eisgruft (Neuformatierung)

Erläuterung: Diese Episode des KONFLIKTS 15 „Oki Stanwer“ spielt auf einer verfallenen Medowelt des alten okischen Imperiums. Hier existiert in jenem Kosmos eine alte Sicherungseinrichtung des Imperiums, nämlich eben die Eisgruft. Dabei handelt es sich um eigentlich mehr um einen Körperspeicher, in dem Klonkörper Oki Stanwers aufbewahrt werden, die im Falle seines Ablebens dazu ausersehen sind, seine Seele aufzufangen und die konstante Ausstrahlung der so genannten „Aura“ aufrechtzuerhalten (vgl. zu diesem Punkt etwa auch den Wochen-Blog 1).

Nun, in dieser Episode geht in der Beziehung einiges schief, und wiewohl Oki Stanwer wieder zu neuem Leben erwacht, bekommt er einige Probleme mit dem robotischen Bewacher der Eisgruft, dem so genannten „Ultraroboter“, der ihn dummerweise nicht akzeptieren will… fehlgeschaltete Roboter eben. In der Serie ging einiges für Oki furchtbar schief.

(Glossar der Serie „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“)

(DSf 27: TVESTHIL oder Das Blut der Matrix)

 

Tja, und zu mehr bin ich dann in diesem Monat nicht mehr gekommen. Künstlerpech. Das hatte auch etwas zu tun mit dem Reformieren meiner Beiträge zum Philosophen Willy Moog… aber dafür ist hier wirklich nicht der Platz.

Mehr über meine OSM-Aktivitäten erfahrt ihr dann Ende Juni.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Wochen-Blog 11: Glücksfunde

Posted Mai 19th, 2013 by Uwe Lammers

Liebe OSM-Freunde,

wer auch immer an so etwas wie Vorsehung, Zufall, göttliche Fügung oder dergleichen glaubt, der kennt das Gefühl, das ich am vergangenen Wochenende hatte (da ich den Blogbeitrag am 2. April schreibe, handelt es sich um das Osterwochenende), bestimmt zur Genüge: man vollführt eine Handlung und macht ganz unvermittelt eine überraschende Entdeckung, die restlos überrumpelt und die eigenen kurzfristigen Zukunftspläne unvermittelt zur Makulatur macht. Manchmal sind das schöne Entdeckungen, manchmal negative. Diejenigen, von denen ich berichten möchte und die ich am Wochenende machte, gehören zur positiven Sorte. Und wenngleich das vielleicht anfangs nicht so aussehen mag, haben sie doch mehr mit dem OSM zu tun, als man vielleicht denkt.

Am 31. März wurde ich gewissermaßen „abkommandiert“, beim Entrümpeln des Kellers meiner Eltern zu helfen. Und da ich ihre sehr eingeschränkten Kräfte kannte (sie sind Jahrgang 1934 und 1939, da kann man sich das Alter selbst ausrechnen), sagte ich selbstverständlich zu. Das war auch deshalb wichtig, weil im dortigen Keller eine Menge Dinge von mir lagern… Bücher, Schulunterlagen, alte Bilder aus dem Kunstunterricht usw. Und ich kenne meinen jüngeren Bruder Achim wirklich zur Genüge – er hätte eine Menge davon einfach weggeworfen. Im Gegensatz zu mir ist er halt kein Historiker, sondern durch und durch Pragmatiker.

Diese Ansicht bewahrheitete sich natürlich an diesem Tag mal wieder zur Gänze. Wir waren insgesamt zu fünft, wenn wir mal seinen Sprössling Julian außen vor lassen, dessen Alter noch einstellig ist. Und es war eine verdammte Menge zu tun, insbesondere in einem Raum, den wir allgemein als „Partykeller“ bezeichneten. Das ist, um eine kurze biografische Notiz einzuflechten, jener Raum, in dem ich ein paar Jahre lang gelebt habe, so Anfang der 90er Jahre. Aus jener Zeit stammen auch die Bücherregale.

Seit diesen Tagen ist dort nahezu alles nachgepackt worden und hineingestellt worden, was anderweitig keinen Platz fand. Ausrangierter Elektroschrott, Sofas, Baumaterialien, Schränke, ein Grammophon, Gartenstühle, Sesselpolster, ein Spiegelschrank… Gott allein weiß, was noch alles.

Der Spiegelschrank, jahrelang gründlich durch andere Möbelstücke verbaut und nicht zugänglich, war eigentlich kein Spiegelschrank, wie ich an diesem Tag feststellte – er war in Wahrheit eine Schatzkammer.

Mein Bruder kam als erstes heran und entdeckte etwas, was eigentlich nicht verblüffend war: dass irgendwer auch diesen Schrank vollgepackt hatte. Und er merkte sofort, wem die Materialien darin gehören mussten, nämlich mir. Er zog einen Aktenordner aus dem Schrank und fragte ungeniert: „Kann der weg?“

Ich warf einen Blick darauf und war, wie einleitend berichtet, völlig aus dem Häuschen.

„Auf gar keinen Fall!“, sagte ich unverzüglich und nahm diesen Ordner, auf dem „Inaktive Brieffreunde II“ stand, sogleich unter meine Fittiche. In der Folge kamen aus diesem Schrank noch mehrere weitere Ordner dieses Typs zum Vorschein, insgesamt fünf… und ich war wirklich happy. Jeder andere Angehörige aus meiner Familie fand das vermutlich etwas befremdend, warum ich mich so frenetisch über den Fund von so viel altem Papier freute… aber sie wussten auch nicht, was ich wusste. Ihr natürlich auch noch nicht, darum folgt jetzt eine kleine Zeitreise:

Ganz zu Beginn meiner Fandomzeit (1981) korrespondierte ich mit einer Vielzahl von Brieffreunden und war assoziiert mit einer ganzen Reihe von Clubs. Manche Personen, die heutzutage weit bekannter sind als damals, zählten zu meinen Korrespondenzpartnern. Ich nenne nur mal ein paar davon: Kurt Brand (lange verstorben), Georg Jörgens (heute sehr bekannter Risszeichner bei Perry Rhodan), Bernd Held (gleiche Ecke), Frank Festa (damals 16jähriger Horrorfan, heute Verlagsinhaber), Kai Meyer (damals einfacher Fan, heute Beststellerautor)… es gäbe da noch mehr zu nennen.

Manche dieser Brieffreunde waren in der Mitte der 80er Jahre eingeflochten in einen Lesekreis, in dem ich meine frühen OSM-Werke, zumeist noch handschriftlich, herumschickte und von ihnen regelmäßig mal mehr, mal weniger ausführliche Kommentare zurück erhielt.

Als ich 1995 nach Braunschweig umzog, stand längst fest, dass ich hier mein Briefarchiv komplettieren und aufbauen wollte. Nun hatte ich dafür auch endlich den Platz, den ich benötigte, und ein paar Jahre zuvor war ich emsig darum bemüht gewesen, alte eigene Briefe entweder im Original oder in Kopie zurückzubekommen… im Fall von Frank Festa war mir das beispielsweise geglückt. Und natürlich war ich neugierig, zu sehen, was ich damals wohl geschrieben haben mochte. Die Lektüre von 15 Jahre alten Briefen war überaus interessant… aber gerade im Fall von Frank erwies sie sich als unmöglich. Ich konnte die Briefe nicht finden.

Genau genommen fehlten, als ich meine Briefordner dann neu aufstellte und nach Jahrgängen ordnete, ganze Buchstabengruppen. Mehrere Briefordner mussten daheim noch bei den Eltern liegen, irgendwo… aber ich suchte sie, ungelogen, rund zehn Jahre lang völlig vergebens und konnte mir ihr Verschwinden nicht erklären.

Nun, am 31. März 2013 wurde ich diesbezüglich fündig, und an diesem Abend vertiefte ich mich mehrere Stunden lang in einen dieser Funde, in die Festa-Korrespondenz… wunderbare Sache aus dem Heute betrachtet. Unter anderem kristallisierte sich durch meine eigenen Briefe in diesem Ordner heraus, dass meine Vermutung völlig präzise war, was die Struktur des OSM anging: tatsächlich datiert dieses Konzept mit den 33 OSM-Ebenen in das Frühjahr 1985. Ich hatte damals sogar schon – sehr amüsant – eine Art „Zeitplan“ ausgearbeitet, wie lange mich das wohl in Anspruch nehmen würde. Natürlich ging ich von der irrigen Annahme aus, „etwa alle 2 Jahre eine Serie beenden zu können“. Nach dem damaligen Stand der Dinge hieß das, es lägen „noch rund 64 Schreibjahre vor mir“.

Ach, ich habe an dem Abend viel gekichert, glaubt mir… solche wilden Flausen spann ich damals im Alter von gerade mal 17 Jahren. Aber man kann zumindest nicht sagen, dass ich nicht „groß dachte“, ganz im Gegenteil. Eher kann man davon reden, dass ich permanent auf Gigantismus gepolt war. Eine amüsante und faszinierende Entdeckung.

Besonders begeisterte mich bei der Durchsicht des Ordners aber die Tatsache, dass ich gelegentlich durchaus schon verwendete Blätter benutzte, d. h. im Grunde genommen „Altpapier“. Diesmal allerdings handelte es sich manchmal um Unikate, die ich nie verwendet hatte – so entdeckte ich mehrere Titelblätter für Sammelbände des OSM-KONFLIKTS 15 „Oki Stanwer“, die ich niemals realisiert hatte. Die Zeichnungen für diese Sammelbände hatte ich damals angefertigt und dann einfach so zum Altpapier getan, was ich für die Briefbeantwortung einsetzte… und so gerieten diese Illustrationen an Frank Festa, blieben dort bis 1992 (da bekam ich sie zurück), und bis 2013 schlummerten sie vergessen im Spiegelschrank.

Der Himmel allein mag wissen, was in den anderen vier Ordnern noch für Überraschungen auf mich warten… allerdings weiß ich, dass sowohl Bernd Held als auch Karl Haas – zwei Brieffreunde aus dem damals noch existierenden Science Fiction Club Grey Hole und zudem Leser im OSM-Lesekreis – innerhalb mehrerer Jahre verschiedene OSM-Serien recht weit zu lesen bekamen und z. T. dafür auch Illustrationen anfertigten. Auf die Lektüre ihrer OSM-Kommentare freue ich mich jetzt schon. Beizeiten bekommt ihr davon sicherlich ein paar Zitate geboten… aber das wird noch ein ganzes Weilchen dauern.

Was also das „alte Papier“ angeht, so war es für mich mit Gold kaum aufzuwiegen. Aber dazu muss man wahrscheinlich erstens Historiker sein (wie ich) und zum zweiten ein Literat, der schon seit Jahren vergebens nach genau diesen Unterlagen gesucht hat.

Das Wochenende war jedenfalls gerettet, keine Frage. Da konnte selbst die Entdeckung von dreißig verschimmelten Büchern in einem weiteren Schrank keinen argen Schaden mehr anrichten.

Glück muss der Mensch halt haben…

In diesem Sinne: Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des Oki Stanwer Mythos und meiner E-Books im Allgemeinen,

so kann das kommen, wenn man mal viel um die Ohren hat und zwar nicht nur ich selbst, sondern auch andere Freunde, auf deren Mithilfe ich angewiesen bin, wenn es um das unumgängliche Zubehör geht, ohne das E-Books nun einmal nicht funktionieren… gemeint ist die Werbung. Üblicherweise aktiviere ich selbst ein paar Freunde, die dann ihrerseits ihre Kontakte mit aktivieren. Das hilft in allen Fällen bei der breiteren Bekanntmachung meiner E-Books und insbesondere bei der Bekanntmachung der Gratisdownloadtage. Auf diese Weise kommen normal deutlich mehr als 700 Downloads je E-Book zusammen.

Tja, so läuft das normalerweise.

Diesmal hat die Werberoutine aber leider etwas geklemmt (nein, keinerlei Vorwürfe! Die Welt besteht ja auch noch aus anderen Dingen als aus meinen E-Books, das weiß ich doch!). Tatsache ist halt, dass so der Endstand des vierten E-Books „Vhentars Schicksal“ (TI 3) lediglich auf 662 Downloads gekommen ist. Das ist der Wermutstropfen… doch nehme ich ihn in diesem Fall einfach in Kauf, weil ich ja weiß, dass am kommenden Wochenende der Garching-Con 2013 stattfindet. Und ich bin recht zuversichtlich, dann noch ein paar mehr Interessenten auf meine Homepage und zu meinen E-Books zu locken.

Außerdem führte ich gestern Abend ein angenehmes, zweistündiges Gespräch mit jemandem, der sich mit Stil und Textstrukturen gut auskennt, und ich denke, von diesem Kontakt werde ich ebenso wie meine E-Books – und damit natürlich auch ihr – mittelfristig sehr profitieren können. Dass ich derzeit nicht wirklich der „begnadete Stilist“ bin, weiß wirklich keiner besser als ich. Die Geschichten werden überwiegend durch die Handlungsideen getragen… aber ich bin flexibel genug und lernfähig, um das nicht als unabänderliches Diktum zu verstehen. In absehbarer Zeit dürften die E-Book-Texte darum noch ein wenig packender und noch besser lesbar werden.

Was das Gesamtergebnis meiner E-Books inzwischen angeht – deutlich über 3300 Gesamtdownloads – , so bin ich damit nicht unzufrieden. Mehr geht immer, klar, und das strebe ich auch an. Da baue ich ganz auf eure Neugierde. Und die nächsten Ziele dafür kann ich auch an dieser Stelle schon nennen:

Am 8. Juni 2013 erscheinen gleich zwei neue E-Books von mir:

„Im Zug“ – eine phantastische Non-OSM-Novelle

und

„In der Hölle“ – der erste Band der losen Geschichtenreihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“

Freut euch darauf, ich denke, die Lektüre wird sich sehr lohnen.

Ansonsten: Danke auch diesmal für euer breites Interesse an meinem vierten E-Book. Ich bleibe am Ball und zähle auf euch, dass ihr das ebenfalls tun mögt.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

So, da sind wir also wieder, um uns in der dritten Runde unserer Erörterungen ein wenig tiefer in die Interna des Oki Stanwer Mythos zu bewegen. Resümieren wir noch mal kurz den Endstand des vergangenen Artikels im Wochen-Blog Nr. 6: Ich war dabei, zu erläutern, wie die Anfänge des OSM aussahen. Aus den Gedankenspielen mit meinem Bruder, die Ende der 70er Jahre aufhörten, erwuchs in mir der Wunsch, die Vergangenheit mit den vielen phantastischen Einfällen nicht einfach erlöschen zu lassen. So entstand die erste OSM-Serie mit dem nahe liegenden Titel „Oki Stanwer“.

Als sie Anfang 1984 endete, hatte ich aber schon zahlreiche weitere Serien begonnen, vier an der Zahl – die KONFLIKTE 13, 14, 16 und 17 – , von denen mehrere ebenfalls in der Galaxis Milchstraße in unterschiedlichen Jahrhunderten angesiedelt waren und einen untereinander widersprüchlichen Zeitverlauf der menschlichen Geschichte widerspiegelten. Ich kam daher 1984 zu der konsequenten Auffassung, dass es sich um chronologisch aufeinander folgende Universen handeln müsse. Dies war die Geburtsstunde des frühen OSM-Konzepts.

Ich war noch diesbezüglich am Grübeln, wie wohl die genaue Abfolge sein mochte und wie sie sich intern evolutionär entwickelten. Aber das war auch eine Zeit, in der ich immer wieder neue Dinge entdeckte. Man darf bekanntlich nicht übersehen, dass ich 1984 noch in der Realschule Schüler war und gerade einmal 17 Lenze zählte.

Die nächste Entdeckung, die ich machte, war dann die des später so genannten KONFLIKTS 20: In einer fernen Galaxis namens Jullher tobte ein Krieg zwischen zwei Völkern, von denen eines pflanzlicher Natur war. Die Yooner, so ihr Volksname, standen in einem verzweifelten Abwehrkampf gegen die aggressiven Murdd und waren dabei, zu verlieren. Sie waren schon nicht mehr imstande, ihre Schiffe gescheit zu besetzen und bemannten beispielsweise die YOONERAN nur noch mit Klonsoldaten, denen Sprengsätze implantiert worden waren, die sie wirkungsvoll an der Desertion hindern sollten.

Nun, bei der YOONERAN und ihrem Kommandanten Cbalon funktionierte das nicht, schon gar nicht, als der Kommandant von einem Lichtstrahl aus den Tiefen des Kosmos getroffen und als einer der Helfer des Lichts aktiviert wurde. Die YOONERAN scherte aus dem galaktischen Krieg aus und begab sich in eine entfernte Galaxis namens Zooltahn.

Schlechte Wahl, denn Zooltahn mit dem Hundert-Sonnen-Wall war das Zentrum eines mehrere Galaxien umfassenden Reiches, das eben aus Zooltahn von der so genannten MACHT dirigiert wurde. Und Teil dieses Großreiches war auch eine unterworfene Galaxis, die man Arc nannte: die Heimat der legendären, aber längst verschwundenen Baumeister.

Die YOONERAN war Teil des KONFLIKTS geworden, und als ein grässliches Roboterwesen, „Robotkaiser“ genannt, an Bord kam, war es sowieso vorbei, denn dieses Wesen hörte auf den Namen OKI STANWER…

Shocking, dachte ich, das kann doch alles gar nicht wahr sein!

War es aber.

Und während ich also dergestalt im Jahre 1984 zwischen höchst unterschiedlichen Universen und Völkern und Galaxien hin und her balancierte, zwischen Welten, wo Oki Stanwer als Messias herbeigesehnt wurde und anderen, in denen er als Dämonenjäger mit New Scotland Yard zusammenarbeitete, entstanden auch erste blasse Einblicke in frühere Zeiten. Mit „Die Dunkle Macht“ entwickelte ich eine Geschichte, die im Kosmos des okischen Imperiums während seiner Blütezeit spielte (also im KONFLIKT 9). Und mir ging allmählich auf, dass der OSM wenigstens 30 KONFLIKTE umfassen würde.

Übrigens sollte ich hier einflechten, dass die eben genannte Geschichte die erste der bald darauf sehr viel umfangreicheren Geschichtensammlung wurde, die den Titel Aus den Annalen der Ewigkeit bekam. Wenn sich die Dinge gut entwickeln, wird vielleicht noch anno 2013 die erste Geschichte dieser Anthologie als E-Book erscheinen. Lasst euch da mal überraschen.

Weiter im Text.

Neue Wesen traten in diesen in Arbeit befindlichen Serien ins Dasein, vorher nur blass ausgearbeitet: der Orden der 17 Ritter vom Goldkristall beispielsweise. Die monströsen Matrixkoordinatoren oder der furchtbare Frontenwechsler Soffrol, ein Wesen, das mir bald noch sehr viel mehr Kopfzerbrechen bereiten sollte und das einer meiner frühen OSM-Leser unverhohlen als moralisches Monstrum bezeichnete… durchaus nicht zu Unrecht. Aber das ist durchaus nicht die einzige Seite an ihm, die zu berücksichtigen ist.

Ich traf auf TOTAMS EXEKUTIVE, den Dämonenschlächter, und ich machte die sehr beunruhigende Bekanntschaft mit den durchweg psychopathischen Dämonenwaffen, die schier unzerstörbar zu sein schienen. Außerdem gab es da in der Hierarchie TOTAMS auch noch die Dämonentore, unter denen man sich wahrlich keine architektonischen Bauteile vorstellen sollte. In KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ (OSH) ist ein Dämonentor für den Untergang der Menschheit verantwortlich.

Während ich all diese Entdeckungen machte, die mir immer stärker zeigten, dass der OSM alles andere als leichter Stoff und unkomplizierte Space Opera war, passierte noch sehr viel mehr: Ich schloss 1985 die Realschule ab und begann eine Lehre, machte erste Erfahrungen mit der Arbeitslosigkeit… und beendete KONFLIKT 13 im Dezember 1985.

1986, während ich eine Zweitausbildung als Bürokaufmann begann, vollendete ich dann außerdem den KONFLIKT 17 „Drohung aus dem All“… und dann entdeckte ich die Galaxis Arc im Rahmen von KONFLIKT 20. Hier wuchs in mir rasch der Wunsch, diese Sterneninsel etwas näher anzusehen. Der Zeitpunkt dafür war gut gewählt – zwischen 1984 und 1986 hatte ich übereifrige Gehversuche im Bereich der Heftromanschreiberei begonnen, die freilich keine druckreifen Resultate ergaben (die ersten vier solcherart geschriebenen Romane kamen vom ZAUBERKREIS-Verlag zurück, mit Recht, wie ich heute sage; damals war ich indes darüber etwas verschnupft).

Auf diese Weise hatte ich ein neues Publikationsformat entdeckt, nämlich 120 Manuskriptseiten lange Romandokumente… und ich begann sie auch jenseits der ersten vier versuchten Heftromane weiter anzuwenden, zunächst für eine Non-OSM-Serie um den SF-Raumdetektiv Mike Cole (bis in die 90er Jahre sollten hier mehr als zwanzig Romane um ihn entstehen, bis auf Band 1 „Baumsterben auf Lepsonias“, der in Etappen publiziert wurde, sind sie sämtlich unbekannt und unveröffentlicht geblieben). Dann wandte ich mich Anfang 1986 der Überarbeitung des KONFLIKTS 15 „Oki Stanwer“ zu, was nahe lag, da die Serie ja beendet war.

Und 1987 schrieb ich zudem „Odyssee in Arc“ im gleichen Format, und damit begann das Abenteuer dann wirklich. Hierzu sollte ich ein paar mehr Worte machen:

„Odyssee in Arc“ erzählt die Geschichte eines eigentlich unmöglichen Crossovers. Kurz vor dem schrecklichen Finale des KONFLIKTS 13 startet auf der Erde des Jahres 2124 der Stratofighter-Pilot Edward Norden zu einem Flug von England nach Deutschland, kommt dort aber niemals an. Stattdessen findet er sich bald darauf (wie er denkt) im Weltraum wieder, und zwar direkt im Halo der Galaxis Arc.

Hier in Arc wird er mit verwirrenden Tatsachen konfrontiert. Zum einen stellt er fest, dass Arc von einem Diktator namens Holkaxoon regiert wird, der sich auf die sadistische Kampftruppe der Draan stützt, die die Zivilbevölkerung Arcs unterdrücken. Er schließt sich daraufhin den so genannten Kristallrebellen an, einer Widerstandsorganisation der humanoiden Ghaner, und er verliebt sich in die Ghanerin Jyseewa, mit der er durch Arc flüchtet.

Romantisches Abenteuer pur, kann man dazu nur sagen… und ja, natürlich werdet ihr beizeiten diese Geschichte auch im E-Book lesen können, keine Frage. Es gibt sogar ein schönes, eigens dafür gezeichnetes Titelbild, das schon in den frühen 90er Jahren von Heidi Koch angefertigt wurde und den Geist der Geschichte sehr schön einfängt.

Ich hatte gleichwohl mit dem ersten Band der schließlich sechsteiligen Edward-Norden-Saga ein wenig Schwierigkeiten. Denn Nordens Erinnerung trügt ihn ganz massiv. Seine Heimatwelt des Jahres 2124 ist inzwischen seit mehr als 35 Milliarden Jahren vernichtet (er befindet sich nun in einem Paralleluniversum des KONFLIKTS 20). Ihn selbst dürfte es ebenfalls gar nicht mehr geben… er ist das, was man einen Matrixfehler nennt, ohne dass ihm das selbst klar ist.

Matrixfehler, lernte ich auf diese Weise und war dadurch nicht wenig verblüfft, sind eben nicht nur fehlgesteuerte  Okiroboter in KONFLIKT 15 oder ebenfalls fehlgelenkte All-Hüter in KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“, wo man sie unter der Bezeichnung LONTREKS kennt, sondern auch Lebewesen aus Fleisch und Blut, denen man beim besten Willen nicht ansieht, dass es sie eigentlich gar nicht mehr geben dürfte.

Beunruhigend? Oh ja, und noch mehr als das.

Wie üblich hatte ich mal wieder keine Gelegenheit, mich in diese Dinge zu vertiefen: das Jahr 1988 begann, und damit kam das Ende für KONFLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“. Allerdings nahte auch schon das nächste Ungemach – meine Ausbildung wurde erfolgreich abgeschlossen, und nun stand sinnbildlich das Kreiswehrersatzamt vor der Tür und wollte mich in die Armee einziehen, wozu ich Pazifist wirklich so überhaupt kein Verlangen hatte. Ich kam auch dank guter Beratung um diese Klippe des Schicksals herum und begann Anfang 1989 mit meinem Zivildienst.

Doch zuvor machte ich eine Erfahrung ganz anderer Art: Dass nämlich der Abschluss einer OSM-Ebene insbesondere dazu führt, dass ich im Rahmen des OSM neue Entdeckungen mache. Am 30. Januar 1988 schloss ich KONFLIKT 14 ab… und buchstäblich am Abend desselben Tages erwachte ein neuer KONFLIKT zum Leben, nämlich KONFLIKT 21 „Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“. Aber davon berichte ich beim nächsten Mal mehr…

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.