Liebe Freunde des OSM,

dieser Monat war ein wenig chaotisch. Und im Nachhinein ent­decke ich diverse Schreibfehler darin, die mir deutlich zeigen, dass ich nicht so ganz bei der Sache war, als ich in meinem Schreibheft meine Eintragungen machte. Das verdrießt mich ein wenig, eingestanden. Vielleicht zeigt es auch auf, dass ich alt und schusselig werde … auch wenn ich natürlich auf das Gegen­teil hoffe und es für eine vorübergehende Phase halte.

Mir geht zurzeit einfach viel im Kopf herum, zahlreiche Probleme widersetzen sich einfachen, schnellen und zufrieden stellenden Lösungen, und dass mich das ablenkt, ist vielleicht nachvoll­ziehbar. Sobald ich hier wieder etwas Ordnung hineingebracht habe, so meine optimistische Hoffnung, wird sich das alles wie­der ein wenig stabilisieren und die Fehlerquote in meinen Listen nachlassen.

Der Monat September, der uns ja noch ein paar sehr warme Tage bescherte, war ein Monat, in dem ich recht viel geschrie­ben habe. Mit knapp 900 Textseiten – worin ich wie immer aller­dings auch solche eingerechnet habe, die aktualisierte Listen­seiten betreffen – blicke ich auf ein Textvolumen zurück, das man im Grunde zufriedenstellend nennen kann. 23 Werke konn­ten vollendet werden, und eine ganze Menge mehr sind noch auf dem Weg der Vollendung. Schauen wir mal, wie viel davon auf den OSM, den Archipel oder das Erotic Empire entfallen sind oder was es an diesbezüglichen Baustellen noch so gibt:

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“)

Blogartikel 612: Work in Progress, Part 141

(Die Kolonie Saigon II – Erotic Empire-Roman)

20Neu 25: Rücksturz aus dem Silbernen Kosmos

23Neu 24: Stadt der Dämonen

Anmerkung: Auch hier gilt, wie für zahllose frühere Work in Pro­gress-Artikel – lasst euch nicht von der Reihenfolge der Episo­den irritieren. Sie werden nicht en bloc nacheinander geschrie­ben, sondern so in der Reihenfolge eingetragen, in der ich die Dateiversionen begonnen habe. Sie sind dann schon in der nu­merischen Reihenfolge vollendet worden.

23Neu 20: Die Ruinenmetropole

23Neu 21: Hort der Rätsel

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“)

23Neu 22: Zielpunkt 1991

Anmerkung: Die Jahreszahl wirkt natürlich heute ein wenig sehr anachronistisch. Aber ihr müsst bei dieser Angabe zweierlei be­rücksichtigen. Zum einen liegt der Ausgangspunkt der Ge­schichte im Jahre 2021, sodass damit eine Zeitreise um 30 Jah­re in die Vergangenheit verbunden ist. Zum anderen handelt es sich nicht um unsere Welt. 1991 ist die Schildwelt schon seit Jahrzehnten ein nukleares Chaos … ausgenommen der Mittel­meerraum, der unter GOLEMS magischem Schild liegt. Und Oki Stanwer reist hier nach Sizilien, das noch fast so idyllisch ist wie in unserer Gegenwart … nun, wenn da diese mörderischen, kannibalischen Laurins nicht wären, unheimliche, quasi unsicht­bare Bestien, mit denen er es zu tun bekommt …

23Neu 23: Attentat auf GOLEM

(OSM-Wiki)

(VvD 21: Alarmsignale)

(20Neu 28: Welt der Grabmäler)

Anmerkung: Das ist eine schaurige Geschichte. Zwei verzweifel­te Yooner werden aus Lebensgefahr gerettet – von niemand Ge­ringerem als einem Wesen, das nur aus bleichen Knochen be­steht, von dem legendären Totenkopf-Propheten TK 40112. Und er führt sie zu einem trostlosen Planeten, auf dem „sein Volk“ schlummert – Milliardenheere von Totenköpfen, die auf seinen Weckruf warten …

Wer mal das E-Book „Mein Freund, der Totenkopf“ gelesen hat, sollte sich mal ein Milliardenheer von absolut humorlosen Untoten vorstellen, das aufgeweckt werden soll, um in den Krieg zu ziehen … das steht hier nämlich direkt bevor.

(Glossar des Romans „Die Kolonie Saigon II“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“)

(23Neu 25: Der falsche Zwerg)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“)

Anmerkung: Das ist jetzt vielleicht eine Überraschung für euch. Dieses Seriendigitalisat habe ich doch schon 2020 abgeschlos­sen, falls ihr euch daran noch erinnert. Das stimmt. Aber in die­sem Monat ging ich einem unterbewussten Impuls nach und schaute, wie denn der Stand des dortigen Lexikons und Glos­sars aussah … und mein Verdruss war vermutlich unumgäng­lich.

Verdammt! Die meisten dieser Begriffe dort habe ich doch schon längst in anderen Glossaren erklärt! Warum sind diese Erklärungen hierhin noch nicht übertragen worden?“, grollte ich. Und nahm mir vor, das umgehend zu ändern.

Wisst ihr, solche Glossar- und Lexikonarbeiten können eine ver­dammte Suchtgeschichte sein. Und bei all der kleinteiligen Ar­beit daran merkt man echt nicht, wie die Zeit verstreicht. Nun, das Resultat dieser mehrtägigen Arbeiten war, dass ich letzten Endes 58 Seiten mit noch offenen Lexikonbegriffen vor mir lie­gen hatte … und bis zum Monatsende waren alle Begriffe bis auf 16 Seiten (!) komplett übertragen und erklärt. Jetzt sind nur noch die offen, die serien-endemisch sind, wie ich das mal nen­nen möchte. Dafür muss ich also die Digitalisate zu Rate zie­hen, um sie zu erklären. Aber dieser Fall allein zeigt schon – in einigen anderen Serienglossaren sieht es nicht besser aus, mer­ke ich hier an – , dass hier vieles liegengeblieben ist, was längst fertig gestellt sein könnte. Das ist auch so ein Grund, warum ich speziell im September so viel an Serienglossaren und Serienle­xika gearbeitet habe. Die rauben nun mal viel Zeit und schrei­ben sich leider nicht von selbst.

VvD 26: Schneise der Verwüstung

Anmerkung: Natürlich ist mir bewusst, dass es hier in der Serie noch einige frühere Episoden gibt, die noch nicht fertig gestellt sind. Sie betreffen aber glücklicherweise andere Schauplätze. Und ich deutete ja jüngst schon an, dass es mich nach dem Ab­fassen von Band 25 „Das Monster von Dyllawaar“ sehr reiz­te, hieran weiterzuschreiben. Und so war das einfach unum­gänglich.

Ich kann nur sagen: Die Leute in Dyllawaar tun mir von Herzen leid. Je länger das Yiviin-Wesen seiner Verwüstungsspur folgt, desto mehr beginnt blanke Panik zu regieren. Jedenfalls bei den meisten Leuten … glücklicherweise nicht bei allen.

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“)

(VvD 27: Der Verzauberungs-Faktor)

Anmerkung: Ja mei, was ist denn das? Zauberei in der VvD-Serie? Kommt man mit Wissenschaft nicht voran, ruft man die Magier? Nein, so läuft das hier absolut nicht. Die Sache mit die­sem Abschlussband der Yiviin-Trilogie sieht völlig anders aus. Während Yiviin weiterhin Raumschiffe verschlingt, Planeten­sphären verwüstet und die Verlustzahlen dramatisch ansteigen, kommt einer Person ein scheinbar abwegiger Gedanke, der zur Verfolgung einer nachgerade selbstmörderischen Lösung führt. Und obwohl ich das Ende schon gesehen habe, ist der Weg dorthin noch etwas verschleiert und unklar … also muss der Ge­danke noch nachreifen. Ich bin aber zuversichtlich, im Oktober die gesamte Handlungsführung zu sehen. Und dann bin ich ruckzuck fertig mit der Episode.

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“)

Blogartikel 583: Das Autoren-Nachlassarchiv-Projekt, Teil 11

(23Neu 26: Weltenroulette)

(23Neu 27: Fremde in Amerika)

Anmerkung: Als ich an diesen Band kam, konnte ich mit dem Schreiben wirklich nicht mehr aufhören. Wir befinden uns auf der nachmaligen Schildwelt im Jahre 1904, direkt in den Tagen, in denen ein nuklearer Weltkrieg die Menschheit beinahe voll­ständig ausrottet. Und Oki Stanwer taucht via Zeitreise bei ge­landeten Außerirdischen auf, die noch nie von ihm gehört ha­ben … auch nach über 30 Jahren immer noch eine mitreißende Geschichte.

(Glossar der Serie „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“)

(Lexikon der Serie „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“)

(23Neu 28: Der Jüngste Tag)

(23Neu 29: SARAI STANWER)

Anmerkung: Und auch das war ein Band, den ich unumgänglich als Digitalisat beginnen musste. Sehr handlungsarm, aber das spielt nur eine untergeordnete Rolle. Die Person, die hier gebo­ren wird, Oki Stanwers Tochter, von deren Ruhm die Matrix schon seit Jahrtausenden kündet, wird in dieser Serie so ziem­lich alles niederreißen, was es gibt, und mit ihrem Auftauchen bricht im OSM tatsächlich eine ganz neue Zeit an … das war mir in voller Konsequenz vor gut 30 Jahren nicht wirklich klar. Aber mit meinem heutigen Wissen ist unübersehbar, dass damit das moderne OSM-Handlungskonzept begann.

Ein Handlungskonzept, in dem der PROPHET und die TUURIN­GER zentrale Rollen spielen, die GRALSJÄGER und die „Teile der Seele“, in der die Identität der Sieben Lichtmächte gelüftet wird und die Netzuniversen entstehen und die Basis der Neutralen … ja, ja, ich bin ja schon still. Aber ihr merkt, dass mich dieser Punkt des OSM, damals kurz vor Band 700, ziemlich bewegt.

20Neu 26: Wandlerstation 436

(Vivica auf Abwegen – Archipel-Roman)

Anmerkung: Auch dieses Werk ist natürlich noch nicht fertig. Ich entdeckte am letzten Tag des Monats, dass hier noch eine Men­ge Handlungsbedarf ist und machte mich daran, etwas nachzu­formatieren. Ärgerlicherweise stehen manche Teile der schon gut 70 Seiten langen Geschichte im Präsens, andere im Imper­fekt, viele Dialoge sind nur angedeutet … und das über einen Handlungszeitraum, der mindestens fünf oder sechs Jahre um­fasst.

Da ist noch eine Menge Arbeit zu investieren, ehe aus diesem Romanfragment eine gescheite Geschichte wird. Kommt Zeit, kommt auch das, was noch alles hieran fehlt. Da muss ich ein­fach geduldig bleiben.

Damit sind wir dann am Ende dieses arbeitsreichen Monats an­gelangt. Und ich sage nur die reine Wahrheit, wenn ich betone, dass ich sicherlich sehr viel mehr fertig gestellt hätte, wenn ich nicht so ausgiebig durch die Lexikon- und Glossararbeiten klein­teilig abgelenkt gewesen wäre. Aber ich klage nicht – diese Din­ge sind zwingend erforderlich. Ich merke das besonders am 16Neu-Glossar, das inzwischen schon über 400 Seiten (!) um­fasst. Wenn ich das in naher Zukunft in das Gesamtglossar überführe, werde ich das in drei Teile aufspalten müssen, damit ich damit noch ordentlich arbeiten kann.

Worum wir uns in der nächsten Woche kümmern, werde ich hier noch nicht verraten. Lasst euch da mal überraschen.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 509: Die Rückkehr der Bestie

Posted Mai 21st, 2025 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

wenn man einen Roman von fast 500 Seiten in einem Zug aus­liest – zugegeben, ich hatte die Gelegenheit im Rahmen von zwei langen Busfahrten, nämlich hin zur Leipziger Buchmesse 2025 und zurück, außerdem eine Menge freie Zeit auf der Buch­messe selbst – , dann ist das selbst für mich eine ungewöhnli­che Sache, die mir nicht ständig widerfährt.

Und folgerichtig habe ich heute auch ein richtiges Schmankerl, das ich vorstellen darf. Auch wenn manch einer Epigonenroma­nen von Clive Cussler eher skeptisch gegenübersteht, weil sie in der Regel relativ schematisch entwickelt und niedergeschrieben werden, fällt dieser hier wie die meisten Isaac Bell-Romane durchaus aus dem Rahmen des Standard-Lesefutters heraus.

Diesmal begeben wir uns auf die Fährte eines der rätselhaftes­ten Massenmörders der Geschichte, Jack the Ripper. Und zu­gleich in gewisser Weise in den Ereignisraum der Kontrafaktik, des „Was wäre, wenn …?“

Ihr bekommt einen kleinen Vorgeschmack davon, was das be­deutet, wenn ihr mit der Lektüre hier fortfahrt:

Die Rückkehr der Bestie

(OT: The Cutthroat)

Von Clive Cussler & Justin Scott

Blanvalet 0640

480 Seiten, TB, August 2019

Übersetzt von Michael Kubiak

ISBN 978-3-7341-0640-8

Eines der größten und blutigsten Kriminalmysterien der jünge­ren Vergangenheit ist die Mordserie eines rätselhaften Unbe­kannten, der als „Jack the Ripper“ in die Geschichte einging und der im Jahre 1888 im Londoner Stadtteil Whitechapel eine gan­ze Reihe von Prostituierten auf bestialische Weise niedermetzel­te. Bis heute ist sowohl ungeklärt, wer genau diese Person war als auch das Rätsel, warum die Mordserie nach dieser Reihe grauenvoller Taten dann so jählings abriss. Wie ein mörderi­sches Phantom, das gleich einem Meteor einschlug und dann spurlos verschwand, bewegt diese schreckliche Geschichte bis heute Kriminalisten, Autoren und Leser.

Nun hat Justin Scott, Co-Autor der Isaac Bell-Romanserie von Clive Cussler, mit dem vorliegenden Band eine packende Varia­tion der Geschichte vorgelegt, bei der schon der Titel Grausiges andeutet – und ich nehme nicht zu viel vorweg, wenn ich sage, dass die Ahnungen des schon vorab schaudernden Lesers voll­auf erfüllt werden. Ich habe den Band gestern auf der Reise zur Leipziger Buchmesse 2025 zu lesen begonnen … und kam nicht mehr heraus. Als ich heimkehrte, blieben nur noch wenige Kapi­tel zum Ende des Buches übrig, die dann auch umgehend dran glauben mussten.

Doch fangen wir vorn an.

Wir schreiben das Jahr 1911, als die Dr. Jekyll and Mr. Hyde Company, geleitet von den Schauspielern Jackson Barrett und John Buchanan, sich anschickt, eine Neuadaption des Roman­stoffes von Robert Louis Stevenson in Amerika auf die Bühne zu bringen. Dafür brauchen sie die Genehmigung des vormaligen Inhabers der Rechte, eines herrischen Mannes namens Medick, der diese Theaterversion in den späten 80er Jahren des 19. Jahrhunderts in London realisierte. Damals wurde sie wegen der Bluttaten des Jack the Ripper eingestellt, weil die Besucherzah­len begreiflicherweise einbrachen (immerhin wird in dem Stück regelmäßig eine Frau ermordet!).

Ein weiteres Hindernis ist, dass Isabella Cook, die geliebte Broadway-Schauspielerin, von Barrett und Buchanan als Verkör­perung der Gabriella Utterson in dem Stück benötigt wird. De­ren Ehemann Rufus S. Oppenheim wird diesem Engagement aber nicht zustimmen. Es sieht also so aus, als sei der Plan der beiden Schauspieler von vornherein eine Totgeburt … aber da stürzt Medick auf rätselhafte Weise in den Tod. Und wenig spä­ter explodiert die Yacht Oppenheims, und Isabellas Engagement steht nun nichts mehr im Weg.

Das alles passiert gewissermaßen „unter dem Radar“.

Die eigentliche Geschichte beginnt mit der Suche des verzwei­felten William Lathrop Pape, der seine 18jährige Tochter Anna sucht – die theaterverliebte junge Frau möchte in New York un­ter dem Künstlernamen Anna Waterbury Karriere machen. Sie hofft dabei, entweder bei dem Stück „Alias Jimmy Valentine“ un­terzukommen oder aber bei „Jekyll & Hyde“, das unter der Lei­tung des Inspizienten Henry Booker Young und dem Glanz von Isabella Cook zunehmend Furore macht.

Pape wendet sich an Isaac Bell von der Van Dorn-Agency, stößt hier aber auf kühle Zurückhaltung: Nach vermissten Personen zu suchen, sei eigentlich ein Fall für die Polizei … aber er lässt sich überreden und fahndet nach ihr. Umso größer ist sein Ent­setzen, als die angehende Schauspielerin bestialisch ermordet aufgefunden wird. Von da an ist es etwas Persönliches, den Mör­der zu finden. Und damit beginnt für Isaac Bell ein Alptraum, der immer grässlicher wird.

Denn während die beiden Schauspieltruppen von „Alias Jimmy Valentine“ und „Jekyll & Hyde“ eine landesweite Tournee begin­nen, werden in den nächsten Wochen in anderen Städten weite­re junge Frauen vermisst und wenig später ermordet aufgefun­den. Ganz offensichtlich handelt es sich bei dem Mörder der jun­gen Anna um einen Serienkiller, der sich landesweit bewegt. Damit sind städtische Polizeibehörden klar überfragt, weil sie außerstande sind, landesweite Verbindungen zwischen diesen Fällen herzustellen. Und es scheint irgendeinen Zusammenhang mit den Tourneen zu geben.

Gegen den Widerstand seines Chefs, der diese Angelegenheit dennoch lieber den Polizeibehörden überlassen möchte, ermit­telt Bell verbissen weiter und gründet eine Sondereinheit … und je tiefer er sich in diesen Fall vergräbt, je mehr junge Frauen ab­geschlachtet werden, desto deutlicher kommt zutage, dass die­se Mordserie eine schreckliche Vorgeschichte hat. Und ein furchtbarer Verdacht keimt in Bell, als erste Mordfälle bis ins Jahr 1891 zurückverfolgt werden können: Kann es sein, dass das Monster von Whitechapel 1888 nicht – wie Scotland Yard beharr­lich behauptet – Selbstmord begangen hat, sondern vielmehr nur den Schauplatz seiner Taten wechselte, in die USA? Und dass der Killer seit mehr als 20 Jahren unentdeckt mordet?

Doch falls das stimmt … wie findet man ein Phantom, das sich seit Jahrzehnten mörderisch den Nachstellungen der Gesetzes­hüter entzogen hat und offensichtlich das perfekte Verbrechen plant? Die Jagd nach dem Serienkiller entwickelt sich zu einem blutrünstigen Alptraum … und es wird noch schlimmer, als der Täter merkt, dass man ihm auf der Spur ist …

Zu behaupten, der Roman sei spannend, ist wohl die krasseste Untertreibung, die man begehen kann. Ich gebe zu, sechs Sei­ten Personenliste schüchtern anfangs schon etwas ein, und der Anfang gestaltet sich ein wenig anstrengend, weil man erst mal mit den Personen warm werden muss … aber das gibt sich nach spätestens zwanzig Seiten. Und von da an steckt man in einer rasanten Achterbahnfahrt des Grauens fest, die immer stärker zu einer spannenden Spurensuche wird. Darin beweist Justin Scott, dass er seine Literatur zu Jack the Ripper gut verinner­licht hat.

Verkompliziert werden dann die Recherchen in England durch die Tatsache, dass Isaac Bell hier (wie gesagt: wir schreiben das Jahr 1911, der Erste Weltkrieg steht direkt vor der Tür!) jählings in Spionageverdacht gerät und ergänzende Probleme bekommt. Ganz zu schweigen davon, dass ihn Scotland Yard ständig abzu­wimmeln versucht. Der Ripper-Fall sei schließlich abgeschlos­sen, nicht wahr? Dass das Mordphantom immer noch existiert und mit dem Morden nie aufgehört hat, passt verständlicherwei­se nicht ins Konzept.

Die Hintergrundgeschichte dieses Romans ist vermutlich deswe­gen so beunruhigend, weil sie auf bestürzende Weise durchaus plausibel klingt und man sie nicht ad hoc widerlegen kann – Jack the Ripper ist nach seinen Bluttaten in Whitechapel nun einmal spurlos verschwunden. Natürlich kann er sich umgebracht ha­ben. Sicher kann er eines natürlichen Todes oder aufgrund eines Unfalls gestorben oder von aufgebrachten Bürgern des Stadt-teils gelyncht worden sein, die ihn wegen seiner Taten ausfindig machten.

Aber ebenso denkbar ist es, dass er in andere Länder auswan­derte … und hier mit seinen Taten einfach weitermachte. Wenn man – wie im Roman plausibel dargestellt wird – berücksichtigt, wie unterentwickelt die kriminalistischen Untersuchungsmetho­den damals waren, wie korrupt und eindimensional die Verfol­gungsbehörden parzelliert waren, dann gewinnt die Vermutung, dass weitere Morde dieser Art nicht passend zugeordnet wur­den, immer mehr an Plausibilität.

Isaac Bell und seine Ermittler stoßen denn auch tatsächlich als­bald auf zahlreiche Todesfälle, die nach 1889 „in Ripper-Manier“ sowohl in England als auch in Amerika begangen wurden. Viele Frauenleichen wurden nicht, nur in Teilen oder erst Jahre später entdeckt, und der im Roman mehrfach ventilierte Wunsch des Mörders, das perfekte Verbrechen zu begehen (mithin ohne Ent­deckung des Leichnams), ist leider nur zu plausibel. Es ist bis heute ein Wunschtraum zahlloser Mörder.

Ist es also so gewesen, wie Justin Scott hier imaginiert? Kann man nicht sagen. Aber es ist allemal eine packende Fortsetzung des Jack the Ripper-Stoffes, der zumindest den Anschein der Plausibilität besitzt und der allein deshalb schon für reichlich schaurigen Grusel sorgt.

Definitiv klare Leseempfehlung von mir – mit dem Ratschlag, den Roman besser nicht an einem Abend zu beginnen, wenn man danach noch schlafen will!

© 2025 by Uwe Lammers

Ja, Freunde, das war wirklich heftig, und ich versichere euch, der vollständige Roman geht noch mehr an die Nieren … aber es lohnt sich unbedingt.

In der kommenden Woche wird es dann wieder, wir befinden uns ja in einem abwechslungsreichen Kontrastprogramm, in dem Realkontinuum der Geschichte wieder, und ich stelle euch ein Buch vor, in dem es definitiv auch um Mord und Totschlag geht, aber auf ganz andere Weise.

Lasst euch mal überraschen, was ich damit wohl meine.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Blogartikel 615: Close Up: Der OSM im Detail – Teil 64

Posted Mai 18th, 2025 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

alles fokussiert sich in den letzten fünf Bänden des KONFLIKTS 16 des OSM, also der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“, die ich im Sommer 1998 abschloss, auf den Ringplane­ten RANTALON. Er war von den Baumeistern einst als Kampf­platz für die finale Auseinandersetzung zwischen den Streitkräf­ten des Lichts unter Oki Stanwer und den Schergen der Macht des Bösen, TOTAM, konfiguriert.

Doch hier geht alles chaotisch durcheinander, von klaren Frontlinien kann keine Rede mehr sein. Die Ringwelt RANTALON der Gegenwart im Juli 3938 irdischer Zeitrechnung ist nichts weni­ger als ein gigantisches Gefängnis, und zwar für alle, die sich darauf befinden.

Oki Stanwer hat es mit den schrecklich dezimierten letzten Ga­laxisrebellen dorthin geschafft, dank des GRALSJÄGERS TAASIK-889, aber ebenso die Dämonenwaffe GOLEM und zahlreiche ih­rer Diener und Gefährten. Soldaten der LIGA sind ebenfalls nach RANTALON gelangt und das Wesen TOTAM, der Dämonen­schlächter und Totenköpfe.

Und dann gibt es noch die Erschaffer der Zeitgezeiten, die ne­gativen GRALSJÄGER des SYNDIKAT, die jahrzehntelang Herren der Baumeisterwelt waren. Zusammen mit 80.000 Söldnern wa­ren sie dabei, die Ringwelt zu plündern … aber mit einem Mal haben sie massiven Gegenwind bekommen.

Die so genannte ENTITÄT arbeitet ihnen entgegen, und sie über­nimmt sowohl die Zeitgezeiten-Generatoren wie die meisten Funktionen von RANTALONS Internabwehr.

Allein Oki Stanwer und seine Gefährten sind ein wenig genauer im Bilde, was hier geschieht – denn dank TAASIKS wagemuti­gem Plan, zeitgestrandete Galaktiker aus der RANTALON-Ver­gangenheit in die Gegenwart zur Hochlandzentrale zu evakuie­ren, hat die so genannten Lebenshelfer mitgebracht. Und diese Mikromaschinen sind Teile der ENTITÄT, die gegen die SYNDI­KATS-GRALSJÄGER arbeitet. Das wichtigste Element in diesem Plan ist die Dezentralisierungs-Direktive, die auch schon den „Kristallpalast“ und augenscheinlich auch TAARNA betroffen hat, nach dem der LEUCHTENDE vergebens suchte.

Und die Hiobsbotschaften reißen leider nicht ab …

Episode 121: Die Dezentralisierungs-Direktive

(1998, digitalisiert 2024)

RANTALON, 15. Juli 3938: Die SYNDIKATS-GRALSJÄGER verlieren unablässig Kämpfer auf rätselhafte Weise. Inzwischen sind von den ursprünglich 80.000 Kämpfern nur noch gut siebentausend vorhanden. Binnen von 10 Minuten gehen im Schnitt weitere 25 Kämpfer verloren.

Sie analysieren die Lage und begreifen, dass ihre Aktion mit den Parabel-Tempometern (vgl. Bd. 103), mit der sie die Zeitschiffe des Baumeisters in die Vergangenheit schleuderten, offenbar auch eine Wesenheit der fernen Zukunft erfasst hat. Mehr als 8000 Jahre vor der Gegenwart gaben sie damit der ENTITÄT die Möglichkeit, konkurrenzlos RANTALONS Biosphäre zu kontami­nieren. Solche desaströsen Ereignisse wie das „Lebenshelfer-In­ferno“ (vgl. Bd. 112) sind also jederzeit möglich. Flucht ist aus­geschlossen, da die Kontrolle über die Zeitgezeiten verloren ge­gangen ist.

Die SYNDIKATS-GRALSJÄGER beschließen, in die Offensive ge­gen die ENTITÄT zu gehen und hoffen, dass die Zeit dafür noch reicht.

Hochlandzentrale, 18. Juli 3938: Während Oki Stanwer noch die traumatisierte Maria Sandriacochi tröstet, die über ihre Traum­verbindung den Untergang der Shansing-80-Domäne und der Temponauten unter Tarlan von Jareen mitbekommen hat, ereig­net sich nahe dem „Kristallpalast“ eine heftige Explosion – in dem Krater findet Sketahr den schwer verletzten GRALSJÄGER TAASIK-889.

Als Oki und sein Sohn Marconius davon erfahren, ist Marc erfüllt von Groll und Misstrauen. Begreiflicherweise, denn er traut dem GRALSJÄGER endgültig nicht mehr über den Weg und macht ihn für Tarlans Tod direkt verantwortlich.

TAASIK liegt im Sterben, aber er hat noch Informationen für Oki Stanwer: Er ist bei seiner Flucht aus dem Zeitgefängnis, in das ihn die ENTITÄT gesperrt hatte, mit etwas zusammengeprallt, das aus der Zukunft nach RANTALON unterwegs war – ein weite­rer GRALSJÄGER, der auf diese Weise den Tod fand. Und dieser GRALSJÄGER nannte sich ASAAI.

Oki Stanwer läuft es kalt den Rücken herunter, weil er ASAAI zwar nicht schätzte, aber seine Kampfkraft und Fähigkeiten im GRALSREICH und im Fragilraum hinreichend kennen gelernt hat.

Kleines erfährt durch weitere Befragungen, dass die ENTITÄT, die auch für die Vernichtung der Shansing-80-Domäne verant­wortlich war und damit auch für Tarlans Tod, die Dezentralisie­rungs-Direktive in Gang gesetzt hat. TAARNA befindet sich indes noch an Ort und Stelle – tief unter dem Kristallpalast, aber der Zugang dorthin sei dezentralisiert worden.

Oki beschließt, mit dem LEUCHTENDEN zu reden.

Maria hat derweil wieder eine Traumvision der nahen Zukunft, in der sie sieht, wie die anderen Helfer des Lichts von der ENTITÄT in eine Falle gelockt werden … als sie aus dem Schlummer auf­schreckt, möchte sie umgehend Oki und Kleines warnen. Aber eine zeitgerettete Galaktikerin betäubt sie kurzerhand. Die EN­TITÄT übernimmt nun zunehmend das Kommando über die Zeit­geretteten. Die Gefahr innerhalb der Hochlandzentrale wird akut, und Oki Stanwer hat noch keine Ahnung davon.

In den Regenbogenwolken über RANTALON sind gleichzeitig zwei bizarre Flugdrachen unterwegs in ihre Richtung – Wesen, die nur jetzt die Gestalt von Drachen angenommen haben: Das Wesen TOTAM und der Dämonenschlächter. Und sie kommen rasch näher …

 

Episode 122: Hinterhalt für die Helfer des Lichts

(1998, digitalisiert 2024)

ENTITÄT, 18. Juli 3938: Die ENTITÄT fährt gnadenlos damit fort, „Prozessoren“ zu sammeln. Zehntausende von Kombattanten sind bereits in die Hyperdimension der ENTITÄT gesogen wor­den, inklusive Soffrol, und je stärker sie vernetzt werden, desto mehr wächst auch die Kraft der ENTITÄT.

Sie absorbiert das „Zukunftsspektrum“, also Maria Sandriacochi durch Injektion von Lebenshelfern, wodurch die Lagoonerin die Fronten wechselt und als Agentin der ENTITÄT aktiv wird. Ihre Vorwarnung vor den nächsten Aktionen der ENTITÄT wird so un­möglich gemacht.

SYNDIKATS-GRALSJÄGER: Die GRALSJÄGER erkennen in den Tie­fen von RANTALON immer deutlicher, dass ihre Plünderungsstra­tegie gescheitert ist. Alle relevanten Bereiche der Ringwelt sind dezentralisiert und unzugänglich gemacht worden. Der GRALS­JÄGER Bo-660 hat einen hypothetischen Plan entwickelt, wie man dem Schwund der eigenen Soldaten entgegenwirken kann – ein hyperdimensionales Geschoss soll sich direkt auf den Weg ins Nervenzentrum der ENTITÄT machen und sie ausschalten … aber niemand weiß, ob das noch rechtzeitig gelingt.

Hochlandzentrale, gleichzeitig: Oki Stanwer erfährt, was TAAR­NA wirklich ist – eine Möglichkeit, direkt mit den Sieben Licht­mächten Kontakt aufzunehmen und Interventionstruppen nach RANTALON zu holen. Dies könnte die Möglichkeit sein, das Blatt des Kampfes doch noch zu wenden. Der LEUCHTENDE wird aus dem Gefängnis entlassen unter der Maßgabe, dass er nicht der erste sein wird, der TAARNA betritt – es besteht akute Fluchtge­fahr!

Als sie bei dem Krater und dem sterbenden GRALSJÄGER TAA­SIK-889 ankommen, ist das sterbende Wesen umgeben von Zeitgeretteten. Die Lebenshelfer-Träger geben nun Informatio­nen preis, die TAASIK niemals offenbart hätte.

Zum einen enthüllen sie die Natur der ursprünglichen Feinde auf RANTALON, jener Wesen, die die Zeitgezeiten errichtet ha­ben – ebenfalls GRALSJÄGER, aber abtrünnige, gegen die die Galaktiker im Grunde keine Chance haben … es sei denn, sie vertrauen auf die Lebenshelfer, die auf ihrer Seite stünden. Sie gehen sogar noch weiter und gestatten den Direktzugang zu TAARNA … allerdings dürfen nur zwei Helfer des Lichts daran teilnehmen. Und nur Wesen mit hohem Primärenergiepotenzial – wie die Helfer, Oki Stanwer oder der LEUCHTENDE – können TAARNA überhaupt betreten. Für die Lebenshelfer ist dieser Ort unerreichbar.

Da Oki Maria – von der er noch annimmt, sie sei auf ihrer Seite – als „Frühwarnsystem“ an der Oberfläche behalten möchte, Ek­kon freundlich die Offerte ablehnt und der LEUCHTENDE nicht teilnehmen darf, fällt die Rolle der Expeditionsteilnehmer nach TAARNA Sketahr und Klivies Kleines zu. Dan Smythe von der LI­BERATOR-Crew ist der Dritte im Bunde.

Im Erdgeschoss des „Kristallpalastes“ wird ein Schacht freige­legt, in den man sich abseilen kann. Der Zugang zu TAARNA liegt in 85 Metern Tiefe … doch als die drei Gefährten abgeseilt werden, greift die ENTITÄT zu und macht sie alle zu Prozessoren.

Oki Stanwer teleportiert zum Wall um die Hochlandzentrale, zu seinem Sohn Marconius, und verbittert erklärt er, dass die Le­benshelfer nun ganz offensichtlich ihre Feinde sind. Und damit befinden sie sich völlig überraschend in einem desaströsen Be­lagerungszustand nach innen wie nach außen.

LIGA-Streitkräfte: Parallel zu diesen Ereignissen haben auch die hochintelligenten Lokes, die von Soffrols Streitkräften auf RAN­TALON gestrandet – und vom Schwund durch die Sammelaktio­nen der ENTITÄT ebenfalls betroffen sind – einen Plan ersonnen, in die Hyperdimension der ENTITÄT vorzustoßen. Sie schicken einen Trupp Weeler-Raumsoldaten durch ein Dimensionsportal und hoffen, dass auf diese Weise die Verschwundenen, inklusive Soffrol, zurückgeholt werden können.

Der Matrixat Neunzehn denkt grimmig am Schluss der Episode: ‚Macht diese Kerle fertig! Bringt sie um!‘

Das ist ein lebensgefährlicher Wunsch, aber das kann er nicht begreifen …

Episode 123: Die Belagerten

(1998, digitalisiert 2024)

Hochlandzentrale, 18. Juli 3938: Ekkon, der LEUCHTENDE und Oki Stanwer werden zusammen mit einigen Galaktikern über­rumpelt, als Klivies Kleines, Dan Smythe und der Alli Sketahr nach TAARNA „abgefiert“ werden … und jählings verschwinden.

Während Oki sich in Sicherheit teleportiert (vgl. Bd. 122), wer­den die Zurückgebliebenen mit der mörderischen Kraft der schier unverletzlichen Macht der Lebenshelfer-Träger konfron­tiert. Sie sind ab sofort Gefangene der ENTITÄT.

Hyperdimension der ENTITÄT: Der Weeler-Stoßtrupp der LIGA er­reicht das fremdartige Kontinuum, in dem sich die ENTITÄT aus­dehnt. Auf den ersten Blick wirkt es wie freier Weltraum, dessen Naturkonstanten aber völlig verwirrend sind – es ist nicht ge­normter Raum, wo die normalen Naturgesetze aufgehoben sind. Hier finden sie ein glitzerndes Netz aus Kristallkokons, in denen unzählige verschiedene Intelligenzwesen eingehüllt sind – noch lebend, aber augenscheinlich unfähig, sich zu rühren. Sie nä­hern sich dem rätselhaften Gebilde.

Hochlandzentrale, Wallanlage: Oki Stanwer, Marconius und die kleine Schar von noch in Sicherheit gebrachten Galaxisrebellen bekommen Besuch von Abgesandten der Lebenshelfer – Maria Sandriacochi, der Otanier Paulus von Thimonos und der Arzt Henry Reel. Ihre silbrigen Augen weisen sie alle als Lebenshel­fer-Träger und damit nominelle Feinde aus.

Während eines wütenden Gesprächs zwischen Oki Stanwer und Maria beginnen die Lebenshelfer-Träger auf einmal zu taumeln – und aktionistische Rebellen erschießen Henry Reel und den Ota­nier. Oki Stanwer betäubt Maria Sandriacochi.

Dass sie verstehen, was geschieht, kann man nicht behaupten.

Und dann explodiert ein Teil des „Kristallpalasts“ unvermittelt, und ein lautstarker Funkspruch von dort wird aufgefangen: Soffrol, der Herr der Neuen LIGA ist wieder aufgetaucht, und er ruft seine Streitkräfte zur Hochlandzentrale!

Allen Rebellen um Oki und Marc ist jählings klar, dass nun die Hölle ausbrechen wird! Aber warum ist das geschehen?

Hyperdimension: Der Grund liegt in einem fatalen Fehler, den die Weeler in der Dimension der ENTITÄT begangen haben. Bei dem Versuch, mit ihren Schusswaffen die rasende Driftge­schwindigkeit zu verringern, hat ein Schuss eine der „Waben“ des Prozessor-Netzes getroffen, die sofort explodiert ist … und der Prozess setzt sich katalytisch fort!

Sie können quasi in letzter Sekunde noch Soffrol finden und durch die Kappung der Verbindung der Nachbar-Waben verhin­dern, dass sein Gefängnis ebenfalls explodiert. Dadurch kommt der Rächer von Breeth-Fgahn wieder zu sich und schaltet seinen primärenergetischen Lichtschirm ein … was durch eine Wechsel­wirkung dazu führt, dass er direkt auf RANTALON herausge­schleudert wird, und zwar genau dort, wo die ENTITÄT derzeit am stärksten massiert ist.

In der Hochlandzentrale.

Dämonenwaffen-Versammlung, RANTALON: Auch die Dämonen­waffen empfangen natürlich den Funkspruch Soffrols, und GO­LEM rast vor hysterischem Hass. Er entscheidet sich dafür, dass sie einen Dämonenwaffen-Kreis bilden sollen und direkt ans Ziel transmittieren.

Die ENTITÄT ist zu stark abgelenkt, um das zu verhindern.

SYNDIKATS-GRALSJÄGER: Der Plan von Bo-660 wird umgesetzt. Am Ende dieser Episode macht sich das Hypergeschoss auf den Weg in die Dimension der ENTITÄT.

Die Lage spitzt sich erkennbar dramatisch zu …

Episode 124: Opfer des Lichts

(1998, digitalisiert 2024)

Das Wesen TOTAM: Das BUCH informiert das Wesen TOTAM, während dieses mit der EXEKUTIVE in Drachengestalt durch das Transportsystem RANTALONS reist, vom Untergang des Prozes­sorennetzes der ENTITÄT, von dem es gerade Kenntnis erhalten hat. Es kann sich dessen Natur zwar nicht erklären, aber es ist offensichtlich, dass Soffrol von dort nach RANTALON zurückge­kehrt ist. Außerdem misst das BUCH eine magische Ringtrans­mission an – an den Standort Soffrols. Acht Dämonenwaffen sind gleich bei der Hochlandzentrale.

Die EXEKUTIVE wird angewiesen, sich um die Dämonenwaffen zu kümmern. TOTAM selbst wird sich Soffrol und Oki Stanwer vornehmen. Es gilt immerhin, den KONFLIKT zu gewinnen …

Kristallpalast, zeitgleich: Der LEUCHTENDE sieht, wie die Le­benshelfer-Träger rings um sie taumeln und sichtbar an Kraft verlieren. Er reagiert brachial und zermalmt sie mit seiner schie­ren Körpermasse, was Ekkon fast in einen hysterischen Nerven­zusammenbruch treibt. Danach befiehlt der Matrixkoordinator, dass sie sich beide nun nach TAARNA aufmachen sollen, wäh­rend die Lebenshelfer abgelenkt oder geschwächt sind.

Hochlandtal, Ankunft der Dämonenwaffen: GOLEM, der sich Oki Stanwer als persönliches Opfer auserkoren hat, verteilt seine Gefährten und überträgt ihnen Zerstörungsaufgaben. Zunächst macht er sich mit der Dämonenwaffe Kiquaa auf den Weg zum „Kristallpalast“.

Hyperdimension: Klivies Kleines ist in das Prozessorennetzwerk der ENTITÄT eingesponnen, und hier hat er einen quasi-telepa­thischen Kontakt mit der ENTITÄT selbst, die sich weniger feind­selig geriert als vielmehr äußerst neugierig zu sein scheint. Doch ehe der Dialog allzu weit gedeihen kann, erreicht der Zer­störungshorizont, den die Weeler aktiviert haben, Klivies Kleines und bringt ihn, Sketahr und Dan Smythe um.

Hochlandzentrale: Die Dämonenwaffen müssen konsterniert feststellen, dass selbst Bäume und Felswände unerwartet gegen sie mobil machen – die ENTITÄT versucht mit letzter Kraft und unter Aufbietung aller Energien, Gefahren von Oki Stanwer fern­zuhalten. Auf diese Weise sterben die Dämonenwaffen Seth und BICCUNOR (vgl. dazu Bd. 48 der Serie), ehe sie verstehen, was sie vernichtet.

Helfer-Schock: Oki Stanwer und Maria Sandriacochi werden bei Kleines’ und Sketahrs Tod von furchtbaren Schmerzen wegen der Helfer-Kopplung gequält. Maria, die ja sowohl Helferin des Lichts ist – die letzte nun – und zugleich Teil der ENTITÄT, kann ihm auf quasi-telepathische Weise erklären, dass ihre hyperdi­mensionale Heimstatt attackiert wurde und dieser Vorfall nicht vorhergesehen worden ist.

Gleich darauf beginnt der Dämonenwaffen-Angriff … und die massive Abwehr durch die Lebenshelfer, die die Vernichtungs­energien aus dem Transitsystem der „Regenbogenwolken“ als Zerstörungsblitze einsetzen, um Oki Stanwer zu schützen. Das Hochlandtal wird zur Hölle.

Oki ist der Ansicht, dass sie sich unbedingt zum „Kristallpalast“ durchschlagen müssen … doch den Gedanken hat er gerade er­wogen, als dort ein glühender Totenschädel auftaucht: Die Dä­monenwaffe GOLEM!

TAARNA: Der LEUCHTENDE und Ekkon erreichen TAARNA, einen gigantischen senkrechten Kristallzylinder, den der LEUCHTENDE dank seiner Primärenergieaufladung öffnen kann (damit erweist sich das TAARNA, das Soffrol für sein Ziel hielt – vgl. Bd. 120 – als Falsifikat, das die ENTITÄT als Köder geschaffen hatte). Sie betreten TAARNA und versiegeln es umgehend wieder hinter sich. Der Primärenergieschock betäubt Ekkon.

Der Matrixkoordinator nimmt Direktkontakt mit den Lichtmäch­ten auf, berichtet den Stand der Dinge und fordert ultimativ Entsatztruppen an, CROMO-Kontingente.

Doch die Lichtmächte erteilen ihm einen anderen Befehl: Er soll TAARNA als Fluchttransmitter verwenden! Und zwar lediglich für sechs Personen – für sich selbst, Ekkon, Oki Stanwer und die vermeintlich noch lebenden Helfer des Lichts. Alle anderen sind zu ignorieren und zurückzulassen!

Der LEUCHTENDE ist völlig erschüttert und hadert mit dem Schicksal, ehe er sich schließlich aussichtslos dem Befehl unter­ordnet. Er schickt Ekkon über den Transmitter weg, rüstet sich neu aus und verlässt dann TAARNA, um den Auftrag auszufüh­ren, der für alle Galaktiker das klare Todesurteil bedeuten wird.

Doch als er TAARNA gerade verlassen hat, stürzt sich eine noch größere Gestalt auf ihn und reißt ihn in den Abgrund direkt ne­ben TAARNA.

Soffrol hat sein Ziel gefunden und das einzige Hindernis auf sei­nem Weg aus diesem Universum heraus – den LEUCHTENDEN …!!

Episode 125/E: Opfergang

(1998, digitalisiert 2024)

Hochlandzentrale, 18. Juli 3938: Dies ist der Tag der Entschei­dung. Der letzte Waffengang hat begonnen. Die Dämonenwaf­fen von TOTAM haben die Hochlandzentrale erreicht und be­kämpfen die letzten Galaxisrebellen. Die ENTITÄT ist zwar ge­schwächt, aber sie versucht nun, ihr Hauptziel zu verteidigen – Oki Stanwer zu retten, den so genannten GRAL 1. Soffrol, der in dem „Kristallpalast“ materialisiert ist, findet den Einstieg zu TAARNA und beeilt sich, in die Tiefe zu gelangen, wo er auf den LEUCHTENDEN stößt, der TAARNA gerade verlassen hat (vgl. Bd. 124). Aber der LEUCHTENDE verriegelt TAARNA mit einem verbalen Kommando und stößt dann Soffrol von sich … und des­sen Antigrav funktioniert in der Nähe von TAARNA nicht. So stürzt er in einen wenigstens zwanzig Kilometer tiefen Abgrund hinab. Der Matrixkoordinator wünscht ihm grimmig den Tod.

Als der LEUCHTENDE aufsteigt, trifft er im „Kristallpalast“ auf GOLEM…

LIGA-Zentrum: Der Lokes-Lord Sha merkt, dass am Plan des Weeler-Stoßtrupps etwas schief gegangen sein muss. Niemand hat sich zurückgemeldet, und das wird auch nicht mehr gesche­hen. Derweil hat die ENTITÄT den Ausgangspunkt des Dimensi­onsportals ausfindig gemacht und setzt die Energiekraft der „Regenbogenwolken“ ein, um die LIGA-Schiffe gnadenlos auszu­löschen. An dem angerichteten Schaden beim Prozessor-Netz­werk ist aber nichts mehr zu ändern. Die ENTITÄT ist stark ge­schwächt.

Hochlandzentrale: Das Tal, in dem sich die Galaxisrebellen ein­gerichtet haben, ist zur Hölle geworden. Die entfesselten Natur­gewalten, die durch die hochenergetischen Kampfstrahlen aus dem Transportsystem entfacht wurden, haben sturmartiges Kli­ma geschaffen. Beben durchlaufen das Tal. ERKUNDER und Suk­kulentenbäume stürzen um. Teile des Bodens werden zu Treib­sand und verschlingen Rebellen.

Und immer mehr Dämonenwaffen sterben – nicht nur durch die ENTITÄT, sondern auch durch den Dämonenschlächter.

Die SYNDIKATS-GRALSJÄGER sind inzwischen auch auf dem Weg ins Tal der Hochlandzentrale in der Hoffnung, dort eine Art „Auge des Sturmes“ zu finden, wo die ENTITÄT nicht so massiv zuschlagen wird. Aber sie werden von den Vernichtungsschlä­gen der ENTITÄT verfolgt und ebenfalls immer stärker dezimiert.

Das Wesen TOTAM hat die Wallanlagen der Galaktiker erreicht und hält Ausschau nach Oki Stanwer … aber ehe es sich darum kümmern kann, den Herrn des Lichts gefangen zu nehmen, re­gistriert es die Annäherung der GRALSJÄGER – und wendet sich ab, um sich um sie zu kümmern.

Im „Kristallpalast“ duellieren sich der frisch ausgerüstete LEUCHTENDE und GOLEM. Ihre Energien, die entfesselt werden, sprengen den gesamten Palast in die Luft, und GOLEM wird da­bei ausgelöscht.

Oki Stanwer und sein kleiner Treck ist noch nicht ganz am Ziel … was auch ganz gut so ist, denn ihr Ziel war der „Kristallpalast“, der nun explodiert.

Nur noch wenige Getreue sind nicht durch den Sturm von seiner Seite gerissen worden. Maria Sandriacochi, sein Sohn Marconi­us, und dann ist da auch noch die Astronomin Marischka Cray­cek … die mit einer Waffe auf ihn anlegt und schießt!

Oki kann den ersten Kampfstrahl mit seinen Parakräften abbie­gen, merkt aber, dass das nicht noch einmal gelingen wird. Und er spürt, dass das nicht mehr Marischka ist, sondern die gestalt­wandelnde Dämonenwaffe Sardoon, die die Astronomin eben gerade ermordet haben muss.

Sardoon ist entschlossen, durch Oki Stanwers Tod den KONFLIKT zu entscheiden … aber ehe sie ein zweites Mal feuern kann, wird sie von einer Gestalt, die aus dem Sturm auftaucht, kurzer­hand enthauptet – der Dämonenschlächter ist dabei, TOTAMS Auftrag zu erfüllen!

Tiefe von RANTALON: Soffrol kommt wieder zu sich. Er stürzt im­mer noch in die endlos scheinende Tiefe, und eine Aktivierung seines Antigravs versagt, weil direkt neben ihm immer noch das leuchtende Monument von TAARNA aufragt. Erst wenige Sekun­den vor Grundberührung gelingt es ihm, den Lichtschirm zu ak­tivieren. Dann schlägt er auf, und die Welt erlischt um ihn her­um.

Das Wesen TOTAM konfrontiert die GRALSJÄGER und beginnt da­mit, sie nacheinander zu vernichten. Da sie schon alle sehr ge­schwächt sind, ist das einfacher als anfangs angenommen.

Der LEUCHTENDE erholt sich von der Explosion und erhebt sich aus glühender Glasschmelze. Er sucht nach Oki Stanwers Vital­signal und entdeckt noch zwei weitere Lebenssignale neben ihm … und die Dämonenwaffe Sardoon! UND DEN DÄMONEN­SCHLÄCHTER!

Ihm wird klar, dass der KONFLIKT gleich verloren wird und rast los, um das Schlimmste zu verhindern!

Hyperdimension: Das Lenkgeschoss der GRALSJÄGER – noch ein Faktor, den die ENTITÄT nicht einkalkuliert hat – erreicht das Zentrum der ENTITÄT und entfaltet seine Vernichtungswucht. Die ENTITÄT stirbt in Nullzeit.

Hochlandzentrale: Sardoons Triumph ist von kurzer Dauer, denn der Dämonenschlächter liquidiert die Dämonenwaffe eiskalt, ehe sie ihr Mordziel erreichen kann. Dann baut er sich siegesge­wiss vor Oki Stanwer auf und erklärt ihn zum Gefangenen TO­TAMS. Der KONFLIKT sei verloren!

In diesem Moment stirbt die ENTITÄT. Und mit ihr stirbt auch Maria Sandriacochi. Oki Stanwer, über die Helfer-Kopplung eng mit ihr verbunden und telepathisch verknüpft, erleidet einen le­bensgefährlichen Schock, der ihn in qualvolle Agonie wirft.

Der Dämonenschlächter versteht das nicht. Und er bekommt auch keine Gelegenheit, dies zu realisieren, weil er nun vom LEUCHTENDEN attackiert wird, der ihn erreicht hat und von Oki Stanwer abdrängt. In dem Zweikampf bleibt der LEUCHTENDE Sieger und kann TOTAMS EXEKUTIVE ausschalten … aber diese Sekunden sind von entscheidender Bedeutung.

Marconius sieht das unendliche Leiden seines Vaters und kann das einfach nicht mehr ertragen. Um diese Qualen zu beenden, greift er zur Nothilfe und ersticht seinen Vater. Ohne es zu be­greifen, entscheidet er damit den KONFLIKT, durchkreuzt sowohl TOTAMS Pläne als auch die des LEUCHTENDEN und der Licht­mächte.

Völlig affektiv erschlägt der Matrixkoordinator Oki Stanwers Sohn, ehe er dann müde und völlig mental am Ende den einsa­men Weg nach TAARNA antritt und das Universum verlässt.

Wenig später zerbricht die nun nicht mehr von der ENTITÄT sta­bilisierte Ringwelt RANTALON.

Kurz zuvor allerdings erwacht tief im Abgrund unter der Oberflä­che der Rächer von Breeth-Fgahn im Schutz seines Licht­schirms, der den tödlichen Aufprall abgemildert hat. Er ist es dann auch, der die Blockade des Antigravaggregats neutrali­siert. So kann Soffrol TAARNA erreichen, das der LEUCHTENDE offen gelassen hat. Nicht einmal die Selbstzerstörungssequenz hat er aktiviert, wohl wissend, dass RANTALON ohnehin bald zerstört werden würde und TAARNA damit ebenfalls.

Soffrol programmiert ein neues Ziel ein und verlässt ebenfalls das KONFLIKT-Universum 16.

TOTAM, die Macht des Bösen, zieht sich von RANTALON zurück und tritt gleichfalls über einen fernen Universentransmitter den Weg in den nächsten Kosmos an, ins heraufdämmernde KON­FLIKT-Universum 17. Diesmal so nimmt sich TOTAM vor, wird der finale Kampf definitiv NICHT auf einer Baumeisterwelt ausgetra­gen werden. Dafür wird TOTAM sorgen wollen.

Mit diesem furchtbaren, blutigen Chaos endet der KONFLIKT 16. Damit hört aber die Serie der „Close Up“-Artikel nicht auf. In ein paar Wochen werde ich vielmehr im Teil 65 dieser Artikelreihe mit euch aufbrechen in ein kommendes KONFLIKT-Universum, das ich – irgendwie schon witzig – bereits 1986 abgeschlossen habe. Wie gewohnt werde ich jeweils 5 Episoden der Serie „Dro­hung aus dem All“ zusammenfassen.

Mehr dazu in Bälde, meine Freunde.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 508: Eisrose

Posted Mai 14th, 2025 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

seit der Veröffentlichung der Romane um Anastasia Steele und Christian Grey wurden BDSM-Romane mehr oder weniger salon­fähig. Und wie das bei solchen Roman-Modewellen häufig der Fall ist – wir hatten etwas sehr Ähnliches früher bei Vampir-Ro­manen nach „Twilight“, und auch da sind die meisten Epigonen inzwischen vergessen – , fällt es hier mitunter schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Will sagen: die gelungenen Epigonen von eher schlichten, einfallslosen Nachahmern zu scheiden.

In Astrid Martinis Roman spielt das Setting um dominant-devote Sexbeziehungen eine zentrale Rolle. Gewürzt wird das Ganze, um die Spannung zu intensivieren, mit einer hintergründigen Mordgeschichte. Und wiewohl die Story vergleichsweise gut les­bar geschrieben ist, begeht die Autorin doch einen kardinalen Fehler, was das Werk meiner Ansicht nach als eines ihrer Früh­werke, vielleicht den Romanerstling ausweist. Das hat natürlich Konsequenzen und führte schlussendlich dazu, dass ich doch et­was ernüchtert war, als ich das Buch ausgelesen hatte.

Was diese Andeutung aussagen will? Ich glaube, da ist es bes­ser, ihr macht euch selbst mal ein Bild und lest weiter:

Eisrose

Von Astrid Martini

Heyne 54582 (vormals: Plaisir d’Amour)

288 Seiten, TB (2015)

ISBN 978-3-453-54582-3

Preis: 8,99 Euro

Leah Bendt ist eine junge Besitzerin eines exklusiven deutschen SM-Clubs – genau genommen ist sie Mitinhaberin, denn ihr Va­ter Joachim Bendt, ist der wirkliche Eigentümer. Als sich der Club in Zahlungsschwierigkeiten befindet, suchen die beiden eine Möglichkeit, einen stillen Teilhaber ins Boot zu holen und sich auf diese Weise zu sanieren. Es bietet sich ihnen eine ver­führerische Möglichkeit, als der bekannte Szenefotograf DomW bei ihnen seine Bilder ausstellen lässt. Leah ist allerdings eini­germaßen konsterniert, als sie in dem bislang noch nie gesehe­nen Fotografen einen alten Bekannten wieder erkennt – Dominik Winter, ein herrischer, eiskalter Mann, der sie vor Jahren kaltblü­tig abblitzen ließ.

Aufgrund von Leahs immer noch bestehender Antipathie schei­tert der Deal beinahe … aber dann lässt sich Dominik doch auf die Geschichte ein, hat aber eine pikante Zusatzbedingung: er besitze einen eigenen SM-Club in Nizza und suche dort, weil er zurzeit viele neue Besucher gewinne, noch nach einer Domina, die das dortige Personal verstärken könne. Da Leah in ihrem heimischen Club den dominanten Part erfüllt, erklärt sie sich da­mit einverstanden. Was tut man nicht alles, um das eigene Eta­blissement überleben zu lassen … aber Dominik soll sich nicht einbilden, er könne daraus gewisse … erotische Konsequenzen ableiten. Sie nimmt sich fest vor, standhaft zu bleiben. Immer­hin ist er dominant und sie auch, und das geht bekanntlich nicht gut.

Zu dumm, dass das alles eine Falle ist.

Zu dumm, dass Leah rein gar nichts mehr zu sagen hat, sobald sie Nizza erreicht.

Denn als sie Dominiks Clubareal über Nizza betritt, wird sie um­gehend betäubt und kommt erst in einem Kerker wieder zu sich – nackt und in Ketten sieht sie sich einem maskierten Folter­meister gegenüber, der ihr auf den Kopf zusagt, dass sie doch nur eine „Möchtegern-Domina“ sei und in Wahrheit der eigentli­chen Natur gemäß eine devote Persönlichkeit sei.

Leah bestreitet das. Erst recht, als sie in dem Folterknecht nie­mand anderen als Dominik Winter erkennt, der sie nun gnaden­los auspeitscht.

Zu dumm: sehr bald muss sie realisieren, dass er die reine Wahrheit spricht – er lockt aus ihr die devote Veranlagung her­aus und versucht durchaus mit einigem Erfolg, die „Eisrose“ aufzutauen und in eine anschmiegsame, devote Liebessklavin zu verwandeln. Eine freilich, die Dornen besitzt, einen eigenen Querkopf und die zudem recht widerspenstig sein kann.

Als sich die Verhältnisse in Nizza ein wenig normalisieren, macht Leah Bekanntschaft mit Dominiks ebenfalls dominanter, atem­beraubend schöner Schwester Valérie, mit der sie sich alsbald anfreundet. Und Valérie ist es auch, die sie eindringlich davor warnt, sich intensiver mit ihrem Bruder einzulassen – er sei für seine Zornausbrüche berüchtigt und zugleich dafür, dass er kei­ne Frau wirklich in sein Herz schließe. Das schlimmste Beispiel habe sich vor sieben Jahren ereignet, als er seine damalige Freundin Cathérine so sehr in ein Wechselbad der Gefühle ge­stürzt habe, dass sie den Freitod gesucht habe.

Zu dumm, dass das nur die halbe Wahrheit ist. Denn Cathérine ist auf höchst perfide Weise ermordet worden. Und der Täter läuft nach wie vor frei herum …

Ich gebe zu, dass mich der Prolog schon am Kauftag dazu ani­mierte, das Buch nicht auf den „Stapel ungelesener Bücher“ zu packen, die ich irgendwann mal lesen will, sondern vielmehr dazu führte, es in direkter Nähe zu haben. Sobald ich den Ro­man ausgelesen hatte, der mich gerade noch beschäftigte, griff ich nach diesem hier und begann damit, ihn zu schmökern – mit der Folge, dass er nach nur drei Tagen ausgelesen war. Was an und für sich ein gutes Zeichen ist. Aber … tja, es gibt schon ein Aber. Denn so gern ich der Autorin auch eine Chance geben wollte, war ich doch, zugegeben, relativ bald einigermaßen ent­täuscht.

Woran lag das? Nicht zwingend am Schreibstil (das Lektorat hät­te sich an manchen Stellen freilich mehr Mühe geben können, da finden sich kuriose Fehler), der war recht ansprechend und anregend. Dasselbe galt für das Setting. Nein, was ich proble­matisch fand, war die als roter Faden im Hintergrund mitlaufen­de Mordgeschichte.

Wenn man auf Seite 60 den Täter bereits kennt, kann einen das Finale 200 Seiten später nicht wirklich überraschen, sondern er­füllt allein das, was man sich als Leser die ganze Zeit schon denkt. Intellektuell fordert der Roman den halbwegs mitdenken­den Leser also überhaupt nicht. Der Grund dafür liegt auf der Hand: das Personentableau ist zu eingeschränkt. Es kreist im Kern um maximal fünf Personen, von denen einer als Hauptver­dächtiger, einer als Ermittler und eine als potenzielles Opfer aufgebaut wird … da bleibt nicht mehr viel Spielraum für Inter­pretationen, ganz ehrlich.

Wie schön wäre es gewesen, ein paar sinistre Gäste, undurch­sichtige Hausangestellte oder eifersüchtige Sklavinnen einzufü­gen, um mit dem Leser neckische Verwirrspiele zu spielen. Aber dafür ist der Roman dann wieder zu knapp gehalten, weist zu wenige Kapitel auf, und an vielen Stellen sogar ausgesprochene Längen.

Die Konsequenz sieht so aus, dass wir es hier leider mit einer eher schlicht gestrickten Standardkost zu tun haben, die man deutlich raffinierter hätte aufbauen können. Wer anspruchslose BDSM-Kost lesen möchte, kommt natürlich spätestens ab Seite 47 auf seine Kosten. Wer es gerne etwas komplexer haben möchte, um mitzugrübeln und lange echt im Dunkeln zu tap­pen, dem rate ich dann doch eher zu Geschichten von Julie Ken­ner, namentlich zu ihrem Zykluserstling um Damien Stark und Nikki Fairchild.

Nun, es gibt noch ein paar Romane der Autorin, die ich in mei­nen Regalen stehen habe – vielleicht sind die geschickter orga­nisiert. Ich lasse es euch wissen, sobald ich sie geschmökert habe.

 

© 2018 by Uwe Lammers

In der kommenden Woche blenden wir einmal mehr um in den Romankosmos des Detektivs Isaac Bell, der es dieses Mal mit einem echten Monster zu tun bekommt, dessen Namen ich an dieser Stelle noch nicht verraten möchte.

Schaut einfach in der kommenden Woche wieder herein.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

was ist das doch für eine eigenartige Welt, in die ich im Juli des Jahres 2024 (wieder) eintauchte? Buchstäblich jahrzehntelang (!) verschollen waren diese Texte (ich berichtete darüber im Blogartikel 592, der am 8. Dezember 2024 erschienen ist bzw. – da das für mich aktuell noch Zukunftsmusik ist – erscheinen wird).

Ich verfolgte, wie ein weitgehend unter Amnesie leidender Mann namens Oki Stanwer (den Namen hatte er noch drauf) er­wachte und sich in einem steinernen Sarkophag eingeschlossen fand.

Von einem mysteriösen Wesen, von dem er nur die Stimme hör­te, daraus befreit, sah er sich in einer völlig wüsten Landschaft ausgesetzt – die Umgebung, ruinenbedeckt und bar jeder Vege­tation, wirkte am ehesten noch, als wäre eine verheerende Feu­ersbrunst oder ein Vulkanausbruch darüber hinweggegangen.

Er irrte nun durch diese lebensfeindliche Landschaft und traf auf die Ruine einer Kirche, vor der er ein in den Boden gerammtes silbernes Kruzifix mitnahm, das ihm zu schade war, zurückge­lassen zu werden … und damit begann ein aktionistischer Alp­traum für mich, der ich diesen Text mit einem Abstand von na­hezu 40 Schreibjahren digitalisierte. Mein Hauptproblem damit war: es war vollständig uninspiriert. Und das merkte ich sehr schnell.

Erstes Indiz war, dass Okis Mitnahme des Kruzifix eine magische Ruhestätte geöffnet hatte. Und das Wesen, das darin schlum­merte und auf Rache sann, verfolgte ihn nun – eine monströse Dämonenwaffe namens Sardoon, über deren Beschreibung ich allerdings nur grinsen konnte.

Schlimmer noch: Diese Dämonenwaffe kennt Oki Stanwer bes­tens. Also mochte es ja sein, dachte ich, dass ER unter Amnesie leidet … aber warum erkennt ihn dann SARDOON auch erst, als er seinen Namen nennt?

Offenbar leidet Sardoon auch unter Gedächtnisschwund“, seufzte ich und schrieb die Stelle ab in der vagen Hoffnung, es werde vielleicht noch besser werden.

Wurde es nicht.

Abenteuerlicher und aktionistischer wurde es schon, ja, aber nicht besser.

Als nächstes trifft Oki Stanwer auf eine Schneise in einem Wald, die mir durch die Darstellung verriet, dass ich von Forstwirt­schaft nichts verstand … oder habt ihr schon mal eine Schneise in einem Wald gesehen, wo man die gefällten Bäume freundlich aufrecht links und rechts an die noch stehenden Bäume lehnt? Also, ich nicht. Damals hatte ich aber so wenig Ahnung davon, dass ich das prompt so schrieb.

Autsch.

Die Fehler häuften sich munter, denn im Anschluss trifft Oki auf eine Straße, die „auf die Schneise trifft“. Was nahe legt, dass die Straße erst angelegt wurde, nachdem die Schneise da war … kontraintuitiv, freundlich gesprochen. In der Regel legt man erst eine Straße an und kümmert sich DANN um den Holzein­schlag.

Noch mehr Ahnungslosigkeit.

Mann, das muss doch mal aufhören!“, grummelte ich.

Aber es ging ständig so weiter.

Nächster Stopp: Das kleine Dorf Crooth (das optisch nicht be­schrieben wird – amorphe Umgebung ist generell ein großes Problem in dieser Geschichte gewesen). Hier trifft er auf einen rüstigen Greis, dem er sich, wie auch sonst?, als Oki Stanwer vorstellt.

Der alte Mann ist völlig fassungslos und kann das anfangs gar nicht glauben. Dann lädt er Oki zu sich ins Haus ein, um ihm ei­nige Artefakte zu zeigen und ihn eingehender zu befragen. Und Oki Stanwer, der stundenlang durch die Wüstenei gewandert ist, springt sofort positiv darauf an. Kein Gedanke an Essen, Trinken, Ausruhen oder dergleichen … nein, der aktionistische Hand­lungsstrom geht gleich weiter.

Der Greis erzählt ihm unter Vorlage einiger seltsamer Artefakte, die Oki Stanwer aus einem früheren Leben kennt – darunter ein Knochenkreuz und seine Silberkugelwaffe, die er im KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ (rund 50 Milliarden Handlungsjahre frü­her also) – eine wirklich seltsame Geschichte.

Im Kern referiert sie den Verlauf des KONFLIKTS 13 (an dem ich damals 1985 noch schrieb, dessen Ende ich hier in einer Varian­te schon vorwegnahm). Und dann erklärt der alte Mann: Diese Geschichte habe er vom „Dunkelsee“ gehört, der am anderen Ende des Dorfes liege.

Klingt unrealistisch? Ist unrealistisch! Ich glaube, ich zitiere ein­fach mal, was ich da in der Episode „Der Dunkelsee“ als Kom­mentar gebracht habe:

Hier könnte man natürlich sagen: Hey, der See hat dir was ge­flüstert? Wie hoch war denn dein Promillepegel, als du dir das eingebildet hast? Allein, auch diese höchst unrealistisch klin­gende Aussage wird von Oki Stanwer in keiner Weise kommen­tiert, sondern stoisch hingenommen. So gemäß dem Motto: Ach, der See hat dir was geflüstert? Na, das ist hier ja normal. Was hat er denn gesagt?

Kommt sich noch jemand vor wie in einem schrägen gemein­schaftlichen Drogentraum? Die Handlungslogik existiert hier einfach nicht, weswegen auch der größte Stuss stumpfsinnig akzeptiert wird. Dass ich damit nicht weiterkam, ist irgendwie nicht verblüffend …“

Ja, das war dann ein ziemlich galliger Kommentar, den ich da abgeben musste, aber diese frühjugendlich-naive Einstellung, dass Protagonisten einfach sofort alles „glaubten“, was ihnen erzählt wurde, völlig unreflektiert und unkritisch, die ist heute völlig irreal und zeigt eigentlich nur, wie arglos und sozial völlig stumpf meine damalige Darstellungsform war.

Abschwächend ist natürlich zu sagen: Okay, ich zählte damals gerade mal 18 Lenze und hatte weder allzu viel Berufs-, Lebens- noch hinreichende Leseerfahrung.

Das entschuldigt aber nicht den zunehmenden Blödsinn, der sich hier ausbreitete.

Wie vermutlich schon angenommen, geht der Actionstrom na­türlich ohne Pause oder Mahlzeit gleich weiter. Oki und der alte Mann, der von sich behauptet, er sei Thor Gordenbeyl, besu­chen als nächstes den legendären „Dunkelsee“. Laut dem Un­tertitel der Episode soll er „verflucht“ sein und Oki soll „den Fluch nehmen“.

In der Episode steht davon gar nichts. Stattdessen rudert er auf den See hinaus und muss miterleben, wie das Seewasser sich auf einmal in Säure verwandelt – angeblich ist das eine Inter­vention TOTAMS. Die Macht des Bösen versucht, den See zu ei­nem Dimensionstor zu machen, um Oki Stanwers habhaft zu werden.

Warum muss dann das Wasser zu Säure werden? Keine Ahnung. Das ist reine Theatralik, völlig zweckfrei. Ich sage ja: Ich hatte kein Konzept, sondern reihte sinnfreie Actionelemente aneinan­der.

Tja, dumm gelaufen für TOTAM, denn der See (!) interveniert und macht die Säurewirkung rückgängig. Und kippt Okis Boot um. Dann spricht der See auch noch mit ihm und animiert ihn zur Flucht ans Ufer, da TOTAM jetzt, erzürnt, den See vernichten würde. Was auch tatsächlich geschieht. Oki schafft es gerade noch bis ans Ufer.

Im für die Protagonisten völlig unzugänglichen Haupttext steht dann – als Indiz, dass ich Autorentext und Episodentext über­haupt nicht unter einen Hut bekam – , dass der See belebt sei von so genannten „Gerlakos“.1 Ich fragte mich echt, wie das wohl gehen sollte. Waren sie nun – nachdem sie einstmals me­tamorphierte Irrealstrahler aus KONFLIKT 13 waren – jetzt als sprechende Fische oder Meerjungfrauen reinkarniert? Ja wohl kaum als plappernde Wassermoleküle …

Gütiger Himmel, ihr könnt mir glauben, ich war echt heilfroh, als ich diese zweite Episode der Serie Oki Stanwer, der Dämonen­jäger“ fertig abgeschrieben und kommentiert hatte. Dass sich auf nur 25 Textseiten insgesamt 238 Fußnoten tummeln, lässt wohl schon sehr tief blicken. Es ist also kein Wunder, dass ich am 1. Mai 1985 damit aufhörte, diese Serie zu schreiben.

Es sollte bis zum 1. August des Jahres 1988 dauern, ehe ich dann ernsthaft Anstalten traf, den KONFLIKT 23 des OSM tat­sächlich in Angriff zu nehmen. Erleichternd kam hinzu: Sowohl der KONFLIKT 13 als auch der KONFLIKT 14 waren zu dem Zeit­punkt bereits abgeschlossen und bildeten keinerlei Gefahrenpo­tenzial mehr, dass ich von dort bizarr beeinflusst werden würde. Dennoch ist zu sagen, dass auch die ersten zehn Episoden der Serie „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“ (DDj) eher improvisie­rend und konzeptlos genannt werden müssen.

Doch bald darauf berappelte ich mich gottlob und machte diese Serie nicht nur mit 147 Episoden zur längsten bis heute über­haupt, sondern zu einer wahnwitzigen Achterbahn phantasti­scher Ideen … ihr werdet noch davon hören, versprochen!

Bis nächste Woche, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Vgl. dazu die Close Up-Episoden, die sich mit KONFLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ befassten. Auch an der Serie schrieb ich zur Abfassungszeit noch.

Rezensions-Blog 507: Rendezvous mit 31/439 [1]

Posted Mai 7th, 2025 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

es ist eine Art urbaner Legende, die sich um diesen obskuren Ti­tel rankt. Es dauerte tatsächlich bis zum Jahr 2023, bis der Titel 1:1 als „Rendezvous mit Rama“ übersetzt wurde. Man kann be­zweifeln, dass indische Fundamentalisten sich in den 70er Jah­ren gegen die Verwendung eines indischen Götternamens auf einem deutschen Buchcover wehrten und so den Verlag zu ei­ner abweichenden Titelvergabe inspirierten. Nahe liegender ist tatsächlich diese urbane Legende, dass die Hersteller der Mar­garinemarke „Rama“ etwas dagegen einzuwenden hatten.

Aber mal ganz von diesen obskuren Details abgesehen … der Roman selbst, so schmal und unscheinbar er auch daherkommt im Zeitalter voluminös aufgeblasener Romanumfänge (man denke nur an die unsägliche Großschrift und breiten Ränder in Romanen wie denen der Harry Potter- oder Twilight-Serie, heut­zutage immer noch gern angewendet im Romance-Sektor und bei mancherlei Selfpublishern). Das Buch hat es in sich.

Es schildert einen faszinierend realitätsnahen Erstkontakt mit einer Alienzivilisation, die zugleich bis Ende des Romans vom Geheimnis umwittert bleibt. Und dies war für rund 20 reale Jah­re das Einzige, was man von den Ramanern hörte. Bis Arthur C. Clarke dazu bewegt wurde, einen Nachfolgeband zu verfassen.

Doch bleiben wir erst einmal bei diesem Auftaktband. Stürzt euch ins frühe 22. Jahrhundert und mitten hinein ins Abenteuer:

Rendezvous mit 31/439

Neuauflage als: Rendezvous mit Rama

(OT: Rendezvous with Rama)

von Arthur C. Clarke

Heyne 5370

288 Seiten, TB

München 1973, 1996

Übersetzt von Roland Fleissner

ISBN 3-453-09963-x

Als Padua und große Teile Oberitaliens durch einen Meteoriten­einschlag zerstört werden, was beispielsweise auch Venedig völ­lig auslöscht, schreibt man das Jahr 2077. Als Folge davon wird die SPACE GUARD eingerichtet, um die nächste verheerende Ka­tastrophe durch Meteore zu verhindern. Rechtzeitig zu verhin­dern.

Im Jahre 2130 scheint sich ein weiterer Meteor der Erde zu nä­hern, doch er entpuppt sich alsbald schon als außergewöhnlich: es ist ein perfekter Zylinder, 16 Kilometer stark und 60 Kilome­ter lang. Der lang ersehnte und gefürchtete Erstkontakt ist ge­kommen, und unschwer zu erahnen, verändert er die Welt.

Das einzige in der Nähe befindliche Raumschiff, das das Objekt 31/439, Eigenname Rama, abfangen könnte, ist das Raumschiff ENDEAVOUR unter Commander Norton. Er hat nur wenige Wo­chen Zeit, Rama zu erforschen und gegebenenfalls Kontakt auf­zunehmen, denn dann wird Rama offenkundig die Sonne errei­chen. Oder so ähnlich …

Die ENDEAVOUR landet planmäßig auf einer schüsselförmigen Vertiefung am „Nordpol“ des fremden Schiffes, bei dem man keinerlei Antriebsaggregate feststellen kann. Rama reagiert nicht auf die Besucher, auch nicht, als sie durch einen von drei Zugangstunnels ins Innere vordringen und nach einer Weile (und drei Schleusen) den Innenraum von Rama betreten, eine beklemmend finstere Gruft, tiefschwarz und grabeskalt. Nach Abschuss von Leuchtkugeln enthüllt sich vor ihnen ein phantas­tisches Panorama.

Rama ist eine Hohlwelt, die sich in vier Minuten um den eigenen Schwerpunkt dreht und damit an den Innenflächen des Hohlzy­linders eine Schwerkraft erzeugt. In der Mitte des fünfzig Kilo­meter langen zylindrischen Innenraums befindet sich gar ein gefrorenes Meer, die so genannte Zylindrische See, in der eine Insel existierte, deren stadtähnlichen Komplex man „New York“ nennt. Weitere Siedlungskomplexe werden nach anderen Groß­städten der Erde benannt. Auf dem diesseitigen Ende ist die Zy­lindrische See durch einen fünfzig Meter hohen Wall abge­schirmt, auf der Südseite ist jener Wall fünfhundert Meter hoch, so dass für die mangelhaft ausgerüstete Expedition ein Zugang zum „Südkontinent“ fast unmöglich wird.

Der Abstieg von der Zentralnabe des Nordpols, wo sich die Ein­stiegsluken befinden, ist durch ein gewaltiges, mehr als acht Ki­lometer langes System aus Leitern, Treppen und Plattformen möglich, das ebenfalls dreifach vorhanden ist. Die Dreigliede­rung scheint überhaupt überall in Rama zutreffendes Bauprinzip zu sein.

Lange Zeit glauben die Terraner, dass es sich bei Rama um ein Geisterschiff handelt, vielleicht ein Generationsschiff oder gar eine robotisierte Mission, die irgendwie fehlgeschlagen ist. Doch sie müssen rasch erkennen, dass dem keineswegs so ist. Je nä­her Rama der Sonne kommt, desto gespenstischer werden die Aktivitäten: Die sechs Kunstsonnen Ramas beginnen ihren Be­trieb, und der endlose Tag beginnt. Und dann erscheinen un­heimliche Wesen, von denen man weder weiß, ob sie organisch oder technisch sind und ob es sich hierbei um Ramaner oder ro­botähnliche Kreaturen handelt.

Und schließlich beginnt Rama dicht bei der Sonne auch noch da­mit, den Kurs zu ändern …!

Dieser Roman von Arthur C. Clarke, den ich nun schon zum zweiten Mal – mit wachsender Begeisterung! – gelesen habe, gehört meines Erachtens wirklich zu den herausragenden Stücken seines Werkes und ist sicherlich ein Juwel der SF, wenn man gut fundierte Zukunftsvisionen mag (nicht umsonst wurde der Roman jüngst unter dem Originaltitel wieder neu aufgelegt wie auch zahllose andere Klassiker – und diesmal, ohne dass er verfilmt worden wäre!). Beim Erdenken einer ganzen Welt wie RAMA hat Clarke eine Detailfreude bewiesen, die ungemein ver­blüfft und damit einen schlüssigen Roman geschaffen, der durchaus das Attribut „zeitlos“ verdient. Und später hat er inter­essanterweise diese Geschichte 18 Jahre später in „Rama II“ fortgesetzt. Man mag gespannt sein, ob dieser Roman nun ebenfalls neu aufgelegt wird, wie auch die beiden weiteren Wer­ke, die diese Tetralogie schließlich abrundeten.

© 1998 / 2023 by Uwe Lammers

Die drei folgenden Romane werden im Rahmen meines Rezensi­ons-Blogs natürlich demnächst ebenfalls vorgestellt werden. Selbst wenn es nicht zur Neuauflage der Nachfolgebände kommt, lohnt sich der antiquarische Nachkauf. Vertraut mir.

In der kommenden Woche rutschen wir mal wieder in die schlichte Welt erotischer Romane ab. Nähere Details verrate ich an dieser Stelle aber noch nicht.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

 

Liebe Freunde des OSM,

heute kommen wir zum Jahresausklang des Jahres 2022, zum letzten Quartal und den Monaten Oktober bis Dezember. Die Kennzahlen für diese Monate sind phantastisch: 27, 22 und 22 Werke. Am Jahresende war die Gesamtsumme fertig gestellter Geschichten und anderer Werke auf 257 Einträgen angelangt. Ich denke, da bin nicht nur ich der Ansicht, dass sich das wirk­lich gut sehen lassen kann.

Es ist eben wie in den meisten kühleren Monaten des Jahres – da funktioniere ich schlicht gut und diesmal drehte ich hier rich­tig auf. Die Frage ist hier natürlich: Bezieht sich das auch auf die ausgesprochenen Annalen-Werke, oder habe ich mich hier auf anderen Feldern verstärkt getummelt? Ihr wisst ja, da gibt es so einige Möglichkeiten – Rezensions-Blogs, Rezensionen, den Ar­chipel, das Erotic Empire, Horrorwelt … sehen wir uns das mal im Detail genauer an.

Im Oktober, einem klassisch vollen Geburtstagsmonat, arbeitete ich an zahlreichen OSM-Lexika und Glossaren. Und ja, es gab reichlich Ablenkung durch Archipel- und Erotic Empire-Fragmen­te und Blogartikel. Hmm … letzten Endes feilte ich am Monats­schluss nur ein wenig an der Novelle „Himmelfahrtskomman­do“ herum, die in KONFLIKT 4 spielt, also der Serie „Oki Stan­wer – Der Insel-Regent“.

Nicht glorreich, der Monat, zugegeben.

Im November versuchte ich mich an der Novelle „Spurensu­che in Babylon“, die in KONFLIKT 18 spielt, also in der Serie „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“. Aber hier sprang der Funke effektiv nicht über, so wandte ich mich rasch wieder von dieser Baustelle ab.

Ich meine, das war nachvollziehbar: Ich trieb mich in diesen Mo­naten verstärkt in den Digitalisaten „13Neu“ (Oki Stanwer Hor­ror) und „16Neu“ herum, und speziell in dem letzteren war ich noch nicht weiter als bis Band 31 gediehen. Inzwischen, das wisst ihr ja, sind beide Baustellen fertig digitalisiert … aber das geschah tatsächlich erst 2023 und 2024.

Gab es noch mehr Annalen-Relevantes im Monat November? Nein, Freunde, leider Fehlanzeige. Auch dieser Monat war eher nicht so der Bringer.

Der Dezember ging ganz so weiter wie bisher: Digitalisate, Lexi­ka, Glossar-Einträge, Blogartikel, Rezensionen … das volle Pro­gramm. Nur die Annalen-Aspekte kamen recht kurz.

Okay, ich kümmerte mich um „Parasiten aus dem Kosmos“, das schon. Und ich arbeitete auch weiter an der Abschrift der Story „Partisanengruppe Rilon Vleh“, die im KONFLIKT 15 „Oki Stanwer“ spielt und einen Nebenpfad dieser zu Beginn des Jahres 1984 abgeschlossenen ersten OSM-Serie darstellt. Sie bedarf aber der gründlichen Ausarbeitung, ehe ich sie auf euch loslasse, soviel steht fest.

Selbst wenn ihr durch die früheren Close Up-Beiträge meines Blogs in soliden Zügen über den KONFLIKT 15 orientiert seid, darf doch nicht kleingeredet werden, dass das Werk aus dem Jahre 1987 stammt … ich weiß, ich brauche gar nicht weiter in die Details zu gehen. Ihr seid zur Genüge orientiert, dass da bannig viel fehlt. Da muss ich um Geduld bitten. Das kann noch dauern, ehe ich zu dieser Baustelle zurückkehre.

Gegen Monatsende, während ich im Weihnachtskartenrausch versank, was mich jede Menge Zeit kostete, switchte ich noch hin zu zwei weiteren Annalen-Projekten, die freilich beide Stück­werk blieben.

Zum einen begab ich mich mit „Der Gen-Missionar“ in ein vergangenes Universum (KONFLIKT 14 „Oki Stan­wer – Feldherr der Cranyaa“)

Außerdem suchte ich den KONFLIKT 16 auf die Serie „Oki Stan­wer – Der Mann aus dem Nichts“ also, wo ich einen ziemlich ab­seitigen Randpfad beschritt und ein wenig an „Beas Freund“ weiterfeilte. Eine fast süße kleine Geschichte um ein Mädchen, das mit seinen Eltern auf einer erdähnlichen Welt gestrandet ist und hier auf eine Art kleinen Drachen trifft, den es aus Versehen fast totschlägt … nur leider handelt es sich nicht um einen Dra­chen, sondern um einen Berinnyer, einen Gestrandeten und Ge­staltwandler aus einem untergegangenen KONFLIKT-Universum. Und damit wird die Geschichte dann unerwartet dramatisch zu einer unkalkulierbaren Erstkontakt-Erfahrung.

Tja, aber das Fragment ist immer noch nur wenige Seiten kurz, wenig mehr als eine flüchtige Skizze, wenngleich mit viel Poten­zial.

Und damit war ich dann schon am Ende des Jahres 2022 ange­langt. In den nächsten vier Folgen dieser Artikelreihe bespreche ich dann das Kalenderjahr 2023, das ja auch schon längst hinter uns liegt. Damit fange ich dann im Juni an.

Lasst euch mal überraschen, was nächste Woche an dieser Stel­le für ein Thema für euer Kurzweil sorgen wird.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Maiblog 2025

Posted Mai 1st, 2025 by Uwe Lammers

Liebe Freunde meiner E-Books,

im vergangenen Jahr war ich an dieser Stelle arg verschnupft, rein gesundheitlich betrachtet. Davon kann schon sehr lange keine Rede mehr sein … möglicherweise eine Konsequenz mei­ner steten Corona-Schutzimpfungen, vielleicht auch der Tatsa­che geschuldet, dass die Grippeschutzimpfung solide funktio­niert hat. Tatsächlich geht es mir – wenn wir mal von den ge­genwärtigen Zahn-Komplikationen absehen – ausgezeichnet. Das bezieht sich jetzt auf meinen Gesundheitsstatus. Nach wie vor gehen zwar die Corona-Virusvarianten um, ich bin aber nach wie vor weiterhin negativ, und das kann auch gern so bleiben.

Auf der anderen Seite war ich letztes Jahr an dieser Stelle dabei, den OSM-Band 2300 zu vollenden … witzigerweise stecke ich gegenwärtig genau hundert Bände weiter, in OSM-Band 2400 mit dem Titel „Reise nach Westai“. Das ist eine Episode aus KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ (NK), an dem ich in den letzten Monaten auf schöne Weise vorangekommen bin. Hier begleitet eine neue wichtige Handlungsperson, Mensa­ra Habib, eine prominente Person von der Basis der Neutralen in Richtung der Galaxis Westai – Klivies Kleines. Und dabei müssen sie sich mit höchst schockierenden Dingen auseinandersetzen, die die junge Mensara zutiefst erschrecken.

Ich reise in dieser inzwischen schon sehr langen Episode tief in der Historie der NK-Serie zurück. Schon ganz zu Beginn der Serie, im Jahre 1994, begann die DANACUUR-Expedition der tas­sinischen Gestaltwandler, und nun tauchen sie wieder auf und werden in eine Gemeinschaftsmission eingebunden, die sie in die ferne Galaxis Westai führt.

Und es geht hierbei um die tiefe Vergangenheit, deren Traumata Kleines mit sich herumschleppt: um uralte Feinde wie den monströsen wahnsinnigen Baumeister namens HORUS, um bi­zarre Fremdwesen, die man Transversalisten nennt, und um ein universales Geheimnis, das sich hinter dem Begriff der Tavasini­schen Prüfungen verbirgt und das die Rettung oder den Unter­gang des Universums beinhalten kann.

Auch hier ist – wie damals von Band 2300 des OSM – zu sagen, dass das wirklich „großes Kino“ ist, unbestreitbar.

Wenn ich nicht gerade hieran arbeite, verschlinge ich zurzeit ei­nen urkomischen und wunderbaren Zeitreise-Zyklus, den ich euch wärmstens ans Herz legen kann: Jodi Taylors „Chroniken von St. Mary’s“, auf Deutsch beginnend mit dem Roman „Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv“ erschienen. Dr. Madeleine „Max“ Maxwell ist Historikerin, und ihr Auftrag beinhaltet Zeit­reisen an historische Brennpunkte der Vergangenheit … da ich sowohl Zeitreise-Fan bin wie auch von der Ausbildung her Histo­riker, könnt ihr euch leicht denken, wie sehr angefixt ich davon bin. Seit Anfang April habe ich (leider) schon vier der insgesamt 8 Bände verschlungen, es ist also absehbar, dass das Vergnü­gen nicht mehr lange andauern wird. Aber ich versuche es zu genießen, so lange es geht.

Was hat sich sonst so in den zurückliegenden zwölf Monaten ge­tan, und worauf sollte ich hier favorisiert verweisen? Das ist gar nicht mal so leicht zu sagen. Ich fange mal mit den Basics an:

Auch dieses Jahr ist es mir gelungen, die Leipziger Buchmesse zu besuchen. Leider sind alle dort geplanten Verabredungen ge­platzt, man muss also sagen, die Reise war ein bisschen subop­timal. Aber ich bin zuversichtlich, 2026 erfolgreicher zu sein.

Bei den E-Books gibt es zurzeit leider noch keine Neuigkeiten. Das hat verschiedene Gründe. Zwar habe ich plangemäß im vergangenen Jahr das Digitalisat von KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ abgeschlossen. Das leitete dann aber direkt über in die letzten beiden offenen Serien-Digitalisa­te.

Als da wären? KONFLIKT 20 „Oki und Cbalon – Das Ewigkeits­team“ (110 Episoden) und KONFLIKT 23 „Oki Stanwer – Der Dä­monenjäger“ (147 Episoden!). Ihr könnt euch denken, warum ich damit so lange gezögert habe.

Tja, Überraschung!

Bei KONFLIKT 23 habe ich inzwischen echt Band 60 erreicht, und wenn ich in dem Tempo weitermache – nach OSM-Band 2400 wird das Tempo deutlich wieder anziehen – , kann es durchaus sein, dass ich im nächsten Jahr an dieser Stelle verkünde, dass ich kurz vor Abschluss des Serien-Digitalisats stehe.

Sollte es sich so verhalten, fehlen danach nur noch die OSM-Ro­mane, danach kann ich mich voll und ganz auf die Glossierung und lexikalische Erschließung des bestehenden OSM konzentrie­ren, außerdem auf neue Episoden, Abschluss von Annalen-Ge­schichtenfragmenten und natürlich auf die Fortführung des E-Book-Programms. Es gibt auch schon wieder Pläne, vielleicht in der zweiten Jahreshälfte 2025 weitere E-Books als Print zu reali­sieren … ich deute das hier nur mal vorsichtig an.

Was ich natürlich über das Jahr hinweg munter fortgesetzt habe – LeserInnen, die meiner Webseite seit langem folgen, wissen das natürlich – , das war das Veröffentlichen meiner Blogartikel. Stolz ist zu vermelden, dass der sonntägliche Wochen-Blog in­zwischen die Nummer 600 überschritten hat (jüngster Beitrag ist Nr. 643, der am 30. November erscheinen wird). Auch der später begonnene, am Mittwoch erscheinende Rezensions-Blog konnte kürzlich Nummer 500 vorweisen (vorangeschrieben bis Nr. 535, der erst am 19. November erscheint). Ebenso wächst und gedeiht die OSM-Wiki.

Die Artikelserien zum Autoren-Nachlassarchiv-Projekt, das zur­zeit eher vor sich hindümpelt, weil es an positiven Impulsen mangelt, und zu den Close Up-Kurzrezensionen von OSM-Serien, gehen ebenfalls stetig voran. Bei letzterer bin ich inzwischen am Beginn des KONFLIKTS 17 „Drohung aus dem All“ angelangt, der mich das ganze Jahr 2025 und einen Gutteil des Jahres 2026 beschäftigen wird. Danach wird dann KONFLIKT 18 „Kampf ge­gen TOTAMS Dämonen und Schergen“ thematisiert werden, aber das wird im kommenden Maiblog wohl noch nicht spruch­reif sein.

Was meine ehrenamtlichen Engagements angeht, so gab es hier natürlich auch weitere Entwicklungen. Beim Science Fic­tion-Club Baden-Württemberg (SFCBW) bin ich im Frühjahr 2025 einmal mehr zum Chefredakteur des Fanzines „Baden-Württem­berg Aktuell“ (BWA) gewählt worden, womit ich – eigentlich ziemlich unfasslich für mich – ins 20. Nonstop-Redakteursjahr starte. Und derzeit sitze ich an der Jubiläumsausgabe 500 des BWA, die im letzten Maiblog doch noch recht ferne Zu­kunftsmusik war. Wenn dieser Beitrag erscheint, ist der Einsen­deschluss für diese Ausgabe bereits Vergangenheit. Und ja, es macht immer noch verdammt Spaß, hier tätig zu sein.

Bei meinem zweiten Ehrenamt, der Betreuung des Segments „Buchmarkt“ bei der KreativRegion e.V., bin ich auch noch tätig. Hier hat sich leider insofern eine Verschlechterung ergeben, als meine Beschäftigung für den Verein mit Ablauf der Förderperio­de (31. Juli 2024) endete. Ich bin da jetzt nur noch gelegentlich ehrenamtlich im Trafo Hub unterwegs, damit das Mailfach nicht überläuft und der Verein nicht vollständig alle Arbeiten auf die Schultern des ebenfalls ehrenamtlich tätigen Vorstandes ablädt.

Wie kam es dazu? Nun, es gab im Frühjahr 2024 eine ausdau­ernde Führungskrise, die tatsächlich erst mit der Nachwahl un­seres neuen Juniorpräsidenten am 30. Juli 2024 (!) behoben werden konnte. Und am nächsten Tag war dann leider mein letz­ter Arbeitstag … gegenwärtig hängt der Verein immer noch mangels Finanzierung in den Seilen. Davon hatte ich ja auch schon im Silvesterblog 2024 erzählt.

Schwierig ist das alles deshalb, weil politisch zurzeit vieles in der Schwebe hängt. Massive Kürzungen im Kulturhaushalt ma­chen die Zuweisung von Fördergeldern seitens der Stadt unge­wiss, und da der Verein nicht von Luft und Liebe allein leben kann (oder ehrenamtlichen Engagement), sieht es zurzeit wirk­lich schwierig hier aus. Die vorgezogene Bundestagswahl und die zähe Koalitionsfindung der neuen Regierung haben die Dinge definitiv nicht verbessert. Alle politischen Entscheidungsträger, seien sie bei der Stadt oder etwa im Jobcenter oder in Unterneh­men der Region zu suchen, scheinen auf klare Vorgaben zu war­ten (dass zwischendurch die internationale Politik zunehmend am Rad dreht – ich nenne da nur mal einen gewissen politischen Querschläger und Präsidenten T. in den USA – , das macht alles nicht wirklich einfacher). Ich brauche nicht eigens zu betonen, dass solche monatelangen Hängepartien ohne klare Zukunfts­perspektiven nicht eben Optimismus verbreiten.

Eine alternative Beschäftigung für mich ist ebenfalls noch nicht in Sicht. Aber die Suche über meine weit gestreckten Netzwerke geht natürlich unverdrossen weiter.

Außerdem gibt es ja inzwischen drei weitere ehrenamtliche En­gagements, die meinen Terminkalender gut füllen. Einmal bin ich, schon seit längerem, 1. Vorsitzender des Vereins Phantasti­ka Raum & Zeit e.V. in Braunschweig, und seit etlichen Monaten dabei, hier die Strukturgrundlagen des Vereins wiederherzustel­len. So konnte ich erfolgreich die Gemeinnützigkeit des Vereins organisieren. Gegenwärtig wird die Vereinsregistereintragung notariell geprüft, das ist hoffentlich spätestens Anfang Mai erle­digt. Dann sind wir wieder voll handlungsfähig.

Zudem bin ich seit 2024 engagiert im Braunschweiger Kulturrat, insbesondere in der kleinen Arbeitsgruppe „Sichtbarkeit“, die sich einmal im Monat trifft. Und auf eine originelle Weise, die hier nichts zur Sache tut, bin ich zudem noch in den Beirat des Braunschweigischen Landesmuseums hineingerutscht, wo es ebenfalls gelegentlich Planungstreffen gibt.

Also nein, von Langeweile kann in Braunschweig immer noch keine Rede sein. Ich baue stattdessen zielstrebig meine Netz­werke aus, und gelegentlich wächst mir alles etwas über den Kopf.

Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass ich hier nichts „gebacken“ bekommen würde. Nehmen wir hier als Beispiel den Convention „Perry Rhodan-Tage Braunschweig“, die bald nach dem letzten Maiblog realisiert wurde … ein phantastisch an­strengender, aber sehr gelungener Event, den der Verein Phan­tastika Raum & Zeit e.V. in Kooperation mit der Perry Rhodan-Fanzentrale (PRFZ) ausrichtete. Es waren diesmal mehr Gäste bei uns als vor zwei Jahren, rund 250 … Tendenz weiter wach­send.

Obwohl für 2026 schon der nächste derartige Con angedacht ist, gab es im Frühjahr 2025 eine kleine Turbulenz, weil unsicher wurde, ob wir den bisherigen Veranstaltungsort, das Jugendzen­trum Neustadtmühle, wieder würden nutzen können. Inzwischen kann ich hier Entwarnung geben: 2026 wird das noch gelingen, aber für die Folgeveranstaltung, die für 2028 angedacht ist, müssen wir tatsächlich einen neuen Veranstaltungsort suchen.

Alles in allem würde ich also auch dieses Mal sagen, dass das Leben in Braunschweig alles andere als stagnierend ist und sich so gar nichts Neues oder Interessantes hier tut … vieles geht gegenwärtig halt nur sehr zäh vonstatten. Ich bin dessen unge­achtet einfach mal neugierig, wie sich die Dinge in den kom­menden Monaten hier entwickeln werden.

Darüber halte ich euch dann das nächste Mal am 31. Dezember dieses Jahres auf dem Laufenden, wenn ich den nächsten Sil­vesterblog veröffentliche.

Bleibt also auch weiterhin einfach gespannt und verfolgt mei­nen Blog auf www.oki-stanwer.de. Da könnt ihr sicher sein, dass ich euch auch für den Rest dieses Jahres und darüber hinaus re­gelmäßig wie ein Metronom mit neuen, interessanten Beiträgen und Büchertipps versorge.

Bleibt gesund und weiterhin neugierige LeserInnen meiner Bei­träge. Danke euch!

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 506: Dream Maker 4/E – Liebe

Posted April 29th, 2025 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

heute kommen wir mal wieder zum Abschluss einer Romanzy­klusreihe. Audrey Carlan schließt mit drei Abenteuern der „International Guys“ die Reihe um die „Dream Maker“ ab. Was alles noch Parker Ellis und seinen Freunden blüht, ehe dieser in den Hafen der Ehe einlaufen und sein Glück mit seinem Schwarm Skyler Paige genießen darf, erfahrt ihr jetzt – und ich kann versichern, es wird noch mal richtig dramatisch:

Dream Maker 4: Liebe

(OT: International Guy – Madrid/Rio de Janeiro/Los Angeles)

von Audrey Carlan

Ullstein 29067

496 Seiten, TB

April 2019, 12.99 Euro

Aus dem Amerikanischen von Christiane Sipeer und Friederike Ails

ISBN 978-3-548-29067-6

Der Schlussband des vierteiligen Zyklus „Dream Maker“ dreht noch einmal so richtig auf – und das sowohl auf der Ebene des Dramas wie der Romantik. Audrey Carlan beweist einmal mehr, wie schon bei „Calendar Girl“ und „Trinity“, dass sie letzten En­des ihren Protagonisten die romantische Erfüllung voll und ganz gönnt, und seien wir ehrlich, wenn man den Buchdeckel letztlich schließt, ist man als Leser durchaus der Ansicht, dass Parker El­lis und seine Traumfrau Skyler Paige dieses Glück auch redlich verdient haben.

Wir erinnern uns: schon bei seinem zweiten großen Auftrag sei­ner Agentur „International Guy“ traf Parker Ellis auf seinen Schwarm, die Schauspielerin Skyler Paige, die die Freude am Schauspiel verloren hatte. Und es funkte nicht nur zwischen den beiden, sondern da loderte wohl weit eher ein ausgewachsener Buschbrand. Doch in den Folgemonaten, während der „Dream Maker“ Ellis und sein Team internationale Aufträge auf verschie­denen Kontinenten erfüllten, tauchten immer wieder anonyme, zunehmend bedrohlicher werdende Nachrichten auf, die nahe legten, dass Parker zunehmend in Gefahr war. Doch nun, wäh­rend das Team sich auf den Auftrag in Madrid vorbereitet, ver­dichten sich die Unwetterwolken.

Es beginnt damit, dass überraschend Skylers Agentin Tracey Wilson überraschend in Boston auftaucht und sich für zwei Wo­chen in Skylers und Parkers Apartment einmieten möchte. Sie zeigt dabei eine so Besitz ergreifende Attitüde, dass sie ihre beste Freundin Sky ebenso vor den Kopf stößt wie Parker. Und sie scheint von der irrealen Annahme auszugehen, dass Parker der Falsche für sie ist und die Schauspielerin umgehend mit ihr wieder nach New York zurückkehren soll.

Was Skyler natürlich nicht tut. Stattdessen reist sie mit ihrem Freund und dem Team nach Madrid, wo sie der schüchternen Sängerin Juliet Jimenez, die dort zum Superstar aufgebaut wer­den soll, Nachhilfe geben wollen. Juliet hat zwar eine super Stimme, aber so überhaupt kein Tanztalent, und ihr Selbstbe­wusstsein ist auch arg angeschlagen – doch das ist nichts, was die „International Guy“-Jungs im Verein mit Skyler Paige nicht in den Griff bekommen könnten.

Was sie nicht in den Griff bekommen, ist das Drama in der Hei­mat – denn der Stalker macht nun auf brutalste Weise Ernst: erst fackelt er Skylers Apartment ab, dann wird auch noch ein Sprengstoffanschlag verübt …

Der nächste Abschnitt des Romans – und man darf ja nicht ver­gessen, dass jedes Monats-Abenteuer ursprünglich einzeln er­schien und wir hier mithin einen üblen Cliff-hanger vor uns ha­ben, der gottlob im kompakten Roman nicht so ein Nervenfieber auslöst wie beispielsweise im Fall eines Heftromans – beginnt dann auch dramatisch: er setzt sechs Stunden nach dem An­schlag ein und zeigt, dass Parker Ellis heftig angeschlagen wur­de, aber wesentlich stärker hat es Skylers Bodyguard Nate erwi­scht, der wie üblich vorgegangen ist und Parkers Wohnung kon­trollieren wollte. Ihn hat die Wucht der Explosion voll getroffen, und geraume Zeit schwebt er zwischen Leben und Tod und wird in einer mehrstündigen Operation wieder gerettet.

Danach ist allen, insbesondere Parkers Bruder Paul Ellis, der nun Bodyguard-Funktionen übernimmt, vollkommen klar, dass sie alle Abstand brauchen. Sie müssen aus dem Visier des Irren entkommen, und da kommt es doch sehr passend, dass sie ei­nen Auftrag in Rio de Janeiro annehmen können. Im Familienun­ternehmen von Pauls Lebenspartner Dennis Romoaldo gibt es offensichtlich rätselhaften Schwund von Geld und Gütern. Dem geht Royce Sterling im Verein mit der wieder genesenen Wendy Bannerman nach.

Parallel dazu werden Parker, Skyler und Co. mit den massiven sexistischen Vorurteilen von Dennis´ Familie konfrontiert, die der festen Meinung sind, Paul habe „ihren Dennis“ verführt und auf Abwege gebracht. Sie hassen Parkers Bruder, was dem Rio-Kapitel einen hässlichen Missklang einbringt. Und als die Quelle der Unstimmigkeiten gefunden wird, offenbart sich noch ein völ­lig anderes Drama, das eigentlich recht gut die Bigotterie der Familie klar konturiert. Sie müssen aber ihre Zelte in Rio überra­schend abbrechen, weil in der Heimat ein lebensgefährlicher Unfall geschehen ist. Zumindest scheint es anfangs so.

Zurück in den Staaten laufen die Ermittlungen wegen des Bom­benbauers auf Hochtouren. Wieder taucht die unvermeidliche Tracey auf, die Skyler schon ihr Beileid aussprechen möchte zum Tod von Parker Ellis – der bekanntlich gar nicht tot ist. Und dann ist sie auf einmal spurlos verschwunden, scheinbar in der Hand des Stalkers. Und Sky, in brennender Sorge um ihre Freun­din, trifft eine fatale Entscheidung, die sie in Lebensgefahr bringt …

Der Schlussabschnitt der Geschichte ist dann, nachdem die Stalker-Gefahr gebannt worden ist, eigentlich mehr eine Bonus­geschichte, könnte man sagen. Denn sowohl Sky als auch Par­ker sind inzwischen fest entschlossen, einander zu heiraten. Aber Parker Ellis weiß natürlich auch, dass seine Freundin nach all den schrecklichen und dramatischen Geschehnissen der letz­ten Monate noch im Schock befangen ist, und aus nachvollzieh­baren Gründen möchte er nicht, dass er sie aus den verkehrten Gründen heiratet – etwa, weil er damit die Leerstelle ihrer ver­storbenen Eltern ausfüllt. Während alle ringsum ihn drängen, „sie zu fragen und ihr doch endlich den Ring anzustecken“, zö­gert er und zögert er.

Skyler entschließt sich letzten Endes dazu, selbst die Initiative zu ergreifen. Die Gelegenheit bietet sich, als die „International Guy“ einen Auftrag in Kalifornien erhalten. Sie sollen eine Da­ting-Show vorbereiten helfen. Während Parker diesen Auftrag mit seinen Freunden absolviert und dabei zu seiner nicht eben geringen Verstörung auf ein Skyler Paige-Double stößt, Tamara Darling, verfolgt auf einer zweiten Handlungsschiene Skyler ih­rerseits konsequent (wenn auch mit Gewissensbissen) ihren ei­genen Plan.

Und dann kommt schließlich der entscheidende Tag der Premie­re …

Mit dem vorliegenden Band enden – laut der Autorin wohl vor­läufig, wie sie im Schlusswort sagt – die Abenteuer der „Interna­tional Guy“. Denn sie hat interessanterweise noch einige Hand­lungspfade offen gelassen, die die Handlungsstränge für Bogart Lundigren und Royce Sterling bzw. auch für Wendy Bannerman und ihre jetzigen Ehemann Michael Pritchard fortentwickeln kön­nen. Es kann als sicher gelten, dass sie in dieses Universum bei­zeiten zurückkehrt.

Sexuelle Intoleranz, Stalker-Wahnsinn und schlussendlich Lie­beserfüllung durch die Hintertür, so könnte man die letzten drei Episoden des Zyklus betiteln, wenn man Kurztitel suchte. Die deutschen Untertitel der Romane waren alle eigentlich seltsam unpassend. Zum ersten hätte statt „Sehnsucht“ „Lust“ sehr viel besser gepasst, weil dort viel mehr Erotik vorkommt als im zweiten Band. „Triumph“ wäre für den vierten Band passender gewesen als „Liebe“ … aber wir wissen ja, dass die deutschen Verlage mit so kurzen, aus der Luft gegriffenen Titeln ihre Pro­bleme haben. In diesem Fall handelt es sich um reine Verlegen­heitslösungen. Ebenso übrigens wie bei den zwar hübschen, aber völlig sinnfreien Blumenornamentierungen der Cover. Sehr viel passender wäre es meiner Ansicht nach gewesen, dort Städteansichten der Handlungsorte zu bringen, das hätte si­cherlich auch mehr Leserneugierde entfacht … aber der Zug ist definitiv abgefahren.

Was sich nicht erfüllt hat, war meine anfängliche Befürchtung, Audrey Carlan würde hier gewissermaßen das maskuline Ge­genstück zu „Calendar Girl“ bringen. Dafür ist diese Serie doch, wiewohl beim ersten Eindruck nahe liegend, deutlich autonomer aufgezogen. Ein wenig schade fand ich, dass Parker schon in der zweiten Folge seine Traumfrau fand, das hat ihn doch deut­lich von anderen Amouren abgebracht, die man ihm durchaus gegönnt hätte. Das hätte dann vielleicht auch das Schwächeln der Handlung im zweiten Buch erspart, wenn sie die Aufträge anders verteilt hätte.

In dem vorliegenden Band fand ich es ein wenig unverantwort­lich, wie lange sie wirklich vollständig auf dem Schlauch stan­den, was die Identität des Stalkers angeht. Gerade die Tatsache, dass die Person imstande war, sich jedes einzelne Mal Zugang zu den neuen Handykonten von Parker und Skyler zu verschaf­fen, kickte mehrere Verdächtige, die durchaus aufgebaut wur­den, von vornherein aus dem Rennen, bis nur noch eine einzige Person übrig blieb … die konsequent nicht gesehen wurde. Am Anfang dieses Romans war das dann so penetrant, dass ich mich echt fragte: wie blind sind unsere verliebten Protagonisten und deren Bodyguards eigentlich? Dass das dramaturgisch wirk­sam war, ist nicht zu leugnen, aber ich mag eben intelligente Leute auf beiden Seiten. Und da war doch bei Parkers Seite lan­ge Zeit nicht viel Intelligenz zu finden.

Gleichwohl – das ist ein kleiner Wermutstropfen in dem großen See aufregender und sehr anregender paar tausend Leseseiten und damit absolut zu verkraften. Wer Audrey Carlan schätzen gelernt hat, sieht sowieso darüber hinweg.

Klare Leseempfehlung also für den Abschlussband. Schauen wir mal, wie sie sich in ihrem nächsten Zyklus „Lotus House“ macht.1

© 2020 by Uwe Lammers

Tja, das nennt man mal ein turbulentes Ende, würde ich sagen. Allerdings alles in allem doch sehr unterhaltsam, wenn es auch den einen oder anderen Durchhänger gab.

Wohin verschlägt es uns in der kommenden Woche? Das sei hier noch nicht verraten … da lasst euch mal überraschen, Freunde.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Nachtrag von mir, August 2024: Natürlich muss ich, weil ich in der Zyklus-Reihenfolge durcheinander gekommen bin, zunächst noch dazu übergehen, euch die „Trinity“-Bände vorzustellen, ehe ich mich um „Lotus House“ kümmere. Ich fürchte, den letzteren Zyklus kann ich euch frühestens im Winter 2025, eher im Frühjahr 2026 präsentieren, wiewohl die Romane längst gelesen sind. Warum dauert das so lange? Einmal, weil „Trinity“ schon recht lang ist. Zum anderen: Sind wir hier bei einem Audrey-Carlan-Privatblog? Nein. Na also … Abwechslung muss sein. Und Abwechslung werde ich liefern, versprochen!

Liebe Freunde des OSM,

der Monat August war der erste Monat meiner mal wieder ein­setzenden Phase der Erwerbslosigkeit, und wie ihr das aus den vergangenen Jahren vermutlich kennt, wäre das ein Grund ge­wesen, sehr kreativ zu sein. Grundsätzlich richtig gedacht. Aber zugleich handelte es sich dabei auch um einen der heißesten Monate dieses Jahres. Das war der erste Grund, warum ich krea­tiv ziemlich schwächelte.

Der zweite Grund bestand natürlich darin, dass ich als Con-Mit­organisator am Ausklang des Monats völlig auf den „5. Perry Rhodan-Tagen Braunschweig“ eingebunden war und da quasi null Zeit hatte, irgendeine Zeile zu lesen oder zu Papier zu brin­gen.1

Heißt das jetzt, es herrschte, im Vergleich zum Vormonat oder zu den Monaten davor, gewissermaßen „Ebbe“ in meinem Krea­tivkontor? Nein, das kann man so auch nicht sagen. Ich will da­mit nur andeuten, dass ich relativ wenig auch fertig schreiben konnte (konkret: 18 Werke). Die Gesamtausbeute und die Zahl der „Baustellen“, auf denen ich mich herumgetrieben habe, kann sich dennoch sehen lassen. Werfen wir mal einen näheren Blick auf die Ausbeute des Monats August 2024:

Blogartikel 608: Work in Progress, Part 140

(Todesmission auf Tsaigur – OSM-Story)

Anmerkung: Das war die erste von mehreren witzigen Entdeckungen, die ich in meinen Fragmentordnern machte. Diese Geschichte, die im KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ spielen wird, führt Oki Stanwer auf einen Planeten, der von humanoiden Kleinis und mausgestaltigen Crellys bevölkert wird. Letztere haben sich hier sehr erfolgreich als Piraten etabliert … und bei dem Versuch, einen SIEGEL-Splitter zu rauben, der sich im Besitz der Piraten befindet, treffen Oki & Co ebenfalls auf Piraten … nur leider handelt es sich dabei um autonome Totenköpfe, die auf dieser Welt gefangen sind. Und einer von ihnen ist ein alter Erzfeind Oki Stanwers, dem dieser im KONFLIKT 9 auf der Erde im 17. Jahrhundert schon einmal be­gegnet ist …

Ich hatte diese Story schon halb vergessen, zumal sie aus dem Jahr 2003 stammte. Und die Inspiration war, ohne Witz, der da­malige erste Trailer zum Film „Fluch der Karibik“, der ja be­kanntlich völlig anders ausschaut … selbst wenn es da untote, verfluchte Piraten gibt. Wenn ich da also mal weiterschreibe, wird das eine wilde, temperamentvolle Geschichte, soviel steht fest.

(Shonkaschs Neugierde – OSM-Story)

Anmerkung: Auch das ist eine Baustelle, aber aus einer völlig anderen Ecke des OSM-Kontinuums. Diesmal geht es die Gala­xis Feuerrad und die Völker der halbaquatischen Assaler und der non-humanoiden Xin (die ihr als Zerrversion schon aus dem zweiteiligen E-Book „Mein Freund, der Totenkopf“ kennen könntet).

(DSf 53: Zielpunkt Zhanyor)

Anmerkung: Das ist eine schwierige Baustelle aus KONFLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“. Hier beobachtet der rätsel­hafte PROPHET vor zahllosen Jahrtausenden, wie der Planet Zhanyor geradewegs aus dem Nichts im Universum auftaucht. Und er setzt später eine Gruppe von Matrixgeistern darauf an, hier kosmische Weichen zu stellen.

In der Handlungsgegenwart werden die hier lebenden Prophe­ten von Zhanyor von Sternenfee-Attentäterinnen ermordet. Aber als ich DIESEN Handlungsstrang 2004 schrieb, fehlte ein wesentliches Mosaiksteinchen, das ich jetzt erst in diesem Mo­nat nachliefern konnte. Es ist gewissermaßen das kryptische Endstück dieser Episode, die ich also quasi rückwärts erzählen muss … habe ich noch nie gemacht, das wird recht abenteuer­lich werden und fordert tieferes Durchdenken.

(DSf 51: Finstere Pläne)

Anmerkung: Auch das hier ist eine knifflige Geschichte aus demselben Universum. Ich hatte hier eine wunderschöne Szene geschrieben, die mit einem GRALSJÄGER in seelischer Zwangs­lage und seiner Dienstherrin Sarai zu tun hatte … und dann überspeicherte ich diese Episode mit einer veralteten Fassung und verlor das neu geschriebene Textstück! Zwar bemerkte ich es wenige Tage später und rekonstruierte zumindest den gro­ben Inhalt, aber es war echt ärgerlich.

Wie sieht diese Zwangslage aus? Na gut, ich spoilere mal kurz: GRALSJÄGER sind Zeitreisende aus der fernen Zukunft, die in der Regel die Aufgabe haben, so genannte GRALE zu beschüt­zen oder zu retten. Zu ihnen gehören etwa Helfer des Lichts. In diesem Fall geht es um Klivies Kleines und die Sternenfee Saan, die beide GRALE darstellen und Helfer des Lichts.

Der GRALSJÄGER, der zum Planeten THALAMAT geschickt wird, um sich um sie zu kümmern, ist allerdings ein Doppelagent. Er ist von Sarai in das GRALSJÄGER-SYNDIKAT Inciils eingeschleust worden, von dem ihr in KONFLIKT 16 einiges erfahren könnt, und Inciil will, dass die Helfer des Lichts ins GRALSREICH ent­führt werden.

Dummerweise folgt nun ein zweiter GRALSJÄGER aus der späte­ren Zukunft mit einer antagonistischen Zielsetzung. Er soll ge­nau diese Entführung verhindern … und dabei muss er davon ausgehen, dass der erste GRALSJÄGER, der heimlich die Helfer des Lichts „belauert“, wie ich das mal nennen möchte, während er auf den richtigen Zeitpunkt für die Aktion wartet, selbstver­ständlich ein Feind ist – da er ja formell zum SYNDIKAT gehört.

GRALSJÄGER 1 wird über diese Tatsache informiert. Und dar­über, dass er in einem „blinden Datenfenster“ operiert, dessen Ursache nicht klar ist. Es scheint aber so zu sein, dass Inciil den Ausgang des Ereignisses schon kennt, nur nicht den Anlass des­selben. GRALSJÄGER 1 ist also in der vertrackten Lage, einer­seits eine unmögliche Mission durchzuführen, sich gegen den (besser ausgestatteten) GRALSJÄGER 2 zu behaupten, der ihn umbringen will und zugleich dabei weder Inciil zu enttäuschen noch umzukommen …

Ich glaube, ihr merkt seine Probleme recht deutlich. Die Situati­on ist tricky und komplex und wird mich noch einige Gedanken­leistung kosten. Aber ich mag solche Herausforderungen …

(Geister – OSM-Story)

Anmerkung: Noch eine Story, die im KONFLIKT 22 spielt, aber in einer ganz anderen Galaxis. Sie spielt deutlich später als die obigen Episoden und befasst sich damit, dass sich ganze Völker buchstäblich in Luft auflösen … wie es scheint. Die Wahrheit sieht leider noch schlimmer aus.

(Eine Frage des Glaubens – OSM-Story)

Anmerkung: Mit dem weit fortgeschrittenen Fragment war ich dann völlig woanders. Nämlich auf einem Planeten namens Tas­vaan vor Beginn der Serienhandlung von KONFLIKT 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“. Wer von euch das E-Book „BdC 1 – Im Feuerglanz der Grünen Galaxis“ gelesen hat, wird sich an den Namen Osvehl erinnern. In der Handlungsgegenwart ist die von ihm geschaffene Organisation, die sich „Widerstandsgruppe Osvehl“ nennt, eine Art terroristischer Gruppierung wie die RAF. Aber hier wird erzählt, wie Pater Osvehl tatsächlich war und was seine gefährliche Entdeckung war, die dann zur Entstehung der Widerstandsbewegung führte. Und es geht um das Verhältnis von religiösem Fanatismus, historischer Wahrheit und wohin ein solcher Konflikt führt. Eine ziemlich tief­gründige Geschichte, die weitgehend fertig entwickelt ist. Es fehlt vermutlich nicht mehr wirklich viel, um sie fertigzustellen.

23Neu 15: Der Wanderer in der Strahlenwüste

23Neu 18: Die Heimstatt des Geheimnisvollen

23Neu 19: Schein und Realität

(DER SIEGEL-KONFLIKT – OSM-BUCH)

(Pazifisten – OSM-Story)

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer“)

Blogartikel 574: Das Autoren-Nachlassarchiv-Projekt, Teil 10

(Das Los der Lady Renata – Archipel-Story)

Anmerkung: Das war nur eine kleine Fingerübung zur Abwechs­lung, um einen Neuausdruck des veralteten Fragments zu er­möglichen.

23Neu 16: Der Fluch der eisigen Hallen

23Neu 17: Der Dämonenpakt

20Neu 24: Die Falle in den Lebenskanälen

(20Neu 25: Rücksturz aus dem Silbernen Kosmos)

(20Neu 27: Konferenz der Statthalter)

(Glossar der Serie „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“)

(20Neu 26: Wandlerstation 436)

Blogartikel 622: Close Up: Der OSM im Detail (65)

Anmerkung: Mit diesem Close Up-Artikel beginnt die Bespre­chung des KONFLIKTS 17 „Drohung aus dem All“, eine der frü­hesten abgeschlossenen OSM-Serien (beendet 1986), die dem­entsprechend noch ziemlich chaotisch und vielleicht auch in­haltlich ein wenig widersprüchlich strukturiert ist. Ich war über­rascht, wie umfangreich dieser Beitrag wurde … aber ich denke immer noch, dass das angemessen ist, immerhin müsst ihr euch da an ein komplett neues Universum und Zeitfenster ge­wöhnen. Doch seid beruhigt: Ihr bleibt in vertrauten Gefilden, auch wenn das Personal mehrheitlich wechselt. Es ist wieder die Galaxis Milchstraße, und die Erde ist von neuem das Zen­trum.

Blogartikel 619: Aus den Annalen der Ewigkeit – alt und neu (LXVI)

(Der Alptraumpfad der Ordnung – OSM-Hintergrundartikel)

(Die Reisenden von Beltracor – OSM-Story)

Anmerkung: Genau genommen ist das keine Story, sondern der Auftakt einer Serie, so war das ursprünglich mal geplant. Ob und inwieweit ich das auch umsetzen kann, ist unklar. Die Serie/Geschichte spielt in derselben Galaxis und OSM-Serie wie die schon veröffentlichten E-Books „Mein Freund, der Toten­kopf“ und „Die schamlose Frau“. Ob es darüber hinaus Be­rührungspunkte mit den dortigen Settings gibt, ist noch nicht wirklich klar. Nicht umsonst ist diese Geschichte schon lange auf der Warteliste der Fragmente.

(TI 54: Die Jenseitsarche)

(DM 65: Der Luna-Fehler)

(DM 54: Der Vergeltungskonvoi)

(Lexikon der Serie „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam)

(23Neu 20: Die Ruinenmetropole)

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“)

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts)

(Shandra – Das Stasis-Exil – Erotic Empire-Story)

(Der Orgasmus-Symbiont – OSM-Story)

Anmerkung: Diese Geschichte spielt im KONFLIKT 16 „Oki Stan­wer – Der Mann aus dem Nichts“ in den Tagen vor GOLEMS In­vasion der Milchstraße. Wir befinden uns auf der Freihandels­welt Mountain Grace, zu der ich in der Serie leider nur sehr we­nig gesagt habe, und es geht um das Schicksal eines Flücht­lingsmädchens und eines höchst eigenartigen Wesens … was es für eins ist, bekam ich tatsächlich erst durch eine spätere Kommentierung heraus. Und das führt dazu, dass die Geschich­te völlig anders strukturiert werden muss.

Es ist halt schwierig, einen leibhaftigen TUURINGER agieren zu lassen … diese Wesen sind so fremdartig, dass ich mich schwer damit tue, sie agieren zu lassen. Ein weiteres herausforderndes Experiment, soviel steht fest.

(23Neu 21: Hort der Rätsel)

(VvD 21: Alarmsignale)

Anmerkung: Hier musste ich doch tatsächlich eine süße Szene aus dem Dorf „Schnaufstufe“ schreiben, die mir im Kopf herum­schwirrte. Und ich war ständig am Kichern, während ich das tat … auch wenn der Gesamtkontext der Geschichte wohl eher nicht zum Kichern einlädt … manche Szenenblenden sind schier unaufhaltsam.

(DSf 58: Ein Freund namens Jaal)

Anmerkung: Ha, wer sich da jetzt gruselt, weil euch der Name Jaal aus KONFLIKT 16 sehr vertraut ist, der tut das fraglos zu Recht. Wer solche Freunde hat, braucht definitiv keine Feinde mehr, habe ich vor rund 20 Jahren, als ich den Titel erstmals formulierte, gedacht. Heute, nachdem ich KONFLIKT 16 digitali­siert habe, bin ich davon mehr denn je überzeugt. Das wird schätzungsweise eine sehr dramatische Geschichte.

(DSf 63: Strandgut aus der Zukunft)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts)

(Die Totenköpfe 2: Durch die Ruinenwelten)

(23Neu 22: Zielpunkt 1991)

Anmerkung: Ihr mögt euch über diesen quasi historischen Zeit­punkt wundern, Freunde. Aber Oki Stanwer unternimmt hier, ausgehend vom Jahr 2023, mittels eines Temporal-ZYNEEGHARS eine Zeitreise ins Jahr 1991. Auf der Schildwelt des KONFLIKTS 23 wurde damals ein Attentat auf die Dämonenwaffe GOLEM verübt. Und Oki Stanwer will wissen, wer das getan hat und es nach Möglichkeit richtig machen, damit die alptraum-hafte Gegenwart nicht Realität wird … aber er ahnt nicht, dass er in einer sinistren Zeitfalle landet, die er nicht mehr verlassen kann …

Blogartikel 593: Logbuch des Autors 32 – Neue Strukturge­danken zum OSM (August 2024)

(23Neu 23: Attentat auf GOLEM)

Anmerkung: Das ist dann der Schlussakkord des Zeitreise-Zy­klus um Oki Stanwer … so scheint es zumindest. Aber leider irrt er sich, denn als er das Jahr 1991 verlässt, kehrt er durchaus nicht wie erhofft ins Jahr 2023 zurück, sondern wird stattdessen ins Jahr 1904 geschickt – in jenes Jahr, als ein globaler Nuklear­krieg nahezu die ganze Menschheit ausrottete …

Ihr merkt hieran vielleicht, dass ich zwar rein quantitativ nicht sehr viel geleistet habe – doch thematisch kann ich mich über packende Abwechslung echt nicht beklagen. Ich bin sehr ge­spannt, was die nächsten Monate noch so bringen werden.

In der kommenden Woche kehren wir in den Winter des Jahres 2022 zurück.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Anmerkung für die Insider: Natürlich finden die „Perry Rhodan-Tage“ nicht zum fünften Mal in Braunschweig statt. Die Perry Rhodan-Fanzentrale (PRFZ) hat hier ein wenig ge­mogelt und die drei Veranstaltungen, die sie unter diesem Label in Osnabrück veran­staltete, kurzerhand „eingemeindet“. Es sind in Wahrheit also die 2. Perry Rhodan-Tage Braunschweig. Das aber nur so am Rande besserwisserisch angemerkt (schmunzel).