Liebe Freunde des OSM,

es ist ein wenig schwer, zu glauben, dass ich tatsächlich schon fünfzig Wochen lang an diesem Blog schreibe, also fast ein ganzes Jahr lang. Das im Februar be­gonnene Experiment, meine Werke allgemein und weltweit für Leser zugänglich zu machen, hat sich schön entwickelt, und monatliche Besucherzahlen von mehr als 2000 zeigen, dass reges Interesse an diesen Beiträgen besteht. Das freut und ehrt mich.

Für den „Jubiläumsbeitrag“, der vermutlich ein wenig länger ausfallen wird als üblich – dem Anlass durchaus angemessen – , habe ich ein Thema ausgewählt, das mich seit neuestem wieder bewegt. Es geht um „Kontrafaktik“. Wer mit dem Fremdwort auf den ersten Blick nichts anfangen kann, dem helfe ich gern ein wenig nach:

Kontrafaktik ist die Lehre von Ereignisabläufen, die im Widerspruch zu den rea­len Gegebenheiten steht. Üblicherweise bezieht man die Kontrafaktik auf alter­native Zeitabläufe, und so soll das auch hier verstanden werden. Wir beschäfti­gen uns, wenn wir mit der Kontrafaktik zu tun haben, mit der legendären Frage „Was wäre, wenn…?“, von denen die vielleicht prominenteste (weil vermeintlich wichtigste, das indes ist ein Irrtum), die Frage ist „Was wäre, wenn die Nazis den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätten?“

In Wahrheit müsste man nämlich sagen, dass es viel elementarer wäre, sich zu überlegen, in was für einem Jahrhundert wir wohl leben würden, wenn der Ers­te Weltkrieg nicht stattgefunden hätte. Wären wir dann immer noch in einem deutschen Kaiserreich Untertanen Seiner Majestät? Das ist eher zu bezweifeln. Es ist allerdings auch sehr unwahrscheinlich, dass wir uns, wenn obige histori­sche Abzweigung Realität geworden wäre, in einer Welt befänden, in der es sol­che Staaten wie Israel, Syrien, die moderne Türkei oder ein kommunistisches China gäbe.

Der Erste Weltkrieg hat das zwanzigste Jahrhundert in einer Weise geprägt, die auch bis ins einundzwanzigste nahtlos fortwirkt. Und wenn man dort die Wei­chen anders gestellt hätte, sähe unsere Zivilisation grundlegend anders aus. Ich wage allerdings keine Prognose, ob zum Besseren oder zum Schlechteren.

In diesen Kontext verirrte ich mich kürzlich wieder, als ich zur Vorbereitung mei­nes Seminars „Philosophische Texte zum Ersten Weltkrieg“ das wirklich sehr empfehlenswerte, scharfsinnige und spannende Buch „Die Zimmermann-Depe­sche“ von Barbara Tuchman las (die Lektüre dauert noch an – Nachtrag vom Februar 2014: Das ist inzwischen natürlich Vergangenheit, aber im November 2013, als ich diese Zeilen schrieb, entsprachen sie der Realität. Das Buch ist noch toller als angenommen!).

Nein, nein, sie fabuliert hier nicht von einer kontrafaktischen Kaiserreichsge­schichte des 20. Jahrhunderts, nicht, dass ihr was Falsches erwartet, wenn ihr das Buch aufschlagt… sie hält sich strikt an die Fakten. Aber es gibt da einen Handlungsstrang, der so abenteuerlich ist, dass er geradewegs dazu einlädt, sich Gedanken über einen kontrafaktischen Roman in der Tradition eines Clive Cussler zu machen. Ich habe eine Entwurfsskizze unter dem Stichwort „Die Ja­pan-Mexiko-Connection“ niedergelegt. Ich halte das für ein lohnendes Non-OS­M-Projekt der Zukunft.

Worum es darin genau geht? Ach, ich deute es nur an: es hat etwas zu tun mit der japanischen Geheimdiplomatie, einen Stützpunkt in Mexiko in der Zeit di­rekt vor dem Ersten Weltkrieg zu errichten, eine japanisch-mexikanische Armee aufzustellen und gegen die Vereinigten Staaten zu marschieren… Hirngespinst und Phantasterei? Beinahe, möchte ich sagen. Die Abzweigung in diese Welt wurde nur recht knapp verfehlt, und wer mehr wissen möchte, sollte das oben angegebene Buch lesen. Es ist tatsächlich, wie die Saturday Review schrieb, „vergleichbar einem Thriller von Eric Ambler“.

So stecke ich also derzeit (Anfang November 2013) parallel in meinen histori­schen Texten zum Ersten Weltkrieg UND in kontrafaktischen Welten fest. Aber so kann ich den Bogen schlagen zum OSM.

Auch im Oki Stanwer Mythos gibt es parallele Welten, alternative Zeitentwürfe. Da ich eure Geduld nicht überstrapazieren möchte und ihr natürlich diese Wer­ke nicht kennt, da sie zumeist noch nicht mal aus der reinen Schreibmaschinenfassung in ein digitales Format übertragen wurden, ganz zu schweigen davon, dass sie auch nicht in gescheit lesbare und genießbare Form überarbeitet wurden, und somit derzeit unzugänglich sind, deshalb werde ich mich auf ein paar wenige Fälle be­schränken und ein bisschen den Leseappetit auf die Zukunft schüren.

Die alternative Zukunft des OSM begann schon recht früh, und sie ist sozusagen OSM-endemisch. Das heißt folgendes: als ich die zeitigen OSM-Serien entwi­ckelte, kam ich ein wenig aus dem Tritt, weil ich es unvermittelt mit mehreren, offenbar parallelen Wirklichkeiten der irdischen Zukunft zu tun hatte (vgl. dazu meine Blogeinträge der Reihe „Was ist eigentlich der OSM?“). Da gab es die Erde des Jahres 2123 (KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ (1982-1985)), aber auch die Erde des Jahres 2092 (KONFLIKT 17 „Drohung aus dem All“ (1983-1986)).

In der einen Welt des KONFLIKTS 17 beherrschte die Menschheit ein kleines Sternenreich, in der des KONFLIKTS 13 war sie nicht mal zur Raumfahrt imstan­de. Wie ihr heute wisst, löste sich der Knoten, indem ich herausfand, dass es sich dabei um zwei verschiedene, zeitlich aufeinander folgende Universen han­delte (was mich dann mit dem Problem der Matrixfehler konfrontierte, das ich hier und heute nicht vertiefen werde, das ist unseren Kosmologie-Lektionen vorbehalten).

Von dieser Art der Schein-Kontrafaktik rede ich heute also nicht weiter. Wirklich in alternative Universen eingedrungen war ich kurz darauf. Ich bin derzeit gera­de dabei, die Episoden des KONFLIKTS 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ (1987-1993) abzuschreiben, und ich kann nur sagen: das ist echt ein gordischer Knoten von beispielloser Komplexität. Da den Überblick zu behalten, ist wirklich knifflig.

Warum?

Vordergründig geht es dort ja darum, dass die kleine Nation der Tasvaner in der Kleingalaxis Pholyar im Halo von Bytharg davon träumt, die Grüne Galaxis By­tharg mit Langstreckenschiffen zu erreichen. Was den Tasvanern dabei nicht klar ist, ist freilich folgendes: sie sind Zeitsiedler. Sie stammen vom Volk der Allis ab (ja, wer da als Leser der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) jetzt aufhorcht, tut das mit Recht, das ist genau das Volk, an das ihr jetzt denkt!), und sie wurden von Oki Stanwer und den Baumeistern über Zeitreise­portale in die Vergangenheit des Universums geschickt, um hier eine autonome Nation zu erschaffen, dort in der Sicherheit von Pholyar heranzuwachsen und schließlich Oki Stanwer und seinen Allis in der Galaxis Koopen als Streitkräfte zur Verfügung zu stehen.

Dumm ist nur, dass die Situation sich anders entwickelt. Die Tasvaner vergessen ihre Vergangenheit, und dann werden sie auch noch – wie übrigens zahlreiche andere Zeitsiedlerkolonien im Umfeld von Bytharg auch – von den Streitkräften des Bösen kurzerhand untergepflügt, oder wenigstens beinahe.

Noch schwieriger: Oki Stanwer verlässt sich nicht allein darauf, sondern schickt auch zwei seiner besten Freunde in die Vergangenheit. Sowohl Klivies Kleines als auch Salketh-en-torion sollen versuchen, die gestaltwandelnden Berinnyer, die Sklaven des Großreichs Bytharg, gegen TOTAM und die Macht CROSSATH aufzustacheln. Kleines´ Mission ist schon fehlgeschlagen. Salketh soll versuchen, ihn von seinem Versuch nun abzuhalten… und was sich daraus entwickelt, ist Chaos.

Noch schlimmer: auch eine Dämonenwaffe von TOTAM, die in der Zukunft in die Enge getrieben worden ist, nutzt die Möglichkeit dieser Zeitportale und flüchtet inkognito in die Vergangenheit. Es gibt sie dort also dann quasi zwei­mal, und das führt zu schrecklichen Verwirrungen.

Und so weiter und so fort… es wird eine sehr anspruchsvolle Aufgabe werden, all diese Handlungsstränge bei der Abschrift zu entwirren und zutreffend zu kommentieren. Aber das wird in ein paar Jahren für euch sicherlich ein span­nendes Leseabenteuer werden.

Ebenso nutzte der KONFLIKT 23 „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“ (1988-1994) das Potential der Kontrafaktik. Das geht schon mit der Ausgangssituation los. Die Erde, auf der Oki Stanwer erscheint, ist eine nukleare Wüste. Man schreibt das Jahr 2021, und die Erde ist seit einem globalen Atomkrieg im Jahre 1904 zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Russisch-Chinesi­schen Block fast vollständig zerstört. Es gibt nur einige wenige Enklaven, die un­ter magischen Schutzschilden liegen. Dort leben die Menschen unter der rigi­den Kontrolle der Dämonenwaffen von TOTAM.

Moment, mögt ihr sagen – ein Nuklearkrieg im Jahre 1904? Aber da hatte doch noch niemand eine Ahnung von Nuklearwaffen… und recht habt ihr. Im Verlau­fe der Serie kommt recht bald heraus, dass dieser Waffengang in einer Welt, die dafür noch gar nicht reif war, gezielt von auswärtigen Mächten forciert wurde, namentlich von einer Macht, die sich HTT nennt.

Oki Stanwer braucht die Hilfe eines Temporal-ZYNEEGHARS der Baumeister, um mittels einer (leider ebenfalls perfiden) Zeitreise herauszufinden, dass dieser Kürzel „High-Technology-Transfers“ heißt. Das ist ein weltumspannender Waf­fenkonzern in einer parallelen Welt des 28. Jahrhunderts, der über die Zeitrei­semöglichkeit gebietet und dabei ist, die Kontrolle über ein ganzes Bündel von parallelen Erden des „Multizeit-KONFLIKTS“ (so der Beiname des KONFLIKTS 23) zu verschaffen.

Und das sind dann wirklich reinrassige Parallelwelten. Auf einer davon schreibt man das Jahr 1531, und als beispielsweise Klivies Kleines dort eine Reise nach Europa unternimmt, landet er im realen Mittelalter… mit ebenso realen „Rei­tern der Apokalypse“, Raubrittern, Marodeuren und technisch hochgerüsteten, subversiven Geheimagenten von HTT, die das Ende dieser Zivilisation anstre­ben.

In einer anderen Welt dieses KONFLIKTS schreibt man das Jahr 1956. Und dort tobt noch immer der Zweite Weltkrieg. Die Nazis sind nach wie vor auf dem Kontinent an der Macht, Hitler ist ins Exil vertrieben und durch Martin Bormann ersetzt worden… und die Totenkopf-SS des Reiches besteht tatsächlich aus To­tenköpfen, den monströsen Hilfstruppen TOTAMS, die offensichtlich der Kon­trolle entlaufen sind.

Die Kontrafaktik allein dieser beiden Beispiele, die ich aufgezeigt habe, hat da­mals meine Kreativität in unglaublicher Weise befeuert, und zwar lange, bevor ich begann, Geschichte zu studieren. Wenn man erst einmal begonnen hat, zu verstehen, dass selbst arrivierte Historiker der Verlockung nicht widerstehen können, kontrafaktische Gedankenspuren zu entwickeln und ihnen zumindest partiell zu folgen – lest mal einschlägige historische Standardwerke, ihr werdet diesen Einfluss an vielen Stellen entdecken – , dann kann man sich vielleicht auch mit dem Gedanken anfreunden, dass dies nicht gar so abseitig ist, wie viel­leicht zunächst gedacht.

In Wahrheit, und da spreche ich jetzt mit dem Historiker Alexander Demandt, der Ähnliches in seinem beeindruckenden Werk „Ungeschehene Geschichte“ schrieb, in Wahrheit schärft das Denken in Alternativen nämlich unser Urteils­bewusstsein. Wir lernen auf diese Weise, die Bedeutung der realen Entschei­dungssituationen klarer zu erfassen und, indem wir die Vergangenheit in Ge­danken Revue passieren zu lassen, zugleich analoge Situationen der Gegenwart und nahen Zukunft zu erahnen und hier vielleicht die richtigen Entscheidungen zu treffen. Insofern ist Kontrafaktik nicht eine müßige Spinnerei, wie man vielleicht denken könnte. Es ist eine Übung in Möglichkeiten, das unseren Verstand flexibel hält. Und für uns Phantasten stellt Kontrafaktik zugleich eine profunde Möglichkeit dar, Geschichte und Fiktion in einer intelligenten und sehr anspruchsvollen Mischung dem Leser darzubieten.

Denn machen wir uns nichts vor: Kontrafaktische Geschichten sind sehr ambi­tioniert. Wir wenden uns als Verfasser sowohl an die Phantasten, die mögli­cherweise von Geschichte wenig Ahnung haben als auch an die historisch Gebil­deten, die vom Faktenaspekt eine Menge Ahnung besitzen. Beide Seiten wollen präzise unterhalten werden. Und, ich weiß das von mir selbst, da ich beide For­men beinhalte, den Historiker ebenso wie den phantastischen Literaten, Histori­ker können verdammte Erbsenzähler sein. Wenn die Fakten nicht stimmen und die Hypothesen eher flüchtig durchdacht sind, fallen die Kritiken leicht gnaden­los aus.

Schaue darum niemand verächtlich oder herablassend auf kontrafaktische Ge­schichten herab – wenn die Verfasser Kenntnis und Stil besitzen, sind sie eine großartige Unterhaltung. Ich hoffe, dass ich selbst dazu imstande sein werde, die kontrafaktischen Geschichten, die ich im Laufe der letzten knapp 30 Jahre im OSM verfasst habe, beizeiten in ansprechender Form an euch weiterzuge­ben. Aktuell ist das nur ein optimistischer Wunsch.

Aber ihr könnt dabei sein und den kritischen Schleifstein bilden, wenn es soweit ist. Ihr erfahrt das dann hier an dieser Stelle.

Natürlich gibt es noch viel zu diesem Thema zu sagen, aber für heute soll das erst mal wieder hinreichen. Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit, hoffe, euch gut unterhalten zu haben und verlasse euch in der Erwartung, dass ihr nächste Woche wieder hereinschaut, wenn ich euch etwas über die kreativen Taten des Monats November 2013 erzähle.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Stand für das E-Book „Ins Innere der Maschine“ ermittelt!

Posted Februar 12th, 2014 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des Oki Stanwer Mythos, liebe Freunde meiner E-Books allgemein,

wie es so gute Sitte bei mir ist, möchte ich heute außerhalb der Reihe der üblichen Wochen-Blogartikel mal wieder bekannt geben, wie sich das neueste E-Book aus dem Hause Lammers so geschlagen hat. Es handelt sich dabei, wie ihr wisst, um das Werk „Ins Innere der Maschine“. Ich möchte nicht sagen, es sei eine problematische Geschichte, denn es hat mir großes Vergnügen bereitet, sie zu schreiben, sowohl einst im Jahre 2004, als ich noch lange nicht an eine Veröffentlichung dachte, als auch jetzt, wo ich sie überarbeitete, damit sie lesbar wurde. Aber rein strukturell birgt diese Episode zwei Tücken, die ich jetzt erwähnen darf… und nein, sie brauchen weitere Neugierige nicht davon abzuhalten, sie zu lesen. Ihr werdet das gleich verstehen.

„Ins Innere der Maschine“ ist Teil des 2. OSM-Kosmos, also der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI), und zwar Teil 9 der Serie. Bei seriellen Werken ist es immer für Leser, die zufällig über einen bestimmten Teil stolpern, hier also Teil 9, ein wenig knifflig, in die Handlung hineinzukommen. Das gilt besonders, wenn man hier TI 8 „Am Rand der Bebenzone“ nicht kennt. Denn das führt uns direkt in die zweite Tücke der Episode: es ist Teil 2 einer Trilogie.

Trilogien sind immer ein wenig undankbar für Schriftsteller oder auch Filmemacher. Viele von euch mögen sich an den zweiten Teil der „Matrix“-Trilogie erinnern: ein Film, der mittendrin anfing und kein rechtes Ende hatte. Unangenehm für denjenigen, der einfach so reinstolpert. Man versteht quasi gar nichts. Ähnlich wäre es sicherlich auch manchen Zuschauern im Fall von „Fluch der Karibik II“ ergangen, wobei man hier den Machern um Jerry Bruckheimer zugestehen muss, dass sie es schafften, dem Film mit dem Untergang der Black Pearl und dem Tode von Jack Sparrow (ja, ja, ich weiß schon: Captain Jack Sparrow! Bitte um Verzeihung!) einen Schluss zu geben, der das traditionelle Schwächemoment eines zweiten Teils einer Trilogie aufhob.

TI 9 „Ins Innere der Maschine“ ist das vielleicht nicht so ganz gelungen. Aber seht es positiv: erstens wartet ihr nur noch einen Monat bis zum Schluss der Trilogie und nicht, wie im Falle mancher Filmtrilogien, ein ganzes Jahr. Und zum anderen steht ihr ja auch mit TI 9 und 10 „Das Maschinenvolk“ erst ganz am Beginn der rasanter werdenden TI-Abenteuer.

Wie hat sich TI 9 nun geschlagen? Nun, es gab 304 Leser bisher, die sich neugierig auf den zweiten Teil der Trilogie gestürzt haben. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass das beim kommenden Band noch interessanter werden wird. Immerhin lernt ihr dort ein rätselhaftes Volk kennen, das insbesondere im Rahmen der TI-Serie noch eine Menge Bedeutung bekommen wird. Und dieses „Maschinenvolk“ hat ein paar sehr eigenartige… ja, Marotten wäre vielleicht zu hart gesagt… aber einige Besonderheiten, die euch noch verblüffen werden.

TI 10, das könnt ihr euch schon in den Kalender eintragen, kommt am 8. März 2014 in den Amazon-Shop. Und in diesem Band geht dann wirklich auf allen Ebenen die Post ab… mehr sei heute noch nicht verraten.

Ansonsten schlage ich vor, schaut doch einfach mal wieder am kommenden Sonntag hier vorbei. Dann geht mein Jubiläums-Blogartikel Nr. 50 online mit dem schönen Titel: „Logbuch des Autors 4: Kontrafaktische Welten im OSM“. Ich denke, das ist ein spannendes Thema.

Bis dann – mit Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

das kam jetzt alles etwas unerwartet für mich. Ihr werdet diese Zeilen hier erst Anfang Februar 2014 lesen, aber zugetragen hat sich das alles im späten No­vember 2013. Lasst mich einen Moment die Gedanken sammeln und ausholen…

Ich arbeite seit Ende 2012 an der E-Book-Bearbeitung der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI), und inzwischen war die Reihe am dramatischen Band 9 der Serie. Mit „Ins Innere der Maschine“ blickt ihr in den Furcht einflö­ßenden metallenen Abgrund der Vernichtungsmaschinerie des Terrorimperi­ums, und im Gegensatz zu euch Lesern wissen die wissbegierigen, arglosen Yan­tihni nicht wirklich, womit sie es hier zu tun haben. Entsprechend erschreckend fällt diese Geschichte auch aus, über die ich hier noch nichts Näheres verraten möchte. Den Höhepunkt der dramatischen Geschehnisse um den Vorstoß des Piloten Yuuricor und seiner Crew erlebt ihr dann im März mit TI 10 „Das Ma­schinenvolk“.

Während ich an diesem Werk arbeitete, wurde ich – aktuell noch arbeitslos und auf ALG II angewiesen – in einen Kursus des Jobcenters geschickt, der „Vermark­tungsstrategien für Akademiker“ etikettiert war. Eine zweiwöchige Form von Crashkurs, in dem ich nicht nur etwas über aktuelles Aussehen von Bewerbun­gen, den modernen Arbeitsmarkt und neue Jobsuchportale vermittelt bekam (dafür hätte man wohl kaum zwei Wochen gebraucht), sondern es ging hier auch um Simulation von Übungen aus Assessment-Centern, mit denen ich bis­lang nur dem Namen nach zu tun gehabt hatte.

Tja, und die Schlussübung bestand dann aus einer Selbstpräsentation. Da ich mich in so etwas immer schwer tue und auch in Vorträgen eher dazu neige, ein wenig fahrig zu werden, wenn ich mich nicht an einem stringenten Skript fest­halten kann, hatte ich vor dieser Präsentation gehörigen Bammel. Das würde wohl jedem so gehen.

Der Vorteil bestand darin, dass ich die insgesamt 15 Kursteilnehmer inzwischen recht gut kannte, sie unheimlich mochte und auch mit der Dozentin ausgezeich­net klarkam. Die Hemmschwelle war also dementsprechend niedrig. Und ich wurde sogar noch ermutigt, ein Projekt zu wählen, „das ich voll und ganz ver­treten“ könne.

Damit wurde mir in den letzten Tagen des Kurses zunehmend klar, was ich prä­sentieren würde: mich selbst als E-Book-Autor und das E-Book-Projekt an sich als eigenes Werk. Ungewohnt, natürlich… aber zugleich begriff ich das als eine gute Chance, mich auf die 2014er-Präsentation vorzubereiten, die unbedingt auf mich zukommen würde, nämlich auf dem Convention Raum & Zeit Continu­um III Anfang Mai 2014.

Auf diesem vom Förderverein Phantastika Raum & Zeit e. V. veranstalteten Event werde ich bekanntlich eine Lesung aus meinen E-Books vortragen und habe dann außerdem vor, einiges darüber zu erzählen, wie mein erstes Jahr als E-Book-Autor verlaufen ist. Besonders ist dann darüber zu berichten, ob sich meine Erwartungen erfüllt haben und wie ich mir den Zu­kunftsverlauf vorstelle. Jeder einzelne meiner inzwischen schon sehr zahlrei­chen Leser ist dazu natürlich herzlich eingeladen.

Vorab über die Programmpunkte informieren könnt ihr euch vergleichsweise mühelos auf der Homepage des Fördervereins unter www.sciencefiction.de oder jeden ersten Donnerstag im Monat um 19 Uhr auf dem SF-Stammtisch im Café DIALOG am Rebenring in Braunschweig. Auch hier sind Gäste jederzeit will­kommen, man muss kein Mitglied im Förderverein sein. Und ja, auch Fanta­sy-Fans sind da durchaus willkommen.

Zurück zum 22. November 2013, an dem meine Präsentation stattfand.

Ich stellte hocherfreut fest, dass es mir wirklich ausgezeichnet leicht fiel, ein vierteiliges Konzept aus dem Ärmel zu schütteln, das folgende Punkte umfasste:

  1. Selbstvorstellung

  2. Vorstellung des E-Book-Projekts in seinen bisherigen Dimensionen; Erläu­terung, wie es überhaupt entstanden war

  3. Zukünftige Planungen des Projekts

  4. Lesung der Story „Edgars Sorgen“, die das Zentrum meiner zweiten An­thologie für 2014 sein soll

Diese Konzeption wurde umso einfacher, als ich gewissermaßen aus dem Vollen schöpfen konnte – inzwischen waren 11 E-Books konzipiert und publiziert, mit der TI 9-Geschichte existierten nun drei weitere, noch nicht veröffentlichte E-Books, kurz zuvor hatte ich bereits die Titelbilder der nächsten Coverstaffel erhalten, so dass alle Titelbildmotive bis Sommer 2014 vorlagen. Ich erstellte zudem noch zwei Statistiken über die Gesamtdownloadzahlen der zehn E-Books bis Ende Ok­tober und über die Besucherzahlen auf meiner Homepage (bis zu diesem Zeit­punkt gut 12.000, Tendenz: weiter deutlich steigend).

Nun, und ich konnte eine schöne Titelbildgalerie an die Tafel heften und hatte damit genügend Eyecatcher, wie man heutzutage neudeutsch zu sagen pflegt, und als Bonusmaterial brachte ich die Titelbilder der E-Books „Die Katze, die die Sonne stahl“ und „Beide Seiten der Medaille und andere phantastische Geschichten“. Und allein das Katzen-Cover brachte mir den schönen Kommen­tar einer Teilnehmerin ein, sie würde allein das Titelbild schon sehr neugierig auf die Geschichte machen.

Die Folge war, dass ich wirklich vor der Klasse stehen konnte und munter und sehr überzeugend mein E-Book-Projekt zu „vermarkten“ imstande war. Es machte durchaus Spaß, und das ist eigentlich ein wenig überraschend für mich gewesen. Ich empfinde mich – und das kam auch während eines Persönlich­keitstests, der ebenfalls Teil des Kurses war, recht klar heraus, als einen eher ein zurück­haltenden, introvertierten Menschen, der im Grunde nur dann aus sich stärker her­ausgeht, wenn es um etwas geht, von dem er wirklich sehr viel versteht. Zu­gleich bin ich aber auch eine Person, die normalerweise nicht eben viel von Überredung hält. Ich neige nicht dazu, Menschen zwingend von etwas überzeu­gen zu wollen, derlei Ambitionen sind mir eher fremd. Insofern ist dieser Blog – und gelegentliche Vorträge, natürlich – so ziemlich das Äußerste, was ich in die­ser Hinsicht sonst tue.

Als „Premiere“ für das Vorstellen des E-Book-Projekts und damit als Vorübung auf die analoge Vorstellung auf dem Con war diese Veranstaltung aber eine schöne Sache. Das anschließend gegebene Feedback machte mir klar, dass ich noch deutlicher auf Akzentuierung achten sollte, nicht zu schnell reden und möglichst Blickkontakt mit dem gesamten Publikum suchen sollte… das sind so Kleinigkeiten, durch die ich mich selbst leicht aus dem Konzept bringen lasse. Aber das ist natürlich nun nichts, woran nicht gearbeitet werden könnte.

Ich kann, abschließend gesagt, nur betonen, dass solche Möglichkeiten zur Selbstpräsentation unbedingt wahrgenommen werden sollten, sobald sie sich einem Schriftsteller bieten, der noch nicht völlig sicher ist, wie er auf das Publi­kum wirkt. Man kann dadurch schön lernen, dass etwa das Publikum nicht zur Spezies der bissigen Tiere gehört, dass negatives Feedback eher selten ist und zumeist die Zuhörer schon fasziniert sind, wenn überhaupt klar wird, dass da je­mand ist, der GESCHICHTEN liest, die er sich SELBST ausgedacht hat.

Das ist immer – für die Zuhörer, die über derlei Fähigkeiten meist nicht verfügen – so etwas wie ein kleines Wunder und zudem ein starker Bonus, der die Zuhö­rerschaft sowieso von vornherein schon für den Autor einnimmt.

Ich habe diese Chance wahrgenommen und genossen, ja.

Das hing natürlich auch mit dem phantastischen Publikum zusammen, dem an dieser Stelle sehr zu danken ist. Es würde mich sehr freuen, wenn wir uns, bei Interesse, mal wie­dersehen und nicht vollkommen aus den Augen verlieren. Ich weiß, dass ihr neugierig darauf seid, wie das E-Book-Projekt voranschreitet und sich entwi­ckelt… und ich sage euch, ihr habt alle noch gar keine Vorstellung davon, was euch in der nahen Zukunft erwartet. Da liegen phantastische Lesestunden vor euch – vorausgesetzt natürlich, dass ich im Laufe des Jahres 2014 durch neugie­rige Leser, die meine E-Books kaufen, dahin komme, dass ich mindestens meine monatlichen Kosten decken kann. Aktuell ist das noch nicht der Fall… und wie ich schon mal betont habe – als ALG II-Bezieher ist mein Eigenkapital doch lei­der sehr begrenzt.

Das soll dann für heute als kleiner Ausflug in das Reich des vorgestellten OSM reichen. In der nächsten Woche findet ihr an dieser Stelle das „Logbuch des Au­tors 4“ vor, und dann geht es um kontrafaktische Welten im OSM. Damit habe ich euch neugierig genug gemacht.

Bis nächste Woche, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

vor drei Wochen ließ ich euch an dieser Stelle vermutlich in ziemlicher Konfusi­on zurück und mit einem Problem, das sich von dem derzeit als E-Book zu le­senden OSM ziemlich weit entfernt hat – mit der Entdeckung nämlich, dass sich im Jahre 1994, vor knapp zwanzig Jahren also, das Grundkonzept des Oki Stan­wer Mythos durch die Entwicklungen im KONFLIKT 23 „Oki Stanwer – Der Dä­monenjäger“ (1988-1994) gründlich verändert hatte.

Der „alte OSM“ war passé, es begann nun eine Epoche, die ich den „modernen OSM“ nennen möchte. Und da wir es bei diesem Gesamtwerk mit einer Ge­schichte zu tun haben, die in a-chronologischer Folge geschrieben wird, bedeu­tet das zur allgemeinen Verwirrung, dass nämlich gerade das nicht eintritt, was man vielleicht naiv denken möchte. Ich kleide es in folgende Worte: wenn, könntet ihr euch ja vorstellen, im KONFLIKT 23 die alte Ordnung des OSM um­gestürzt wird, bezieht sich das moderne OSM-Konzept allein auf das, was da­nach kommt.

Leider falsch, und zwar völlig falsch.

Wer so denkt, nimmt ebenfalls schlicht an, dass ich den OSM chronologisch schreibe, von Ebene 1 beginnend und bis (eines fernen Tages, vielleicht) KONFLIKT 32 voranschreitend.

In Wahrheit arbeite ich ja an vielen Serien parallel, die chronologisch ziemlich verschieden im Gesamtkonzept einsortiert sind. KONFLIKT 2 etwa, die Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI), die ihr vielleicht im E-Book-Format lest – sie wird jetzt gerade richtig spannend, wie ich meine – , liegt zwar hand­lungschronologisch tief im „alten“ OSM. Sie hat aber erst 2003 begonnen, über­haupt ausgearbeitet zu werden… und damit gehört sie natürlich gedanklich in den „modernen“ OSM. So verhält es sich auch mit KONFLIKT 4 „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ (IR), mit KONFLIKT 7 „Oki Stanwer – Held der Hohlwelt“ (HdH) und mit KONFLIKT 9 „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“ (DKdO).

Behaltet diese Gedanken also im Hinterkopf, wir kehren nun tatsächlich zurück ins Jahr 1995. Der KONFLIKT 23 war Vergangenheit, mein Kopf völlig wirr ange­füllt mit unmöglichen Möglichkeiten, und es gab viele Serien, die in Bearbeitung waren… und eine neue, die ich direkt am 5. Juni 1994 begonnen hatte, nämlich den Einstieg in das Chaos des ersten Netzuniversums: KONFLIKT 24, also „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ (NK).

In dieser Serie kam ich, wie überhaupt im gesamten OSM, in dem Jahr 1995 nicht sonderlich vom Fleck. Das hatte mehrere Gründe. Einer lag natürlich dar­in, dass ich in Braunschweig zu studieren begonnen hatte, was mich eine Men­ge Zeit und Energie kostete, namentlich in den ersten beiden Semestern (also bis Spätsommer 1995). Zum anderen musste ich nebenher jobben, um mir das Studium zu finanzieren. Die Folge war: kreative Ebbe im OSM und insgesamt. Im ganzen Jahr entstanden lediglich 55 fertige Werke, viele davon Gedichte. Zum Vergleich: so etwas schaffe ich heute in zwei Monaten…

Begonnen wurde das Jahr mit KONFLIKT 20 „Oki und Cbalon – Das Ewigkeits­team“, wo ich in die gespenstische Galaxis Feuerrad aufbrach und unbegreifli­che Schattenkrieger kennen lernte, die mir noch nie über den Weg gelaufen wa­ren. Es gab hier Dunkelwelten und einen Schatz zu heben, von dem ich schon vor langer Zeit in KONFLIKT 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ (1984-1989) gehört hatte: die Dämonenzepter. Bis Jahresende gelangte ich an Band 83 dieser Serie („Zentrum des Rotraums“), wo ein weiterer „alter Bekann­ter“ des OSM in Erscheinung trat – der Totenkopf-Prophet.

Fürwahr, eine illustre Serie, die auch mit Band 83 keinerlei Anstalten machte, sich dem Ende zu nähern.

Im Februar fuhr ich mit NK 7 „Werber des Lichts“ fort, die Wirren in der Galaxis Bool zu beschreiben. Und da lief mir das nächste bekannte Volk über den Weg: diesmal die würfelgestaltigen Masork, die mir bald auch in KONFLIKT 22 „Oki St­anwer – Der Schattenfürst“ (DSf) begegnen sollten.

Im März stolperte ich in die chaotische Milchstraße des 39. Jahrhunderts irdi­scher Zeitrechnung – richtig, in KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ (DMadN). Hier war Oki Stanwer in Band 59 „Report des Horrors“ dabei, sich im Chaos der Galaxis zurechtzufinden, die vor Jahrzehnten durch den An­griff des GALAXIENBEZWINGERS politisch völlig in Unordnung geraten war. Hier traf er – für mich im April 1995 – endlich auch auf seinen inzwischen erwachsenen Sohn Marconius Stanwer, inzwischen Leiter der Galaxisrebellen. Und hier merkte ich allmählich ziemlich deutlich den Einfluss des modernen OSM-Konzepts.

Warum? Nun, weil ich Marconius schon lange kannte. Er war in KONFLIKT 18, den ich sechs Jahre vorher abgeschlossen hatte, bereits – als Matrixfehler – ums Leben gekommen. Wann er aber nun genau geboren worden war, das er­lebte ich erst 1995 mit. Nicht wirklich verblüffend für mich, denn KONFLIKT 16 spielt ja 10 Milliarden Jahre VOR KONFLIKT 18. Dass ich diesen KONFLIKT 16 freilich erst drei Jahre später, also 1998, beenden sollte, mag für manchen Le­ser, der klare Chronologie erwartet, die Verwirrung vollständig machen. Aber glaubt mir, so funktionierte der OSM schon immer. Er war nur graduell kompli­zierter geworden.

Im Mai und Juni desselben Jahres 1995 brach ich dann schließlich wieder in die verstörenden Niederungen des KONFLIKTS 22 auf, wo – wie ich neulich erwähn­te (Blogartikel 45) – das Herz des SYNDIKATS schlug, jenes Reiches der negati­ven GRALSJÄGER, die über die Grenzen der untergehenden Universen hinweg vorwärts und rückwärts in der Zeit unterwegs sind und Raubzüge durchführen, Kriege führen, Waffenhandel und Intrigen exportieren. Und ich entdeckte in DSf 21: „Schwarzes Herz Veley“ eine ganze, monströse Kleingalaxis, die sich auf un­begreifliche Weise in einen Makroorganismus verwandelt hatte. Einen Makro­organismus, der in seinem Zentrum einen Gefangenen enthielt – den Planeten TOTAM.

Na klasse, dachte ich mir, was ist DAS denn nun schon wieder? Ich erhielt keine Aufklärung.

Stattdessen rutschte ich bei KONFLIKT 16 immer weiter in verwirrende Sachver­halte hinein. Ich klärte im August ein Zeitparadoxon auf, stieß auf die Angehöri­gen einer DIGANTISCHEN Kriegsflotte – die DIGANTEN sind Kegelwesen, die ur­sprünglich in KONFLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (FdC) (1983-1988) aufgetaucht sind; inzwischen waren sie mir auch als Energietechniker in der Galaxis Daarcor in KONFLIKT 22 untergekommen… nun, und hier waren sie also auch noch… Und ich machte die recht beunruhigende Entdeckung, dass die Bediensteten der Sieben Lichtmächte auch in diesem KONFLIKT nicht so funk­tionierten, wie sie sollten.

Man muss dazu zwei Dinge wissen: die Lichtmächte setzen üblicherweise auf künstliche Lebensformen, die sie schematisch herstellen und schließlich mittels einer starken Primärenergieaufladung mit einem quasi-biologischen Lebensfun­ken erfüllen. Solche Wesen nennt man regulär Grauhäutige, und diese Wesen tickten in KONFLIKT 18 bekanntlich vollkommen aus und wollten am Ende sogar Oki Stanwer umbringen (was ihnen glücklicherweise misslang).

In KONFLIKT 16 nun bedienten sich die Lichtmächte ähnlicher Kreaturen, der so genannten CROMOS, die unter anderem ursprünglich als Bewachungsmann­schaft der Kegelwelten dienen sollten. Die Kegelwelten wiederum waren ein Entropie-Frühwarnsystem, das in der Milchstraße des KONFLIKTS 16 von Anfang an nicht richtig funktionierte. Und als Oki Stanwer nun nach seinem 40-Jahre-Zeitsprung aus der Galaxis Kirrongar zurückkehrte, musste er entdecken, dass die CROMOS sogar noch wahnsinniger geworden waren, als es die Grauhäuti­gen jemals gewesen sind. Und sie hatten eine Kriegsflotte gehortet, die imstan­de war, alle Reiche der Galaxis in Schutt und Asche zu legen.

Aber sie und den Befehlen der Lichtmächte gehorchen? Oki Stanwer gar? Nie und nimmer. Also waren sie eine ziemlich üble und fast unbesiegbare Bedro­hung. Es sei denn, man konnte patente Hilfe gegen sie finden, etwa bei den Baumeistern…

Chaos pur? Ja. Aber sehr faszinierend und vollkommen unvorhersehbar. So we­nig OSM ich in diesem Jahr auch schreiben konnte, die Handlungsfäden, an de­nen ich mich entlanghangeln konnte, waren wirklich überall von beeindrucken­der Komplexität.

Ich vermute, es erübrigt sich die Bemerkung, dass nichts von all diesen Werken bis heute das Licht der Öffentlichkeit erblickt hat, nicht wahr? Aber deshalb sitzt ihr ja mit dieser Artikelreihe in meinem Blog in der ersten Reihe der Loge und könnt hier bereits ein paar Andeutungen auf kommende Lesesensationen be­kommen. Denn über kurz oder lang plane ich schon (steigende interessierte Le­serzahlen vorausgesetzt, weil mir andernfalls der finanzielle Atem ausgehen wird, und zwar könnte das in diesem Jahr 2014 schon der Fall sein), all diese Ge­schichten nach und nach zugänglich zu machen. Es hilft also mir wie euch, wenn ihr ein wenig Werbung für meine Werke macht – ich baue da auf euch!

Ansonsten kann man sagen, das Jahr 1995 war so eine Art Übergangsphase. Vielleicht war es ganz ge­schickt, dass ich in diesen 12 Monaten nicht allzu weit kam mit dem Weiter­schreiben am OSM, denn so hatte ich ein wenig Gelegenheit, mich an die neuen Gedankenpfade im modernen OSM zu gewöhnen. Wirklich wirksam wur­de das, was ich 1994 mit dem neuen OSM-Konzept angestoßen hatte, erst in den beiden Folgejahren.

In Folge 14 dieser Serie werde ich am 2. März noch mal kurz auf die ganzen be­gonnenen OSM-Projekte dieses Jahres 1995 eingehen und mich dann in den turbulenten Hexenkessel des Jahres 1996 stürzen. Und bald danach nähern wir uns sowieso einem Augenblick (1997), in dem meine Welt gründlich umgestülpt wurde und ich mich für eine ganze Reihe von Jahren ziemlich weit – wenn auch nicht vollständig – vom OSM entfernte. Aber ehe ich etwas über das Konzept des Archipels erzähle, werdet ihr euch noch eine Reihe von Wochen gedulden müssen.

Nächste Woche an dieser Stelle werde ich weiter über die Entwicklungen in der TI-Serie referieren. Also, bleibt dran, Freunde!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Das neue E-Book ist da: „Ins Innere der Maschine“

Posted Februar 1st, 2014 by Uwe Lammers

Liebe Freunde meiner E-Books im Allgemeinen und des Oki Stanwer Mythos im Speziellen,

es ist wieder mal soweit, dieses Mal ungewöhnlich früh im Monat, nämlich am Monatsersten. Das neue E-Book „Ins Innere der Maschine“ ist soeben auf Amazon.de veröffentlicht worden und steht ab sofort zum Download bereit. Der Preis beträgt wie üblich 0,99 Euro.

Worum geht es darin?

Die Leser, die schon länger meinem E-Book-Programm folgen, warten womöglich schon nägelkauend auf diese Geschichte. Immerhin handelt es sich dabei um Teil 2 der „Sternenhammer“-Trilogie, die im Januar 2014 ihren Anfang nahm. Wer noch nicht dabei war, sei kurz auf den aktuellen Stand gebracht:

Vor mehreren Monaten stürzte im Reich der humanoiden Yantihni völlig unvermittelt eine Raumkapsel aus den Tiefen der Galaxis Twennar ab und schlug auf dem Wüstenplaneten Hushhin auf (vgl. dazu die TI-Bände 4 „Der Schiffbrüchige“ und 5 „Wenn der Sternenhammer fällt…“ aus dem vergangenen Jahr).

Der darin befindliche Alien, der Tassaier Gwensh, verstarb bald darauf, konnte jedoch einen schrecklichen Bericht und zugleich Hilferuf loswerden: seine Heimat werde von einer mondgroßen Vernichtungsmaschine geradezu verdaut, dem so genannten „Sternenhammer“, und seine Zivilisation sei dem Untergang geweiht. Er hatte allerdings kein Bildmaterial bei sich. Niemand konnte sagen, was an diesem Bericht der Wahrheit entsprach.

Die yantihnische Regierung war gleichwohl so alarmiert, dass das zweite Langstreckenforschungsschiff, die RHONSHAAR, auf den Weg in Gwenshs Heimat, das Xoor’con-System an der so genannten „Bebenzone“ gesandt wurde. Die Raumfahrer sollten herausbekommen, was an diesem Bericht Wahrheit und was vielleicht Fieberphantasie gewesen sein mochte (vgl. dazu TI 8 „Am Rand der Bebenzone“, Januar 2014).

Zu dumm: die entsandte Besatzung des Beiboots RHON-2 unter dem Piloten Yuuricor stellte schockiert fest, dass Gwensh die lautere Wahrheit gesprochen hatte. Es gab diesen „Sternenhammer“ tatsächlich… und er war sogar noch vor Ort!

Im vorliegenden E-Book wird beschrieben, wie die Yantihni-Forscher sich tatsächlich diesem monströsen Gebilde nähern und was sie vorfinden, als sie in sein Inneres vordringen.

Und ja, es darf gegruselt werden.

Ich wünsche euch angenehme Unterhaltung bei der Lektüre – der Teil 3 dieses Abenteuers erscheint dann Anfang März unter dem Titel „Das Maschinenvolk“. Aber was das genau ist, verrate ich heute natürlich noch nicht…

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

es ist doch echt schon wieder der erste November, wenn ich diese Zeilen schrei­be, und irgendwie ist das schwer zu glauben… eben noch schien das Jahr 2013 gerade begonnen zu haben, und nun ist es beinahe wieder Vergangenheit. Abenteuerlich, aber so ist das Leben. Und ein Blick auf meine inzwischen 315 fertig gestellten Werke zeigt mir, dass dieses Jahr mit Abstand zu den produk­tivsten meines Lebens gehört (aber vielleicht hat das auch nur damit zu tun, dass ich im Laufe der letzten Jahre mein Erfassungssystem noch diffiziler ge­macht habe und ein disziplinierterer Arbeiter bin als einst. Das zu entscheiden, obliegt späteren Biografen…).

Schauen wir einfach mal, was dieser Monat im Detail an OSM-relevanten Wer­ken gebracht hat, sowohl den fertigen wie den begonnenen oder weitergeführ­ten. Wie ihr wisst, zeigen () an, dass die Werke noch nicht fertig gestellt worden sind.

18Neu 46: Knochenvögel

Blogartikel 43: Work in Progress, Part 10

14Neu 3: Dunkelmonds Ultimatum

Erläuterung: Dunkelmond ist ein so genannter Tsoffag, Angehöriger eines Vol­kes, das der Dämonenwaffe ROOKAX im KONFLIKT 14 dient. Erst im Verlauf der Serie kristallisiert sich heraus, dass die in silbernen Schollenschiffen in Erschei­nung tretenden Tsoffags gar kein Gesicht besitzen – sie SIND die Raumschiffe, eine raumfahrende, symbiotisch-kybernetische Spezies künstlicher Natur, er­schaffen vom Volk der Biogenetiker der Soogrer.

(DSf 17: Vagabund der Sterne)

Erläuterung: Die Titelfigur dieser Episode ist der hier erstmals auftretende nega­tive GRALSJÄGER Inciil. Den Kerl solltet ihr euch gut merken, er spielt im aktuel­len OSM noch immer eine eminente Rolle.

E-Book 12: Am Rand der Bebenzone

Die leblosen Doppelgänger – OSM-Story (kommentierte Abschrift)

Erläuterung: Diese Geschichte spielt im KONFLIKT 9 „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“, und sie war einst gedacht als zweiter Teil eines Mehrteilers zum The­ma der so genannten „Plus-Oki-Problematik“. Über Teil 3 ging dieser Zyklus aber nie hinaus, er endet bis heute in der Aporie.

14Neu 4: Die Tsoffag-Mission

Blogartikel 48: „Was ist eigentlich der OSM?“, Teil 13

(OSM-Wiki)

Glossar der Story „Die leblosen Doppelgänger“

Revolte der Okis – OSM-Story

Erläuterung: Dies ist der dritte Teil des oben erwähnten Mehrteilers zu den Plus-Okis. Er endet dramaturgisch natürlich klasse – Oki Stanwer ist Gefangener der Plus-Okis und der mit ihnen kollaborierenden Okis, und er wird als Geisel auf den ZYNEEGHAR 11, den „Okiplaneten“ gebracht, das Zentrum des okischen Im­periums, dessen Zerstörung sich die Plus-Okis auf ihre Fahnen geschrieben ha­ben… wir werden irgendwann in der Zukunft von diesem Problem wieder hören.

(Annalen 2: Ian und der Stein der Götter)

Glossar der Story „Revolte der Okis“

(Glossar der Serie „Oki Stanwer“)

Blogartikel 42: Logbuch des Autors 3: OSM-Kriminalistik – gibt es die? Oktober 2013

18Neu 45: Schädel-Zauber

(E-Book 14: Das Maschinenvolk)

(E-Book 13: Ins Innere der Maschine)

(Glossar der Serie „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“)

DSf 11: Der Soogrer (Abschrift)

Erläuterung: Also, wo habe ich noch mal von den „Soogrern“ gesprochen? Nun, weiter oben… es handelt sich bei dem hier auftretenden Helfer des Lichts na­mens Goonex um ein Wesen derselben Spezies. Allerdings liegen zwischen KON­FLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (1983-1988) und diesem KON­FLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“, begonnen 1989, rund 40 Milli­arden Handlungsjahre…

DSf 14: Friedhofswanderer (Abschrift)

(DSf 15: Zentrum der Macht)

Blogartikel 52: „Was ist eigentlich der OSM?“, Teil 14

(DSf 16: Oki Stanwer, der Tyrann)

(DSf 18: Kosmische Waffenhändler)

(Sherlock Holmes und der Tunguska-Fall – OSM-Story)

Blogartikel 55: „Was ist eigentlich der OSM?“, Teil 15

(Spurensuche in Babylon – OSM-Story)

(18Neu 48: Heiligtum der Skelette)

(DSf 19: Sternenmythen)

(Die automatische Stadt – OSM-Story)

DSf 13: Das grüne Licht (Abschrift)

Erläuterung: Es ist schon eine geisterhafte Sache, von einer schwebenden, grü­nen Lichtkugel seine Befehle zu erhalten. Aber genau das widerfährt den so ge­nannten „Energiepiraten“ in der Zerborstenen Galaxis, die im Herzen eines Ener­giesterns leben und sich für Kinder der Sonne halten. Dass alles völlig anders ist, bekommt ein Energiepirat namens Thaiss mit, als er nach 300 Jahren im Dienst endlich sterben darf und in dem Innern der Sonne versenkt wird. Zu dumm, dass hier die „Drei-Leben-Theorie“ der grünen Lichter gilt. Und nach ihr hat Thaiss gerade sein zweites Leben gelebt und erwacht nun in seinem dritten – das ein vollständiger Alptraum werden wird…

(DSf 51: Finstere Pläne)

(DKdO 19: Lügengespinste)

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“)

(DM 53: Fluchtpunkt Koloron)

Erläuterung: Dies ist jetzt ein wenig ein Vorgriff auf den Monat Mai 2014. Warum? Weil zum einen diese Episode auf der Welt Dawson spielt, auf der auch der zweite Annalen-Band Ian und der Stein der Götter spielen wird. Und zwei­tens, weil die Stadt Koloron im zweiten Annalen-Band eine wichtige Rolle spielt und eben dann auch in der obigen Geschichte. Und dabei müsste man hier ei­gentlich auch noch eine gedankliche Verbindung zum KONFLIKT 9 „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“, begonnen 2011, ziehen, wiewohl dieser KONFLIKT zum Zeitpunkt der beiden obigen Werke schon 50 Milliarden Jahre zurückliegt.

Warum müsste ich diese Verbindung ziehen? Weil Koloron ein Matrixfehler aus diesem 9. Universum ist. Und einer der schrecklichsten Art. Aber wer mehr er­fahren möchte, sei auf den Mai 2014 vertröstet…

(18Neu 49: Horror in Wales)

(18Neu 50: Gigant aus Raum und Zeit)

(12Neu 21: Salketh-en-torion)

Erläuterung: Ach ja, zu Salketh könnte ich so manches erzählen… aber das hebe ich mir lieber für später auf. Nur soviel für heute: Salketh ist eine Helferin des Lichts, eine Zeitreisende und eine tolle Frau, nicht zuletzt Geliebte Oki Stanwers. Und leider eine tragische Gestalt. Ich werde davon noch erzählen. So ein wage­mutiges Mädel, sich als Ikone der Berinnyer in den Rassenkrieg der Grünen Ga­laxis Bytharg zu stürzen…

(Horrorsturm – OSM-Fragment)

Erläuterung: Dies ist das erste der uralten Fragmente, das ich derzeit abzu­schreiben begonnen habe. Es stammt aus dem Jahr 1984 und umfasst lediglich sechs handschriftliche Seiten. Es spielt im KONFLIKT 15 des OSM und skizziert, wenn man genau ist, eine kontrafaktische Abzweigung des Haupthandlungs­stroms, was vermutlich der Grund dafür ist, warum ich dieses Werk nie vollen­det habe.

So, meine Freunde, und dann war der Monat Oktober auch schon herum. Ihr seht, dass ich mehrheitlich Werke angefangen bzw. weitergeschrieben habe. Der Grund lag in meiner starken anderweitigen Beanspruchung: zwei Beerdi­gungen, zahlreiche Geburtstage, die Vorbereitung meiner philosophisch-histori­schen Übung an der Universität (erster Termin war der 29. Oktober, und da habe ich mich recht ordentlich geschlagen). Ich denke, vielleicht komme ich im November oder Dezember eher dazu, wieder mehr Geschichten abzuschließen, bin mir aber nicht sicher.

Was ich auf alle Fälle in diesem Jahr noch erreichen möchte, sind drei Dinge: OSM-Band 1675 (aktuell bin ich auf Nr. 1672), die Abschrift der alten DSf-Episo­den, und es wäre schön, wenn ich noch bis Band 50 der kommentierten Ab­schrift des KONFLIKTS 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ käme. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch.

Heute in einer Woche macht ihr wieder mit mir eine Zeitreise im Rahmen der Artikelserie „Was ist eigentlich der OSM?“. Im Teil 13 behandeln wir das Jahr 1995.

Bis dann alles Gute,

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Wochen-Blog 46: OSM-Kosmologie, Lektion 3: Entropie im OSM

Posted Januar 19th, 2014 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

der Oki Stanwer Mythos stellt, wenn man das mal genau sehen möchte, eine Form von phantastischem Welterklärungsmodell dar, wie das bei vielen derarti­gen Weltentwürfen der Fall ist. Und folgerichtig entstehen hier gewisse Termi­nologien und Bezüge, die von unserer Wirklichkeit deutlich abweichen. In den meisten Fällen ist das gar nicht so sinnfällig, und für die Leser der Gegenwart auch noch nicht wirklich zu erkennen. Das kommt erst im Zuge weiterer Erörte­rungen und mit der Publikation späterer Geschichten zutage.

Da müssen wir uns beizeiten etwa Gedanken machen über so interessante Dinge wie den „Ma­trixraum“, die „Matrix“ selbst (die nichts mit den gleichnamigen Filmen zu tun hat, die später entstanden sind als dieser Begriff im Rahmen des OSM, bei mir gibt es diesen Terminus schon seit mindestens 1983)… und dann gibt es die OS­M-Physik, die manchmal fundamental von dem abweicht, was man vielleicht er­wartet. Da muss man nicht ausschließlich an TOTAM denken, wobei TOTAM frei­lich der Extremfall ist.

Nein, das fängt schon bei scheinbar harmlosen Begriffen an. Heute widmen wir uns dem Begriff „Entropie“.

Entropie ist, um ein gängiges Fremdwörterlexikon zu Rate zu ziehen, entweder „1. eine Zustandsgröße der Thermodynamik, 2. die Größe des Nachrichtenge­haltes einer nach statistischen Gesetzen gesteuerten Nachrichtenquelle oder 3. Maß für den Grad der Ungewissheit für den Ausgang eines Versuches“. Soweit sind wir in unserem Universum und haben uns damit in dem Bereich der Ther­modynamik, der Kommunikationstheorie oder der Wahrscheinlichkeitsrech­nung verirrt.

Im OSM beschreibt Entropie aber noch etwas anderes, und darum geht es uns hier im Detail. Ausgehend von den Grundlagen der Thermodynamik, in der ja Entropie ein Maß darstellt für den Grad an energetischer Unordnung in den kosmischen Bezugssystemen oder auch in Systemen ganz allgemein, beschreibt Entropie bei mir noch eine neuartige Form von Energie, die freilich destruktiver Natur ist.

Der genaue Ursprung von Entropie in diesem genannten Sinn ist bislang noch nicht restlos ausgelotet, da gibt es noch Forschungsbedarf innerhalb des OSM. Aber es ist bis heute soviel klar: Entropie ist eine höchst aggressive und zerstö­rerische, um nicht zu sagen kannibalische Form von Energie, die letztlich die kosmische Entropie im thermodynamischen Sinn in ihrer Endstufe massiv be­schleunigt.

Die erste Bekanntschaft mit etwas, was man als entropische Phänomene be­zeichnete, machte ich im KONFLIKT 15 „Oki Stanwer“ (1981-1984). Bekanntlich spielt diese Serie in der Galaxis Milchstraße im späten 8. Jahrtausend menschli­cher Zeitrechnung. Dort wird, je weiter der KONFLIKT voranschreitet, die Raum­fahrt durch so genannte entropische Phänomene behindert. Am Ende des KON­FLIKTS kristallisieren sich fünf derartige Phänomene heraus:

– Die Energiewolken

– Der Kalte Tod

– Die Störwirbel

– Die Entropie-Schillertore

– Die Parasitwelten

Bei den Energiewolken handelt es sich um schlierenartige, purpurrote Manifes­tationen, die von energetisch aktiven Objekten angezogen werden und zu dras­tischem Energieverlust führen. Schutzschirme brechen zusammen, Waffen- und Antriebsenergien werden aufgesogen, Fortbewegung nihiliert, schließlich wird jedwede Form elektrischer Energie verzehrt, darauf anschließend Wärmeener­gie. Wenn sich Energiewolken mangels anderer ablenkender Quellen festsetzen, können sie sogar die molekularen Bindungsenergien auflösen, so dass von den betroffenen Objekten rein gar nichts mehr übrig bleibt

Der Kalte Tod ist ein tückisches, schleichendes und bis heute nicht vollständig begriffenes Sekundärphänomen entropischer Störungen. Oki Stanwer wird da­mit erstmals konfrontiert, als er im KONFLIKT 15 in ein Paralleluniversum ver­schlagen wird, das mit entropischen Phänomenen stark angereichert ist. Der Kalte Tod führt hier zu einem schleichenden Verlust der Emotionen und zu ei­nem durchaus gelegentlich als positiv empfundenen Zuwachs an rationaler Küh­le und Denkschärfe (vgl. hierzu den „Feuerspürer-Zyklus“ um den Xin Shorex’uss auf der Homepage des Science Fiction Clubs Baden-Württemberg (SFCBW)). Die weiteren Stadien sind allerdings, sehr bald darauf, Katatonie und Tod, der unwiderruflich eintritt, sofern die Betroffenen nicht aus dem Wirkungsbereich des Phänomens entfernt werden können. Das ist umso schwieriger, als man ihn optisch nicht eingrenzen kann. Als Faustformel in solchen Fällen kann gelten, dass immer dann, wenn man ein entropisches Phänomen – etwa Energiewolken – optisch ausmachen kann, die Gefahr durch den Kalten Tod als gebannt gilt, sobald man sich aus dem Sichtbereich des Phänomens entfernt hat.

Die Störwirbel kann man wohl ebenfalls als Sekundärphänomene bezeichnen. Sie sind optisch nur schwer auszumachen und wirken ein wenig wie deutlich wogende, graue Staubwirbel. Daher haben sie ihren Namen. Sie bewirken einen völligen Zusammenbruch hyperphysikalischer Maschinenprozesse und führen durch Überladungen eine Zerstörung der Hardware herbei. Raumschiffe, die ei­nem Störwirbel ausgesetzt sind, kann man anschließend nur noch verschrotten. Eine Gegenstrategie ist bislang nicht bekannt.

Die Entropie-Schillertore sind mit Abstand das interessanteste und vermutlich am besten erforschte Phänomen. Optisch manifestieren sie sich als azurblaue, flächige Gebilde, die man am ehesten mit Spiegelscherben vergleichen könnte. Sie bestehen allerdings vollständig aus entropischer Energie und können Flä­chen von Millionen Kilometern bilden. Die E-S flackern und lumineszieren, je nachdem, in welchem Winkel man sich ihnen nähert. Man kann E-S durchflie­gen, und es ist prinzipiell sogar möglich, durch sie zurückzukehren… dummer­weise sind E-S Raumzeittore. Sie führen wahlweise (worauf man keinen Einfluss hat) in ferne Sektoren des Kosmos, die Millionen Lichtjahre entfernt sein kön­nen, oder aber in parallele Universen mit all den damit verbundenen Gefahren. Eine Rückkehr hat nicht zwangsläufig zur Folge, dass man wieder dort heraus­kommt, wo man gestartet ist, sondern oftmals schließt sich eine Odyssee an, deren Ausgang unklar bleibt. Die bisherigen Protagonisten, die E-S im KONFLIKT 15 durchreisten, hatten Glück, dass sie wieder in ihrer angestammten Umge­bung landeten.

Die E-S sind auch deshalb interessant und relativ gut erforscht, weil sie wahr­scheinlich von den Baumeistern als Basis genommen wurden für die so genann­ten Transitblitzer im Halo ihrer Galaxis Arc. Dabei handelt es sich wohl um ge­zähmte und schematisierte Versionen von E-S, die als Kurzstreckentransmitter dienen. Die Galaxis Arc ist, wie man im KONFLIKT 20 „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“ (1984-1997) oder in der im gleichen KONFLIKT spielenden „Edward-Norden-Saga“ entdecken kann, vom umliegenden Kosmos abgeschottet, der Hyperraum ist ausgesperrt, und der Direkteinflug in Arc damit unmöglich. Allein über die Transitblitzer ist das zu realisieren, was den Baumeistern die totale Kontrolle über den Raumflugverkehr gibt.

Ebenfalls kann bislang gemutmaßt werden, dass die E-S auch dabei geholfen ha­ben, den so genannten Transversalisten im KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ (begonnen 1994) die Schaffung des Systems der Transversalen zu ermöglichen. Da darüber aber noch zu wenig bekannt ist, blende ich diesen Zusammenhang hier aus.

Das letzte entropische Phänomen, die Parasitwelten, sind wenig erforscht. Sie treten bislang einzigartig in KONFLIKT 15 auf und bilden eine bizarre, gewisser­maßen in ein Mikrouniversum eingefaltete Wirklichkeit dar. Es kommt in diesem KONFLIKT vor, dass die Raumzeit lokal zusammenbricht. Diese so bezeichneten instabilen Raumzonen sind entropische Senkgruben der Realität, aus denen nach ersten Erkenntnissen nichts mehr entkommen kann. Aber in zwei Fällen geschieht es, dass diese Raumzonen sich so verfalten, dass sie zu dreidimensio­nalen Gebilden werden, die auf den ersten Blick wie Planeten aussehen, eben die Parasitwelten. Auf der Oberfläche dieser Welten herrschen aber eigentümli­che Gesetzmäßigkeiten, die normale kosmologische Physik scheint hier ausge­hebelt zu sein, und die Parasitwelten selbst, manchmal durchaus von lebewe­senähnlichen Kreaturen bevölkert, sind imstande, in überdimensionalen Medi­en über Tausende von Lichtjahren zu driften, und zwar durchaus schneller als Raumschiffe. Wo sie dann wieder im Normalraum erscheinen, führen sie den Zusammenbruch der Raumzeit herbei, machen Hypertransite unmöglich und wirken wie Magnete für die oben genannten anderen Phänomene.

Ich glaube, es ist ganz angenehm, dass ihr mit diesen Dingen auf längere Zeit noch nichts zu tun haben werdet. Aber das sind eben kosmologische Weiterun­gen im Rahmen des OSM, auf die man als Langzeitleser gefasst sein muss. Der Begriff der „Entropie“ ist darum von dem landläufigen Begriff bei uns etwas ab­zusondern.

Es ist auch nützlich, sich die obigen Erläuterungen zu merken, da gelegentlich in Geschichten „Aus den Annalen der Ewigkeit“, die ja durchaus sehr viel späteren KONFLIKTEN entstammen können, solche entropischen Phänomene erwähnt werden könnten. Dann braucht ihr nicht rätselnd die Stirne zu kräuseln, son­dern wisst Bescheid.

Dies ist der wesentliche Grund für solche kosmologischen „Lektionen“, die euch ja mit Basis-Hintergrundwissen über den OSM versorgen sollen.

Ich hoffe, ich konnte mich oben einigermaßen verständlich ausdrücken und ent­schwinde für heute nun wieder. In der kommenden Woche erfahrt ihr dann, was ich im Oktober 2013 so an kreativen Taten vollbracht habe.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Stand für das E-Book „Am Rand der Bebenzone“ ermittelt!

Posted Januar 14th, 2014 by Uwe Lammers

Liebe Freunde meiner E-Books, liebe Freunde des Oki Stanwer Mythos,

ihr kennt diese Art von „Zwischendurchblog“ von mir schon seit längerem. Ich pflege immer dann, wenn die Gratisdownloadzeit für das aktuelle E-Book gerade vorbei ist, euch kurz darüber zu informieren, wie es denn gelaufen ist. So will ich das auch heute halten.

Heute gibt es indes ein wenig Grund, trübsinnig dreinzuschauen – denn lediglich 303 Leser haben sich aufgrund des Titelbildes, des Serienzusammenhangs und der sonstigen Werbemaßnahmen meinerseits veranlasst gesehen, den Teil 8 der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ zu besorgen. Das ist unter allen 13 bisherigen E-Books der dürftigste Stand, und ich hoffe doch sehr, dass entweder eine ganze Reihe von euch den Gratisdownloadtag ohne eigenes Verschulden versäumt haben oder dass die momentan mangelnde Resonanz Ausdruck einer falschen Vorstellung vom Inhalt des Werkes ist.

Ich gebe natürlich zu: das Cover ist nicht wirklich aufregend, eher stimmungsvoll. Da kann man schon auf verkehrte Gedanken kommen. Ich gebe ferner zu, dass auch der „Blick ins Buch“ nicht eben mit einer Actionszene beginnt und den Eindruck erwecken könnte, die Geschichte sei betulich oder so… aber denkt bitte dran, dies ist a) ein neuer Handlungsschauplatz mit neuen Personen, das braucht also etwas Vorlauf. Und b) erinnere ich daran, dass es sich hierbei um Teil 1 einer Trilogie handelt.

Ihr Leser wisst natürlich genauer Bescheid, sobald ihr am Ende der Episode angekommen seid, worum es in Wahrheit geht und wie weit die Handlung vorangeschritten ist, ungeachtet des langsamen Auftaktes. Und ich bin daher recht zuversichtlich, dass die Neugierde spätestens im kommenden Band „Ins Innere der Maschine“ wieder auflodern wird. Ach ja, und ohne zu viel vorweg nehmen zu wollen – ihr solltet euch diesen „Sternenhammer“ wirklich gut merken und einprägen.

Warum? Nun, das werdet ihr noch sehen, und zwar recht bald.

Soviel an dieser Stelle zu geheimnisvollen Ankündigungen – ich danke euch treuen Lesern, die ihr neugierig genug wart, für euer Interesse und hoffe, die Geschichte findet euren Wohlgefallen. Sie kann natürlich auch Leserrezensionen auf Amazon vertragen, wie das Dezember-E-Book „Die Katze, die die Sonne stahl“, wo inzwischen schon vier Kundenrezensionen vorliegen, überwiegend sehr positiv. Auch dafür vielen herzlichen Dank!

Bis zum kommenden Sonntag, wo ihr wieder auf dem Wochen-Blog an dieser Stelle von mir lesen könnt!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

vor fünf Wochen bereisten wir das Jahr 1994, in dem ich sowohl den KONFLIKT 23 „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“ (DDj) als auch die Edward Norden-Saga (ENS) vollendete und mit den Schreibarbeiten am KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ (NK) begann. Und während des Schreibens fiel mir ein, dass es klug wäre, weil wir uns jetzt auf dem Feld des so genannten „neuen OSM“ bewegen, hierzu lieber ein paar Bemerkungen zu machen. Das ist umso sinnvoller, als es jetzt für die Leser, die es gern etwas schlicht haben, ein wenig anspruchsvoll werden dürfte.

Darum bitte ich also um volle Konzentration. Schauen wir zunächst zurück, um uns den „alten OSM“ noch einmal zu vergegenwärtigen:

Wir sehen zwei antagonistische Machtpole – die Sieben Lichtmächte auf der einen Seite, TOTAM auf der anderen. Soweit klar. Beide Machtpole besitzen ihre „Hilfstruppen“, wie ich mal salopp formulieren möchte. Die Lichtmächte stützen sich auf das Volk der Baumeister und deren unterstützende Völker, ferner auf Oki Stanwer, die Helfer des Lichts und zahlreiche weitere Entitäten mehr oder minder machtvoller Natur. TOTAM hingegen setzt die Dämonen von TOTAM, die Dämonenwaffen, Völker wie die Troohns oder Wesenheiten wie die Totenköpfe ein.

Der KONFLIKT, wie diese mal planetare, mal kosmische Auseinandersetzung genannt wird, ähnelt dabei einer Art von tödlichem Schachspiel mit einer Vielzahl rätselhafter, verwinkelter Züge, die oft durch reinen Zufall entschieden werden.

Im Zuge der KONFLIKTE sind im Laufe von Milliarden von Jahren schließlich 22 Universen untergegangen, ohne dass man sagen könnte, eine der beiden Seiten hätte dabei klar gewonnen. Es sieht vielmehr so aus, dass die kosmologischen Strukturen zunehmend zerrüttet worden sind. Rätselhafte Dinge wie die Matrixfehler tauchten auf, Dinge, Wesen oder Imperien also, die im Zuge früherer KONFLIKTE ausgelöscht wurden und die eigentlich keinen Bestand mehr haben dürften. Die Baumeister, die aufgrund der weißen Matrix dafür verantwortlich sind, dass die Dinge Bestand haben, vermuten, dass TOTAM hier seine Hand (oder wie immer man das nennen möchte) im Spiel hat.

In KONFLIKT 23 eskalieren die Ereignisse. Während dieses KONFLIKTS tritt zutage, dass das ursprüngliche Volk der Baumeister offensichtlich zwischenzeitlich ausgestorben ist. Aber zur allgemeinen Verwirrung gibt es dennoch immer noch Wesen, die wie Baumeister aussehen und sich auch so verhalten und eine ähnliche Machtfülle besitzen. Erst sehr spät in diesem KONFLIKT wird deutlich, dass die ursprünglichen Baumeister eines ihrer talentiertesten Hilfsvölker angelernt haben, um Nachfolger zu haben.

Auf einer anderen Spur dieses KONFLIKTS 23 kristallisiert sich die Natur einer Gruppe rätselhafter Kreaturen heraus, die offensichtlich erstmals in KONFLIKT 16 (Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ (DMadN) (1983-1998)) erschienen sind: die GRALSJÄGER. Anfangs wurden sie aufgrund ihrer erstaunlichen Machtfülle für eine neue Waffe TOTAMS gehalten, doch diese Hypothese ließ sich nicht halten. Während KONFLIKT 16 wurde in der Galaxis Milchstraße ihre Hauptbasis, das so genannte „GRALSREICH“, ausgelöscht. Die damals noch aktiven Baumeister nahmen an, das Problem sei damit erledigt.

Die GRALSJÄGER agierten aber bald darauf auch in späteren KONFLIKTEN, und sie behaupteten sogar spöttisch, die Lichtmächte und die Baumeister seien vollkommen vernagelt, weil sie wie manisch auf TOTAM als Hauptfeind fixiert seien. In Wahrheit, sagten die GRALSJÄGER, seien sie Zeitreisende, und sie kämen aus späteren Universen, Milliarden Jahre in der Zukunft gelegen.

Da sich aber transuniverselle Zeitreisen für Baumeister als unrealistisches Konstrukt darstellten, wurde diese Behauptung als eine Art von Vernebelungstaktik ad acta gelegt. Zu früh freilich.

Im KONFLIKT 23 waren die GRALSJÄGER sehr aktiv. Es erwies sich hier, dass es offensichtlich verschiedene Fraktionen unter ihnen gab. Da waren einmal bedächtige Wesen, die vorsichtig agierten, dann solche, die dreist und herablassend behaupteten, es sei doch völlig gleichgültig, was sie täten, denn alle Wesen ringsum seien sowieso schon lange tot, so dass selbst Massenmord für sie eine legitime Handlungsweise darstellte, um ihre Ziele zu erreichen. Und es gab dann noch solche, die ganz offensichtlich entartet waren und ihre vielgestaltigen Kollegen bis zur Auslöschung bekämpften.

Das, was diese Wesen suchten und ihrer Gattung den Namen gab, waren so genannte GRALE. Andere bezeichneten die GRALE auch als „Teile der Seele“ – eine Bezeichnung, die erst im Laufe des KONFLIKTS 23 zutage trat. Es war Klivies Kleines, der im KONFLIKT 23 entdeckte, dass offensichtlich alle Wesen, die zu TOTAMS Hierarchie gehörten – also Dämonen, Dämonenwaffen, das BUCH, der Dämonenschlächter, die vier Reiter der Apokalypse usw. – ebenso wie alle Totenköpfe zu den „Teilen der Seele“ gehörten. Und die Behauptung, die GRALE würden im Zuge des KONFLIKTS 23 und der folgenden Universen zunehmend zerstört werden, entbehrte offensichtlich nicht einer gewissen Grundlage.

Am Ende von KONFLIKT 23 waren einige Grunddogmen der Lichtmächte elementar beschädigt, und die transuniverselle Herkunft der GRALSJÄGER bewiesen. Sie stammten tatsächlich aus der Zukunft und waren imstande, in frühere, versunkene Universen zu reisen.

Und auf einmal wurden ein paar schreckliche Rätsel der Vergangenheit, die die Baumeister niemals hatten lösen können, zunehmend klarer: beispielsweise hatten sich die Bediensteten der Lichtmächte stets gefragt, wie es wohl sein konnte, dass die GRALSJÄGER Technologie besaßen, die die der Baumeister in den Schatten stellte.

Sie hatten die Hinterlassenschaften der Baumeister studiert und optimiert – Milliarden Jahre später.

Verwirrende Aktionen wie etwa etwas, was das „Inferno von Dyllawaar“ genannt wurde (im Finalzyklus des KONFLIKTS 20 „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“ (OuC) (1984-1997), machten plötzlich durch die transtemporale Intervention einen schrecklichen Sinn. GRALSJÄGER, so kristallisierte sich immer deutlicher heraus, waren aus der Zukunft unterwegs, um an Brennpunkten längst entschiedener KONFLIKTE zu intervenieren.

Der OSM, bislang von Universum zu Universum offenkundig abgeschlossen, war mit einem Mal ein Kartenspiel geworden, bei dem die schon abgelegten Karten neu gemischt und wieder ausgeteilt wurden, um die Chancen der Vergangenheit zu optimieren.

Ab KONFLIKT 23 war TOTAM nicht mehr das größte Problem im Universum, und das galt von da ab rückwirkend eigentlich für den gesamten OSM – die Frage war auf einmal vielmehr: wie viel von den bisher bekannten, überlieferten Handlungen und Aktionen entsprach der Realität? Wie viel davon war in Wirklichkeit durch GRALSJÄGER modifiziert, manipuliert und verändert worden? Und vor allen Dingen: mit welchem Endzweck?

Der moderne OSM, der nun durch die verwitterte Kruste des KONFLIKTS 23 heraufdämmerte, ein KONFLIKT der Netzuniversen, der autonom werdenden Totenkopf-Heere, der vagabundierenden Dämonen und der sich gegenseitig befehdenden GRALSJÄGER unterschiedlicher Gruppierungen, er entwickelte sich zu einer chaotischen Bühne, die offensichtlich keinen klar durchschaubaren Regeln mehr gehorchte.

Und das Schlimmste daran war: die Quelle der Verwirrung lag an einem völlig unzugänglichen Ort – im KONFLIKT 22 (Serie „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“ (DSf), begonnen 1989), der seit Milliarden Jahren untergegangen war. Für alle Wesen, offenkundig. Außer für die GRALSJÄGER. Denn dort hatte sich eine starke Fraktion negativer GRALSJÄGER eingenistet und war dabei, einen ewigen Krieg zu führen.

Dieses Universum war die Hölle schlechthin, und das sollte ich in den nächsten Jahren noch erleben. Je mehr ich entdeckte, desto schlimmer wurde es. Und es hatte fatale Auswirkungen auf andere KONFLIKTE.

Davon erzähle ich mehr im kommenden Abschnitt dieser Artikelserie, womit wir dann ins Jahr 1995 zurückreisen und ich den Faden wieder aufnehmen kann, den ich am 8. Dezember fallenließ.

Willkommen im modernen OSM, dem Ort der fundamentalen Ungewissheiten und ständigen Überraschungen. Jetzt geht das Abenteuer richtig los!

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Wochen-Blog 44: Der OSM im Bild, Teil 1

Posted Januar 5th, 2014 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

dies ist eine ganz frische Idee, die mir gestern Abend kam, und sie sieht wie folgt aus: Der Oki Stanwer Mythos (OSM) ist ja wesentlich eine schriftliche An­gelegenheit, also eine textuelle Sache. Aber im Kopf von euch Lesern entwi­ckeln sich selbstverständlich Bilder, die vielleicht einen durchgängigen Film ent­stehen lassen. Ihr imaginiert, ausgehend von meinen Beschreibungen, die Wel­ten, die Protagonisten und die Völker, die Raumschiffe, die dort erscheinen… und möglicherweise fragt ihr euch gelegentlich auch: wie nah kommen eigent­lich unsere Vorstellungen an das heran, was der Uwe sich da ausdenkt, was er „sieht“ und niederschreibt? Hat er eigene Bilder vor dem inneren Auge? Gibt es Bilder des OSM, die man sich anschauen kann?

Nun… ja.

Die Visualisierung des OSM ist schon sehr alt. Selbstverständlich habe ich, wenn ich mich dem überlasse, was ich den „Strom der Bilder“ nenne und was mich in die Tastatur greifen lässt, visuelle Eindrücke vor Augen. Und es geht mir hier lei­der ganz wie dem genialen, verstorbenen Künstler Maurits Cornelis Escher, der einst einmal sinngemäß über seine – phantastische! – Kunst sagte, sie sei nur der bedauernswert unvollständige Abglanz dessen, was er wirklich vor dem in­neren Auge sähe.

So ähnlich geht es mir natürlich auch.

Ihr macht euch derzeit ein Bild des OSM anhand der Titelbilder der E-Books, die ich euch darbiete, und selbstverständlich könnt ihr nichts anderes tun. Deshalb ist es ein intelligenter Ansatz, euch ein wenig mehr zum Thema des optischen OSM zu erzählen, von den Anfängen bis zur Gegenwart… ah, und ihr seht schon, das ist auch wieder eine längere Geschichte, die unweigerlich mehrteilig werden wird. Heute beginne ich mal mit der Gegenwart und versuche dann, einen Sprung in die ferne Vergangenheit zu machen. Ihr werdet gleich sehen, warum das sinnvoll ist.

In gewisser Weise brauche ich nämlich eure Hilfe.

Als ich im Jahre 2012 vor der Grundsatzentscheidung stand, den OSM als E-Book zu veröffentlichen, war mir bewusst, dass ich ein kardinales Problem ha­ben würde: woher, um alles in der Welt, sollte ich denn nur zumindest halb­wegs passende Titelbildillustrationen bekommen? Ich fragte über einen Inter­net-Newsletter herum, ob es interessierte Illustratoren gäbe. Keine Resonanz. Ich fragte im Bekanntenkreis herum, ob es da jemanden gäbe, der Interesse hätte.

Es wurde abgewunken.

Das alte Fandom-Problem trat zutage, und das hatte ich schon vorab befürch­tet: Illustratoren sind rar, sie sind sehr gefragt, und wenn sie denn überhaupt In­teresse bekundeten, wären die so entstehenden Werke schlicht unbezahlbar. Enthusiasmus und Altruismus sind leider eher selten. Traurig, meine Freunde, aber so ist es.

Nennt mich hoffnungslos naiv – so wie unsere lieben Yantihni, möglicherweise – , aber ich hoffe nach wie vor, irgendwann in hoffentlich naher Zukunft auf einen oder mehrere Künstler zu stoßen, die sich einfach von meinem Elan mit­reißen lassen und an diesem großen Werk mitarbeiten möchten, um den Perso­nen, den Völkern und Welten des OSM optischen Glanz zu verleihen. Da es sich bei diesen E-Books ja nicht um Eintagsfliegen handelt, sondern sie noch in Jah­ren im Netz stehen und sich dann hoffentlich so solide verkaufen werden, dass ich befähigt werde, euch auch weiterhin mit dem Lesestoff zu versorgen, den ihr dann lieb gewonnen habt, wird diese Hoffnung auch erst recht spät abeb­ben. Ersterben wird sie hoffentlich nie.

Die Titelbilder des OSM, der OSM-E-Books, möchte ich präzisieren, die ihr aktu­ell seht, entstammen in der Regel der Fotodatenbank FOTOLIA. Dort kann man wirklich tolle Bilder entdecken. Das werdet ihr in diesem und im kommenden Jahr feststellen. Ich habe hier bereits einige Illustrationen für E-Books des Jah­res 2015 entdeckt, ohne Witz.

Der Nachteil dieser Bilder ist ebenfalls evident, wenn ihr euch beispielsweise TI 7 „Rätselhafte Retter“ anseht. Die dort abgebildeten Raumschiffe sind zwar schön, aber sie entsprechen, wenn man genau ist, nicht so wirklich denen, die in der Geschichte erscheinen. Das ist eben die Crux bei Illustrationen, die mit dem Titel nur bedingt etwas gemein haben, weil sie nicht eigens dafür entwor­fen wurden. Solange ich keine Künstler gefunden habe, die mit mir eng zusam­menarbeiten, werden wir alle mit dieser Art Kompromiss leben müssen. Denn das ist es. Wie die Allis aussehen oder die yantihnischen Protagonisten, wie ein MINEUR tatsächlich ausschaut oder, um ein weiteres Beispiel zu bringen, mit dem ich TI 10 „Das Maschinenvolk“ vorgreife, die legendären Shonta (ah, für mich sind sie legendär, ihr kennt sie ja noch nicht)… das werdet ihr auf diese Weise leider nicht erfahren können.

Nun könnt ihr mir die Fragen stellen: War das denn immer schon so? Hat es noch NIEMALS Bilder gegeben, die Interna des OSM darstellten? Es wäre doch sehr bedauerlich, wenn es sich so verhielte… und recht habt ihr, wenn ihr so denkt.

Natürlich war das einmal anders.

Es gab zwei Etappen der OSM-Illustrationen, ehe ich auf die E-Book-Variante verfiel. Und das, was ihr heute auf meiner Homepage www.oki-stanwer.de in der Galerie sehen könnt, sind lediglich die oben angesprochenen Titelbilder des Kompromisses. Das soll ihre Qualität nicht schmälern, aber es sind eben nur Nä­herungen zu dem, was ich euch zu gern wirklich zeigen würde.

Die beiden Etappen, von denen ich eben sprach, teilen sich etwa auf in die Jah­re 1979-1988 und in die Jahre 1983/84-1988. Wer hier etwas irritiert ist, gedul­de sich ein Weilchen. Diese zeitliche Überlappung hat ihre Gründe. Heute wer­de ich lediglich den Platz haben, ein wenig über die erste Etappe zu berichten. Die vermutlich interessantere stellt dann die zweite dar.

In Kurzform: Etappe 1 umfasst jene Jahre, in denen ich selbst Illustrationen zum OSM anfertigte. Sie sind, meiner eigenen bescheidenen Meinung zufolge, zu­meist recht naiv geraten, weil mein inzwischen lange eingerostetes Zeichentalent tatsächlich nicht allzu stark ausgeprägt war. Perspektivisch ist da vieles schief und krumm, von den Proportionen wollen wir besser nicht sprechen, und ich bin mit den meisten Bildern heute auch nicht mehr allzu zufrieden.

Der unbestreitbare Vorteil in diesen Bildern ist aber ihre Nähe zu dem, was ich zeichnete. Ich zeichnete, um ein paar Beispiele zu geben, Dämonen von TOTAM, die Welt TOTAM selbst, die ihr in dem E-Book „In der Hölle“ inzwischen besu­chen könnt. Ich hatte sehr konkrete Vorstellungen etwa vom insektoiden Volk der Cranyaa in KONFLIKT 14, dasselbe gilt für das Volk der DIGANTEN, das im gleichen KONFLIKT agiert, aber beispielsweise auch in den KONFLIKTEN 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ und 22 „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“ vorkommt. Man sieht Dämonenwaffen von TOTAM, Raumschiffe der Okis (KONFLIKT 9 und 15), der Tekras (KONFLIKT 14), der Cranyaa (dito), Schiffe der Troohns (!), Troohns selbst (!) und vieles mehr. Hauptpersonen der KONFLIKTE des OSM, etwa der unheimliche Soffrol oder Klivies Kleines wurden, mal mehr, mal eher weniger gelungen, skizziert. Die bizarren Totenköpfe wurden ebenso porträtiert wie das Robotervolk der All-Hüter (KONFLIKTE 15 und 16), sogar einmal einer der legendären DIRIGENTEN, die eine wichtige Rolle im KONFLIKT 9 spielen.

Diese ganzen Bilder entstanden zumeist als Illustrationen für die frühen OSM-Serien „Oki Stanwer“ (1981-1984) und „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (1983-1988). Ein paar davon illustrieren auch noch den KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ (1983-1998), aber dort hören sie schon recht bald auf. Ende der 80er Jahre ließ die Trainingswirkung nach, die der regelmäßige Kunstunterricht an der Realschule auf mich ausgeübt hatte. Und ich kam zu der Erkenntnis, dass ich zeichnerisch immer mittelmäßig sein würde und nicht einmal entfernt die Detailtreue erreichen könnte, die ich mir wünschte.

Also verlegte ich mich auf das Schreiben und baute meine Fähigkeiten weiter aus, hier präziser zu beschreiben. Ich hoffe, man merkt das inzwischen in der Überarbeitung der TI-Episoden der Jahre 2003 und 2004, und ihr könnt euch ein schönes Bild der beschriebenen Szenerien und Personen machen.

Ich hege den Plan, ganz offen gesprochen, im Laufe des Jahres 2014 eine zweite Galerie auf meiner Homepage anzulegen und dort nach und nach jene frühen Bilder zu präsentieren, die nach meiner Vorstellung noch halbwegs präsentabel sind. Wie rasch das etwas wird, kann ich nicht sagen. Ich würde vermuten, das wird vor Sommer 2014 sicherlich noch nichts. Es gibt da einige Schwierigkeiten zu bewältigen, ehe ich euch da nach und nach in den durchaus existenten Bil­derkosmos des OSM einführen kann.

Okay, sagt ihr, das ist also Etappe 1. Die Bilder, die ich selbst zum OSM gezeich­net habe. Aber was, zum Teufel, mag Etappe 2 sein? Und warum überlappt sich die mit der Etappe 1, was die Zeitspanne angeht? Nun, kurz gesagt, lautet die Antwort folgendermaßen:

Ich bin seit 1982/83 im bundesdeutschen Fandom unterwegs, und es gab schon damals Leser des frühen, naiven OSM… und unter diesen Brieffreunden waren einige, die durchaus auch bereit waren, Illustrationen zum OSM nach meinen Vorgaben zu erstellen.

Das alles – ich rubriziere es unter „Etappe 2“ – begann im Verlaufe des Jahres 1983 und dauerte etwa bis 1988. Die so entstandenen Bilder sind zum Teil auch heute noch außerordentlich faszinierend und von erheblich höherer Qualität als diejenigen, die ich selbst zeichnen konnte. Von ihnen und den Illustratoren soll im Teil 2 dieser kleinen Reihe die Rede sein. Bis dahin müsst ihr euch noch ein paar Wochen gedulden.

Was den oben angesprochenen Hilferuf angeht… falls jemand unter euch zahl­reichen Lesern sein sollte, der sich angesprochen fühlt, mir hier bei der Visuali­sierung des OSM für die Allgemeinheit zu helfen – nur zu! Kontaktiert mich am besten postalisch unter meiner in jedem E-Book-Impressum angegebenen Adresse. Ich freue mich da über jede Zuschrift.

In der kommenden Woche schicke ich euch dann wieder in die OSM-Vergan­genheit mit Teil 12 der Serie „Was ist eigentlich der Oki Stanwer Mythos (OSM)?“. Und ich hoffe, euch nicht zu langweilen. Es gibt noch sehr viel im OSM zu entdecken, und neue Leser sind jederzeit willkommen!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.