Silvesterblog 2023

Posted Dezember 31st, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

es ist wirklich schwer zu glauben, wie rasch doch die vergange­nen 365 Tage des Jahres 2023 verflogen sind. Schon sind wir ge­wissermaßen in der Zielgeraden und rasen auf Silvester zu, je­nen Tag, an dem ihr diese Zeilen lesen werdet.

Sehr viel ist in diesen zwölf Monaten passiert, an vielem davon habt ihr auf verschiedenste Weise Anteil gehabt – sei es, dass ihr rege und interessiert meinem Wochen-Blog oder auch den Rezensions-Blogartikeln gefolgt seid, sei es, dass ihr über die Fanzines ANDROMEDA NACHRICHTEN, Baden-Württemberg Ak­tuell (BWA), EXTERRA, PARADISE oder jüngst World of Cosmos bzw. dem Zauberspiegel mitbekommen habt, wo ich mehr oder minder regelmäßig veröffentliche. Es ist also nicht ganz so, dass ich, während mein E-Book-Programm stagniert habe oder auf der Stelle trete. Ganz im Gegenteil.

Und das gilt auch für die Bereiche, die noch nicht richtig öffent­lich sind, sondern die nur gelegentlich öffentlich aufflackern. Beispielhaft dafür ist das Aufblühen des OSM-KONFLIKTS 11 „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“, was mich selbst im April 2023 ziemlich überrumpelt hat. Auch dass ich bei den Digitali­sierungsarbeiten so rasant vorangekommen bin, hat mich auf schöne Weise verblüfft. Inzwischen ist der OSM auf Band 2268 angekommen, kein Witz, und das geht noch munter so weiter. Ich glaube fest sagen zu können, dass ich KONFLIKT 16 des OSM, die Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“, der ihr inhaltlich gerade in der Blogartikelreihe „Close Up“ folgt, wohl im jetzt anbrechenden Jahr fertig werde digitalisieren kön­nen. Und danach kann ich endlich damit beginnen, die letzte fertig gestellte Serie, die noch fehlt, KONFLIKT 23 „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“, auch noch zu digitalisieren.

Das wird ein Abenteuer der besonderen Sorte werden – denn KONFLIKT 23 ist nicht nur mit 147 Episoden die längste aller fer­tig gestellten OSM-Serie, sondern darin wird auch das gesamte Grundkonzept des Oki Stanwer Mythos umgestülpt. Daran we­sentlich schuld ist eine legendäre Person – Oki Stanwers Tochter Sarai, die in diesem Universum das Licht der Welt entwickelt und buchstäblich Vergangenheit und Zukunft in einer nie da ge­wesenen Weise beeinflusst. Obwohl Sarais „Geburt“ inzwischen reale gut 30 Jahre zurückliegt, erschüttert sie mit allem, was sie auslöst, noch heute alle in Arbeit befindlichen OSM-Serien und auch noch einige abgeschlossene. Ihr werdet das beizeiten mit­bekommen, versprochen.

Wenn das passiert ist, liegen alle weit über 2000 OSM-Episoden als Digitalisate vor, dann kann ich mich endlich verstärkt wieder um all die Themenfelder kümmern, die ich lange Zeit vernach­lässigt habe.

Und da gibt es ja ziemlich viele. Ich liste nur mal ein paar dieser Baustellen auf, damit ihr so einen gewissen Eindruck davon be­kommt, was hier noch an Aufgaben auf meiner langen Agenda steht, um die ich mich so bald als möglich kümmern möchte (die Reihenfolge ist intuitiv, gibt also keine Handlungsfolge an):

– Der OSM-Roman „Quisiins letzter Fall“

– Die Weiterarbeit bzw. der Abschluss des KONFLIKTS 4 „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“

– Die Weiterarbeit bzw. der Abschluss des KONFLIKTS 21 „Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“

– Die Weiterarbeit am OSM-Roman „Licht und Schatten auf Dawson“

– Die Weiterarbeit an der Serie „Horrorwelt“ über Band 200 hinaus

– Die Wiederaufnahme des E-Book-Programms

– Die Vorbereitungen für den Blogartikel 600

– Die Vorbereitungen für den Rezensions-Blog 500

– Die Vorbereitungen für BWA-Band 500

– Die Weiterarbeit am Erotic Empire-Roman „Die Kolonie Sai­gon II“

– Die dringend erforderlichen Arbeiten an OSM-Serienglossaren und den dazu gehörigen Lexika

Glaubt mir, Freunde, die Liste ließe sich beliebig verlängern. Die Agenda ist hier wirklich SEHR lang, und ich kann beim besten Willen nicht sagen, wie sich das Jahr 2024 entwickelt und was ich von all diesen Themen ernsthaft in Angriff nehmen kann. Ich hoffe aber, recht viel davon.

Kommen wir nach diesen kursorischen, einleitenden Worten zu den Dingen, die – leider – noch geblieben sind. Ich halte mich dabei kurz. Wir können sie mit drei wesentlichen Begriffen cha­rakterisieren: Corona, Ukraine-Krieg, Israel-Palästina-Konflikt. Während uns die beiden ersteren Themen schon länger beglei­ten und die Weltlage verfinstern, hat sich mit dem letzteren noch ein (vielleicht von Russland wesentlich finanzierter und provozierter) Konflikt hinzugesellt, der viel Aufmerksamkeit von dem Langzeitkrieg in der Ukraine abzieht. Ich halte das leider nicht für einen Zufall, sondern für Intention. Ähnliches gilt für mutmaßliche Manipulationen der US-Wahl im kommenden Jahr. Dazu muss man kein Verschwörungstheoretiker sein – es ist be­kannt, dass Donald Trumps Wahl 2020 erheblich von russischer Seite gefördert wurde. Hier erneute Einflüsse zu vermuten, die auch 2024 die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft ver­längern und verstärken, ist leider recht plausibel.

Positiveres gibt es von meiner Arbeitssuche zu berichten. Hier habe ich im September 2023 eine neue Beschäftigung begon­nen, die hoffentlich das Jahr 2024 überdauern wird (bislang geht mein Arbeitsvertrag bis Ende Juli 2024, es bleibt also span­nend). Zahlreiche ungewohnte Aufgaben halten mich seither gut in Atem … aber das ist gut so. Zwei Jahre beruflicher Still­stand haben meiner seelischen Befindlichkeit nicht wirklich gut getan.

Auf Sparflamme köchelt mein Plan des „Autoren-Nachlassar­chiv-Projekts“ vor sich hin, von dem ich im Rahmen meiner Blogartikel verschiedentlich im ausgehenden Jahr berichtete. Es ist meiner aktuellen beruflichen Neuorientierung geschuldet, dass ich hier gegenwärtig nur „mit angezogener Handbremse“ tätig sein kann … aber das Projekt ist ja auf lange Sicht ange­legt, und ich werde auch 2024 darüber so ausführlich wie mög­lich berichten.

Sehen wir uns nun mal das kreative Portfolio des Jahres 2023 näher an. Ich beginne wie im vergangenen Jahr mit denjenigen „geretteten“ analogen Werken, von denen es aus den zurücklie­genden 40 realen Schreibjahren noch zahlreiche gibt. Neben ei­ner Fülle von OSM-Episoden gab es hierunter auch jede Menge andere Geschichten und geschichtenähnliche Werke:

Januar: nichts

Februar: Erinnerungen an Keith Laumer (1925-1993)“, „200 Monate BWA-Chefredakteur“

März: Partisanengruppe Rilon Vleh“ und „Partisanen­gruppe Rilon Vleh 2“1, „Der Nachtdienst“, „Tumble­weed“, „Der Schwarm – Die Serie“, „Tumbleweed 2023“2, „Die acht Gesichter der Weisheit“

April: „Informationen zu KONFLIKT 11“ (Hintergrundtext)

Mai: nichts

Juni: Die verlorene Zeit 2023“, „Wie die Beziehungsgeis­ter ihren Glauben verloren, Teil 1“, „Wie die Beziehungs­geister ihren Glauben verloren, Teil 2“

Juli: nichts

August: nichts

September: nichts

Oktober: „Das hohle Gähnen der Stadt im Morgengrau­en“, „Grünauge 2023“

November: „Ship without Shadows 2023“

Dezember: nichts

Wenn ich dabei hier „nichts“ für zahlreiche Monate schreibe, be­deutet das natürlich nicht, dass ich da auf der faulen Haut gele­gen hätte, ganz im Gegenteil. Ich war nur von anderen Aufga­ben zu sehr beansprucht, um mich weiter um Digitalisate von serienunabhängigen Geschichten zu kümmern. Immerhin sind bislang (Stand: 29. Dezember 2023) 307 fertige Texte in diesem Jahr entstanden. „Nichts“ sieht eindeutig anders aus.

Ich ergänze also um die Schwerpunkte, die parallel dazu von mir bewirtschaftet wurden. Die sahen dann folgendermaßen aus:

13. Februar: Beginn des „Horrorwelt“-Lexikons

18. April: Start von KONFLIKT 11, also der Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“

16. Mai: Band 2200 des OSM fertig gestellt

13. Juni: Fertigstellung des Digitalisats „Oki Stanwer Horror“ (13Neu)

14. Juni: Beginn des Digitalisats „Oki und Cbalon – Das Ewig­keitsteam“ (20Neu)

11. Juli: Glossar der Serie „Oki Stanwer Horror“ (13Neu) fertig (307 Seiten)

19. Juli: OSM-Hauptglossar, Version 3, fertig (937 Seiten)

30. Juli: OSM-Begriffsregister, Version 3, fertig (92 Seiten)

In der zweiten Jahreshälfte kamen dann umfangreiche Ergän­zungsarbeiten und Erweiterungen an Romanen wie „Rhondas Aufstieg“ (Archipel) und „Die Kolonie Saigon II“ (Erotic Em­pire) hinzu. Da hier nichts fertig wurde, tauchen diese Werke na­türlich nur „unter ferner liefen“ auf, sodass die darin investierte Zeit und Seitenzahl unsichtbar bleiben. Dennoch … allein schon das Referierte belegt in meinen Augen, dass hier eine Menge geschafft worden ist.

Hinzu kam dann noch ein ordentliches Kommunikationspensum … meine Korrespondenzliste, die Briefe, Mails und Karten ein­schließt (keine Newsletter), hat auch schon wieder Eintrag 2100 überschritten, heute konnte ich den achten Briefordner für das Jahr beschriften und befüllen … ja, es wird auch vieles geschrie­ben, was nicht die allgemeine Öffentlichkeit erreicht, aber selbstverständlich auch seine Zeit benötigt. Wenn man wie ich rund 215 Korrespondenzpartner besitzt und ständig neue hinzu­kommen, dann hat das eben seinen Preis.

Da das aber so ist und einige von ihnen fraglos diese Zeilen le­sen werden, seid versichert, dass ihr nicht vergessen seid … es kann sich nur um Wochen oder Monate handeln, bis ich meinen dicken Briefordner mit unerledigter Korrespondenz soweit durchwühlt habe, dass ich zu euren Schreiben vorgedrungen bin. Wirklich: Antwort ist fest eingeplant!

Im Rahmen des OSM habe ich es zurzeit, wie oben angedeutet, mit zwei Digitalisaten zu tun. Dabei hat KONFLIKT 16 „Oki Stan­wer – Der Mann aus dem Nichts“ klar die Nase vorn. Gestern konnte ich das Digitalisat von Band 87 ausdrucken, in der Text­erfassung bin ich in Band 90 angelangt. KONFLIKT 20 „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“ kommt langsamer vom Fleck. Das hat zentral damit zu tun, dass diese Episoden sehr alt sind und darum eine umfassende Kommentierung nötig machen. Es gibt viele Schreibfehler und noch viel mehr an der inhaltlichen Ge­staltung zu kritisieren. Hier kam ich darum erst bis Band 20. Das wird sich im kommenden Jahr deutlich steigern lassen.

Bei den E-Books bin ich dagegen, von gelegentlichem Auffla­ckern, leider nicht vom Fleck gekommen. Insofern haben sich meine hoffnungsvollen Worte für 2023 nicht mit Leben erfüllen lassen. Ich bin dennoch verhalten optimistisch, was das kom­mende Jahr diesbezüglich angeht. Versprechungen machen möchte ich in diesem Punkt aber lieber keine.

Deutlich besser sieht die Lage dagegen bei den Blogartikeln aus. Das betrifft sowohl die normalen thematischen Sonntags-Blogartikel als auch die Rezensions-Blogs.

Wenn ihr diese Zeilen lest, habt ihr maximal den Blogartikel 543 präsent vorliegen. Der äußerste Rand, an den ich in diesem Be­reich vorgedrungen bin, ist indes der Blogartikel 573, den ihr am 28. Juli 2024 lesen werdet.

Ähnlich sieht es mit den Rezensions-Blogs aus. Hier ist euch zu­letzt der Artikel 436 zugänglich gemacht worden. Der letzte ge­schriebene ist indes schon Rezensions-Blog 470, der am 21. Au­gust 2024 online gehen wird.

Ihr merkt, hier ist recht weit vorgebaut worden, damit ich auch ja nicht irgendwie gehetzt werden kann. Das ist so ziemlich der Tod für jede entspannte Erzählweise, wie ich sie hier praktiziere.

Sehen wir uns als nächstes die Besucherfrequenz meiner Web­seite www.oki-stanwer.de an. Da kann ich nur einen vorläufigen Stand geben, wie immer. Heute (29. Dezember, ohne die heuti­gen Zugriffswerte final vorliegen zu haben, aktueller Stand ist daher der 28. Dezember) kann ich einen Stand von beeindru­ckenden 244.994 Klicks vermelden, was einer monatlichen Durchschnittsfrequenz von rund 20.416 Zugriffen entspricht. Das ist ein bisschen weniger als im Vorjahr, aber in meinen Au­gen immer noch sehr gut. Man sollte ja nicht übersehen, dass diese Zugriffszahlen wesentlich aufgrund meiner fannischen Ak­tivitäten und des regelmäßigen Bloggens zustande gekommen sind. Wenn die E-Book-Aktivitäten wieder hinzutreten, wird sich diese Zahl sicherlich erhöhen … da bin ich mal sehr aufs kom­mende Jahr neugierig. Im Silvesterblog 2024 werden wir mal Bi­lanz ziehen und sehen, ob die Prognosen berechtigt waren und wie wacker ich mich da geschlagen habe …

Zum Ende dieses Beitrags hin möchte ich wie stets meinen Freunden vom Förderverein Phantastika Raum & Zeit e.V. dan­ken, die in diesem Jahr nicht zuletzt auch dafür gesorgt haben, dass die Webseite auf einen sicheren Server migrieren konnte und gescheite Programmupdates erhalten hat. Das hätte meine eigenen Fähigkeiten bei weitem überschritten!

Damit möchte ich für heute zum Schluss kommen und euch al­len einen guten Rutsch ins Jahr 2024 wünschen, in dem ihr hof­fentlich weiterhin gesund und erfolgreich in eurem jeweiligen Job bleibt. Und ich danke euch dafür, dass ihr mir auf meiner Webseite folgt und reges Interesse an dem bekundet, was ich schreibe und rezensiere.

Danke, dass es euch gibt und ihr an mich glaubt!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Wen die Dopplung an dieser Stelle wundert: Das eine ist die 1:1-Textabschrift, das zweite die kommentierte und damit längere Version.

2 Hier ist die überarbeitete Fassung dieser alten Geschichte gemeint, die dann auch im BWA veröffentlicht wurde.

Liebe Freunde des OSM,

vertraut mir – es ist wirklich keine Absicht, zu einem „kleinen“ Jubiläum dieser Artikelreihe so eine furiose Darstellung abzulie­fern, das war absolut nicht geplant. Es ist einfach so passiert, wie das eben meist im Leben so ist. Die tollsten Dinge gesche­hen schlicht, ohne dass man damit rechnet oder sie präzise in den Terminkalender eingetragen hat.

Wovon rede ich? Von diesem wilden Ausbruch meiner Kreativität in den zurückliegenden Wochen. Ich dachte eigentlich, der Mo­nat März sei nicht leicht zu toppen, wenn überhaupt … aber der April hat das ziemlich mühelos geschafft. Und es klingt vielleicht ein wenig strange, entspricht aber absolut der Wahrheit, wenn ich ergänze, dass ich in den vergangenen zwei Tagen ein biss­chen wie auf heißen Kohlen saß … weil ich weitere Texte schrei­ben wollte und nicht konnte!

Der Grund dafür ist etwas obskur, wie ich zugebe, er hatte völlig pragmatische Gründe: In meinen handschriftlichen Sto­ryschreibheften, in denen ich seit 1985 meine Werke festhalte – weswegen es mir seit jener Zeit auch so leicht fällt, viele der ei­gentlich nicht klar terminlich festgehaltenen Werke halbwegs klar zuzuordnen – reserviere ich üblicherweise ein bis maximal vier Seiten je Heft für einen Monat. Auf jeder Seite habe ich 22 Zeilen Raum. Mehr als 4 sollten es nie werden, sonst komme ich ins Gehege mit der Gesamtheftlänge – die muss für zwei Kreativjahre ausreichen, aktuell für die Jahre 2023 und 2024.

Tja, und ich war mit dem Erfassen der Titel für den Monat April am Ende von Seite 4 angelangt … es gab keinen Platz mehr für weitere Texte! Also arbeitete ich notgedrungen an den schon begonnenen Texten weiter. War nicht so übel, wie es sich an­hört, aber halt auch nicht ganz das, was ich eigentlich anstreb­te.

Was ergab der Monat letztendlich? Phantastische 42 fertig ge­schriebene Werke … und eine neue OSM-Serie! Ich komme dazu weiter unten, ihr werdet es sehen. Schauen wir erst mal an, wie sich das konkret verteilte:

16Neu 52: Planet der Anarchisten

Blogartikel 538: Work in Progress, Part 124

13Neu 60: Angriff des Rauchdämons

13Neu 61: Corinnas Liebeszauber

(Glossar der Serie „Oki Stanwer Horror“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer Horror“)

16Neu 53: Funkspruch von MONOLITH

13Neu 62: Ein Treffen mit Yorrok

13Neu 63: Die Schlacht im Trüben Land

13Neu 64: Die Hölleninsel

(16Neu 54: GOLEMS Schergen)

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“)

(16Neu 55: Der Randkrieg)

(16Neu 56: Oki und sein Feind)

Blogartikel 519: Leserausch und Musikzauber

13Neu 66: Die Riesenschädel

(DER CLOGGATH-KONFLIKT – OSM-BUCH)

13Neu 65: Der Verschmolzene

13Neu 67: Der siebte Knochenacker

13Neu 68: Symbiose der Knochenäcker

(OSM-Wiki)

(Die Einwanderin Lynn – Erotic Empire-Story)

(13Neu 69: Invasion der fliegenden Schädel)

Anmerkung: Mit dieser Episode endet die serienlange Vorberei­tung auf den Finalzyklus der OSH-Serie, die mit Band 70 beginnt und mit Band 77 die Serie abschließt. Diese Episoden schrieb ich in stürmischem Lauf in den Monaten November und Dezem­ber 1985, temporär ergänzt um Episoden der thematischen Nachfolgeserie „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ (KONFLIKT 18).

Da wimmelt es zwar von Schreibfehlern, inhaltlichen Irrtümern und übersehenen Fakten, außerdem habe ich dort vielfach Theatralik mit Handlungslogik verwechselt und werde sie in der Ausarbeitung massiv verändern und umschreiben müssen … aber die Dramatik dieser Folgen wirkt sich auch mit mehr als 35 Realjahren Distanz immer noch sehr nachdrücklich auf mich aus. Wenn ich in diesem stürmischen Schreibtempo bleibe, und dafür spricht einiges, könnte es sehr gut sein, dass ich Ende des Monats Mai mit der Serienabschrift schon weitgehend fertig bin … sehr viel zeitiger, als ich das angenommen habe. Ausge­zeichnet! Immerhin habe ich ja eine neue Baustelle entdeckt …

Informationen zu KONFLIKT 11 – OSM-Hintergrundtext

Anmerkung: Damit ging es am 10. April 2023 eigentlich los. Ich hatte so viele Handlungsdetails aus der Kommentierung der 13Neu-Serie gesammelt, dass mir unzählige Gedanken im Kopf herumschwirrten. Es war offensichtlich, dass ich dringend einen neuen Text, Prosatext, wohlverstanden, schreiben musste. Aber: Story? Roman? Oder … Serie? Das stand noch im Raum.

Je mehr ich darüber nachdachte, desto deutlicher wurde es, dass keine Story und kein Roman für die Komplexität dieser Ge­danken angemessen sein würde. Es handelte sich unübersehbar um einen Serienkeim … und ich fand rasch heraus, dass es sich dabei um den bislang noch ungeschriebenen und nahezu völlig unbekannten KONFLIKT 11 handeln musste.

Witzigerweise wurde mir beim Verfassen dieses Textes immer deutlicher, dass ich schon seit Jahrzehnten Bruchstücke der Serienhandlung in anderen Kontexten eingebaut hatte … aber nun drang ich zum Ursprung der Überlieferung vor und spürte, dass ich eine altbekannte Sterneninsel bereisen würde. Mit ver­trauten Völkern, bekannten und unbekannten Protagonisten … und hier würde ich auf die Ursprünge der Dämonenwaffen von TOTAM stoßen, auf die Gründe für ihr Aussehen (womit ich mich, ehrlich, noch nie beschäftigt hatte, aber mit einem Mal wurde das auf gerade unglaubliche Weise logisch und plausi­bel), auf die Dämonentore von TOTAM und ihren Existenzzweck.

Es würde um den Orden der Lichtritter von Scracklan gehen, um Matrixfehlertrümmer der Hohlwelt Hyoronghilaar aus KON­FLIKT 7 („Oki Stanwer – Held der Hohlwelt“), um das Schicksal des Matrixkoordinators DER GÖTZE, um den Ritter vom Goldkristall Reehn Ohf Ty, um fanatische Baumeisterfraktionen, die Galaxis Arc und vieles mehr … ihr merkt, schon im ersten Ansatz sprudelten die Bilder und Ideen geradezu.

Ich suchte nur noch nach dem rechten Aufhänger, dem Punkt, an dem die Handlung beginnen würde … dann würde diese Serie mit dem neuen Titel „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“ (VvD) stürmisch starten.

Mein kreativer Verstand brodelte eifrig vor sich hin …

(16Neu 58: Enklave der Freien)

Maiblog 2023

Blogartikel 507: Das Autoren-Nachlassarchiv-Projekt, Teil 2

Blogartikel 514: Das Autoren-Nachlassarchiv-Projekt, Teil 3

Anmerkung: Ja, es wurde höchste Zeit, hieran weiterzuschrei­ben. Der Grund war ein doppelter: Zum einen nahte der Blogar­tikel 507 in der Publikation (er erschien 13 Tage nach Abfassung dieses Beitrages… es wurde also echt Zeit!). Zum anderen nah­te die Leipziger Buchmesse, direkt gefolgt vom Maiblog … glücklicherweise hat das alles hervorragend geklappt. Aber nor­malerweise stricke ich nicht so eng mit der heißen Nadel.

Blogartikel 520: Close Up – Der OSM im Detail (45)

(16Neu 57: Die Hermetiker von ELDORADO)

Blogartikel 524: Close Up – Der OSM im Detail (46)

Blogartikel 530: Close Up – Der OSM im Detail (47)

Blogartikel 535: Close Up – Der OSM im Detail (48)

Blogartikel 540: Close Up – Der OSM im Detail (49)

Anmerkung: Auch hier hatte ich etwas die Zügel schleifen las­sen. Da ich aber in der Zwischenzeit schon mit der kommentier­ten Abschrift von KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ bis Band 52 vorgedrungen war, als der Monat be­gann, konnte ich diese Close Up-Beiträge bis Teil 49 nachholen, denn ihr wisst ja inzwischen, dass ich dort bis zum dramati­schen Band 50 der DMadN-Serie in Kurzfassung vorgestoßen bin. Bis der aktuelle Blogartikel 543 erscheint (nach der Planung am 30. Dezember 2023), werde ich natürlich in je­derlei Weise weiter sein. Wie weit? Kann ich zurzeit noch nicht sagen. Dazu komme ich hier viel zu stürmisch voran. Im nächs­ten Work in Progress-Blog seid ihr dann, wie ich, schlauer …

(Rückzug ins Liebeskloster – Archipel-Roman)

Anmerkung: Das war eigentlich wieder nur eine Stippvisite, die mich ablenken und kreativ runterkühlen sollte … völlig nutzlos. Denn die VvD-Serie war schlichtweg unaufhaltsam.

VvD 1: Die Monumentsucherin

Anmerkung: Tja, und da war sie dann nun, die schöne neue Welt der Vielvölker-Galaxis Demor, und ich machte gleich im ersten Band die possierliche Bekanntschaft mit zwei Waisenmä­del und ihrer älteren Freundin Yinnihm, deren erste gemeinsa­me Amtshandlung daran bestand, ein Raumschiff zu stehlen und golden umzulackieren. Es hörte fortan auf den Namen „Die Drei Raumschwestern“, und sie widmeten sich dann dem Ziel, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und Reichtum zu er­werben.

So der Plan. Das Schicksal sieht, kann ich heute sagen, leider etwas anderes vor. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich diese Episode an einem Tag flugs herunterschrieb und mich dann gleich darauf in einen Blogartikel stürzte, der dazu Näheres schrieb. Ihr kennt ihn seit vier Wochen.

Blogartikel 539: Eine neue Welt

(Oki Stanwer – Verteidiger von Demor = OSM-Infotext)

(13Neu 70: Eine Gefahr namens CLOGGATH)

Anmerkung: Das ist der Beginn des Finale-Achtteilers der OSH-Serie, und in gewisser Weise holte ich damit ein wenig Luft, um mir über die weitere Entwicklung der VvD-Serie klarer zu wer­den. Irgendwie traute ich dem stürmischen Anfang noch nicht so recht und musste meine Gedanken sortieren.

(16Neu 59: Report des Horrors)

(TI 49: Neugierde und Mitleid)

Anmerkung: Ja, die TI-Serie gibt es jenseits der E-Books immer noch, auch wenn ich schon sehr lange mit dem Schreiben stagniert habe. Ich nehme an, das wird sich in näherer Zukunft wieder ändern. Zurzeit bin ich zwar vom VvD-Kosmos völlig ab­sorbiert und habe viel mit den Seriendigitalisaten 13Neu und 16Neu zu tun … aber ihr spürt ja schon, dass 13Neu alsbald an ihr Ende gelangt sein wird, womit ich dann wieder Kapazitäten frei habe für länger pausierende Projekte wie das hier.

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“)

Anmerkung: Mit dem Glossieren der ersten VvD-Episode ging es dann richtig los. Ich musste mir intensive Gedanken machen. Über die Historie von Demor. Über die Abhängigkeiten der hier versammelten Völker. Über die Planeten, Reiche, die Zeitrech­nung, die Legenden und natürlich auch über die anderen Fraktionen … die Kämpfer des Lichts wie die auf TOTAMS Seite. Das wollte gut vorbereitet sein.

Doch zunächst verharrte ich bei den „Drei Raumschwes­tern“. Und es ging genauso temperamentvoll weiter wie bis­her:

VvD 2: Mission 1

VvD 3: Das Geheimnis des zweiten Planeten

VvD 4: Kristallsplitter

(VvD 5: Der Gesandte)

(VvD 9: Miranda)

Anmerkung: Während ich noch am Beginn von Band 5 stand, juckte es mich geradezu unermesslich, den Handlungsstrom von Band 3 fortzusetzen. Ich WUSSTE schon, auf wen die drei Crelly-Mädel treffen würden, und der Bilderstrom war so vehe­ment und unaufhaltsam, dass ich den Folgeband 9 einfach so ad hoc herunterschrieb. Ein, zwei Tage später feilte ich ihn wei­ter aus, inzwischen fehlt nur noch der aktualisierte Einleitungs­text und die beiden Lexikonseiten, dann ist die Episode auch schon fertig.

Ich denke, ihr werdet Miranda lieben, Freunde. Und Meria ver­mutlich auch, die heute früh auf dem zweiten Planeten einge­troffen ist (in Band 10 der Serie).

(13Neu 71: Festung Malsena)

Ihr merkt schon allein an der Tatsache, dass der Monat entge­gen den sonstigen Erwartungen nicht mit dem neuen Work in Progress-Blogartikel begann, dass dieser Schreibdruck bestand, mich erst mal vorrangig im OSM auszutoben … übrigens ein Phänomen, dem ihr im kommenden Monat wieder begegnen werdet. Ich hätte ja – siehe meine obigen Worte – am liebsten gestern schon an etwas anderem gern weitergeschrieben, aber es ging nicht.

Darum brach ich also direkt heute früh nach Aufstehen im neu­en Monat Mai wieder auf in die Galaxis Demor und schrieb dort weiter. Dahin kehre ich auch nachher unvermeidlich zurück, wenn ich die traditionellen Statistiken gemacht, diesen Blogarti­kel geschrieben und den Maiblog veröffentlicht habe.

Ach Mann, ich liebe Sternenfeen, das glaubt ihr gar nicht! Und jetzt sind die Mädels eben zurück im OSM. Von denen werde ich im aktuellen Jahr 2023 noch sehr viel zu sehen bekommen, und das freut mich mächtig.

Ich halte euch da auf dem Laufenden. Momentan brummt hier die Kreativität, und ich denke, das wird wohl auch erst durch hö­here sommerliche Temperaturen ausgebremst werden. Davon sind wir zurzeit noch weit entfernt.

Soviel für heute, Freunde. In der nächsten Woche erzähle ich euch im Rahmen der „Langzeitprojekte“ etwas über eine roman­tische Liebesgeschichte aus dem Archipel.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 436: Edinburgh Love Stories

Posted Dezember 27th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

eigentlich ist ja die Handlung um die Beziehungsgeschichten, die Samantha Young in ihren in Edinburgh spielenden Romanen, beginnend mit „Dublin Street“, endend mit „Nightingale Way“, abgeschlossen. Aber wie ich in der unten erstmals ver­öffentlichten Rezension darlege, ist der Kosmos ihrer Protago­nisten um einiges weiter als angenommen. Wie auch im Fall von Julie Kenner etwa in ihrer Welt um Nikki Fairchild-Stark1 gibt es hier E-Book-Kurzgeschichten, die mir eher nicht zugänglich wa­ren … und die hier dann in einem voluminösen Band gewisser­maßen nachgereicht wurden.

Sie bilden quasi den Kitt zwischen den einzelnen Romanen, und ich gab damals auch eine klare Handlungsanweisung, wann wel­che Stories und wann welche Romane in welcher Reihenfolge zu lesen wären, damit man das Erzähl-Kontinuum auch tatsächlich richtig erschließen konnte.

Wer durch meine Rezensionen neugierig auf die Autorin und ihren Zyklus geworden sein sollte, der halte sich am besten an die unten wiedergegebenen Regie-Anweisungen. Sonst kann es gelegentlich zu Continuity-Brüchen und gerunzelten Stirnen füh­ren, weil man die falsche Lesereihenfolge gewählt hat.

Ich habe den Band jedenfalls sehr genossen und kann ihn guten Gewissens empfehlen. Und wer bis hierher nur Bahnhof verstan­den hat, der lese einfach mal weiter, um besser informiert zu sein:

Edinburgh Love Stories

(OT: Until Fountain Bridge; Castle Hill; Valentine; On King’s Way)

von Samantha Young

Ullstein 28709

576 Seiten, TB

Juli 2016, 9.99 Euro

Aus dem Englischen von Nina Bader und Sibylle Uplegger

ISBN 978-3-548-28709-6

Also, ich gebe schon mal präventiv Romantik-Alarm. Wer Sa­mantha Youngs „Edinburgh Love Stories“-Kosmos schon ent­deckt hat, braucht vermutlich keine derartige Einleitung, aber für alle die arglosen Leute, die – wie ich – auf dem Wühltisch zu­erst über diesen Band gestolpert sind und nach der Lektüre gründlich verwirrt waren, scheint mir dies sinnvoll zu sein.

Der Band ist nicht nur deswegen irritierend, weil er fünf OT trägt – das hat mit der Geschichte des Zyklus zu tun. Wer mir bislang durch die Rezensionen der Vorgängerbände gefolgt ist, weiß, dass alles im Jahre 2013 mit der Publikation des Romans „Du­blin Street“ begann.2 Damals erzählte Samantha Young die Geschichte des aufstrebenden schottischen Geschäftsmannes Braden Carmichael, der sich in die Barkeeperin Jocelyn Butler (Joss) verguckt, die vor ihrer traumatischen Vergangenheit in den USA geflüchtet ist.

Fortgesetzt wurde die Geschichte mit Joss´ Arbeitskollegin Johanna Walker, die die Eigenschaft hatte, stets die falschen Männer als neue Finanziers in ihr Leben zu lassen – bis sie auf Cameron McCabe traf. Das breitete die Autorin im Nachfolge­band „London Road“ aus.3 Was für Leser der Taschenbücher eher nicht so offensichtlich war, das wurde ersichtlich, wer sich auch E-Books als Lesequelle erschloss. Denn Samantha Young schrieb die Novelle „Castle Hill“, in der das Finale von Joss´ und Bradens Liebesgeschichte dargestellt wurde. Sie liegt in diesem Band erstmals gedruckt vor, und es empfiehlt sich, sie unmittelbar nach „London Road“ zu lesen. So habe ich es ge­macht.

Die Leser waren offenbar höchst neugierig zu erfahren, was denn nun mit den anderen Personen aus Joss´ und Bradens di­rektem Umfeld geschah. Da gab es etwa den notorischen Frau­en-Aufreißer Nathan Sawyer, einen Kumpel von Cameron. Um ihn und die zugezogene Amerikanerin Olivia Holloway kümmer­te sich die Autorin im nächsten Roman des Zyklus, „Jamaica Lane“. Ich berichtete davon.4

In der Zwischenzeit war natürlich Bradens „Großfamilie“ trans­parenter geworden. Die Leser hatten die Mutter Elodie Nichols lieb gewonnen, Bradens heillos romantische Schwester Ellie (und Mitbewohnerin von Joss Butler) und deren Kindheitsfreund Adam, die solange auf dem Schlauch standen, was ihre offen­kundigen Gefühle zueinander anging, bis Ellie diese grässliche Tumorgeschichte erlitt.

Aber wie, so fragten sich bestimmt einige Leute, wie hat das al­les eigentlich ANGEFANGEN? Und warum war diese Freund­schaft-Beziehungs-Geschichte so unerträglich jahrelang auf „stop and go“? Nun, Aufklärung darüber gibt die E-Book-Novelle „Fountain Bridge“, die im vorliegenden Band enthalten ist und die sich an Ellies Tagebüchern aus jener Zeit auf niedliche Weise entlanghangelt.

Ebenfalls zu Bradens wachsender Großfamilie gehört natürlich die junge Hannah Nichols, die sich auf einer Nebenschiene der Romane in einen gleichaltrigen Jungen namens Marco ver­schoss. Der Wunsch, auch diese Lovestory in voller Breite zu er­fahren, führte dann zur Ausarbeitung des Romans „India Place“, der – natürlich – zu guter Letzt dazu führte, dass die beiden zusammenkamen.5

Aber was war denn nun mit Johannas kleinem Bruder Cole, der inzwischen dick mit Cameron McCabe befreundet war und so fürs Tätowieren schwärmte? Wäre er nicht – zumal die Geschich­ten ja nicht zeitlos in der Gegend herumstanden, sondern die Jahre darin durchaus verstrichen und die Protagonisten heirate­ten und Kinder bekamen – endlich auch mal an der Reihe, sein Liebesglück zu finden? Die kleine Hannah, die inzwischen zur Lehrerin herangereift war und ihren Marco gefunden hatte, dien­te hier unübersehbar als inspiratives Vorbild.

Okay, entschied die Autorin, ihr habt es so gewollt … und schrieb mit „Scotland Street“ über Cole Walker, der nach ei­nigen Jahren in einem angesagten Tätowier-Studio angefangen hatte. Und der hier dann recht unvermittelt wieder über einen Schwarm seiner Kindheit stolperte, nämlich über Shannon MacLeod, die sich in ihrer Kindheit kurz begegnet waren. Er hat­te sie nie vergessen, und die Konsequenz war dann das, was sich im erwähnten Roman entwickelte.6

Nun hatte die „Edinburgh Love Stories“-Reihe schon eine ziem­lich opulente Breite entwickelt. Zahlreiche romantische Ge­schichten waren erzählt, Ehen geschlossen worden, Liebesnäch­te durchtobt und reichlich neue Kinder auf die Welt gebracht worden. Und dann kam natürlich, wie jedes Jahr, der Valentins­tag. Da war es nur natürlich, auf einmal den Valentinstag aus der Sicht all dieser befreundeten Paare zu beschreiben. So ent­wickelte die Autorin die Story „Valentine“ als E-Book-Novelle, die am besten unmittelbar nach „Scotland Street“ zu lesen ist. Sie bringt die Leser wieder zurück in den romantischen Er­zählstrom aller Paare und hat eine köstliche Reihe von turbulen­ten Ereignissen zum Inhalt, die sich einfach höchst vergnüglich lesen.

Ein Nebenhandlungsstrom vom „Scotland Street“ war die Schiene um den Bruder von Shannon, Logan MacLeod, dem am Ende dieses Romans optimistische Zukunftsperspektiven gebo­ten wurden, sobald er aus dem Gefängnis freikommen würde. Aber damit hatte Samantha Young natürlich ein neues Fass auf­gemacht. Noch ein Protagonist, der ganz unübersehbar nun auch zu seinem Liebesglück geführt werden musste. Sein Schicksal und das der mitfühlenden Redakteurin Grace Far­quhar bildete den Kern des umfangreichsten Romans der Reihe, „Nightingale Way“, mit dem der Kosmos um die „Edinburgh Love Stories“ sein formales Ende fand.7

Formal, ja … aber die Autorin verfasste nun noch eine weitere Geschichte mit dem Titel „King’s Way“, und ich fragte mich, als ich diese letzte Geschichte in dem vorliegenden Storyband anfing, wohin mich das wohl führen würde. Eigentlich waren doch alle „versorgt“, oder?

Weit gefehlt.

Mit einem Schlag landete ich nun nämlich mit Rain Alexander und Craig Lanaghan in einem Setting, das ich schon halbwegs vergessen hatte: Auf einmal befand ich mich wieder in der „Bar 39“ mit den beiden Barfrauen Jocelyn Butler und Johanna Wal­ker und bekam mit aus der Sicht ihres Kollegen Craig, wie Joss mit Braden Carmichael zu flirten begann.

Verdammt, dachte ich, das ist der Anfang von Band 1, also „Dublin Street“. Da muss ich wohl die ganzen nächsten zehn Handlungsjahre, die in den Romanen ausgearbeitet wurden, erst mal gründlich ausblenden! Und jetzt erinnerte ich mich tat­sächlich an diesen Barkeeper Craig, der einmal Joss geküsst hatte, um Braden eifersüchtig zu machen. Craig, der One-Night-Stand-Mann, der nie etwas Festes wollte … bis diese Hammer­frau namens Rain in die Bar kam und einfach nur dasaß und auf irgendetwas oder irgendwen wartete – allerdings nicht auf Craig, der zunehmend von ihr fasziniert war. Stattdessen ver­folgte die Inhaberin eines kleinen Internetshops einen fanati­schen Racheplan und musste dringend davon abgebracht wer­den.

Diese Story entwickelt sich auf rund 180 Seiten in der Story „King’s Way“, die mir zum Schluss hin allerdings doch ein we­nig gekünstelt erschien. Ich meine, wie wahrscheinlich ist es, dass die Straßennamen in Edinburgh und in Australien sich so sehr ähneln? Australien ist zwar eine einstige englische Kolonie, aber das Australien-Setting nahm ich der Autorin nicht wirklich ab, muss ich zugeben. Und „Rain“ ist auch nicht wirklich ein glaubwürdiger Frauenname, wie mir scheint … aber sei’s drum. Es ist eine lesenswerte Geschichte.

Ergänzend zu diesen ganzen Werken soll es noch eine weitere E-Book-Novelle mit dem Titel „On Heart’s Boardwalk“ geben, die mir nicht vorliegt. Aber ich glaube nicht, dass das ein essen­tieller Verlust ist. Wer die romantischen Geschichten um die Be­wohner von Edinburgh und Umgebung ins Herz geschlossen hat, der wird meiner Ansicht nach auch mit dem, was als Print vorliegt, schon solide versorgt sein. Well – wer es gern etwas tiefgründiger hat und mehr als nur Irrungen und Wirrungen der Herzen mag, der ist hier eindeutig an der falschen Adresse. Aber für Freunde der „Edinburgh Love Stories“ ist der gleichna­mige Abschlussband, in dem die meisten E-Book-Novellen aus diesem Mikrokosmos zusammengefasst und gedruckt wurden, absolut goldrichtig.

Darum spreche ich eine klare Leseempfehlung aus.

© 2019 by Uwe Lammers

In der folgenden Woche schicke ich euch nach langer Zeit mal wieder in die Welt einer Biografie, in diesem Fall in die eines prominenten Hollywood-Schauspielers, dessen Leben sich durch einen seltsamen Schicksalsschlag grundlegend veränderte.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Meine Rezensionen zum Kenner-Romanzyklus um Nikki Fairchild-Stark und ihren Mann sind derzeit noch in der Warteschleife, aber für den Rezensions-Blog vorgesehen. Vorrangig sind aber andere romantische Romanwelten, wie ihr in 2 Wochen sehen werdet.

2 Vgl. dazu meinen Rezensions-Blog 412 vom 12. Juli 2023.

3 Vgl. dazu meinen Rezensions-Blog 416 vom 9. August 2023.

4 Vgl. dazu meinen Rezensions-Blog 420 vom 6. September 2023.

5 Vgl. dazu meinen Rezensions-Blog 424 vom 4. Oktober 2023.

6 Vgl. dazu meinen Rezensions-Blog 428 vom 1. November 2023.

7 Vgl. dazu meinen Rezensions-Blog 432 vom 29. November 2023.

Liebe Freunde des OSM,

vor sechs Wochen beschäftigte ich mich im Rahmen dieser Ru­brik mit dem kreativen Ergebnis der autonomen OSM-Werke für das zweite Quartal des Jahres 2020. Heute wird nahtlos ange­schlossen, und Fokus sind diesmal die Monate Juli, August und September. Ihr wisst aus jahrelanger Berichterstattung, dass das meist sehr heiße Monate sind, was sich wegen physischer Ermattung deutlich auf meinen kreativen Output auswirkt.

War das dieses Jahr genauso? Muss man so betrachten. Die Fer­tigstellungszahlen für diese Monate lauten nur noch: 21, 20 und 20. Und wie ich schon letztens schrieb, so richtige Highlights konnte ich da eher nicht vermelden, etwa fertig gestellte E-Books.

Im Monat Juli konzentrierte ich mich stark auf die Digitalisie­rungsarbeiten der KONFLIKTE 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“, wo ich fast Band 100 erreicht hatte, und 14 „Oki Stan­wer – Feldherr der Cranyaa“. Auch da war ich inzwischen bei Band 100 angelangt, und da die Serie nur 105 Episoden auf­weist, wie ihr z.B. wisst, wenn ihr der „Close Up“-Reihe von An­beginn gefolgt seid, spornte mich das natürlich an, tatsächlich alsbald den Schlussstein für diese Digitalisierung zu setzen. In diesem Monat war es noch nicht soweit.

Außerdem versuchte ich, an dem Annalen-Roman „Licht und Schatten auf Dawson“ voranzukommen, aber so richtig weit kam da nicht vom Fleck.

Der August erbrachte tatsächlich am 14. des Monats den er­sehnten Abschluss der Digitalisierungsarbeiten am KONFLIKT 14. Ich habe dazu mehr im Blogartikel 409 geschrieben, den ihr am 3. Januar 2021 schon lesen konntet. Ihr findet ihn wie alle anderen Blogartikel weiterhin hier auf der Homepage und könnt so leicht eure Erinnerung auffrischen, falls euch danach ist.

Am 24. August beendete ich eigentlich überraschend flink die relativ junge Annalen-Geschichte „Kontrollverlust“, die eine Art Präludium zum KONFLIKT 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämo­nen und Schergen“ darstellt. Da sie im Nordpolarmeer spielt, war sie in dieser heißen Jahreszeit auf vergnügliche Weise eine nette Abkühlung, auch wenn es darin durchaus heiß her ging.

Das spornte mich an, mein Glück auch bei weiteren Annalen-Projekten zu versuchen. Welche wären da zu nennen? Nun, etwa „Die Optimierungsfabrik“, die im 19. Universum des OSM spielt, also in der Serie „Oki Stanwer – Der Missionar“ (DM). Allerdings setzt diese Geschichte mehr als 150 Jahre frü­her an und verschlägt eine Gruppe verzweifelter Siedler aus dem Wilden Westen in den Weltraum … spielte hier der Einfluss von „Cowboys & Aliens“ eine Rolle? Möglich, aber unwahr­scheinlich. Allenfalls für den Anfang könnte man das geltend machen … aber das, was sich dann anschließt, mit SENSOREN und Baumeistern, das später in der Handlungsgegenwart der DM-Serie eine enorme Bedeutung erhalten wird, hat mit dem Film rein gar nichts mehr gemein. Beizeiten, wenn ich diese Ge­schichte weiter entwickelt habe, werdet ihr das klar erkennen können.

Außerdem feilte ich ein wenig an der Story „Monsterjagd“ weiter, die einen sehr schönen, dramatischen Anfang, aber sonst leider immer noch keine rechte Substanz hat. Wiewohl sie im Vorfeld des KONFLIKTS 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ spielt, der seit Anfang 1989 beendet ist (und seit Juni 2018 auch vollständig digitalisiert, wie ihr als eifrige Leser des Blogs natürlich wisst), kommt sie irgendwie nicht recht vom Fleck. Das Schicksal teilt sie sich mit anderen Werken, etwa der Novelle „Spurensuche in Babylon“. Da muss ich mich beizei­ten wirklich mal wieder mehr drum bemühen.

Kam ich in diesem Monat sonst noch irgendwo nennenswert voran? Ach ja, ich feilte weiter am zukünftigen Band 2000 des OSM, also „Tödliche Entscheidung“, Band 54 der Serie „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ (NK). Sonst gab der Monat für die „Annalen“ leider nichts mehr her.

Im September feilte ich an der eben erwähnten Geschichte NK 54 weiter, arbeitete an dem Roman „Quisiins letzter Fall“ weiter, der im als Digitalisat begonnenen KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ spielt, allerdings erst deutlich weiter oben in der Serienhandlung.

Außerdem puzzelte ich etwas an „Licht und Schatten auf Dawson“ weiter, ohne recht in Stimmung dafür zu sein.

Tja, und das war es dann leider auch schon bezüglich der „An­nalen“-Werke in diesem Quartal. Ich sagte ja: Es war verdammt heiß, ich war nicht wirklich in Laune, die Corona-Pandemie und die arbeitsbedingte Isolation, sei es auf dem Campus der TU Braunschweig oder daheim im Home-Office taten meiner Seele und Kreativität absolut nicht gut.

Aber leider ging es immer noch weiter bergab … davon erzähle ich in der nächsten Ausgabe dieser Artikelreihe.

Soviel also für heute – bis bald dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 435: Feuerflut

Posted Dezember 20th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

seit ich die James Rollins-Romane um die Sigma Force und die sinistre Gilde zu lesen begonnen habe, handelt es sich um eine sowohl actionreiche wie bisweilen erstaunlich tiefgründige histo­risch-phantastische Geschichte, die in sich selbst einer Form von Schatzsuche ähnelt. Das kennen wir filmisch aus zahlrei­chen Vorbildern, keine Frage, zwei der jüngsten solchen Aben­teuer sind die Verfilmung von „Uncharted“ und die leider nach nur einer Staffel eingestellte Serie „Das Vermächtnis von Monte­zuma“, die ich beide gemocht habe.

Rollins geht, und da ist er ganz im Erzählstrom der frühen James Bond-Filme, der Verschwörung in sich steigernden Abenteuer­schritten auf den Grund und nähert sich dem Kern der gegneri­schen Organisation. Was bei Bond SPECTRE und Ernst Stavro Blofeld sind, ist hier der innere Zirkel der Gilde. Zugegeben, der Kern ist dann erst im nächsten Band erreicht, aber das hier ist die hochdramatische Vorstufe dazu. Und wer den bisherigen Sigma Force-Romanen schon fiebernd gefolgt ist, wird hier defi­nitiv nicht enttäuscht.

Mir zeigte die Lektüre dieses Romans außerdem einmal mehr, dass ich endlich mal das Buch Mormon von Joseph Smith lesen sollte, das bei mir seit Jahrzehnten im Bücherschrank steht … ich hatte in den 90er Jahren aus religionsphilosophischen An­wandlungen heraus den Wunsch, mal diese Quellen zu lesen, und hier steht neben einer Bibel auch der Koran und buddhisti­sche wie hinduistische Schriften … leider alles noch weitgehend ungelesen. Hätte ich etwa das Buch Mormon schon durch, hätte ich auf die zahllosen Anspielungen in diesem Buch sicherlich an­ders reagiert – aber ich versichere euch, die Lektüre funktioniert auch bestens ohne die detailgetreue Kenntnis von Joseph Smith.

Und verdammt, wie gut die wirkt …!

Feuerflut

(OT: The Devil Colony)

Von James Rollins

Blanvalet 37472

576 Seiten, TB

März 2015

Übersetzt von Norbert Stöbe

ISBN 978-3-442-37473-4

Man schreibt das Jahr 1827, so erzählt es jedenfalls bald danach der amerikanische Farmersohn Joseph Smith aus Fayette, New York, dass der Engel Moroni herabsteigt und ihm auf goldenen Tafeln die Geschichte des verlorenen Stammes Israels zeigt, der im Jahre 590 vor Christus Amerika erreicht hat und hier ein neu­es Staatswesen gründete, bis es schließlich im Gegensatz zu den einheimischen Indianern zugrunde ging, womöglich in ih­nen aufging. Smith sollte nach dieser Offenbarung, die er im Buch Mormon niederschrieb, die Mission dieses verlorenen Stammes weiterschreiben und gründete 1830 die Religionsge­meinschaft der Mormonen. Nach seinem frühen gewaltsamen Tod im Jahre 1844 übernahm Brigham Young als erster Präsident der Mormonen die Glaubensgemeinschaft und führte sie nach Utah, um dort in Salt Lake City ein neues Gemeinwesen zu be­gründen, das bis heute Bestand hat.

Nun haben allerdings genetische Nachforschungen der jüngsten Vergangenheit überdeutlich gezeigt, dass sich in den indiani­schen Zellen keinerlei Hinweise auf eine Abstammung aus dem Nahen Osten finden. Es gilt vielmehr ausdrücklich als ausge­macht, dass die Einwanderung schon vor Abertausenden von Jahren über die Beringstraße aus Asien erfolgte. Mithin scheint der Mormonen-Gründungsmythos eben genau dies zu sein: ein Mythos. Dies ist umso wahrscheinlicher, als die angeblich in „re­formiertem Ägyptisch“ geschriebenen Tafeln des Engels Moroni spurlos verschwunden sind.

Erzählen kann man viel …

Dann aber werden in der Gegenwart in den Bergen Utahs tat­sächlich in einem alten Indianergrab goldene Tafeln mit seltsa­men eingravierten Schriftzeichen entdeckt – und ein Tierschä­del, den man öffnen kann und dessen Innenseite mit Gold über­zogen ist. Er enthält eine rätselhafte Höllensubstanz, die, als sie ans Tageslicht gebracht wird, eine ungeheuerliche Explosion auslöst – und danach ganz offensichtlich so etwas wie einen Atombrand, der sich gnadenlos in das umliegende Gestein frisst und eine Umweltkatastrophe ersten Ranges auslöst.

Die bedrohlichen Geschehnisse rufen nahezu unvermeidbar die Sigma Force unter Direktor Painter Crowe auf den Plan, der sich darum bemüht, Schadensbegrenzung zu betreiben. Dazu hat er auch einen ganz persönlichen Grund – seine indianische Nichte Kai Quocheets, die sich einer radikalen Indianergruppierung an­geschlossen hat und die Ahnenhöhle mit Sprengstoff verschlie­ßen möchte, ist in den Besitz von zwei der Goldtafeln gekom­men und wird nun erbarmungslos gejagt.

Schnell stellt sich heraus, dass die Hintermänner der Verfolgung der Terrororganisation entstammen, mit der die Sigma Force schon seit Jahren ständig aneinander geraten ist – der Gilde. Aber es ist rätselhaft, was die Gilde wohl mit indianischen Arte­fakten anfangen möchte. Das klingt alles sehr eigenartig. Nie­mand ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass sie sich in den Randaus­läufern eines seit Jahrhunderten tobenden Krieges befinden, und die Gilde ist durch die jüngsten Entdeckungen auf der Sie­gerspur, ohne freilich eine Ahnung vom zu zahlenden Preis zu besitzen.

Dann taucht die vormalige Gilden-Agentin Seichan bei Grayson Pierce auf und macht ihn darauf aufmerksam, dass ganz offen­kundig die höheren Gilden-Dienstgrade, die so genannten „Echelon“, in großer Aufregung zu sein scheinen. Und das alles hat mit den geheimnisvollen Goldtafeln, der ungeheuerlichen Substanz, die in der Höhle freigesetzt wurde und mit etwas zu tun, was man die „14. Kolonie“ nennt. Seichan erklärt, dass die Wurzeln der Gilde mindestens bis zu den amerikanischen Grün­dervätern zurückreichen – und genau dort gibt es eine Über­schneidung mit der indianischen Überlieferung.

Es hat zu tun mit der Lewis- und Clarke-Expedition im frühen 19. Jahrhundert und mit Thomas Jefferson sowie einem Franzosen namens Archibald Fortescue, dessen Spuren aus der Geschichte von der Gilde weitgehend ausgelöscht wurden. Aber zum Glück für die Sigma-Agenten nicht gründlich genug.

Doch dieses Mal liefert sich Sigma nicht nur mit der Gilde einen Wettlauf, sondern auch mit einer globalen Katastrophe: denn Neutrino-Teleskope im Innern der Erde verzeichnen sowohl bei der Detonation in Utah als auch an anderen Stellen des Erdballs eine steigende Zerfallsrate von irdischen Neutrinos. Die Explosi­on des einen Vorkommens scheint die anderen geradezu eben­falls zum Zerfall anzuregen.

Als bei der zweiten Explosion eine ganze Insel vor der isländi­schen Küste versenkt wird, wird Painter Crowe überdeutlich klar, dass sie dringend herausfinden müssen, wo die „verlorene Kolo­nie“ liegt – denn dort scheint den Informationen nach, die sie haben, das größte Vorkommen dieser instabilen Substanz zu lie­gen. Ein Vorrat, der eine Detonation auslöst, die mehr als hun­dertmal so stark sein wird. Die bisher beobachtete „Feuerflut“ ist also nur ein leiser Vorgeschmack auf die Apokalypse – und die tickende Uhr gibt ihnen nur noch wenige Stunden, bis sich die Welt durch die Katastrophe unwiderruflich für immer verän­dern wird und Hunderte von Millionen Menschen umkommen …

Nachdem schon der letzte Sigma Force-Roman mit der Bemer­kung endete „Es gibt Krieg“, zieht die Eskalationsschraube hier noch etwas mehr an. Mit dem skrupellosen Rafael Saint Germai­ne taucht erstmals ein hochrangiges Mitglied der Gilde auf, ein zwar wegen der Glasknochenkrankheit schwer geschädigter Mann, aber gesegnet mit einem brillanten, intriganten Verstand, unterstützt von unglaublichen Geldmitteln, geradezu auf Selbst­mord konditionierten Truppen und den Sigma-Leuten offenbar stets einen wesentlichen Schritt voraus. Es wimmelt vor Hinter­halten, heimtückischen Komplikationen, Doppelagenten, wech­selnden Loyalitäten und unsicheren Nachrichtenverbindungen.

Und schließlich, als die Katastrophe schlechthin droht, macht Painter Crowe aus lauter Verzweiflung einen Schachzug, den selbst seine eigenen Leute nicht erwarten. Schlicht, weil er nicht anders kann und ihnen allen auf dramatische Weise die Zeit davonläuft.

Was er tut? Ach nein, das mag ich hier nicht verraten, das wür­de zu viel der Spannung zerstören. Aber es ist allemal sehr le­senswert. Dasselbe gilt auch für die historischen Verbindungs­pfade, die die Geschichte zieht, die diesmal zentral eine urame­rikanische ist. Während die Goldtafeln schon auf die Mythen der Mormonen verweisen, fragt man sich geraume Zeit, was um al­les in der Welt sie mit den Indianern zu tun haben sollen. Und als dann ein mormonischer wie indianischer Wissenschaftler Brücken zu bauen sucht, klingt das alles ziemlich abenteuerlich. Schweigen wir mal von dem nicht minder atemberaubenden Einbau von Nanomaschinen in die Frühzeit der Historie. Hier be­finden wir uns fast nahtlos in der Science Fiction!

Was mich hingegen beeindruckt hat, war die intensive Einarbei­tung der indianischen Historie in die Handlung, da ist Rollins sehr ins Detail gegangen, und nahezu sämtliche Locations, in denen er seine Protagonisten agieren lässt, gibt es tatsächlich (einigen davon spielt er in bekannter Manier allerdings übel mit, das tat manchmal mir als Historiker richtig weh).

Gegen Schluss vermochte mich aber die Darstellung der „verlo­renen Kolonie“ nicht wirklich zu überzeugen. Das kam mir doch sehr gekünstelt vor. Man stelle sich in einem originär vulkani­schen Gebiet, das immer noch permanent seismisch aktiv ist, eine riesige unterirdische Höhle nebst dort seit Jahrtausenden existenter Stadt vor! Ganz ehrlich – erstens hätte man wahnsin­nig sein müssen, um diesen Ort für eine Koloniegründung zu wählen, zum zweiten wäre durch die ständigen Erdbeben die Höhle zweifelsohne längst eingestürzt. Aber das passt Rollins natürlich nicht ins Konzept, weswegen er hier geflissentlich munter weichzeichnet.

Parallel zu dieser Handlungsschiene kommt dann aber noch et­was anderes zutage, ein jahrhundertealtes Geheimnis, das bis zum Zentrum der Gilde führt, dem „Reinen Stammbaum“. Und zu dem mutmaßlichen Oberhaupt der Gilde … das freilich ist dann ein Geheimnis, das für diesen Roman zu groß ist und uns unmittelbar in den nächsten führt, „Mission Ewigkeit“. Wie in diesem Roman die Fährten in das Golddepot von Fort Knox füh­ren und zum Grab von Meriwether Lewis sowie zur Geheim­schrift von Thomas Jefferson, das sollte man echt gelesen ha­ben, wenn man sich ein bisschen behaglich gefühlt hat im Film „Das Vermächtnis der Tempelritter“. Das hier erinnert streckenweise sehr daran, wird dann aber zugleich mit „Fast & Furious“ und „Indiana Jones“ gekreuzt … herauskommt in­telligente, wendungsreiche Action mit historisch versiertem und fundiertem Tiefgang.

Klare Leseempfehlung.

© 2019 by Uwe Lammers

In der kommenden Woche gibt es dann mal wieder das komplet­te Kontrastprogramm, wenn ich in das beschauliche und ledig­lich biografisch-beziehungsbezogene Abenteuer der von Saman­tha Young nach Edinburgh zurückkehre. Da könnt ihr euch dann wieder etwas runterkühlen, das braucht ihr nach dem obigen Roman unstrittig.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Blogartikel 541: OSM-Band 2200

Posted Dezember 16th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

am 16. Mai 2023 – für mich war das buchstäblich gestern, da ich diesen Blog aus nachvollziehbaren Gründen am 17. Mai schreibe, auch wenn ihr ihn erst im Dezember 2023 lesen wer­det – war ein unglaublicher Tag für mich. Der Titel verrät es be­reits: Ich beendete die Schreibarbeit am OSM-Band 2200 … ehr­licherweise hatte ich angenommen, ich würde dazu erst frühes­tens im Juli diesen Jahres kommen. Aber das Schicksal meinte es auf aufregende Weise anders.

Im Vorfeld hatte ich mir lange den Kopf zerbrochen, aus wel­chem Universum dieser Band wohl stammen würde. Wie ihr wisst, wenn ihr meinem Blog seit Jahren folgt, besteht der Oki Stanwer Mythos (OSM) ja nicht allein aus einem Kontinuum, sondern aus einer Vielzahl miteinander verbundener Universen, die jeweils durch eine eigenständige Serie beschrieben werden. Die einzelnen Universen sind dabei durch eine temporale Kluft von etwa fünf Milliarden Handlungsjahren getrennt, so dass sich bei den insgesamt 33 Universen ein Handlungsrahmen von etwa 165 Milliarden Jahren öffnet.

Nur den kleinsten Teil dieses Zeitrahmens werde ich wohl in meiner Lebenszeit ausfüllen können, und höchstwahrscheinlich wird noch weniger davon zu meinen Lebzeiten veröffentlicht werden. Ich habe nicht umsonst verschiedentlich betont, dass die Universen des OSM genügend Raum und Abenteuer für Ge­nerationen von Schriftstellern bieten. Das ist unzweifelhaft die Wahrheit.

Tja, in welchem Kosmos würde also OSM-Band 2200 spielen? Es gab verschiedene Kandidaten. Zum einen liebäugelte ich mit dem zweifellos sehr geeigneten Band 27 der Serie „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ (KONFLIKT 4), also der Episode „Kettenre­aktion“. Aber irgendwie wollte der finale Funke nicht übersprin­gen.

Dann sinnierte ich, ob KONFLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schat­tenfürst“ geeignet wäre. Aber da war ich schon ziemlich lange inaktiv gewesen. Hier nun mühsam reaktiv zu werden, hätte doch eine ziemlich verkrampfte Episode zur Folge gehabt. Ehr­lich, ich hatte nicht wirklich eine klare Vorstellung … und Band 2180 wurde fertig, und ich wusste immer noch nicht Bescheid.

Unschön.

Tja, und dann zündete am 18. April 2023 diese neue Serie, KON­FLIKT 11 „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“ (VvD). Das war echt DIE Überraschung dieses Frühjahrs. Und ehe ich mich ver­sah, entstand Band 1 (OSM 2184), dann 2 (OSM 2187), quasi sofort gefolgt von Band 3 (OSM 2188) und 4 (OSM 2189).

Und die Ideen und Bilder sprudelten munter weiter. Es war völlig gleichgültig, auf welcher der bald 3 verschiedenen Handlungs­ebenen ich mich bewegte – ob auf dem Planeten Hydaspis, im System Zentrum-88 oder auf der Zentralwelt der Kleinis … ich kam aus der Serie einfach nicht weg. Und da weitere 5 Episoden zu den 2190er-Bänden des OSM zählten, war mir alsbald klar: Band 2200 kommt aus dieser Serie! Da gab es gar kein Vertun.

Ich wusste auch schon, welcher Band das sein würde: Episode 11 der Serie. Dieser Band, der den programmatischen Titel „Entdeckungen im Sonnengarten“ erhielt, war der Schluss­band einer Trilogie, die die originären Titelheldinnen der Serie, in die ich mich in den ersten drei Bänden schon verliebt hatte, behandelte.

Drei mutige Crelly-Abenteurerinnen, Singirir, Fiyalin und Yin­nihm, possierliche kleinwüchsige Mauswesen mit jeder Menge Chuzpe und Respektlosigkeit, die durch ihr ahnungsloses Drauf­gängertum erst auf einer scheinbar idyllischen Welt strandeten (die in Wahrheit lebensgefährlich war), um dann von einer my­thischen Lebensform gerettet zu werden.

Von Sternenfeen. Die erste, die sie treffen, ist Miranda.

Die älteste Abenteurerin, Yinnihm, kannte Sternenfeen nur aus Märchenbüchern. Dort wurde auch davon geschwafelt, diese Wesen würden ohne Raumschiffe von einem Sonnensystem zum nächsten reisen. Und in ihrer Heimat, dem „Palast der Ewigkeit“, gäbe es keinerlei Not oder Hunger, keine Zeit und auch keinen Tod.

Klassische Märchentopoi, nicht wahr?

Tja, die drei zierlichen Mauswesen mussten schnell begreifen, dass das alles nur der schale Abglanz der Wahrheit war … denn in der Tat, die Sternenfeen gab es in echt. Und auch ihre Hei­mat, das „Himmelreich der Sternengeborenen“, das sie schlicht „Sonnengarten“ nannten, war wesentlich realer, als sie es sich vorstellen konnten.

Und genau hier wachten sie dann am Tag nach ihrer Rettung auch auf. Darum und um ihre ersten Entdeckungen in der mär­chenhaften Umgebung ging es also im OSM-Band 2200 … aller­dings nicht nur.

Ich glaube, ich gebe euch einfach mal einen kleinen Eindruck von zwei verschiedenen Aspekten des Sonnengartens. Erst mal schauen wir uns die Frühstücksrunde der drei Mädels an:

Singirir schlüpfte in das luftige Gewand, das dem ihrer Schwester sehr ähnelte, aber ein paar andere diagonale Farbstreifen aufwies.

Sie sah Fiyalin grübelnd an. Diese Art der Musterung erschloss sich ihr nicht wirklich.

Ihre Schwester bemerkte den Blick sofort und machte eine wegwerfende Geste. „Ach, das ist für Außenstehende … du kennst das doch von den Technos von Yenshoor: Für die sehen wir alle gleich aus, die können nicht mal Kerle von Mädels bei uns unterscheiden.“

„Außenstehende …“, echote Singirir ratlos.

„Ja, los, komm schon raus. Yinnihm hat völlig recht, dein Essen wird total kalt. Auch wenn ich annehme, dass die SENSOREN es fix wieder neu an­richten könnten … aber wir mögen doch keine Verschwendung!“

Nun, damit sprach sie ein wahres Wort gelassen aus, soviel war sicher.

Sie zerrte die nun angekleidete Singirir mit aus dem weitläufigen runden Schlafzimmer und durch die Ringblende hinaus auf eine Terrasse.

Und dahinter dehnte sich eine wirklich unglaubliche Welt aus.

Völlig benommen sank sie auf einen freien Platz an einem schimmern­den runden Kristalltisch, der mit diversen Schalen und Tellern und Geträn­kebechern bedeckt war, die duftende warme und kalte Speisen in reichli­cher Menge enthielten. Es war mehr als genug für drei Crelly-Mädchen, ganz egal, wie ausgehungert sie auch sein mochten. Und ja, es sah hier tatsächlich fast so aus wie in einem luxuriösen Ferien-Resort auf ihrer Hei­matwelt Yishciir.

Tja, wenn nicht der Hintergrund gewesen wäre.

Das war nichts, an das man sich gewöhnen konnte.

„Gütige Sternengötter … bin ich tot?“, flüsterte sie ungläubig.

Yinnihm, die gerade an einem warmen Getränk genippt hatte, konnte sich nur mühsam davon abhalten, jählings alles, was sie im Mund hatte, quer über die Frühstückstafel zu prusten. Sie schluckte, hustete ein wenig und meinte dann breit grienend: „Mann, Singirir! Du bist ja immer noch so von der Rolle! Komm schon, iss was und lass das alles erst mal etwas sacken. Wie Miranda es gesagt hat – hier sind wir in Sicherheit. Und Essen, Trinken und Unterkunft sowie Bekleidung sind gratis. Wir sind hier Gäste im Sonnengarten. Und ehrlich … mir fängt das langsam verdammt an zu gefallen!“

Singirir kam der Aufforderung ihrer älteren Freundin benommen nach.

Aber wiewohl das Essen einfach phantastisch schmeckte und ihr Magen nach dem ersten Schock ordentlich knurrte, tat sie sich doch mit allem Üb­rigen noch recht schwer. Es dauerte fast eine Stunde, bis sich ihr Nerven­kostüm wieder beruhigt hatte und ihre normale Fassung nach und nach zu­rückkehrte.

Und damit natürlich auch die Fragen.

Fragen über Fragen …!

Und dann machen wir jetzt noch, gewissermaßen alternierend, eine Stippvisite im „Blütensaal“, der Leitungszentrale des Son­nengartens, um uns anzuschauen, wie die Sternenfeen die Lage einschätzen. Da die Szene recht lang ist, gibt es nur einen knappen Einblick:

Der saalartige, mächtige Raum wirkte auf Außenstehende fraglos rätsel­haft und unüberschaubar mit seiner Vielzahl mehrheitlich schwebender, eigenartiger Einrichtungsgegenstände, aber erstens gab es hier niemals Außenstehende, und zweitens war allen, die hier ein und aus gingen, der Anblick des Blütensaals schon seit sehr langer Zeit bestens vertraut.

Auf den ersten Blick wirkte er wie das Innere einer gewaltigen Kathedra­le, die sich von der Horizontalen nach oben und nach unten ausdehnte. Er war erfüllt von Dutzenden von kristallenen Blüten, von denen jede so gro­ße Kelche besaß, dass darin eine menschliche Gestalt problemlos und be­quem sitzen konnte. Sie schwebten schwerelos, wie es aussah, durch den Raum auf unterschiedlichen Niveaus, und alle waren besetzt von bildschö­nen Sternenfeen in ihrer charakteristischen Nacktheit, derer sie sich nicht genierten. Aus dem Nichts auftauchende SENSOREN umschwirrten sie wie hungrige Insekten reale Blüten, und sie lösten sich in funkelnden Matrix­blitzen wieder auf, wenn sie ihre Informationen abgegeben oder neue In­struktionen erhalten hatten.

Außerdem gab es zahlreiche Hologrammgloben, in denen ständige Ana­lyseprogramme liefen und Datenketten durchrauschen ließen.

Strahlendes weißes Licht, das dennoch eigenartig matt und dezent wirk­te und den riesigen Raum in ein pastellfarbenes Dämmerlicht hüllte, also durchaus nicht grell und unbarmherzig gleißte, strömte aus unzähligen Quellen, die wie Irrlichter durch den Raum wanderten, auf scheinbar zufäl­ligen, in Wahrheit aber sehr klar konturierten Bahnen. Sie kamen den schwebenden Riesenblüten oder anderen Einrichtungen oder temporären Besuchern niemals ins Gehege.

Die Schwerkraft schien hier nur bedingte Geltung zu besitzen, was zu­traf. Deshalb erweckten die lächelnd durch den Raum schwebenden grazi­len Gestalten der nackten Frauen einen verstärkten märchenhaften Ein­druck … fast konnte man es bedauern, dass niemand von außen diesen Raum jemals so sehen würde und damit des raffiniert choreografierten Balletts ansichtig wurde, das sich hier tagtäglich abspielte.

Dieser Saal stellte das Kommunikationszentrum des Sonnengartens von Demor dar, allgemein „Blütensaal“ genannt, er war Tag und Nacht in Funk­tion. Ruhezeiten gab es hier keine. Die hier Dienst tuenden Sternenfeen wechselten sich nach festen Dienstplänen ab.

In einem weit oben angesiedelten Rondell von fünf „Blütenlagern“, die auf schimmernden formenergetischen Stielen eng zusammengerückt wa­ren, wurde ein Gespräch geführt, das man durchaus als eine Form von Kri­sensitzung betrachten konnte. Allgemein firmierte es unter dem Label „Strategiesitzung“. Dämpfungsfelder isolierten es nach außen, sodass die Diskussion hier ihre Geheimhaltung wahren konnte.

Die drei Crelly-Mädchen wären verblüfft gewesen zu erkennen, dass eine der fünf Sternenfeen niemand anderes als Miranda war, die sie zu­nächst kennen gelernt hatten. In einer zweiten hätten sie unzweifelhaft die dunkelmähnige, vermeintlich abweisende Tasha erkannt, die ihnen einen Besuch abgestattet hatte.

Die anderen drei, traditionell ebenfalls hüllenlosen Sternenfeen in der Runde standen den beiden Frauen in puncto Schönheit und Sinnlichkeit kein bisschen nach … aber wenngleich sie sich auch in die warmen, sei­denweichen „Blütenblattlager“ fläzten, wirkten sie alles andere als sinnlich erregt oder auch nur in Laune, der fleischlichen Lust zu frönen.

Diese Zusammenkunft war von ernster Natur.

„Miranda, ich verstehe deine Handlungsweise gut, aber dir ist schon klar, dass sie zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt kam“, sagte eine kühle Blondine mit schwellenden Formen, die sie klar verweisend ansah.

Ana, du kannst mir nicht vorwerfen, ich hätte diese Situation absicht­lich herbeigeführt!“, schoss Miranda sogleich zurück, da sie sich zu Un­recht angegriffen fühlte.

Ana, die herrische Leiterin der Ebene Elf des Sonnengartens, die man auch als Kommandoebene des „Himmelreichs der Sternengeborenen“ be­zeichnen konnte, lächelte verständnisvoll und schwächte ihren Vorwurf gleich etwas ab. „Davon bin ich weit entfernt, meine Liebe … aber der Vor­stoß in das Schutzgebiet kam zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Er stellt uns vor einige Schwierigkeiten … ja, ich sehe schon, du verstehst das nur bedingt. Ich denke, Belinda kann uns dazu einiges sagen.“

Belinda, die vierte Frau im Bunde, eine atemberaubende Schönheit mit schwellenden Formen und rotbraunem, schulterlangem Haar, richtete sich in die Hocke auf, wodurch ihre vollen Brüste noch mehr zur Geltung kamen als ohnehin schon. Sie war die Koordinatorin für Demor-Problemzo­nen, und das war durchaus nicht erotisch gemeint. Es handelte sich im Grunde um ein politisches Amt.

Sie sah konzentriert in die Runde, nickte Ana zu und erschuf dann mit SENSOR-Unterstützung ein Hologramm des Zentrumsbereichs von Demor, erweiterte ihn dann aber auf die Peripherie. Im mittleren Bereich, dicht am Rand des Siedlungsgebiets der Technos, funkelte ein kleiner Punkt rot und pulsierend.

Die Drei Raumschwestern hätten diese stellare Position gerade durch das Detailhologramm daneben sehr rasch als jenes des Systems Zentrum-88 erkannt.

Problemzone 4“, sagte sie, „die Meria und du jüngst besucht habt … landläufig auch als Schutzgebiet bezeichnet … wir haben das System seit mehr als hundert Jahren auf dem Problemindex und mussten es leider im­mer wieder hochstufen. Seit die Technos es erreicht haben, ist die Schale stetig aktiver geworden, das bereitet zunehmend Sorgen. Ich mache hier niemandem Vorwürfe, auch nicht den expansiven Technos … aber es ist offensichtlich, dass die Schale ein ernstes Problem darstellt.“

Sie vergrößerte den Meteoritenhalo des Systems, und Miranda sah mit Unbehagen, dass eine Art von knisternden Elektrizitätsfunken durch den Halo glitzerte. Das hatte sie nicht erwartet, auch wenn ihr schon klar war, dass die Schale gefährlich sein sollte.

„Was genau sehen wir da?“

Belinda schien diese Rückfrage erwartet zu haben. Nach außen hin war sie die Ruhe selbst, aber ihre nur mühsam kanalisierten Emotionen verrie­ten die Beunruhigung. „Aktivitätspotenziale. Kommunikationsverkehr … er wird stetig stärker. Besonders beunruhigend sind diese Mikrotransmissio­nen.“

Sie vergrößerte die Darstellung weiter, und die Bildschärfe wurde bedauernswert undeutlich. Aufgrund der Distanz zur Sphäre gab es not­wendig Präzisionsgrenzen für die Überwachungskameras, die weit außer­halb der Schale in Position gegangen waren, die man hier deutlich als Ein­schränkung bemerkte. Man konnte aber immer noch klar erkennen, dass es punktuelle Entladungen gab, die kamen und gingen. Sie schienen einen gewissen Rhythmus zu besitzen.

„Sind das Transitionen?“, murmelte Tasha beunruhigt.

„Wir nehmen es an … was uns momentan Rätsel aufgibt, sind die Di­mensionen dieser Transite. Die Herkunft lässt sich nicht eingrenzen. Und die Größe ist erstaunlicherweise unfasslich gering.“ Belinda blendete als Kontrast eine handgroße Frucht ein.

Die Impulse waren KLEINER. Erheblich kleiner.

„Mikrokosmische Entladungen?“

„Denkbar, Tasha … aber jenseits der Baumeister-Technologie kennen wir nichts, was dazu imstande wäre. Auf gar keinen Fall sind die uns bekann­ten Demor-Völker zu so etwas imstande. Ihr versteht, warum uns das so beunruhigt …“

Alles in allem ist hier … und da ist natürlich noch sehr viel mehr, die Episode hat immerhin über 30 Seiten Umfang … schon an­gedeutet, dass es einige größer dimensionierte Komplikationen in der Galaxis Demor gibt, um die sich die Sternenfeen wenigs­tens in der Rolle als Supervisoren kümmern. Um es mal vorsich­tig zu formulieren. Viele davon sind strategisch und hängen mit etwas zusammen, von dem die Crelly-Mädchen nicht den ge­ringsten Schimmer haben: mit dem Neutralitätsstatus. Eine sol­che Komplikation ruft das Crelly-Mädchen Fiyalin am Schluss der Episode dann zusätzlich noch hervor, allerdings nicht sie allein, sollte man zu ihrer Ehrenrettung ergänzen:

So kam es dann, dass Fiyalin am frühen Morgen des dritten Tages im Sonnengarten, als die Dämpfung noch anhielt und es darum reichlich schattig war, missmutig aus ihrem Dreier-Kuschelbett aufschreckte … im Schlummer hatte sie sich irgendwie an den Rand bugsiert, und nun drück­te ihre Blase ebenso, wie ihr etwas kühl geworden war, weil sich Yinnihm so in die Felle eingerollt hatte.

„Kleine Egoistin“, murmelte sie schmunzelnd, schlüpfte dann aber aus dem Bett und tapste hinüber ins Badezimmer, um sich schnell zu erleich­tern.

Und kaum war das passiert, da hörte sie die samtweichen Schritte und roch ein überaus apartes, sinnliches Aroma, das sich im Badezimmer aus­breitete.

Ihr Nackenfell stellte sich aufgeregt auf.

Miranda?

War Miranda wieder aufgetaucht, um einmal mehr mit ihr zu schmusen? Das wäre wirklich eine tolle Abwechslung gewesen zu …

‚Miranda? Diese Spielverderberin? Also wirklich, nein, Fiyalin … süßes kleines Crelly-Mädchen … ich bin doch nicht Miranda’, schnurrte die süße, telepathische Stimme einer Sternenfee, die sie noch nie gehört hatte.

Fiyalin drehte sich zaghaft um und sah eine bildhübsche Sternenfee ne­ben sich knien. Ihr Gesicht wurde von weißgoldenem, glattem Haar um­rahmt, das ihr bis auf die zierlichen Brüste herabfiel. Leuchtend rote Lip­pen öffneten sich und kräuselten sich vor Amüsement, während die brau­nen Nippel der Brüste geradezu ein sinnliches Eigenleben zu entwickeln begannen. Aufreizend blassgrüne Augen, die wie schöne Schmucksteine auf Fiyalin wirkten, funkelten amüsiert. Das niedliche Gesicht wurde von einem immer stärkeren Lächeln überglänzt.

„Wer …?“

‚Mein Name ist Sara, Süße … und natürlich weiß ich zur Genüge, dass ihr hier gründlich isoliert worden seid und euch bestimmt zu Tode lang­weilt …’

„Ich auf jeden Fall!“, stimmte Fiyalin energisch zu. Sie wurde von Sekun­de zu Sekunde wacher!

‚Nun, Mädchen … Lust auf ein Abenteuer?’ Saras Gesicht wurde lockend, unglaublich einladend. Die zierliche Sternenfee hielt ihr eine Hand lächelnd hin.

In dem Moment öffnete sich die Tür des Badezimmers, und schlaftrun­ken sah Singirir herein … und Fiyalins Schwester riss erschrocken die Au­gen auf, als sie die zierliche blonde Sternenfee entdeckte.

„Ich bin echt sehr bereit für ein Abenteuer!“, bekräftigte Fiyalin ener­gisch.

‚Sehr gut, Süße … das sollst du bekommen!’

„Fiyalin! Nein! Bitte … das darfst du nicht machen …!“, rief Singirir be­stürzt.

Aber sie sprach schon ins Leere.

Mit einem Lichtblitz verschwanden ihre Schwester und die Sternenfee namens Sara.

Und damit begannen ihre Probleme im Sonnengarten …

Ach, ihr glaubt kaum, wie sehr es mich danach drängt, hier wei­terzuschreiben! Es ist wirklich atemberaubend zu sehen, dass ich binnen von gerade einmal einem Monat 11 neue OSM-Episo­den verfasst habe, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich die Serie ähnlich stürmisch weiterentwickeln wird.

Ständig tauchen neue Titel in meinem Kopf auf, machen neue Protagonisten und Protagonistinnen von sich reden … hier eine Sternenfee, die als Agentin tätig werden wird, dort ein Helfer des Lichts, der sich in einer Ruinenstadt mit einer Untergrund­bewegung zusammentun muss, um zu überleben. Dann gibt es die Galaxis Dyllawaar, wo die Streitkräfte des Lichts Festungs­bauten errichten, um gegen TOTAMS Angriff gewappnet zu sein.

Und dann sind da natürlich diese fatalen Kristallsplitter und die Stimmen aus der Vergangenheit, die die Betroffenen fast ver­rückt machen … aber es gibt scheinbar noch gar kein System darin.

Ha, ich kann die armen Kerle wirklich nur bedauern, denn das, was ihnen widerfährt, hat seinen Ursprung viele Milliarden Jahre in der Zukunft. Und es reicht zugleich sehr weit in die Vergan­genheit zurück … auf eine fatale Weise, die nur zu verkehrten Schlussfolgerungen animieren muss.

KONFLIKT 11 ist, auch wenn das dort niemand ahnt, ein weite­res Schlachtfeld eines transuniversalen Krieges, in dem Mächte jenseits der Vorstellung Strategien verfolgen, die noch unbe­greiflicher sind. Wir haben es hier mit den TUURINGERN und Matrixfehlern auf der einen Seite sowie mit den AUTARCHEN und den Kybernoiden auf der anderen zu tun. Möglicherweise mischen beizeiten sogar noch GRALSJÄGER mit, das ist nicht auszuschließen, sondern ziemlich wahrscheinlich.

Es ist für mich ein wenig schwierig, die großen Handlungslinien im Blick zu behalten, während ich gewissermaßen die knospen­den Ansätze dieser ganzen Entwicklungen schildere … aber es macht einen irrwitzigen Spaß, kann ich euch versichern. Ohne jeden Zweifel werdet ihr in dem nächsten Hundert der OSM-Epi­soden bis Band 2300 noch viel von dieser spannenden neuen Welt lesen.

Das soll jetzt als ein erster Appetizer für heute genügen. In der kommenden Woche wechseln wir wieder zur Retrospektive der „Annalen der Ewigkeit“.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 434: Hautnah und näher

Posted Dezember 13th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

eigentlich kann es bei Schwemme erotischer Romane auf dem deutschen Buchmarkt überhaupt nicht ausbleiben, dass man in den einschlägigen Programmen der namhaften Verlage auch mal auf experimentelle Werke stößt. Das soll nicht zwingend be­deuten, dass das dann immer irgendwie Rohrkrepierer sein müssen, es gibt gelegentlich schon interessante Denkansätze darin, und ich halte mich nicht grundsätzlich von solchen Wer­ken fern.

Mit einem solchen Experiment haben wir es hier zu tun. Sozusa­gen mit einem „2 in 1“-Roman, in dem zwei Novellen, die jede für sich genommen nicht hinreichend Stoff für einen umfangrei­chen Mira-Band ergeben hätten, zu einem Werk verschmolzen wurden. Nach der Lektüre vermutete ich, dass diese Fusion der qualitativ recht unterschiedlichen Geschichten mit Bedacht vor­genommen wurde, um letztere ins Verkaufsregal zu hieven … für sich genommen wäre sie nämlich nicht zugkräftig gewesen. So ist wenigstens mein Eindruck gewesen.

Aber wer weiß, vielleicht urteile ich ja auch etwas zu harsch, das kommt gelegentlich vor. Am besten macht ihr euch selbst ein Bild von diesen beiden Novellen und schaut euch das ein­fach mal im Folgenden genauer an:

Hautnah und näher

(OT: Seducing Mr. Right & The Mercenary)

Von Cherry Adair

Mira 35037

320 Seiten, TB (2011)

ISBN 978-3-89941-865-1

Aus dem Amerikanischen von Roswitha Enwright (Roman 1)

und Elke Iheukumere (Roman 2)

Dieses Buch ist ein kleines Experiment, ich nehme an, auch ei­nes des Verlages – denn im Gegensatz zum sonstigen Pro­gramm bei MIRA findet der überraschte Leser in diesem Buch zwei Romane vor. Ein jeder davon hat rund 160 Seiten Umfang, und beide Geschichten sind sich interessanterweise recht ähn­lich, da von derselben Autorin stammend … ansonsten aber recht nett gemacht, dies gilt im besonderen Maße für die erste Geschichte.

Die Story (oder nennt es Roman, wenn ihr mögt) mit dem Titel „Sein letztes Tabu“ lässt den Leser teilhaben an dem süßen, aufreizenden Leben der jungen Ann Catherine Harris, kurz Cat genannt, und Lucas Van Buren. Anfangs versteht der Leser ein wenig Bahnhof, aber das klärt sich recht schnell auf. Dass Cat sich zu Beginn der Geschichte nackt in Lukes Bett geschmug­gelt hat, als dieser mit einer angelachten Bettbekanntschaft nach Hause kommt, lässt die Lage schon mal eskalieren. Die Bekanntschaft zieht schleunigst Leine, erklärt Luke für „pervers“, und der Haussegen zwischen Cat und Luke hängt daraufhin schief. Dabei haben sie gar nichts miteinander.

Die Lage sieht sogar noch um einiges komplizierter aus. Die völ­lig jungfräuliche Cat ist 26, Luke sieben Jahre älter. Er ist ein breitschultriger, großer Kerl, der mühelos Mädels in sein Bett bekommt; Cat hingegen schlank, durchaus ein wenig kurvig, rotmähnig und sommersprossig, hat darin keinerlei Erfahrung. Die beiden kennen sich notwendigerweise seit 26 Jahren – sie sind Stiefgeschwister. Gleiche Mutter, verschiedene Väter. Wäh­rend die Väter inzwischen tot sind, Cat hat sich hingebungsvoll um ihren leiblichen Vater gekümmert, derweil sie zu ihrer ex­zentrischen Mutter ein schlechtes Verhältnis hat, ist Luke zu ei­nem erfolgreichen Architekten an der amerikanischen Westküs­te geworden. Er arbeitet zusammen mit seinem Jugendfreund Nick, der ähnlich wie Luke regelmäßig neue Mädchen aufreißt … und auch Nick kennt Cat schon seit zahllosen Jahren.

So ist die Überraschung nicht eben klein, als Cat aus Beaverton, wo sie bislang in der Provinz lebte, unerwartet in San Francisco aufschlägt und sich kurzerhand bei Luke einquartiert. Formell ist sie lediglich auf der Suche nach ein paar Tipps, wie man sich er­folgreich verliebt bzw. jemanden dazu bringt, sich in sie zu ver­lieben.

Luke traut dem Braten nicht, und mit Recht. Cat ändert denn auch schnell ihre Meinung … oder Strategie. Erst will sie Rat­schläge und praktische Hilfestellungen beim Küssen, dann sucht sie einen echten Ehemann – sie ist ungeachtet der Eskapaden ihrer Mutter der Typ Frau, der sich in einer Ehe mit einem Mann, der sie liebt und den sie liebt, einfach wohlfühlen wird … im Ge­gensatz zu Luke, der sich geschworen – und mit Nick gewettet – hat, niemals heiraten zu wollen … eben wegen der Eskapaden seiner Mutter.

Doch dann wechselt Cat die Spur und möchte vielleicht doch eher einen Liebhaber kennenlernen … und es wird für den Leser recht schnell klar, auf wen sie das Interesse gerichtet hat, und zwar schon seit Jahren – nämlich auf Luke. Der ist für Cat aber nach wie vor „nur“ ein schützender Bruder. Aber die jungfräuli­che Catherine wird immer direkter und süßer und verführeri­scher … und dann sagt sie auf einmal, sie habe den Mann fürs Leben gefunden.

Da ist dann endgültig Alarmstufe Rot angesagt …!

In „Gesetz der Lust“ laufen die Dinge deutlich anders. Hier haben wir es mit einem kleinen Thriller zu tun, der interessan­terweise parapsychische und erotische Elemente mit fiktionalen Details vermischt. So gibt es beispielsweise den fiktiven mediterranen Inselstaat Marezzo, in dem vormals eine Adelsfamilie noch das Sagen hatte. Das ist vorbei – alle Familienangehörigen wurden von einer kriminellen Organisation namens „Spider“ umge­bracht, und diese Terrorgruppe dominiert nun den kleinen Staat.

Die kleine Antiterroreinheit T-FLAC wird darauf aufmerksam, und der Agent Lynx unternimmt einen Versuch, dagegen etwas zu machen. Sein vorheriger Versuch, seinen Ausbilder Marc Sa­vin alias „Phantom“ aus seiner traumabedingten Passivität zu­rückzuholen, schlägt jedoch fehl. Wenige Tage später erhält Marc die Todesmeldung von Lynx und fällt in ein noch tieferes Loch als schon zuvor.

Und dann ist da auf einmal diese zierliche, zerbrechliche Frau namens Victoria Jones (genannt Tory), die ihn in seinem einsa­men Domizil aufsucht – ganz klar erkennbar eine nervöse und absolut nicht auf die Härten des Lebens vorbereitete Buchhalte­rin, die sich Sorgen um ihren Bruder macht … um Lynx.

Marc macht das scheinbar recht arglose Mädchen darauf auf­merksam, dass Lynx tot ist. Doch das lässt sie nicht gelten, wo­mit dann das parapsychische Element sich in die Handlung ein­schleicht: Lynx und seine Schwester Tory besitzen nämlich eine telepathische Verbindung, und deshalb ist ihr klar, dass „Spi­der“ Lynx´ Tod nur vorgetäuscht hat. Er sitzt immer noch in Ma­rezzo irgendwo gefangen, aber schwer verletzt.

Von Tory aufgeschreckt beschließt Marc, doch nach Marezzo zu­rückzugehen, Lynx zu retten und gegen den Kopf der Terrororga­nisation „Spider“ zu kämpfen. Das könnte dem Mädchen so pas­sen – dummerweise schanghait der Agent die Hilfesuchende und zerrt sie ins Abenteuer mit hinein.

Es stellt sich – wenig überraschend – bald heraus, dass Tory, die wider Willen immer stärker zu Marc hingezogen wird, schon in Marezzo war, auf eigene Faust … und dass sie hier in Gefangen­schaft von „Spider“ geriet. Ist also ihre Sorge um ihren Bruder aufrichtig, oder ist sie nur ein besonders raffinierter, süßer Kö­der, den die Terrororganisation ausgelegt hat, um den Komman­danten von T-FLAC, eben Marc Savin, zu fangen?

Ein riskantes Spiel mit dem Feuer beginnt, in dessen Verlauf sich beide Protagonisten auf durchaus widersprüchliche Weise emotional einander annähern …

Jeder dieser beiden Kurzromane lässt sich problemlos in zwei Ta­gen durchschmökern, insofern kann man ihnen wieder ge­schmeidige Lesbarkeit zuschreiben. Allerdings fand ich, ehrlich gesprochen, den ersten Roman interessanter und süßer als den zweiten. Lasst mich das mal kurz begründen:

Natürlich kann man in „Sein letztes Tabu“ konstatieren, dass wir es hier mit einer ausgesprochenen Schmalspur-Geschichte zu tun haben. Es ist schnell deutlich, dass Luke und Cat sich zu­einander hingezogen fühlen. Wie sie zueinander kommen, das ist das eigentlich Goldige an der Geschichte, das sie sehr kurz­weilig macht. In dieser Geschichte gibt es zahllose prickelnd-erotische Momente, aber nur wenig wirklich praktizierten Sex. Da schimmert das originär Amerikanische der Verfasserin deut­lich durch. Das wirklich Witzige ist im Grunde genommen diese Form von magnetischer Anziehungskraft von beiden Seiten, de­ren Erfüllung sich beide Protagonisten massiv im Weg stehen. Aber wie man sich denken kann, gibt es da schon einen Weg.

Der zweite Roman „Gesetz der Lust“ ist dann meiner Ansicht nach zu halbherzig geworden, zu gezwungen schematisch, auch der Titel bereitet nicht wirklich darauf vor, worum es geht. Das ist verschenktes Potential. Der Söldnercharakter Marc Savin kommt leider nur halbherzig herüber, Torys Fähigkeit zur Telepa­thie in der Nähe ihres Bruders wird überhaupt nicht begründet. Und dass sie sich zickig verhält und ihr rechter Unterarm in Gips liegt, erschwert natürlich ebenfalls sehr die Handlungsführung … doch darüber hinaus gibt es Plausibilitätslücken in der Geschichte, die die ganze Story entwerten. Gar zu aufgesetzt und hastig wirkt die Storyline, um dem Leser das Gefühl zu geben, sie sei ähnlich gut durchdacht wie die erste. Das ist sie nämlich nicht. Ich hatte das Gefühl, die Autorin sollte sich von Agentengeschichten tunlichst fernhalten. Das ist nicht wirklich das, wo sie zur Höchstform aufläuft.

So bleibt ein etwas schaler Nachgeschmack bei diesem Doppel­band zurück. Die erste Geschichte ist sehr lesenswert, amüsant und kurzweilig. Die zweite hingegen hätte es verdient gehabt, deutlich mehr Seiten zu gewinnen. So hängt Victorias Telepathie einfach so in der Luft und wird viel zu schnell akzeptiert, um nur mal ein Beispiel zu nennen. „Spider“ und „T-FLAC“ (die Abkür­zung wird nie erklärt!) kommen geradewegs aus dem Nichts, und es gibt noch einiges mehr an Dingen, die sich nicht solide ausgearbeitet in die Storyline einfügen lassen.

Ergo: eingeschränkte Leseempfehlung, primär für Leser, die sich ohnehin unpässlich fühlen und dringend locker-leichte und vergnügliche Lesekost suchen. Wer Tiefgang sucht, wird hier nicht fündig. Es gibt allerdings deutlich schlimmere Werke, muss ich gestehen … und nein, so indiskret, dass ich da jetzt Namen oder Bücher nenne, bin ich selbstverständlich nicht!

© 2017 by Uwe Lammers

In der kommenden Woche kehren wir in den Kosmos der Sigma Force von James Rollins zurück, die in ihrem siebten Abenteuer mit einer fatalen Katastrophe konfrontiert werden. Da ist Dauer­spannung angesagt!

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Blogartikel 540: Close Up: Der OSM im Detail – Teil 49

Posted Dezember 9th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

ach, es sah doch alles so gut aus, nicht wahr? Klivies Kleines löste sich mit seiner Geliebten Maria aus dem Griff der All-Hüter. Die Artaner und SRU-Terraner schlossen Frieden. Oki Stanwer war nach ELDORADO zurückgekehrt, und TOTAM hatte eine Ko­ordinate verraten, die den einzigen Stützpunkt des „Galaxienbe­zwingers“ zeigte. Und als dann nach dem Opfer des eldoradani­schen Schiffes GENESIS die galaktische Streitmacht den Stütz­punkt angriff, wurde der Dämon Pardan von Oki Stanwer getötet und der Asteroidenstützpunkt erobert, ein erstes Feindschiff zu­rückgeschlagen.

Aber es blieb leider nicht dabei:

In dem Bestreben, dem „Galaxienbezwinger“ auf seinem eige­nen Terrain zu begegnen, um die Kollateralschäden in der Hei­matgalaxis gering zu halten, flog die sieben Schiffe umfassende Streitmacht unter Oki Stanwers Kommando über die Transitstre­cke ins kirronganische Recoltan-System.

Hier wurde sie für unklare Zeit in einem Stasisfeld eingefroren. Als es zusammenbrach, attackierten Schwärme von Feindein­heiten die galaktische Flotte, brachten die MONTEZUMA von EL­DORADO zum Absturz, ebenfalls den SRU-Kreuzer WELLINGTON, die SPARTAKUS explodierte im Weltraum. Das Opfer des SRU-Kreuzers STERNENWOLF zerstörte die Energiestation der Feind­jäger … und die Empfangsstation der Transmitterstrecke. Dar­aufhin waren Oki & Co. in Kirrongar gestrandet – 63 Millionen Lichtjahre von der Heimat entfernt.

Ihr Unglück ging bei einem Erkundungsflug ins nahe Uuhay-System weiter, wo die VIPER notlandete und alle Besatzungsmitglieder Gefangene der Allis wurden.

Doch Glück im Unglück: Hier stießen sie durch einen unfassli­chen Zufall auf den Alli Sketahr, den siebten und letzten Helfer des Lichts. Mit seiner Hilfe gelang ihnen die Flucht.

Episode 46: Wracksucher

(1992, digitalisiert 2023)

Fortsetzung des Kirrongar-Abenteuers: Oki Stanwer und seine Gefährten kehren zusammen mit dem letzten Helfer des Lichts, dem Alli Sketahr, den sie auf dem Planeten Yxcool getroffen ha­ben, und der VIPER ins Recoltan-System zurück, wo die hava­rierte MONTEZUMA und die beiden angeschlagenen SRU-Kreu­zer KARLSBAD und EISENHOWER zurückgelassen wurden.

Sketahr kann ihnen in der Tat einen Teil der jüngeren Kirrongar-Historie erklären. Nach seiner Darstellung, die auf schockieren­de Weise Klivies Kleines‘ bisher spekulative Vermutung bestä­tigt, dass das Stasisfeld die galaktische Streitmacht tatsächlich volle 40 Jahre lang festgehalten hat, hat der „Galaxienbezwin­ger“ Kirrongar schon lange verlassen.

Er ist angeblich mit einer Streitmacht von 40.000 Kampfschiffen und Millionen Soldaten zur fernen Galaxis „Fernstern“ aufgebro­chen – in die heimatliche Milchstraße! Die Getreuen Oki Stan­wers und er selbst sind völlig zerschmettert. Ihnen ist nach der Konfrontation mit einem solchen Kampfschiff der Feindarmada noch bei der Halobastion am Rand der Milchstraße (vgl. Bd. 42) klar, dass die galaktischen Streitkräfte gegen solch eine Invasion wohl nur wenig auszurichten vermochten.

Die Milchstraße ist vermutlich ein Trümmerfeld und alle, die sie gekannt haben, wohl tot. Diese Erkenntnis ist vernichtend.

Aber Sketahr weiß zumindest Hilfe, was eine mögliche Rückrei­segelegenheit angeht: Er kennt Wracksucher aus dem Volk der Schrottis, die ihm einen Gefallen schulden. Es gelingt ihnen, mit den Schrottis Kontakt aufzunehmen, die bald darauf mit zwei gigantischen Quaderschiffen auftauchen.

Die Schrottis sind ein uraltes, zwergenhaftes Volk von extrem technisch versierten Wesen, die früher eng mit den Baumeistern zusammengearbeitet haben. Und sie helfen nun Oki Stanwer und seinen Begleitern.

Die SRU-Kreuzer werden an die Schrotti-Tender angedockt, die SYSTEMKRISTALL der Otanier eingeschleust. Die Galaktiker sprengen dagegen die havarierte MONTEZUMA auf der Oberflä­che des Planeten, den sie „Endpoint“ genannt haben, dann starten sie mit den Schrottis … und stoßen auf die Angriffseinheiten des galaktischen Syndikats, die Sketahr um ihren Lohn geprellt hat, die das System umzingelt haben …

Episode 47: Die Zeitfalle

(1992, digitalisiert 2023)

Fortsetzung des Kirrongar-Abenteuers: Den Schrotti-Tendern ge­lingt der Durchbruch durch die Blockade des galaktischen Syn­dikats, und die Quaderschiffe setzen sich in den intergalakti­schen Leerraum ab.

Hier wird nun die Gelegenheit zu einer grundlegenden Ausspra­che genutzt … und die Schrottis sind bald völlig konsterniert zu entdecken, dass sie mit Oki Stanwer eine leibhaftige Legenden­gestalt an Bord haben. Oki und die restlichen Galaktiker erlei­den allerdings ebenfalls einen Schock, denn die Schrottis ken­nen den Klarnamen des mysteriösen „Galaxienbezwingers“: Es ist niemand Geringeres als die Dämonenwaffe GOLEM, mit der Oki und alle Helfer des Lichts traumatische Erfahrungen in frü­heren KONFLIKTEN verbinden.1 Mindestens Oki, Kleines und Thor Gordenbeyl ist nun klar, dass die Menschheit von GOLEM keinerlei Gnade zu erwarten hat. Ihre Sorge, was in den vergan­genen 40 Jahren in der Milchstraße passiert sein mag, wächst immer mehr an.

Die Schrottis sind nicht bereit, sie in die Heimatgalaxis zu brin­gen. Aber sie rüsten die galaktischen Einheiten komplett auf den kirronganischen Spiralantrieb um und versehen die größe­ren drei Einheiten – die EISENHOWER, die KARLSBAD und die SYSTEMKRISTALL – mit Transgalaktiktriebwerken, sodass sie den rund vier Monate langen Rückflug bewältigen können.

Allerdings, geben sie zu, gibt es womöglich einen anderen Weg: GOLEM hat ein Leerraumsystem rund 900.000 Lichtjahre weit vom Rand Kirrongars entfernt, zu einem weiteren Transmitter­stützpunkt umrüsten lassen. Dort könnte es eine Abkürzung in die Heimat geben.

Als sich die Schrottis von den drei galaktischen Einheiten und Oki Stanwer trennen, nehmen die SYSTEMKRISTALL und die SRU-Schiffe Kurs auf das Gyliin-System.

Kurz vor dem Auftauchen ebendort hat Maria Sandriacochi ei­nen gespenstischen Alptraum, in dem sie sieht, wie ein veil­chenblaues Leuchten die Kommandozentrale der SYSTEMKRIS­TALL erfüllt und alle versteinern lässt.

Eine neue Zeitfalle!

Nur ein Traum oder mehr?

Erschrocken sucht sie die Zentrale auf und kommt direkt vor dem Austauchen am Rand des Gyliin-Systems dort an … und dann erfasst sie tatsächlich das blaue Leuchten! Allein sie selbst und die Person, die sie berührt – Klivies Kleines – bleiben hand­lungsfähig. Draußen nähern sich schon große Deltaschiffe, die laut Sketahrs Erzählungen Einheiten der vogelgestaltigen Vooler sein müssen … GOLEMS Elitesoldaten, die in Kirrongar zwischenzeitlich ausgerottet wurden.

Nur dank Marias unerwarteter neuer Gabe gelingt es Kleines, aus dem Zeitfeld auszubrechen und den hier stationierten Zeit­satelliten zu attackieren.

Im Nu befinden sie sich im heftigen Kampf mit den Vooler-Ein­heiten. Es ist augenscheinlich eine ganz üble Idee, hier zu ver­suchen, eine Abkürzung zur Milchstraße zu suchen. Aber leider bekommen sie gar keine Gelegenheit dazu, sich abzusetzen: Der Statthalter im Gyliin-System befiehlt den Einsatz einer Neu­tralisierungsaura … und alle auf kirronganische Technik umge­rüsteten Systeme an Bord der galaktischen Einheiten fallen schlagartig aus!

Und dann beginnen die Vooler, die solch ein Neutralisierungs­feld offenbar durch jahrelanges Training kompensieren können, jählings damit, die havarierten galaktischen Einheiten zu kapern …!

Episode 48: BICCUNOR

(1992, digitalisiert 2023)

Fortsetzung von Oki Stanwers Kirrongar-Abenteuer: Es bleibt dramatisch. Während die galaktischen drei Einheiten von den Voolern gekapert werden, zeigt sich zunehmend, dass die An­greifer skrupellos sind und kaltblütig über Leichen gehen.

Schlimmer noch: Der Statthalter des Gyliin-Systems beschließt, selbst in den Einsatz zu gehen – die Dämonenwaffe BICCUNOR, ein amorpher Gestaltwandler. Sie begibt sich an Bord der SYS­TEMKRISTALL und tötet erst zwei enge Gefährten Oki Stanwers, ehe sie ihn dann selbst konfrontiert.

Die Helfer-Kopplung der Helfer des Lichts macht den engsten Freunden Oki Stanwers schlagartig klar, dass er in akuter Le­bensgefahr schwebt – und in der Tat ist das so. Die Konfrontati­on zwischen BICCUNOR und Oki Stanwer ist gleichwohl mehr­heitlich ein verbaler Schlagabtausch … und die Dämonenwaffe, die alle Trümpfe in der Hand hat, sagt ihm höhnisch, sie gestat­te der SYSTEMKRISTALL den Weiterflug Richtung Milchstraße. Die SRU-Einheiten seien dagegen sein Beutegut. Und Oki Stan­wer wird darüber informiert, dass GOLEM in der Heimatgalaxis seit langem darauf wartet, ihm den Prozess zu machen und an­schließend zu exekutieren.

Dann verschwindet BICCUNOR aus der SYSTEMKRISTALL und lässt einen völlig verstörten Oki Stanwer zurück …

Episode 49: Der Weg zurück

(1992, digitalisiert 2023)

Schauplatz Gyliin-System: Der Rückzug BICCUNORS und der Vooler sowie ihrer robotischen Streitkräfte ist keine Erleichte­rung für die drangsalierte Besatzung der SYSTEMKRISTALL – denn Okis Gefährten müssen die Schiffe der Sternenreichsunion zurücklassen und so rund 600 Terraner kurzerhand im Stich las­sen.

Verbittert flüchten sie aus dem System … und stellen kurz dar­auf fest, dass BICCUNORS Plan noch infamer ist, als sie fürchte­ten, er ist keineswegs beendet: Kleines ist sich sicher, dass BIC­CUNOR die beiden SRU-Schiffe wegen ihrer Langstreckentrieb­werke übernommen hat und die SYSTEMKRISTALL verfolgen will … und ihre Triebwerksleistung ist höher als die des otanischen Schiffes. Und, so schlussfolgert er, BICCUNOR wird ihnen kurz vor der Milchstraße auflauern, die SYSTEMKRISTALL flugunfähig schießen, und GOLEM braucht sie dann nur noch einzusam­meln!

Also beginnt nun eine jähe Flucht Richtung Heimat.

An Bord kommt es während der monatelangen Reise schließlich zu akuten Reibereien, die letztlich die Zwischenlandung auf ei­nem Planeten einer unbekannten Galaxis erforderlich machen. Hier ereignet sich die Rogers-Revolte … und eigentlich würde Oki Stanwer gern hart gegen die Meuterer durchgreifen, weil sie sich so etwas nicht erlauben können, ohne jede Autorität einzu­büßen …

Aber Maria Sandriacochi hat erneut eine grässliche Zukunftsvisi­on: Diesmal tauchen geheimnisvolle, absolut feindselige Sichel­schiffe auf, Raumer der hiesigen Galaxisherrscher, und löschen die gesamte Besatzung der SYSTEMKRISTALL aus! In der Vision wird auch klar, dass die Verzögerung durch die Bekämpfung der Rogers-Meuterei das Verhängnis erst möglich gemacht hat.

So lassen sie die Meuterer, die hier das Schiff verlassen wollen, schweren Herzens gewähren und fliegen zügig weiter Richtung Milchstraße. Marias Vision wird nicht Wahrheit. Oki und seine Begleiter beginnen sich zu fragen, ob man vielleicht durch vor­auseilendes Verhalten die Zukunft doch zu ändern versteht und sie nicht wie in Stein gemeißelt ist.

Als sie endlich die Magellanschen Wolken erreichen, treffen sie wie befürchtet mit zwei Schiffen mit Spiralantrieb zusammen – mit der KARLSBAD und der EISENHOWER! Aber die Schiffe eröff­nen jählings das Feuer.

Oki Stanwer begreift, was das bedeutet – BICCUNOR ist an Bord und hat die Besatzung versklavt. Indem er einen grässlichen Akt der Grausamkeit begeht, kann er die Feindschiffe abschütteln, und die SYSTEMKRISTALL flüchtet nun in die heimatliche Galaxis – eine Sterneninsel, die ihnen auf furchtbare Weise fremd ge­worden ist …

Episode 50: Flug zur Trümmerwüste

(1992, digitalisiert 2023)

Nach dem desaströsen Ende des Kirrongar-Abenteuers und rea­le 40 Jahre nach der Abreise kehren Oki Stanwer und seine we­nigen überlebenden Getreuen in die heimatliche Milchstraße zu­rück. Eine Sterneninsel, in der entropische Störungen die Raum­fahrt vielfach massiv behindern. Und in der bizarre Sendungen auf den Funkkanälen empfangen werden.

Was etwa sind „Heilige Kämpfer des Grals“? Was sind „Sheka­rer“? Was muss man sich unter „Doppelköpfigen“ vorstellen? Es ist die Rede von etwas namens „THIRAAN-56“ und von „Todes­nebel“, bizarre Maschinensender funken. Alle normalen Sende­kanäle der früher gängigen Frequenzen sind dagegen tot.

Vorsichtig beschließen sie, mit der VIPER ein einstmaliges galak­tisches Aufmarschgebiet, das Funkfeuer SÜDERSTERN, anzu­steuern … und geraten mitten in eine entropische Zone, in der sie geisterhafte Funksprüche aus dem Gestern empfangen, die hier bis in alle Ewigkeit widerhallen.

Sie belegen, dass vor vierzig Jahren vereinte Streitkräfte der Ga­laxis unter Harg Segor mit fünftausend Schiffen GOLEMS zusam­mengestoßen sind … und radikal ausgelöscht wurden. Die Elite aller vereinigten Sternenreiche – vernichtet!

Dann wagen sie einen weiteren Vorstoß ins solare System und finden eine Trümmerwüste vor, zerborstene Planeten und Mon­de … und Terra, umgeben von Hunderten kläglicher Wracks ei­ner chancenlosen Volkswehr mit antiquierten Raumschiffen. Die Heimatwelt der Menschheit selbst ist völlig entvölkert, alle Städ­te eingeäschert. Und in der Hochebene von Nazca hat GOLEM sein monströses Siegeszeichen eingebrannt: Sein Antlitz, das eines glühenden menschlichen Totenschädels!

Völlig traumatisiert verlassen Oki Stanwer und seine Getreuen diesen systemweiten Friedhof. Ihre schlimmsten Alpträume sind wahr geworden. Und sie müssen sich ernsthaft fragen: Wo mö­gen vielleicht noch Reste der galaktischen Zivilisationen überlebt haben? Und wo steckt dieser monströse Völkermörder GOLEM und seine Schar von Dämonenwaffen?

Denn eins ist klar: Der Kampf ist definitiv nicht vorbei, ganz im Gegenteil. Auch wenn alles verloren scheint – jetzt kommen sie als Rächer und werden abrechnen, wie auch immer!

Wie Oki Stanwers Abenteuer in der schrecklich veränderten Hei­mat weitergehen, berichte ich im nächsten Teil dieser Artikelrei­he.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Vgl. dazu beizeiten die KONFLIKTE 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ und 13 „DER CLOGGATH-KONFLIKT“.

Rezensions-Blog 433: Zeit-Bombe

Posted Dezember 5th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

ja, auch vor fast 70 Jahren gab es schon spannende Science Fic­tion-Romane! Glaubt nicht, dass das, was sich aktuell in den Buchhandlungsregalen befindet (oftmals übrigens nur teure Neuauflagen von Klassikern, wie man mühelos im Fall von „Dune“ oder etwa „Foundation“ usw. sehen kann), die Bandbrei­te der SF abbildet. Wer so kurzsichtig ist, ahnt überhaupt nicht, was ihm an faszinierenden Klassikern entgeht.

Ich hatte und habe demgegenüber immer noch den Vorteil, gut gefüllte Bücherregale voll ungelesener Bücher stehen zu haben, die gemächlich altern und auf die klassische Weise Zeitreise be­treiben: einen Tag pro Tag immerzu in Richtung Zukunft (wie Stephen Hawking in „Eine kurze Geschichte der Zeit“ nach­weist, wäre ein negativer Zeitpfeil nur für Welten geeignet, in denen Leben wie das unsere nicht existieren könnte … aber das ist eine andere Art von Diskussion, die wir nicht hier und heute führen müssen).

In diesen Regalen fand ich vor inzwischen auch schon mehr als 25 Jahren dieses damals schon lange wartende Buch von Wilson Tucker und verschlang es binnen kürzester Zeit. Gut, der Roman an sich ist auch nicht sehr umfangreich … doch das berechtigt nicht zu der Vermutung, man könne es auch schnell lesen. Das hängt immer vom Gehalt des Textes ab, und in diesem Fall ver­langt er dem Leser einigen Denkschmalz ab, verlasst euch dar­auf.

Immerhin geht es um Zeitmaschinen (wahrscheinlich zumin­dest), um Bombenattentate und Telepathen … und was bedeu­tet das nun im Detail? Schaut es euch an:

Zeit-Bombe

(OT: Time Bomb)

von Wilson Tucker

Ullstein 3140

128 Seiten, 1975

ISBN-13: ‎978-3752957181

Wie gut, dass vor den Zeitmaschinen die Telepathen gekommen sind …

Wer diesen Gedanken befremdlich findet, ist reif für diesen Ro­man, neugierig geworden.

Man schreibt etwa das Jahr 1970 (das wird im Roman aber nur indirekt genannt), als im nördlichen Amerika eine Reihe von Ter­roranschlägen das öffentliche Leben beunruhigt. Im Ablauf von sechs Wochen erfolgen sechs Explosionen. Stets ereignen sie sich in regnerischen Nächten, immer betreffen sie geschlossene Räume, ja, manchmal IMPLODIEREN diese Gebäude sogar bei der Detonation. Niemand kann hinreichende Sicherheitsvorkeh­rungen treffen, niemals überlebt jemand die Detonationen. Und immer, ausnahmslos, sind Anführer der radikal-patriotischen Vereinigung der Söhne Amerikas die Opfer.

Ihr Oberhaupt ist ein Mann namens Ben, der in den in rund 4 Monaten anstehenden Novemberwahlen Vizepräsident werden möchte. Als Präsidentschaftskandidat ist eine Marionette na­mens Smith geplant, und seine Chancen stehen sehr gut. Längst haben die Söhne Amerikas die Verwaltungen und Behör­den sowie den Polizeiapparat infiltriert.

Captain Redmon und sein direkter Untergebener, Leutnant Dan­forth, versuchen an der Spitze einer Polizeikommission, die Sprengstoffattentäter dingfest zu machen, dennoch tappen sie im Dunkeln. Dabei stehen ihnen eindrucksvolle Hilfsmittel zur Verfügung: der Telepath Mr. Ramsey und die so genannten „Zeitkameras“, die vor Jahren entwickelt wurden und imstande sind, bis zu 27 Minuten die Vergangenheit aufzunehmen.

Alles hilft nichts. Schließlich ereignet sich eine weitere Detonati­on, bei der erneut ein hohes Mitglied der Söhne Amerikas um­gebracht wird. In dessen Anwesenheit stirbt auch, wie Mr. Ram­sey sagt, der Polizeichef Redmon. Danforth, der das Kommando über die Spezialeinheit übernimmt, wird kurz darauf wegen Mangel an Erfolgen entlassen.

Dennoch macht er, freilich etwas resigniert, weiter. Besonders, nachdem er über verletzte Passanten Shirley und Gilbert Nash kennengelernt hat, zwei geheimnisvolle, für ihn aber sehr sym­pathische Menschen, die besonders gerne über Zeitmaschinen reden (die es bekanntlich nicht gibt).

Auch die Söhne Amerikas und die Öffentlichkeit sind unterdes­sen von der Zeitmaschinen-Hysterie erfasst worden, und natür­lich wird von der Polizei gefordert, dass man sie vor diesen zeit­reisenden Attentätern schützen soll. Nur: wie soll das gesche­hen? Wie soll man Mörder fangen, die offensichtlich durch Zeit­reisen jeden Sicherheitskordon unterlaufen können, um den­noch ans Ziel zu gelangen? Und wie sollen die Morde überhaupt möglich sein, wo es doch keine Zeitmaschinen gibt? Und woher soll man wissen, ob es nicht – in der Zukunft – gute Gründe für die Morde gibt?

Wenn es sich denn um Zeitreisende handelt, die da morden …

Zeit-Bombe“, ein durchaus gut gewählter, doppeldeutiger Titel, ist ein Roman aus dem Jahr 1955 (sic!), der besonders um die Person Leutnant Danforths kreist und sehr schön darstellt, wie eine Welt, die durch Telepathen, Zeitkameras und die Gedanken an Zeitmaschinen verändert ist, auch andere Arten von Verbre­chen hervorbringt, die ihrerseits veränderte Polizeigewohnhei­ten bedingen.

Intelligent beschrieben, feinfühlig, was auch die absurden Ne­bengleise des Denkens angeht (so macht sich Danforths bei­spielsweise Gedanken darüber, was ein potenzieller Zeitreisen­der macht, wenn er seine Maschine im Keller baut und dann in der Vergangenheit herauskommt, wenn das Haus noch nicht ge­baut ist: Er müßte dann immer eine Schaufel dabei haben, um sich auszugraben, doch wohin nur mit dem Erdreich?) und durchaus ebenfalls auf falsche Fährten lockend, wenn Tucker die vergangenen Attentate Revue passieren lässt und dabei be­schreibt, wie hochrangige Söhne Amerikas spurlos sterben und wichtige Akten der Partei dabei vernichtet werden.

So kam ich beispielsweise anfangs auf den Gedanken, es könne sich um ein raffiniertes Komplott von Seiten der Söhne Ameri­kas handeln, gewissermaßen wahlkampfkonform eingebaut, um die Chancen des Sieges zu erhöhen. Aber der Roman geht denn doch in eine etwas andere Richtung.

Auf alle Fälle ist dieser Roman aus der Frühzeit der „anspruchs­vollen“ Science Fiction ein wahres Juwel unter den Romanen, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, und das einzige, was ich mir ehrlicherweise vorwerfen kann, ist, warum ich ihn seit fast zehn Jahren ungelesen im Regal stehen hatte, bis ich ihn an zwei Tagen „weggelesen“ habe. Das sollte keiner nachmachen. Also, lest ihn. Es lohnt sich.

Nachtrag: Wen die Beschreibung des Romaninhaltes verdächtig an die Verfilmung der Dickschen Kurzgeschichte „Minority Report“ erinnert, der liegt vermutlich nicht so ganz falsch. Es gibt eindeutige Parallelen dieser beiden Werke, wobei man insbesondere den Faktor PSI, den Faktor Zeit und die Neuartigkeit der Verbrechen und Verbrechensbekämpfung nennen muss. Allerdings geht Tucker weit über den Film hinaus, seine Vision ist weit verstörender. Wer also den Film kennt, auch dem sei dieses Buch sehr ans Herz gelegt.

© 1997/2003 by Uwe Lammers

Ja, das ist schon eine interessante, zum Denken anregende klei­ne Geschichte. In der kommenden Woche nähern wir uns dann wieder den zwischenmenschlichen Kontexten der Erotik.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Blogartikel 539: Eine neue Welt

Posted Dezember 3rd, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

der heutige Schreibtag, der 18. April 2023, wird in die Geschich­te des Oki Stanwer Mythos (OSM) eingehen, das ist jetzt schon ganz evident. Ich habe einen ersten Schritt in eine neue Welt getan, und heute möchte ich euch einen kleinen Einblick darin geben, damit ihr meinen euphorischen ersten Satz etwas ge­nauer nachvollziehen könnt.

Während sich meine Gedanken noch überschlagen und immer neue verwinkelte Pfade einschlagen, sich kreuzen, verknüpfen, einander widersprechen, rekombinieren und komplexe Plotge­danken entstehen, musste ich mich heute im Laufe des gesam­ten Tages sehr zügeln, um die erste Episode dieses neuen Uni­versums niederzuschreiben … tatsächlich war ich mit Nachfei­len erst kurz nach 18 Uhr damit soweit durch, dass ich sie aus­drucken konnte. Die Episode erhielt die Verzeichnungsziffer OSM 2184.

Das letzte Mal, dass ich ein solches Erlebnis hatte, liegt ziemlich genau 17 reale Jahre zurück. Damals erhielt das Resultat die Verzeichnungsziffer OSM 1442. Das war am 23. April 2006. Da­mals entdeckte ich einen arglosen Shoreikhen namens Serzechal und eine Helferin des Lichts, die Theamin genannt wurde … genau, das war die Geburtsstunde von KONFLIKT 7 „Oki Stanwer – Held der Hohlwelt“.

Diesmal fand ich mich in einer altbekannten Galaxis namens Demor wieder … aber es war nicht die Galaxis Demor aus KON­FLIKT 20 „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“, in der ich noch in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts unterwegs war. Diese Sterneninsel lag in einem anderen Universum des OSM, das von jenem 45 Milliarden Jahre weit in der Vergangenheit lag. Und nun rechnet einmal: wenn wir einen zeitlichen Abstand je Uni­versumgenese von rund 5 Milliarden Jahren zugrunde legen, wo landen wir da?

Im Niemandsland, ganz genau. Vor KONFLIKT 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“. Und wer diesen Artikeln schon lange Zeit gefolgt ist, mag sich daran erinnern, dass die dortigen Universen und das, was sich dort abspielte, eigentlich nur dem Hörensagen nach bekannt ist.

Gut, wir wissen, dass in KONFLIKT 7 die Hohlwelt Hyoronghilaar Schauplatz des KONFLIKTS war und dort die Dämonen von TO­TAM entstanden sind. Andeutungen über KONFLIKT 8 (noch un­geschrieben) sagen aus, dass dort erstmals ein KONFLIKT auf Terra ausgetragen wurde. In KONFLIKT 9 blühte das Imperium der Okis, daran arbeite ich mit gedrosselter Arbeitsleistung seit 2011 in der Serie „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“.

Aber was ist über die Universen 10 und 11 bekannt? Über KON­FLIKT 10 immerhin soviel, dass dort das Reich der halbroboti­schen All-Hüter blühte und ein GRALSJÄGER namens ASAAI maßgeblich für das Scheitern dieses KONFLIKTS verantwortlich zeichnet … woran sich Oki Stanwer in KONFLIKT 16 „Oki Stan­wer – Der Mann aus dem Nichts“ erinnert, als er dort wieder mit ASAAI zusammenprallt.

Aber KONFLIKT 11? Ein reines Schwarzes Loch, und zwar seit fast 40 Realjahren.

Tja, bis heute. Denn, wie ich oben sagte: Ich habe eine neue Welt betreten, und hier spielt die Serie „Oki Stanwer – Verteidi­ger von Demor“ (VvD).

Ich habe also KONFLIKT 11 tatsächlich angefangen zu schreiben … und das, ohne meinen vorherigen Plan umzusetzen, davor noch eine Serie abzuschließen … sei es die Digitalisierung von KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ (13Neu) oder den KONFLIKT 4 „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“.

Wie kam es dazu?

Sagen wir, das war eine Art katalytischer Denkprozess, der ein­setzte, während ich höhere 13Neu-Episoden erfasste und kom­mentierte. Das war schon vor ein paar Tagen der Fall, und seit­her purzelten jede Menge Mosaiksteine durch meinen Verstand, die sich immer mehr verfestigten, aber noch kein klares Muster ergaben.

Was waren das für Mosaiksteine? Ich nenne mal ein paar und bin mir darüber im Klaren, dass ihr wohl mit kaum etwas damit anfangen könnt. Vertraut mir, das wird sich im Laufe der nächs­ten Jahre zweifellos ändern:

Lichtfestung Scracklan

DER GÖTZE

Reehn Ohf Ty

Dämonenwaffen-Genese

TRONNATH

Ullikummi

Fhal Ghoir

Es gab noch sehr viel mehr, aber das würde nur zusätzlich ver­wirren. So nach und nach begannen Strukturen, die ich in den KONFLIKTEN 12 und 13 vor Jahrzehnten formuliert hatte, jäh­lings Sinn zu ergeben, und ein Szenario baute sich in meinem Geist immer dichter zusammen, bis mir klar wurde: Ich muss das schreiben! Ich muss es umgehend schreiben!

Aber was ist mit der Form? Wie schreibe ich das? Für eine ein­zelne Geschichte oder einen Roman ist es einfach zu komplex, zu weit gespannt … zudem gab es zunehmend faszinierende Verbindungslinien, die aus KONFLIKT 7 kamen, in diesem Ideen­knäuel kondensierten und bis zum KONFLIKT 16 hoch ausstrahl­ten.

Gestern wurde mir dann unmissverständlich klar: Was ich hier vor mir habe, ist der Kondensationskern einer neuen OSM-Ebe­ne. Aber welcher? Und wie mag das im Detail ausschauen?

Nach einem intensiven Reflektieren der vorhandenen Gedanken kam ich zu dem Schluss, dass es sich hierbei nur um KONFLIKT 11 handeln konnte. Aber ehe ich den ersten Band schrieb, musste ich natürlich einen Serientitel haben. Also entwarf ich zunächst einen noch titellosen Hintergrundtext und schaute, was ich schon wusste … dass die Serie in der Galaxis Demor spielen würde, war sozusagen schon gesetzt. Damit hatte ich auf originelle Weise das später noch dort lebende Hauptvolk vor mir: die mausgestaltigen Crellys.

Warum lag das nahe? Nun, einmal, weil die Crellys stets in De­mor siedelten. Zum anderen, weil es einen ideellen massiven Verbindungsfokus mit Hyoronghilaar in KONFLIKT 7 gab. Und dort – das werdet ihr beizeiten herausfinden – lebt das Vorgän­gervolk der Crellys, die possierlichen Crelis, mit denen die Hel­ferin des Lichts, Theamin, schon anno 2006 zusammentraf. Und bereits ein Jahr zuvor trieb mich der Gedanke um, eine Serie zu entwickeln, in der die Crellys im Zentrum standen, es gibt ein entsprechendes Fragment aus dem Jahr 2005.

Dann tauchte in KONFLIKT 13 in den Episoden, die ich zurzeit (April 2023) gerade digitalisiere, die Lichtfestung Scracklan auf. Original schrieb ich diese Zeilen damals anno 1985. Und sowohl Scracklan als auch der dort angesiedelte Orden der Lichtritter – nicht mit den Rittern vom Goldkristall zu verwechseln! – war eine Art von Überbleibsel eines früheren KONFLIKTS. Als ich zu analysieren versuchte, wo Scracklan wohl geschaffen worden sein musste, kam ich – wieder – auf KONFLIKT 11. Und auch hier gab es einen klaren Konnex mit Strukturen aus Hyoronghilaar.

Ihr merkt: Das Gewebe wurde dichter.

Als ich mir dann noch Gedanken darüber machte, wann die Dä­monenwaffen von TOTAM wohl entstanden waren und warum sie die Form erhielten, die sie heute haben, da wurde mir echt heiß und kalt.

All das passierte in KONFLIKT 11!

Und wie war das mit den Dämonentoren von TOTAM? Wann ka­men die wohl erstmals zum Vorschein?

Heute bin ich mir ganz sicher: Auch das war in KONFLIKT 11. Und vieles, was hier geschah, hatte anschließend massive Aus­wirkungen auf den KONFLIKT 12 und die weitere Zukunft des OSM.

Ehrlich, der Hintergrundtext entwickelte sich irgendwie wie von selbst, und es kamen immer neue Details zutage, insbesondere die langfristige Planung dieses KONFLIKTS betreffend, über den ich jetzt schon atemberaubend viel weiß.

Die Frage war nur … wie um alles in der Welt sollte das in einer Serie sozusagen „piano“ anfangen? Denn ich konnte künftige Leser nicht gleich ins Getümmel werfen, das wäre unfair gewe­sen und hätte die Serie unlesbar gemacht. Zu viel Hintergrund­infos zu Beginn … ein absolutes No-Go!

Tja, und das war dann der Augenblick, als ich dieses schluch­zende Mädchen traf. Singirir.

Ein Crelly-Mädchen von dreizehn Jahren, das seinen Vater, einen Raumfahrer, verliert und bald darauf auch die depressive Mut­ter. Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Fiyalin wächst sie bei einem Onkel auf. Doch sie sind beide nicht wohlgelitten und verschwinden in den gesellschaftlichen Untergrund, sobald sich eine Gelegenheit bietet … und geraten auf die schiefe Bahn.

Sieben Jahre später, zu wunderschönen, aber seelisch völlig desillusionierten Mädchen herangereift, beginnt die Handlung damit, dass sie zusammen mit der etwas älteren Yinnihm, einer lesbischen Crelly-Schönheit, die ebenso ein Outcast ist wie die beiden Schwestern, ein Raumschiff stehlen und sich ein neues Leben aufbauen wollen.

Was braucht man dafür? Geld, notwendigerweise.

Yinnihm, sehr belesen, hat dafür den zündenden Gedanken: Wir werden Monumentsucherinnen!

Damit war der Titel der Episode unumstößlich: „Die Monu­mentsucherin“.

Aber was, zum Henker, mögt ihr euch fragen, sollen das für Mo­numente sein?

Nun, das wird euch womöglich vertraut vorkommen: Die Galaxis Demor ist mit schwarzen Kristallmonolithen gepflastert, die ei­ner vermeintlich untergegangenen Kultur entstammen, die man „die Uralten“ nennt. Kenner des OSM können das Volk sofort identifizieren: Die Baumeister. Und tot sind die in KONFLIKT 11 natürlich noch lange nicht.

Indem Singirir und ihre beiden Gefährtinnen als die „Drei Raum­schwestern“ sich nun ins Abenteuer ihres Lebens stürzen, ha­ben sie noch keine Vorstellung davon, was sie erwartet.

Sie werden durch ihre Suche ohne eigenes Verschulden Teil des KONFLIKTS 11. Denn der Kampfplatz dieses KONFLIKTS ist die Galaxis Demor.

Alsbald haben die zahlreichen Völker Demors es zu tun mit den Kristallsplittern, die Welten verwüsten, sie werden mit den Kris­tallkriegern des Dämons Estax zu tun bekommen, und Oki Stan­wer und die engsten Bediensteten des Lichts werden in Erschei­nung treten – der Matrixkoordinator mit dem Namen DER GÖT­ZE sowie sein Kollege, der Ritter vom Goldkristall, der auf den Namen Reehn Ohf Ty hört.

Es wird um das Prisma und den Prismeneffekt gehen, um TRON­NATH, das Kristalltor und die Kontrolle über das Baumeister-Transitsystem in Demor. Und als immer neue Schreckenswesen ausgebrütet werden, müssen die Lichtmachtbediensteten ge­gensteuern und eine neue Gruppe von Dienerwesen erschaffen: die Lichtritter mit ihrer Lichtfestung Scracklan …

Und mitten zwischen diesen Fronten finden sich die Protagonis­ten aus dem Volk der Technos und der Crellys wieder, die ver­streuten Helfer des Lichts und jede Menge Matrixfehler … ich sehe schon ein veritables, heftiges Chaos voraus, das – wenn die Schreibgeschwindigkeit so bleibt wie bisher (ich habe die obige erste VvD-Episode mit ihren 15 Seiten heute an einem Tag heruntergeschrieben) – sich bald nach OSM-Band 2200 ent­wickeln wird, teilweise vielleicht schon davor.

Tatsache ist, dass ich hier relativ stürmisch eine ganz neue Welt erkunde, die so viele Grundlagen für künftige Ereignisse in spä­teren KONFLIKTEN legt … und es ist faszinierend, dass diese künftigen Ereignisse zum Teil schon vor fast 40 Jahren angelegt wurden. Damals spürte ich nur, wie ich es darstellen musste, aber die Gründe des Warum blieben mir dunkel.

Jetzt erhält das alles Hand und Fuß und ein solides Fundament, ständig werden mir verschiedenste Dinge klar, die ich früher nie hinterfragt habe.

Beispielsweise wird KONFLIKT 11 die Fragen klären, warum etwa die Dämonenwaffen GOLEM, Sortan, Quaramus und Ullikummi so aussehen, wie sie aussehen … ihr werdet ihnen beizeiten in den E-Books der Serien „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ und „DER CLOGGATH-KONFLIKT“ begegnen und sie fürchten lernen, darum deute ich das hier nur an.

Vordergründig werde ich Singirirs Lebensweg weiter verfolgen und mich köstlich amüsieren, wie diese schlagfertige, zierliche Mausfrau mit den doppelt so großen humanoiden Raumfahrern der Technos umspringt. Da ist sie wirklich völlig schmerzfrei, und ich musste da heute schon so herzlich in der ersten Episode lachen … klingt nach einem famosen, großartigen Abenteuer mit kessen und pfiffigen Hauptpersonen … beizeiten erzähle ich davon weiter. Momentan kehre ich lieber wieder nach Demor zurück und in die anderen OSM-Welten.

In der nächsten Woche erlebt ihr an dieser Stelle weiter Oki Stanwers grausige Abenteuer im KONFLIKT 16 … da solltet ihr euch besser anschnallen!

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.