Rezensions-Blog 393: The Club (6) – Desire

Posted März 1st, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

willkommen im unrealistischen Parallelkosmos von Lauren Ro­wes Romanzyklus „The Club“. Die Haupthandlung wurde in den Bänden 1-3 abgefrühstückt, die Bände 4-7 sind dagegen eine Art mehrhundertseitiger „Nachklapp“, der insbesondere einem dient, wie ich heute weiß: Dem Vorstellen des Personals des Fol­gezyklus, der sich dann um die Morgan-Familie drehen wird (ich komme dazu in separaten Rezensionen noch zu sprechen).

Was sich jetzt vielleicht unangemessen garstig liest, ist so nicht gemeint – genau genommen ist die Lektüre der genannten Bän­de des Zyklus, wenn man mal gewisse realistischen Erwartun­gen beiseite schiebt und sich auch nur bedingt um die zwangs­läufigen Wiederholungen bekümmert, nämlich eine äußerst ver­gnügliche Lektüre. Wer die turbulente und absolut nicht stö­rungsfreie Beziehungsanbahnung zwischen Kat Morgan und Josh Faraday buchstäblich hautnah miterleben möchte, ist hier voll­kommen an der richtigen Adresse.

Die Autorin ist mit Feuereifer, Herzblut und viel Humor dabei, diese Liebesgeschichte auszuwalzen, und es macht ihr spürbar einen Riesenspaß. Und den Leser, der sich darauf einlässt, un­terhält das auch sehr gut.

Gut 400 Seiten Feel-good-Lektüre sind wirklich die investierten Lesestunden wert. Im Detail sieht das dann so aus:

The Club 6: Desire

(OT: The Revelation)

Von Lauren Rowe

Piper (ohne Verlagsnummer), 2016

448 Seiten, TB, 12.99 Euro

Aus dem Amerikanischen von Christina Kagerer

ISBN 978-3-492-06065-3

Der Kampf gegen den „Club“ geht in die letzte Runde … wieder einmal, muss man sagen, denn eigentlich wurde dieser Kampf ja bekanntlich in Band 3 der Reihe ausgefochten. Aber wir befin­den uns nun in der Gegenperspektive – es geht nicht mehr pri­mär um Jonas Faraday und seine Geliebte Sarah Cruz, sondern um Sarahs beste Freundin Katherine Ulla Morgan (Kat) und Jo­nas´ Bruder Joshua Faraday.

Während der fünfte Band der Reihe im Grunde die Ereignisse vom Schluss des Bandes 1 bis tief in den dritten Band aus Joshs und Kats Sicht dargestellt hat und dabei besonders auf die zu­nehmende erotische Versessenheit fokussierte, die sie beide an­einander bindet – auch wenn es fast den gesamten Band 5 dau­erte, ehe sie auch nur einen Kuss miteinander austauschten – , haben die beiden nun am Schluss des Bandes zusammen­gefunden und stellen entzückt fest, dass die Chemie zwischen ihnen wirklich phantastisch funktioniert.

Zusammen mit dem Hackergenie Henn gelingt es den beiden, die in Las Vegas zurückgeblieben sind, den kriminellen „Club“ um seine milliardenschweren Ersparnisse zu bringen, danach stürmt das FBI den Laden und schaltet die Verbrecher endgültig aus.

Und für Kat und Josh wird es nun kompliziert. Denn sie ist PR-As­sistentin in Seattle, er ist Jungunternehmer in Los Angeles, wenn auch gebürtig aus Seattle. Es sieht auf fatale Weise aus, als driftete ihr Leben jetzt auseinander. Es ist irgendwie nicht optimal, dass sie soweit auseinander leben. Und, schlimmer noch, Joshs Playboy-Vergangenheit stellt ihnen unablässig ein Bein – denn die Frauen, mit denen er sich getroffen hat, stellen ihm weiterhin nach und akzeptieren offensichtlich kein Nein.

Kat hingegen wird, wiewohl sie geglaubt hat, diese Eigenschaft niemals zu besitzen, von unbeschreiblicher Eifersucht zerfres­sen. Schlimmer noch als diese Fakten, die zu einer Reihe krisen­hafter Situationen führen, sind die verwirrend widersprüchlichen Zielvorstellungen der beiden Liebenden. Denn wiewohl sie jedes einzelne Mal, wenn sie einander sehen, übereinander herfallen, als gäbe es kein Morgen, ist Josh doch aus biografischen Grün­den schlicht unfähig, weiter als bis zur nächsten Woche seine Zukunft zu planen – wenigstens im privaten Bereich, geschäft­lich sieht das natürlich anders aus. Eine Heirat steht für ihn je­denfalls auf überhaupt keine Weise auf dem Plan.

Kat wünscht sich dagegen durchaus mehr … aber nach außen vertritt sie vehement die These, dass eine Heirat doch nicht zwingend erforderlich sei, wenn sie einander lieben.

Aber warum will sie ihn dann unbedingt ihrer Familie vorstellen? Was geht da in den Tiefen ihrer abenteuerlustigen Seele vor? Josh versteht es jedenfalls nicht – und so kommt es schließlich zu einer unvorhergesehenen Komplikation …

Auch der sechste Band des Zyklus hat im Grunde mit dem Oberthema „The Club“ nichts mehr zu tun. Und jenseits emotio­naler Konflikte weist er quasi keine Spannungsspitzen mehr auf. Wer also auf Abenteuer oder Action steht, ist hier definitiv auf dem falschen Stern. Es geht um Liebe, emotionale Berg- und Talfahrten, Streits, Versöhnungen und eine Menge Sex und Ge­lächter. Dennoch könnte man den Inhalt dieses Romans mit sehr wenigen Sätzen zusammenfassen – sonderlich komplex nennen kann ich ihn nicht, er ist mehr so ein emotionales Sah­nehäubchen und ergänzendes Puzzlestück zu den Bänden 1-3 des Zyklus und strukturell daher mit den Bänden 4 und 5 sehr verwandt.

Ohne Lauren Rowe zu nahe treten zu möchten – ich liebe es auch, wenn Autorinnen sich nicht von ihren Protagonisten tren­nen können, und sie macht es einwandfrei sehr viel unterhalts­amer und vergnüglicher, als es zahlreiche andere Autorinnen gemacht haben. Aber indem sie nahezu vollständig auf die Josh-Kat-Beziehung fokussiert, verliert sie vollständig den Boden un­ter den Füßen und das große Ganze aus dem Blick.

Ich fand es zwar nett, ein wenig Details darüber zu erfahren, wie die „Bande“ die Verbrecher um ihr Vermögen erleichtert hat, aber realistischer wurde es dadurch immer noch nicht. Man stelle sich das bitte mal bildlich vor: Kat gibt sich als Verbreche­rin Oksana Belenko aus, spaziert in fünf Banken und transferiert von hier aus mehr als fünfhundert Milliarden (!) Dollar binnen ei­nes Tages … es ist ja schön und nett, dass sie da als vermeintli­che Kontoinhaberin persönlich auftreten muss. Aber glaubt ir­gendwer ernsthaft, dass Oksana da nicht selbst schon in der Bank vorstellig geworden ist? Dass es nicht auf einmal auffällt, wenn sie jählings um 30 Jahre verjüngt dasteht?

Also bitte … diese sehr schlichte Handlungspassage kann ich der Autorin immer noch nicht glauben. Und dass das alles letz­ten Endes ohne Folgen für die Verantwortlichen bleibt, während sie anschließend in der Weltgeschichte herumgondeln, hört sich auch nicht plausibel an. Der „Club“ bestand doch nicht nur aus 3 Personen, von denen zwei kurzerhand in einem Nebensatz als erschossen gemeldet werden und die dritte auf Lebenszeit hin­ter Gitter wandert. Versucht mal, anders ausgedrückt, die Mafia um eine Riesensumme Geld zu bringen, dann seid ihr aber den Rest des Lebens auf der Flucht vor den Mitgliedern des Syndi­kats! Hier hingegen? Nichts davon, gar nichts! Realismus? Fehl­anzeige!

Also, ich schlage vor, kritische Leser sollten diesen Teil der Ge­schichte besser schnell vergessen, weil völlig unrealistisch, und sich auf die turbulente Beziehung zwischen Josh und Kat kon­zentrieren, die dann wirklich lesenswert ist.

Gott, diese sture „kleine Terroristin“, wie Josh Kat zärtlich nennt, ist schon ein echtes Biest. Und so stur wie ein Panzer. Sie macht sich selbst viel zu viel Stress. Und was das für Konsequenzen hat, sieht man dann ja im letzten Band des Zyklus.

Also: heißer Stoff für Romantiker, die gern reichlich Taschentü­cher bei der Lektüre verbrauchen wollen. Freunde komplexeren Lesestoffs werden dabei wahrscheinlich eher unterfordert … macht aber nichts wirklich aus. Ich habe das Buch sehr gern ge­lesen und binnen zwei Tagen verschlungen.

Braucht ihr noch mehr Hinweise auf die Qualität des Buches? Nein? Gut so!

© 2018 by Uwe Lammers

Wohin reisen wir in der kommenden Woche? In die Autobiografie eines der intelligentesten Menschen des 20. Jahrhunderts. Das Büchlein fiel mir vor recht kurzer Zeit in die Hände und wurde quasi vom Fleck weg verschlungen.

Mehr dazu erzähle ich in der nächsten Woche an dieser Stelle.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

wie ich bereits in dem monatlichen Beitrag für die ESPost heute geschrieben habe – aber bis diese Zeilen hier erscheinen, habt ihr das natürlich alles längst vergessen – , war der Monat Juni etwas strange, und das ist vermutlich gemessen an dem, was ich sonst so tue, recht passend beschrieben.

Ihr kennt mich als jemanden, der ständig mit unzähligen Frag­menten, Projekten, Serien, Romanskripten usw. jongliert, der reihenweise Blogartikel schreibt, Rezensionen und Mails und Briefe sowieso, ganz zu schweigen davon, dass ich üblicherwei­se sehr viel lese.

Nun, der Monat Juni 2022 war in dieser Beziehung wirklich denkwürdig – weil ich das meiste davon nämlich nicht tat. Ich las gerade mal ein einziges Buch (binnen von 2 Tagen, weil es sehr kurz war), ich schrieb sehr wenige Blogartikel … und fo­kussierte auf ein altes Archipel-Romanprojekt, in dem ich auf wunderbare Weise voran kam. Doch ich sage dazu weiter unten Näheres. Schauen wir uns erst mal den Monat insgesamt an, der mit nur 14 beendeten Werken wirklich ziemlich aus dem Rahmen fällt. Und das hat nur bedingt mit der drückenden Hitze zu tun gehabt, die mich definitiv handicapte.

Blogartikel 495: Work in Progress, Part 114

Blogartikel 494: Close Up: Der OSM im Detail (40)

13Neu 32: Die Blutquelle

13Neu 33: Goldene Gladiatoren

(OSM-Wiki)

(Wendy und die Räuber – Archipel-Novelle)

Anmerkung: Eigentlich fing alles schon im Mai an … mich über­kam ein dringendes Bedürfnis, dieses dramatische Sturmerleb­nis im Roman „Rhondas Reifejahre“ nachzulesen. Das lag jetzt gut 10 Jahre zurück und war schon etwas diffus in der Erin­nerung geworden … ich fand die Stelle auch recht schnell, kurz nach Seite 2100, weil ich ja ein sehr ausführliches Inhaltsver­zeichnis habe.

Was dann passierte, war ungeplant: Der Roman saugte mich re­gelrecht in sich auf! Ich las zwar die paar Dutzend Seiten, die den Sturm und die Sturmschäden betrafen, aber danach wollte ich einfach wissen, wie es weiterging … und so las ich erst Dut­zende weitere Seiten, dann Hunderte … und so ging das bis zum Ende des Romans auf Seite 3702!

Damit steckte ich mitten im Archipel und kam nicht mehr raus. Da von dem Folgeroman „Rhondas Aufstieg“ auch schon seit 2008 knapp 300 Seiten geschrieben worden waren (die letzten allerdings anno 2015), kam ich nicht umhin, diese Seiten nun ebenfalls zu schmökern. Dabei las ich sie zugleich Korrektur, führte Rechtschreibkorrekturen herbei und druckte alles noch mal aus … was es erforderlich machte, die Glossarseiten neu zu machen, weil die Seitenzahlen sich verschoben hatten.

Was das bedeutet, wisst ihr aus den Zusammenhängen zwi­schen Glossararbeiten und Schreibaktivierungsprozessen aus den zurückliegenden Jahren – und hier kam es natürlich zu ge­nau denselben Effekten.

Mit einem entscheidenden Unterschied: Auf einmal hatte ich zwei konkurrierende Geschichten vor mir und überlegte, wo ich zuerst weiterschreiben sollte. Denn die obige Wendy-Geschich­te ist genau genommen ein Seitenpfad des dritten Rhonda-Ro­mans. Lady Wendy wird wenige Wochen nach dem aktuellen Schreibstopp im Roman zu Gast im „Garten der Neeli“ sein, wo sie dann ihre Entführungsgeschichte aus ihrer Perspektive schil­dert (und nahezu jedes einzelne Detail so verdreht, dass man es beinahe eine Lüge nennen kann – sie tut das aber aus sehr guten Gründen, die freilich für die Mädchen um Rhonda alle­samt noch ein Geheimnis bleiben müssen).

Ich überlegte nun: Soll ich erst Lady Wendy ihre Lügengeschich­te im Rahmen von „Rhondas Reifejahre“ erzählen lassen? Dann könnte ich im Rhonda-Roman weiterschreiben. Oder schreibe ich lieber erst mal die Wendy-Geschichte, auch wenn ich nach rund 2000 Leseseiten jetzt voll im Rhonda-Schreibstrom drinstecke?

Ihr seht das Dilemma, nicht wahr?

Ich schaute mir also erst mal die Wendy-Geschichte an und fragte mich nach den bislang noch weitgehend intransparenten Hintergründen, Fadenziehern im Hintergrund, nach den langfris­tigen Implikationen im Rahmen der städtischen Geschichte von Asmaar-Len.

Und es wurde auf geradezu dramatische Weise so schnell hoch­komplex und führte mich auf abenteuerliches Neuland, dass ich unwillkürlich zurückschreckte und zu der Überzeugung kam: Es ist sehr viel klüger, erst mal bei Rhonda weiterzuschreiben. Was ich dann auch tat.

Deshalb ist diese Novelle vorläufig noch nicht sehr viel weiter verfolgt worden.

13Neu 31: Der Vampir-Mönch

Glossar des Romans „Rhondas Aufstieg“, Ordner 1

(Rhondas Aufstieg – Archipel-Roman)

Anmerkung: Das hier war die Hauptbaustelle in diesem Monat. Wie ich oben schon angedeutet habe, konnte ich am 19. Juni mit Seite 350 nach einer Arbeit von effektiv 14 Jahren den ers­ten von mehreren Rhonda-Ordnern abschließen (ich gehe aktu­ell von fünf aus, es gibt hier wirklich viel zu erzählen), und da jeder Romanordner hier ein eigenes Glossar bekommt, entwi­ckelte ich das gleich mit … 54 Seiten lang. Da kommt halt viel zusammen. Inzwischen hat dieser Roman schon entschieden mehr als 420 Reinskriptseiten, und er wächst weiter munter … ich muss mich immer dazu zwingen, zwischenzeitlich mal ir­gendwas anderes zu machen.

Ja, mir geht es ein bisschen so wie den Eisenspänen, die unwi­derstehlich vom Magnetfeld angezogen werden. Die Analogie ist durchaus nicht so schief, wie es auf den ersten Blick scheint. Aber das ist weniger eine Belastung als vielmehr ein mordsmä­ßiges Vergnügen. Ich bin echt happy, wieder so tief in den Ar­chipel eingetaucht zu sein.

(Vivica auf Abwegen – Archipel-Novelle)

Anmerkung: Bei dieser Novelle habe ich wenig mehr gemacht als die Satzzeichen richtig zu setzen und Fehlerkorrektur sowie stilistischen Feinschliff zu betreiben. Das wird beizeiten noch anders werden, aber momentan gibt es nur einen sehr weit ent­fernten Konnex zwischen dem dritten Rhonda-Roman und die­sem Werk … das war am Ende von „Rhondas Reifejahre“ noch anders. Aber seit die Klientin Lucinda den „Garten der Neeli“ verlassen hat, ist dieser Verbindungspfad gekappt (nein, das müsst ihr jetzt nicht verstehen, das sind Interna, die man nur beim Lesen des Romans selbst nachvollziehen kann).

(Glossar des Romans „Rhondas Aufstieg“, Ordner 2)

(16Neu 25: Auf der falschen Seite)

(Glossar der Serie „Oki Stanwer Horror“)

(13Neu 35: Der Glusem-Clan)

Blogartikel 487: Archipel-Fieber

Anmerkung: Ich vergesse immer wieder, wenn ich Blogartikel so weit im Voraus schreibe, dass ihr ja von manchen hier referier­ten Zusammenhängen schon Kenntnis besitzt, wenn diese Zei­len erscheinen. Zum momentanen Zeitpunkt allerdings, dem 1. Juli 2022, ist für euch auch der Blogartikel 487 noch ferne Zu­kunftsmusik. Und so verfahre ich dann auch. Gewisse themati­sche Überschneidungen sind also unvermeidlich, schätze ich.

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer Horror“)

(Archipel-Gesamtglossar)

Anmerkung: Auch an diesem Gesamtglossar habe ich ziemlich lange nicht weitergearbeitet. Es gab keinen Bedarf dafür, da ich zwischenzeitlich keine Archipel-Werke abgeschlossen habe, de­ren Glossare hierin zu überführen gewesen wären.

Nun schon? Allerdings: Ich habe das Glossar des Romans „Rhondas Aufstieg“, Ordner 1, darin überführt. Ist noch nicht vollständig eingearbeitet, denn bei 54 Textseiten kann das dau­ern … aber danach ist dieses Gesamtglossar auf dem aktuells­ten Stand.

(13Neu 36: Ghoul-Fest)

Blogartikel 488: Aus den Annalen der Ewigkeit – alt und neu (XLIX)

Und wenn ihr nun ausruft: Das sind doch nur 8 fertige Werke! Wo ist der Rest?, so seid bitte daran erinnert, dass Rezensions-Blogs, serienunabhängige Storyabschriften, Überarbeitungen, Fanzineredaktionen und normale Rezensionen hier nicht auf­ploppen.

Damit jedenfalls war der Monat Juni 2022 dann Vergangenheit. Und glücklicherweise begann der Juli mit einem ausgiebigen nächtlichen Gewitter und einer köstlichen Abkühlung – exakt das Richtige für den neuen Monat, um mich mit frischer Energie auszustatten.

Ich bin vermutlich ebenso gespannt darauf, was der nächste Monat Kreatives bringen wird wie ihr. In rund 4 Wochen sind wir alle schlauer.

In der nächsten Woche steht mit dem Blogartikel 500 wieder ei­ner der seltenen „runden“ Jubiläumsbeiträge an. Da schaue ich mir mal Oki Stanwers Kinder etwas näher an.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 392: Der Schatz der Tataren

Posted Februar 22nd, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

als ich das vorliegende Buch vor zehn Jahren las, zählte ich mich durchaus zu den Robert E. Howard-Fans, das ist nicht zu leugnen. Dass ich dennoch nach abgeschlossener Lektüre sehr kritische Töne anschlug, gibt infolgedessen schon zu denken. Ich erkläre mir das heute folgendermaßen: Fansein ist nicht nur eine Haltung, die naiv-unkritische Einstellung kultiviert, sondern die durchaus einen gewissen Skeptizismus am Leben erhält. Das hat seine Gründe.

Wer sich an meine Rezensionen zu Peter F. Hamilton oder Clive Cussler erinnert, der wird ebenfalls wissen, dass ich bei diesen beiden Autoren, die ich sehr schätze, gleichfalls gelegentlich sehr kritische und einschränkende Bemerkungen machte. Das liegt durchaus nahe, denn Autoren sind eben keine Top-Bestsel­ler-Schreibmaschinen, sondern Menschen, die natürlich auch mal schwache Werke abliefern.

Warum sollte das einem im Wesentlichen so talentierten und brillanten Stilisten wie Howard nicht auch mal so ergehen? Spe­ziell Werke aus dem Nachlass muss man diesbezüglich mit Vor­sicht genießen. Der Verfasser hielt sie nicht ohne Grund zurück, und ich legte damals schon durchaus den Finger auf die Wunde.

Gewiss, eingefleischte Howard-Fans wird das eher nicht küm­mern. Aber für alle jene von euch, die ihn wirklich lieb gewinnen wollen, empfehle ich diese Anthologie NICHT zum Einstieg. Die­jenigen, die aber gern alle Howard-Werke, die auf Deutsch er­schienen sind, ins Regal stellen möchten, werden auch an die­sem Buch nicht vorbeigehen können.

Und das erwartet euch:

Der Schatz der Tataren

(OT: Swords of Sharahzar)

von Robert E. Howard

Terra Fantasy 80

Rastatt 1980

162 Seiten

Aus dem Amerikanischen von Martin Thau

Mit diesem Buch liegt der nächste Kurzgeschichtenband des 1936 verstorbenen amerikanischen Fantasy-Autors Robert Ho­ward vor, und die Linie, die schon in Terra Fantasy 77 „Im Land der Messer“ eingeschlagen wurde (vgl. Rezensions-Blog 208 vom 20. März 2019), wird hier fortgesetzt. Statt um klassische Fantasy-Helden geht es in diesen Geschichten mehr um Abenteurertypen, die man eher in der Nähe von India­na Jones ansiedeln würde, wobei sie – ein Charakteristikum Ho­wards – sehr viel blutiger agieren als dieser.

War in TF 77 noch Francis Xavier Gordon („El Borak“ genannt) die Hauptperson, so verteilen sich die Geschichten dieser An­thologie auf verschiedene „Heldenfiguren“, wie man sie mal verkürzt nennen kann. Den Großteil davon – drei der fünf Sto­ries – bestreitet hier ein irischer Abenteurer namens Kirby O’Donnell, der große Ähnlichkeit mit Gordon aufweist und natür­lich auch mit seinem Schöpfer Howard, als dessen verlängerter Arm er fungiert.

Wie Gordon ist auch O’Donnell, den man „El Shirkuh“ nennt, den Berglöwen, inkognito in der wilden Bergwelt Afghanistans am Anfang des 20. Jahrhunderts unterwegs. Es fällt dabei aller­dings an einer Stelle recht deutlich auf, dass Howard offensicht­lich die tief verwurzelte Feindschaft der Iren mit den Briten nicht richtig realisiert hatte, was dann O’Donnells Handlungsmuster in einer Geschichte doch sehr schief erscheinen lässt. Es wird darauf an gegebener Stelle verwiesen werden.

Der Fluch des roten Gottes“ ist eine posthum erschienene Story, die erst 1976 der Öffentlichkeit aus dem Nachlass Ho­wards zugänglich gemacht wurde. Sie beginnt in einer Location, die schon aus TF 77 bekannt ist: in El Harami, der „Stadt der Diebe“. Hier ist der vermeintliche Kurde El Shirkuh (auch verwir­renderweise manchmal als Ali el Gazi bezeichnet) auf der Suche nach den Räubern einer Schatzkarte, die ihm entwendet wurde, als er jählings in eine Auseinandersetzung zwischen Fremden hineingerät und unerwartet einem Unbekannten das Leben ret­tet. Dieser erweist sich dann als ungemein hilfreich, denn mit seiner Hilfe gelingt es ihm, den Pfad zu dem Schatz wieder zu finden – zu einem diabolischen Idol mit roten Edelsteinen, das in einem verborgenen, halb vergessenen Bergtempel auf seinen Finder wartet. Und auf den Finder selbst wartet der Tod …

Der Schatz der Tataren“ ist eine der beiden Stories aus die­ser Anthologie, die zu Howards Lebzeiten noch publiziert wurde, und zwar im Januar 1935 im Magazin „Thrilling Adventures“. Das ist deshalb unglücklich gewesen, weil die darauf folgende Story „Die Schwerter von Sharahzar“, bereits im Oktober 1934 im Magazin „Top Notch“ erschien. Damit wurde die Handlungsrei­henfolge leider auf den Kopf gestellt, die erst in diesem Ta­schenbuch korrekt wieder hergestellt werden konnte. Zweifellos haben die Leser im Oktober 1934 nur bedingt begriffen, worum es in der Geschichte ging und die Vorgeschichte vermisst, die in „Der Schatz der Tataren“ zu lesen ist.

In dieser Geschichte, die recht ähnlich beginnt wie die zuerst oben behandelte, rettet O’Donnell einem Turkmenen in einem Kampf in der Stadt Sharahzar das Leben. Einem der Angreifer, den er tötet, kann er dabei ein Amulett vom Hals reißen, was ihm aber erst später aufgeht. Dieses Amulett ist nun ein wichti­ges Ding – nämlich ein Erkennungszeichen, das die Hüter des Schatzes von Sharahzar auszeichnet, des legendären Schatzes der Tataren, der O’Donnell erst in diese Stadt gelockt hat. Indem er sich nun als Schatzwächter ausgibt, gelangt er in die stark bewachte Festung und steht schließlich dem Schatz selbst ge­genüber, der weitaus unermesslicher ist, als er sich das ausmal­te.

Aber er gerät zugleich in Bedrängnis: Nicht nur wird er enttarnt und muss um sein Leben kämpfen, sondern Sharahzar selbst wird kurze Zeit später belagert, und O’Donnell hat eine höchst pragmatische Entscheidung zu fällen, die seinen ursprünglichen Zielen völlig zuwider läuft …

In „Die Schwerter von Sharahzar“ wird, wie eben schon er­wähnt, der Handlungsstrang aus „Der Schatz der Tataren“ fortgesetzt. O’Donnell hat sich mit den neuen Machthabern von Sharahzar angefreundet, die den Schatz suchen … aber er gerät in eine Intrige, die wahrscheinlich nur mit seinem Tode enden kann. Der Verschwörer, Suleiman Pasha, weist ihm einen Aus­weg: Krieger des Stammes der Khuruk haben bei einem ster­benden Engländer Papiere gefunden, die Suleiman haben will. O’Donnell soll sie beschaffen.

Doch als O’Donnell und seine Eskorte die Stadt Khuruk errei­chen, laufen sie in eine Falle – denn die Männer, denen sie in Bedrängnis helfen, sind durchaus nicht die, als die sie sich aus­geben …

In der Story „Der bronzene Pfau“, die ebenfalls aus Howards Nachlass erscheint, begegnet der Leser dem Abenteurer Erich Girtmann, der sich – wie weiland Richard Francis Burton – inko­gnito in das Zentrum einer fremden Religionsgemeinschaft ein­schleicht, diesmal handelt es sich um die Sekte der Jeziden, die angeblich einem finsteren Satanskult frönen sollen.1 Girtmann gelingt es, ihren größten Schatz zu entwenden, aber von nun an ist er auf der Flucht durch die Welt, ständig verfolgt von Meu­chelmördern. Und schließlich holen sie ihn ein …

Die Geschichte „Der schwarze Lama“, die am Jangtsekiang spielt, wo der Ich-Erzähler, Black John O’Donnell, sich in das Hauptquartier eines Geheimbundes um den sinistren Yotai Yun einschleicht, weil er den Mord an einem Freund zu rächen wünscht. Dabei entdeckt er zugleich eine viel größere Gefahr, von der er nichts ahnte und hat mörderische Kämpfe durchzu­stehen, um diese zu entschärfen. Doch die Übermacht der Fein­de ist erdrückend …

Nach der Lektüre der Geschichten ist relativ deutlich, warum die drei Stories, die während Howards Lebenszeit das Licht der Öf­fentlichkeit nicht erblickten, unter Verschluss blieben. Die erste Story weist eine Person namens Hawklin auf, die sich zudem noch sehr ähnlich wie eine fast gleichnamige Person in den El-Borak-Geschichten verhält.

Bei „Der bronzene Pfau“ erschwert die (unbeholfen) nach Lovecraft-Art ausufernde Nacherzählung von Girtmanns Aben­teuern, die mit acht Druckseiten mehr als die Hälfte der Ge­schichte einnimmt, die Lektüre einigermaßen und befremdet die Leser, die von Howard eigentlich flüssige Abenteuer- und Actionhandlung gewohnt sind.

In „Der schwarze Lama“ funktionieren dann gleich mehrere Dinge nicht. Zum einen ist die Handlungsdramaturgie kindisch durchsichtig, und dies gleich ganz zu Beginn: eine Gruppe von drei Personen wird charakterisiert. Eine davon ist die Hauptper­son, die zweite stirbt bald darauf, die dritte wird als grundsätz­lich unsympathisch beschrieben und verschwindet … und am Schluss wird dann die Identität des „rätselhaften“ schwarzen Lama gelüftet, die selbst für halbwegs naive Leser schon lange kein Rätsel mehr darstellt.

Hier versucht sich Howard offenbar im Strickmuster der damals populären Doc Savage-Romane, ohne auch nur halbwegs die­sem Maßstab gerecht zu werden.

Wirklich grotesk wird es dann aber, wenn in dieser Geschichte fiktive Personen wie Cthulhu und Yog-Sothoth eingeflochten werden, die Howard klipp und klar auf etwas naive Weise von seinem Schriftstellerkollegen Howard Phillips Lovecraft entlehnt hat … eindeutig ein Problem, das er selbst als solches erkannte und die Geschichte zweifellos für eine gründliche Überarbeitung zurückhielt. Sie würde heute wohl eher unter „Fanfiction“ rubri­ziert werden.

Auch El Shirkuh ist eine nur bedingt durchdachte Figur. Abgese­hen davon, dass man als Leser irgendwie von einem Iren eine rothaarige, eher blasse Person erwartet, nicht jemanden, der wie O’Donnell mühelos als Kurde durchgehen kann, ist er eine recht eindeutige Kopie von Francis Xavier Gordon. Und, wie schon angedeutet wurde, verhält er sich am Ende von „Schwerter von Sharahzar“ nicht eben historisch plausibel.

Als er hier nämlich die Papiere in die Hände bekommt, stellt er fest, dass sie, in falsche Hände geratend, für die britische Vor­herrschaft in Indien brandgefährlich werden könnten … und be­schließt sodann, sie den Briten zu übergeben. Ich glaube, An­fang des 20. Jahrhunderts hätten das wohl nur sehr wenige mili­tante Iren bereitwillig getan. Man denke beispielsweise daran, dass es dem deutschen Kaiserreich während des Ersten Welt­kriegs noch gelang, irische Nationalisten zum Oster-Aufstand in Irland aufzustacheln mit dem klaren Ziel, die Briten durch einen inneren Konflikt als Kriegspartei auszuschalten. Solche antibriti­schen Ressentiments passten Howard natürlich gar nicht in die­se Geschichte. Aber auf diese Weise wird die Person an sich un­glaubwürdig.

Man kann darum nur konstatieren, dass diese Anthologie von Howard-Abenteuergeschichten zu den schwächeren gehört, die er jemals verfasst hat, und dummerweise versucht er das hier auch noch mit mehr Kampf, mehr Blut, mehr Grausamkeit zu kompensieren … ein Rezept, das zumindest auf mich seine Wir­kung verfehlt hat. Aber wer solche Stories mag, ist hier be­stimmt nicht fehl am Platz und mag sich gut unterhalten fühlen. Abenteuerlich sind die Geschichten schließlich unbedingt …, al­lerdings meiner Ansicht nach nur für echte Howard-Fans emp­fehlenswert.

© 2013 by Uwe Lammers

In der kommenden Woche kehren wir dann in die seltsame Ver­längerung von Lauren Rowes „The Club“-Zyklus zurück, die ich damals wirklich nicht so ganz begreifen konnte. Heute ist aller­dings recht transparent, dass sie damit ihren nächsten Roman­zyklus um die Morgan-Familie vorzubereiten begann. Weswegen dort dann auch Personen aus dem „The Club“-Zyklus wieder er­scheinen und nun von anderen Seiten her beleuchtet werden (ja, die Bände sind längst rezensiert und werden in Bälde für den Rezensions-Blog aufbereitet, das kann aber noch ziemlich dauern).

Soviel also für heute. Macht es gut und bis bald, Freunde!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Wie man im Fanzine PARADISE 113 (2021) nachlesen kann, ist dieses Vorurteil, das die Jesiden/Jeziden mit einem Satanskult in Verbindung bringt, zu Howards Zeiten weit ver­breitet gewesen und wurde in schnell heruntergeschriebenen Pulp-Geschichten offenbar häufiger thematisiert. Genau genommen eine klassische Sündenbock-Geschichte … ein wenig vergleichbar mit der alten Legende von jüdischen Brunnenvergiftern oder Ritual­mördern, die für geheime Riten christliche Kinder entführen und töten. Nichts davon hält einer Prüfung stand, hat aber für Nazis und andere von Ethnohass erfüllte Gruppen eine beliebte Steilvorlage für Gräueltaten gebildet.

Blogartikel 498: Marionetten des Schicksals?

Posted Februar 18th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

ich muss gestehen, als ich heute – wir schreiben aktuell den 29. November 2022 – ein wirklich schon recht altes Buch initiativ aus meinem Bücherschrank zog und mir dachte: Lies es doch endlich mal, es wartet schon seit dem 19. August 2004 darauf (übrigens keine Seltenheit in meinen Regalmetern, da warten noch ganz andere Werke viel länger) … nun, da dachte ich nicht im Traum daran, hier den Inspirationskeim für einen Blogartikel zu finden. Aber genauso war es.

Das Buch, das zwölf Geschichten des SF-Autors Robert Sheckley enthält, verfügt nämlich auch über ein Interview, das Charles Platt im März 1980 in New York mit dem Verfasser führte. Und darin taucht eine Passage auf, die mich sogleich elektrisierte. Sie sei hier mal zitiert: „Viele gute Künstler behaupten beispiels­weise, für ihr Werk gar nicht verantwortlich zu sein. Sie halten sich einfach nur für Leute, die aufstehen und malen – oder sin­gen – , während ein anderer ihre Handlungen dirigiert.“1

Sheckley kann sich selbst davon nicht völlig frei machen, denn etwas später ergänzt er: „Für meine Begriffe ist mir einfach et­was zugeflogen. Ich bin der Rezipient einer Erzählung, die ich schreiben kann, ohne sie geplant zu haben.“2

Um zu verstehen, warum ich diese Sätze so elektrisierend fand, müssen wir ein paar Jahrzehnte in meinem Leben zurückgehen. Denn ohne Witz: Ich habe schon mal sehr ähnlich empfunden. Dabei gibt es zwei Phasen, eine, die ich eine anfänglich-naive und eine, die ich eher eine pathologische nennen möchte. Und ja, darüber rede ich eigentlich selten, aber hier scheint es ein­fach Sinn zu ergeben. Fangen wir mit der ersten Phase an.

Langjährige Leser meines Blogs wissen, dass ich in der Frühzeit meiner kreativen Entwicklung mit meinem Bruder „Gedanken­spiele“ spielte, das war noch in den 70er Jahren des 20. Jahr­hunderts, und das war letztlich die Keimzelle dessen, was ich heute Oki Stanwer Mythos (OSM) nenne. Natürlich war das eher kindlich-naiv und voll von gedankenlosen Übernahmen aus Ge­schichten, die mir in Film, Fernsehen, Comics usw. begegneten. Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.

Als mein Bruder etwa um das Jahr 1977 mit den „Gedankenspie­len“ aufhörte, wollte ich unbedingt weitermachen, platt gesagt: Oki Stanwer und seine Gefährten nicht sterben lassen. So ent­stand unter weiterhin starker Einbeziehung literarischer Bezüge die Grundstruktur des OSM. Aber erst 1985 wurde mir klar, dass ich hier etwas angefangen hatte, das deutlich größer, sehr viel größer dimensioniert war, als ich mir das anfangs gedacht hat­te.

Sehr schnell entfernte sich der OSM von den literarischen Vorla­gen. Vieles ergab sich offensichtlich organisch aus einer gewis­sen inneren Logik. Zugleich spürte ich an vielen Stellen – das habe ich schon verschiedentlich thematisiert – , dass ich zwar nicht recht verstand, warum ich Sachverhalte so und nicht an­ders darstellen musste, aber das zwingende Gefühl hatte, es nicht anders schreiben zu können. Ich empfand es als notwen­dig, logisch begründen konnte ich das alles bisweilen erst Jahre später.

Das hatte auch für manche Brieffreunde, denen ich damals davon erzählte, etwas Unheimliches an sich. In dieser Phase vertrat ich zeitweise tatsächlich die Vorstellung, die Gesamtkon­zeption des OSM, die so sehr von allem abwich, was ich las und sonst kannte, beruhe auf irgendwelchen transzendentalen Ein­gebungen. Quasi eine Art inspiratorischer Fernsteuerung, als sei ich mehrheitlich eine Form von biologischem Schreibapparat, eine Marionette von höheren Mächten.

Dergleichen kennt man normalerweise eher aus religiösen Kon­texten, wie ich heute weiß. Damals war mir dieser Gedanke völ­lig unbekannt und konnte darum notwendig auch nicht von dort herrühren.

Im Laufe der 80er Jahre verflüchtigte sich dieser Gedanke zu­nehmend. Ohne dass ich jetzt angenommen hätte, ich sei statt­dessen irgendwie genial veranlagt, nahm ich durchaus hin, dass diese Gedanken schon meine ureigenste Schöpfung waren und ich einfach nur ziemlich „strange“ dachte und schrieb.

Ich meine, wer heutzutage den OSM liest, diese durchaus wilde Mischung zwischen Space Opera und Horrorgenre, die zugleich den Versuch unternimmt, Leben, Wiedergeburt, Reinkarnation und ähnliche Phänomene unter einem argumentativen Dach zu einer schlüssigen Theorie zu vereinen UND dabei noch lesbare Geschichten zu beinhalten, der kann vermutlich zustimmen, dass meine Ideen bisweilen recht seltsam und unkonventionell sind.

Belassen wir es dabei.

Die zweite Phase war sehr viel kürzer und drastischer, sie hatte auch mit dem OSM im Grunde nichts zu tun. Auch sie wurzelte in meiner Biografie, wie nicht anders zu erwarten.

Gegen Ende der 80er Jahre hatte ich meine Bürokaufmannsaus­bildung gemacht, erfolgreich den Wehrdienst verweigert und war in der Jugendherberge Hameln im Zivildienst. Ich spekulier­te zu der Zeit, weil ich in den dortigen regionalen Raum vielfälti­ge Verbindungen geknüpft hatte, dass ich vermutlich nach dem Zivildienst in den Kölner Ballungsraum umziehen und dort zu ar­beiten beginnen würde.

Dummerweise erhielt ich nur Absagen … und dann, in einer weltpolitisch sehr interessanten Zeit (1989/90), endete mein Zi­vildienst, die DDR ging unter, die Mauer fiel, der Kalte Krieg hör­te bald darauf auf zu existieren, und einfach alles war im sensa­tionellen Wandel.

Nur ich war irgendwie desorientiert und stand total neben mir. Ich hatte keinen rechten Plan von der Zukunft und begann, eher aus Verlegenheit, denn völlig motiviert, mit der Fachoberschule Wirtschaft in Gifhorn. Und während das geschah, passierte … ja, es lässt sich schwer sagen, was das war … so etwas wie eine mentale Dissonanz. Ich hatte tatsächlich über Wochen das Ge­fühl, irgendwie marionettenhaft ferngesteuert zu werden. So, als löse sich die Welt um mich herum auf und sei nicht mehr ganz so wirklich wie sonst.

Ein unheimliches Gefühl, kann ich euch versichern. Das währte nicht sehr lange, hatte aber nachhaltigen Einfluss auf meine während des Zivildienstes eher gedrosselte kreative Produktion. Ab September 1990 explodierte jedenfalls meine Kreativität und schuf eine ganze Reihe seltsamer bis bizarrer Werke, von denen zahlreiche heute noch nicht veröffentlicht sind. Schauen wir uns einfach mal meine entsprechenden Einträge an, die ich damals brav datierte:

4. September: Wie eine Nippon-Seidenschlange …3

4. September: Strukturen4

9. September: V5

9. September: Die Sense der Zeit6

17. September: Das Minos-Spiel7

7. Oktober: Gesichterfluch8

24. Oktober: Grünauge9

Am 21. Dezember kam als Nachzügler noch die Story „Irr­fahrt“ dazu.10 Dann kühlte sich alles etwas ab. Aber im Januar 1991 ging es munter weiter:

8. Januar: Traumfahrt11

31. Januar: Sieben12

Auch im Februar waren noch Erschütterungswellen dieser Disso­nanz zu spüren:

15. Februar: Die pseudotemporale Zeitung13

Der letzte Ausläufer – aber da konnte ich längst viele kreative Impulse in den KONFLIKT 19 des OSM, die Serie „Oki Stanwer – Der Missionar“ (begonnen am 1. Januar 1991) und die Barry Carson-Romanserie (begonnen am 1. April 1991) umlenken – stellte dann am 30. April die Geschichte „Wenn das der Tod ist …“ dar.14

Zwischendrin entstanden natürlich noch Aberdutzende anderer Werke, wobei besonders aufregende Handlungsstrukturen in den KONFLIKTEN 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ und 23 „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“ fundiert werden konnten. Aber die obige Phase der Verwirrung, so schöpferisch sie auch war, blieb mir bis heute ein wenig unheimlich.

Und dann lese ich, wie einleitend gesagt, heute diese Zeilen, die Robert Sheckley 1980 zu Protokoll gab. Mein erster Gedanke, als ich auf sie stieß, war etwa dieser: Jawoll! Also bin ich nicht der einzige, der so empfindet!

Damit ging einige Erleichterung einher.

Ich meine, wenn man das alles mal aus gehöriger Distanz be­trachtet, ist wohl zu konstatieren, dass meine generelle Ein­schätzung durchaus Hand und Fuß hat: Ich pflege zu sagen, dass diese kreative Betätigung ein psychologisches Druckventil ist, das der Stabilität meiner Psyche dient, wenn ich gestresst oder verstört bin. Und es ist essentiell, wenn ich in zeitlich sehr beanspruchenden Arbeitsverhältnissen wirke, dass ich einen entsprechenden kreativen Ausgleich habe. Sonst leiden beide Seiten meiner Seele darunter, die wissenschaftliche, die für die Arbeitswelt erforderlich ist, ebenso aber auch die kreative Seite. Ich habe solche Dysbalancen in den letzten Jahren mehrfach er­lebt und kann sagen: Das brauche ich wirklich nicht noch ein­mal.

Aber um auf den Ausgangspunkt noch einmal zurückzukom­men: War ich in diesen entsprechenden beiden Phasen meines Lebens irgendwie kreativ „ferngesteuert“, eine „Marionette“? Heutzutage neige ich dazu, dies vorsichtig zu verneinen.

Vorsichtig deswegen, weil es über diese Lage keine endgültige Klärung gibt und vielleicht auch nicht geben kann. Falls das uni­versale Konzept der Fadenmatrix, das ich als Basisstruktur des OSM entwickelt habe, einige Plausibilität für sich beanspruchen kann, wäre es durchaus möglich, dass es „jenseitige Beeinflus­sungen“ gibt. Aber das finde ich wohl erst nach meinem Able­ben heraus.

Bis dahin denke ich, dass diese Vorstellungen der externen Mo­tivation für das Schreiben bestimmter Geschichten und Ge­schichtenkomplexe nur ein weiterer Fall von Phänomenen ist, für die Menschen keine Erklärung haben und für die sie sich dann gewisse Deutungen als plausibel imaginieren.

Denken wir beispielsweise an die so genannten „Blutwunder“, die im Grunde auf schlichte physikalische Prozesse zurückzufüh­ren sind, die den Menschen damals nur einfach nicht bekannt waren. Denken wir an die vermeintlich unheimlichen Fähigkei­ten von Tieren, Erdbeben und andere Phänomene traumwandle­risch vorherzusehen und entsprechend vorzeitig zu flüchten … heute wissen wir mehr über chemische Prozesse oder die Wahr­nehmungsapparate von Tieren und können uns dies relativ leicht erklären.

Vor ein paar hundert Jahren, als die Wissenschaft noch nicht so weit entwickelt war und der Primat der Religion vorherrschte, blieb oft nur die Zuflucht zum Übernatürlichen … und so ähnlich verhielt es sich ja auch bei meinen beiden seltsamen Lebens­phasen, in denen ich Werke entwickelte, die scheinbar so groß waren, dass sie gar nicht „meine“ sein konnten.

Alles in allem freut es mich jedoch, das sich darüber heute mal sprechen konnte. Und wer weiß, vielleicht erkennt ihr euch ja in dem einen oder anderen Sachverhalt selbst wieder.

In der kommenden Woche berichte ich darüber, was im Juni 2022 alles so in meiner Kreativwerkstatt entstanden ist.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Vgl. Robert Sheckley: Endstation Zukunft, Bastei Special 24020, Bergisch-Gladbach 1981, S. 234.

2 Ebd.

3 Diese Geschichte wurde zwei Male veröffentlicht: Im Februar 1992 im Fanzine „Cthul­hu & Co. 6“, das es schon lange nicht mehr gibt, im Januar 2019 aber auch in meiner E-Book-Storysammlung „Die Kristalltränen und andere phantastische Geschichten“. Hierin findet man auch die in diese Phase zu rechnende Story „Sieben“.

4 Bis heute unpubliziert.

5 Bis heute unpubliziert.

6 Diese Geschichte erschien nur im März 1996 im Fanzine „Legendensänger SH 18: Schattenleben“.

7 Diese Story wurde dreimal publiziert, zu Beginn im „IG Kurzprosa-Reader 6“ im No­vember 1992, im Fanzine „Sternenstaub“ im November 1994 und zuletzt im österrei­chischen Fanzine „New Worlds 25“ im August 1995.

8 Diese Story kam nur einmal im Fanzine „Storytip 4“ im März 1994 unter die Leute.

9 Die Geschichte erschien lediglich im Fanzine „Legendensänger 39: Liebeszauber“ im Mai 1995.

10 Auch sie wurde nur ein einziges Mal veröffentlicht, nämlich in „The Miscatonic Mirror 20“ im Oktober 1992.

11 Bis heute unpubliziert.

12 Dies ist die mit weitem Abstand am häufigsten publizierte Geschichte aus dieser Schreibphase mit sechs Veröffentlichungen über einen Zeitraum von 27 realen Jahren: Erstmals im „Twilight Zine 4“ im November 1991, dann in „Das Greifenei 6“ im Mai 1996, danach in „Baden-Württemberg Aktuell (BWA) 302“ im November 2008, gefolgt von einer Publikation im „EXTERRA 49“ im September 2010, schlussendlich im oben erwähnten E-Book „Die Kristalltränen …“ anno 2019.

13 Dieses Werk wurde nur einmal veröffentlicht in „Arkham Tales 9“ im Januar 1992.

14 Auch diese Story erblickte nur einmal das Licht der Öffentlichkeit, nämlich im März 1997 im Fanzine „Bawuemania 12“.

Rezensions-Blog 391: Die Abenteuer der Liebesgöttin

Posted Februar 15th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

manchmal – recht selten – neige ich dazu, Sammelrezensionen von Kurzzyklen zu verfassen. Das geschieht definitiv nicht allzu häufig, aber in dem vorliegenden Fall fühlte ich mich anno 2017 dazu inspiriert.

Wir machen in diesen Romanen im Kern eine Reise nach Tene­riffa und verfolgen die erotischen und teilweise mysteriösen erotischen Eskapaden einer dort ansässigen Künstlerin sowie ei­nes umtriebigen Journalisten. Dass ich schlussendlich eher ein etwas ernüchterndes Fazit zog, sollte niemanden grundsätzlich von dieser Trilogie fernhalten, der gern mit amouröser seichter Unterhaltung seinen Urlaub ein wenig abwechslungsreicher ge­stalten möchte und nichts als ruhige Abschaltlektüre sucht.

Wer aber schon mal auf diese Titel gestoßen sein sollte, aber nicht exakt weiß, worum es dabei genau geht und vielleicht sin­niert, ob sich eine antiquarische Anschaffung lohnt, der wird hier möglicherweise auf Kurs gebracht werden.

Hopp oder Topp – ihr entscheidet. Lest einfach mal weiter:

Die Abenteuer der Liebesgöttin

Eine Sammelrezension von Uwe Lammers zu den folgenden Romanen:

Die Liebesgöttin

von Chloé Césàr

Blanvalet 36513

256 Seiten, TB

Juni 2006

ISBN 3-442-36513-9

sowie

Die Liebesgöttin erwacht

von Chloé Césàr

Blanvalet 36585

256 Seiten, TB

Dezember 2006

ISBN 3-442-36585-6

und

Die Liebesgöttin in Höchstform

von Chloé Césàr

Blanvalet Avenue 36586

256 Seiten, TB

Juni 2007

ISBN 3-442-36586-9

Ich habe das schon eine ganze Weile nicht mehr gemacht – so eine Sammelrezension. In den weitaus meisten Fällen bietet sich das auch nicht an, weil die autonomen Romane von Mehr­teilern genügend Stoff hergeben für eine Einzelrezension. Im vorliegenden Fall wich ich davon allerdings ab, wie ursprünglich gedacht drei Einzelrezensionen zu schreiben. Das liegt darin be­gründet, wie der Stoff vermittelt wurde, um den es geht, und vor allen Dingen auch in der inneren zeitlichen Dimensionierung des Geschehens sowie meinem äußerst geschwinden Lesetem­po. Es ist eine pure Darstellung der Wahrheit, wenn ich sage, dass ich für jeden der Romane nur jeweils zwei Lesetage brauchte. Das ist ungewöhnlich, selbst für meine Verhältnisse, auch, dass ich sie alle sehr zügig hintereinander „weglas“, wie ich das nennen möchte. Es deutet auf zwei Tatsachen hin, und beide stimmen: Zum einen ist der Lesestoff durchaus mitrei­ßend. Zum zweiten aber enthalten die Bücher einfach wenig Text.

Das hört sich auf den ersten Blick rätselhaft an, ist aber reine Wahrheit. Der erste Roman hat noch seine vollen 256 Seiten, der zweite dann aber wegen der Leseprobe am Schluss nur noch 244, der Abschlussband seine 245 Seiten. Da hat jemand geschwächelt? Ja, das würde ich ganz genauso sehen. Aber fan­gen wir mal von vorne an …

Der deutsche Journalist Karel Kortmann ist im Auftrag des neuen Fotomagazins „Leander“ auf der Suche nach Geschichten und Protagonisten für seine Artikelreihe, die „Sex around the world“ genannt werden soll. Dabei bleibt Kortmann im ersten Ansatz schon auf Teneriffa stecken und schließt hier Bekanntschaft mit dem Piloten Peter Torstedt, mit dem er rasch vertrauter wird. Der erzählt ihm eine atemberaubende Geschichte – nämlich die Story davon wie er in Kontakt mit der rothaarigen, grünäugigen und freiberuflichen Bildhauerin Amanda kam, die auf einer Finca in den Bergen von Teneriffa ihrem Handwerk nachgeht und da­bei überaus erotische Skulpturen anfertigt. Eine unglaublich lei­denschaftliche Frau und sehr erfahren im Sex, wie er versichert – für sich nennt er Amanda insgeheim „seine Liebesgöttin“ und würde zu gern wieder mit ihr in hautengen Kontakt kommen. Als Kortmann ein Foto der rassigen Amanda sieht, zusammen mit einer sich auf ihrem hüllenlosen Leib ringelnden Schlange, da ist ihm sofort klar: Das ist eine Frau, die er kennen lernen muss und deren erotische Erlebnisse er in der Artikelserie herausstel­len will.

Das erweist sich allerdings als gar nicht so leicht, aus verschie­denen Gründen. Amanda ist erst kurz zuvor von ihrer „großen Liebe“, dem Musiker Adrian, verlassen worden. Sie ist immer noch hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, er möge doch zurückkehren und der Hoffnung, er möge für immer aus ihrem Leben verschwinden – denn dummerweise hat er sie in der Lie­be beherrscht, und sie ist lieber selbst Herrin ihres Schicksals. Deshalb hat sie es auch Peter Torstedt so schwer gemacht, an sie heranzukommen – sie navigierte ihn über die Insel und ließ ihn erotische Erfahrungen der unterschiedlichsten Art machen, und der Pilot stellt nun für Kortmann diese Tour nach. Denn kur­ze Gelegenheitsliebschaften sind Amanda durchaus willkommen – aber etwas Ernstes, also eine „große Liebe“, möchte sie ei­gentlich vorerst noch nicht wieder erleben.

Es dauert also ziemlich lange, bis sich Kortmann und die Künst­lerin erstmals sehen. Zwischendurch geschieht allerdings noch eine ganze Menge mehr, was u. a. mit einem Barkeeper und ei­ner blonden Stewardess zu tun hat. Langeweile kommt beim Le­ser also nicht auf.

Amanda hat noch indes ein weiteres Problem: Seit geraumer Zeit plagen sie rätselhafte Alpträume, die sie verunsichern. In den Träumen findet sie sich in einem archaischen Setting wie­der, und die Männer um sie herumtragen Peters und Adrians Gesichter, und schlussendlich enden die Visionen in einem er­zwungenen Suizid durch einen Sprung von einer Klippe. Aman­das spiritueller Freund Ricardo, ein zurückgezogener, alter Ein­siedler auf Teneriffa, interpretiert ihre Träume so, dass sie einst­mals in einem früheren Leben eine Guanchen-Prinzessin und auch dort schon eine Künstlerin gewesen sei, die aber ihrem Schicksal, jungfräulich in den Tod zu gehen, durch Entjungfe­rung entging und schließlich zum Tode verurteilt wurde.

Aber ob diese Reinkarnationsgeschichte stimmt? Amanda ist nicht davon überzeugt. Und was ist dann mit diesem anderen Traum, in dem sie von einem jungen, geschmeidigen Musketier träumt, der sie leidenschaftlich verführt? Ist das vielleicht noch ein weiteres verflossenes Leben, vielleicht eine Wunschmanifes­tation ihres erotischen Unterbewusstseins? Und wer ruft sie ständig an, weigert sich aber, auf ihren Anrufbeantworter zu sprechen? Versucht ihr verflossener Galan Adrian, den sie manchmal auch einen „schwarzen Magier“ nennt, aus der Ferne Einfluss auf sie zu nehmen …?

Im zweiten Band hat Amanda angebissen: sie hat sich bereit er­klärt, „Sex around the world“ zu unterstützen. Karel Kortmann, Peter Torstedt und die französische Fotografin Dominique, die Karel mit ins Boot geholt hat, schalten sich verstärkt in Aman­das Leben ein. Gleichzeitig wird die Beziehungsgeschichte zwi­schen den Protagonisten und dazu stoßenden Dritten und Vier­ten zunehmend komplizierter: Während Amanda mit der im Grunde genommen lesbischen Dominique anbandelt und von ihr nun angehimmelt wird, sehnt sich Kortmann seit langem schon danach, bei Dominique landen zu können. Doch hat er offensichtlich keine Chance dafür. Die bietet sich erst, als das Trio sich nach Rio de Janeiro aufmacht und hier für die Reporta­gereihe recherchiert … und das auf durchweg denkwürdige Wei­se.

Gleichzeitig hat sich Amanda auf den Weg nach Paris gemacht, um dort ihre Skulpturen auszustellen. Der Kunsthändler Didier Costes versucht bei der Gelegenheit, bei Amanda zu landen und erlebt eine ziemlich harsche Abfuhr. Dafür kommt sie in Kontakt mit Sandy und Larry und erlebt zudem mit dem äußerst feuri­gen Callboy Manuel eine aufregende Zeit – für Manuel ist der heiße Kontakt mit der „Liebesgöttin“ gar so aufregend, dass er Amanda zuliebe sogar seinen Job an den Nagel hängen möchte.

Fürwahr, die Liebesgöttin, wie Amanda auch genannt wird, bringt die Männer reihenweise um den Verstand. Allerdings nicht nur sie, wie sich zeigt, und darin diversifiziert sich der Ro­man sehr geschwind – auch Dominique versteht es meisterlich, Männer um den kleinen Finger zu wickeln und sogar Frauen zu becircen, von der blonden Sirene Sandy mal ganz zu schweigen …

Im dritten Teil der Reihe, die zeitlich alle sehr eng hintereinan­der spielen – allein zwischen Band 1 und 2 muss mehr Zeit lie­gen, weil Amanda eine Skulptur von sich und Dominique anfer­tigt, das geht nicht im Handumdrehen – ist Amanda einer Folge­einladung nach Rom gefolgt. Hier trifft sie wieder auf den nach­tragenden Didier Costes, der seine eigenen Pläne mit ihr ver­folgt. Zugleich wirbt Peter Torstedt verstärkt um die Gunst sei­ner „Liebesgöttin“, die sich noch nicht entscheiden mag, ob er tatsächlich nur eine „kleine Liebe“ oder ein vollwertiger Ersatz für ihren verflossenen Adrian ist.

Und dann taucht auf einmal noch der römische Künstler Adriano Como im Spiel auf, der sich ebenfalls für Amanda interessiert und ihr nun, um ihren Alpträumen und seinen Ursachen auf die Spur zu kommen, eine hypnotische Rückführung in ihr altes Le­ben offeriert. Die „Liebesgöttin“ kann dabei nicht wissen, dass die Begegnung mit Adriano Como kein Zufall ist, sondern auf raffinierte Weise arrangiert. Und ehe sich Amanda versieht, sitzt sie in der Falle …

Die Bände lassen sich gut und geschwind lesen, die Personen sind mehrheitlich sympathisch, und man wird über weite Strecken neugierig gehalten, wie sich der Handlungsstrom wohl entwickeln mag. Das ist ein eindeutiges Plus der Romane. Spä­testens ab dem zweiten Band ist aber schon relativ klar sicht­bar, wohin sich die Beziehungen orientieren werden, fast vor­hersagbar wie die Ausrichtung von Eisenspänen in einem Magnetfeld. Das trübt dann etwas den Leseappetit, wie ich fand. Ich kam mir bei der weiteren Entwicklung sehr vor wie in einem Heftroman der Bastei-Serie „Shadows of Love“ – vordergründi­ge, relativ seichte Beziehungskomplikationen, die sich schluss­endlich recht schlicht in einer Art von Friede, Freude und Eierku­chen-Romantik auflösen.

Das war besonders im dritten Roman äußerst problematisch, ging es dort doch definitiv um verbrecherische Aktivitäten, die man nicht einfach so unter den Teppich kehren sollte. Aber ge­nau das geschah letzten Endes. Für mich ein deutliches Zei­chen, dass mit den finalen Konflikten nicht in realistischer Weise verfahren wurde. Nicht so toll. Das hat doch meine Neigung zu der Autorin sehr getrübt.

Ich argwöhne sowieso nach wie vor – schon seit der Mitte des ersten Bandes, dass es sich eher um ein weibliches Pseudonym eines männlichen Autors handelt. Woran man das merkt? An der durchaus recht starken Mann-Fixierung der Handlung. Da werden Gespräche unter Männern auf Seiten ausgewalzt und in einer Art und Weise dargestellt, als wären sie gewissermaßen hormongesteuerte Halbstarke … so etwas findet man in eroti­schen Romanen von Autorinnen in dieser Form eigentlich nicht.

Sehr schade und ein weiteres Indiz für diese These war dann die Entdeckung, dass die Frauen durchweg vergleichsweise stark „von außen“ betrachtet wurden, wiewohl es hier schon gewisse Ansätze zur Psychologisierung gab. Aber intensive Innenreflexionen waren die sehr seltene Ausnahme, fand ich. Dass zudem gerade die Hauptperson Amanda weder einen Nachnamen noch einen familiären Background besitzt, und zwar durch alle drei Romane hindurch, war doch äußerst negativ auffallend. Dass die Titel des zweiten und dritten Bandes etwas reißerisch daherkamen, ist vermutlich dem Verlag anzulasten. Bezogen auf die Handlung sind die Titel doch recht überzogen und wecken Erwartungen, die nicht wirklich eingelöst wurden.

Das übernatürliche Element in der Geschichte brachte eine ge­wisse phantastische Würze hinein – allerdings ist hier zu konsta­tieren, dass das wesentliche „Pulver“ schon in Band 1 verschos­sen worden war. Und als dann in Teil 3 tatsächlich eine Rückfüh­rungsblende erfolgt, bleiben die Protagonisten komplett namen­los … da hat die Phantasie die Verfasserin ebenso komplett im Stich gelassen. Was dann den nachteiligen Eindruck bestärkte, Teil 3 sei recht hastig „heruntergeschrieben“ worden. Schade, denn daraus hätte man sehr wohl noch einiges mehr machen können. Beispielsweise wartete ich die ganze Zeit darauf, dass die ständig mal wieder erwähnten alten Skulpturen der archai­schen „Liebesgöttin“ irgendwo ausfindig gemacht wurden. Lei­der ganz vergebens.

Ich kann also schlussendlich nur konstatieren, dass die Romane ganz nett zu lesen, aber strukturell eher auf gehobenem Heftro­manniveau anzusiedeln sind. Wer beispielsweise ein Leser der genannten Heftromanserie „Shadows of Love“ sein sollte, ist hier vermutlich am richtigen Ort. Wer etwas ausgefeiltere Cha­raktere, mehr Inhaltstiefe und auch differenziertere und explizi­tere Liebesspiele erhofft, sollte sich wohl mit anderen Büchern befassen.

© 2017 by Uwe Lammers

In der nächsten Woche machen wir dann zur kompletten Ab­wechslung einen der seltenen Abstecher ins Fantasy-Genre zu einem Altmeister, von dem ich schon verschiedentlich Werke besprach … ja, genau, die Rede ist von Robert E. Howard. Es gibt tatsächlich noch einige Bände von seinen Erzählungen, die ich bislang nicht gelesen und folgerichtig auch nicht rezensiert habe. Ich erwähnte wohl mal beiläufig, dass das sinnvoll ist bei Autoren, bei denen kein textlicher „Nachwuchs“ mehr zu erwar­ten ist. Die muss man sich gut portionieren und dann in kleinen Dosen genießen.

Warum das wichtig ist, erfahrt ihr möglicherweise in der Rezen­sion der nächsten Woche.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

als ich vor rund einem Jahr über die bis dato digitalisierten und wenigen neu geschriebenen Episoden der Serie „Horrorwelt“ schrieb, hatte ich noch völlig andere Vorstellungen vom weite­ren Verlauf der Handlung … irgendwo sehr verständlich, denn schließlich lagen die letzten intensiven Schreibaktivitäten zu diesem Zeitpunkt schon 23 reale Jahre zurück und datierten ins Jahr 1998.

Nun, Ende 2021 und Anfang 2022 machte ich zunächst ausgie­bige Ausflüge in andere Welten. Da war zum einen mein Schreibrausch im Erotic Empire, wo der lange Roman „Die Ko­lonie Saigon II“ sehr an Umfang gewann (aber immer noch lange nicht fertig ist). Dann wandte ich mich dem Oki Stanwer Mythos zu und schrieb in einem ähnlichen Rausch zig Episoden an KONFLIKT 7 „Oki Stanwer – Held der Hohlwelt“ (HdH). Und jüngst tauchte ich dann wochenlang in den Archipel-Roman „Rhondas Aufstieg“ ab und kam da gut vorwärts.

Man sieht, der kreative Gedankenstrom war munter am Glühen, und das tat meiner Seele und meinem allgemeinen Befinden sehr gut. Da ich bei den Blogartikeln bereits deutlich bis Jahres­anfang 2023 vorangekommen war, gab es auch von der Seite her keinen Handlungsdruck … der kam dann von unerwarteter Seite. Ich hatte noch Ende 2021 einige weitere „Horrorwelt“-Epi­soden geschrieben, doch jetzt, im September 2022, flossen die Bilder und Ideen regelrecht stürmisch.

Im Nachhinein frage ich mich, wie es dazu kam … und ja, ich habe eine Theorie dazu. Anstoß gaben vermutlich die tiefgründi­gen Gedanken zum KONFLIKT 7. In den Blogartikeln 471 und 481 schrieb ich einiges zum Thema „Geister im OSM“ und zur strukturellen Gestaltung des OSM-Bandes 2100, beides bezogen auf die Hohlwelt Hyoronghilaar. Und während mir klar wurde, dass ich dort so rasch nicht in medias res würde gehen können, hatte ich einen Handlungsschauplatz direkt vor Augen, wo das sehr wohl möglich war.

Horrorwelt.

Wir erinnern uns, wie der Stand zu Band 174 war, dem letzten, von dem ich in dem Blogartikel 449 am 13. März 2022 reden konnte. Die Lage war denkbar vertrackt:

Der Titanenkampf im Reich der Fehrer war mit dem Sieg des DREIZEHNERS zu Ende gegangen, und dieser hatte daraufhin zwar mit dem unterworfenen Grünen Titan EORANOK die Horror­welt verlassen … doch zuvor löste er die „Höllenwolke“ aus, eine magische Urgewalt, die die ganze Welt in ein fundamenta­les Chaos stürzte. Sie stürzte Regierungen, brach die Gräber auf, und die Toten vergangener Jahrhunderte gingen marodie­rend und mörderisch auf die Lebenden los. Kurzum: Das Chaos und der Tod regierten.

In dieses Chaos kehrten die vormalige Junghexe Firona (inzwi­schen auf ihr reales Alter von rund 30 Jahren gereift) und ihre Feenfreundin Berielle zurück. Sie fanden ihre Heimat, Burg Schattenstein, zerstört vor, Untote und letztlich eine völlig ver­tierte Freundin, COORAETS Gattin Mira1, die sich als quasi nack­te Werwolfhure in eine Höhle verkrochen hatte.

Der gemeinschaftliche Weg der drei Frauen führte sie dann ge­radewegs in die Bergkette der Berserker, wo Mira von Werwöl­fen geraubt wurde und Firona und Berielle im Berserkerhort als Gebärmaschinen enden sollten. Dieses Verhängnis konnte Firo­na gerade noch abwenden, indem sie sich der Magie des Feen­zepters bediente und Berielle in einen magischen Kristallblock einfror, während sie selbst von den Kristallgeistern, den Viyiini, durch ein magisches Tor in ein unterirdisches Reich geleitet wur­de. Hier sollte sie nun eine magische Wesenheit namens HOO­GHYL treffen

Aber wie ging es dann weiter? Das konnte ich euch damals nicht berichten, weil ich es gerade schrieb … inzwischen hat sich viel ereignet, und am besten gehe ich mal – wie bei den Close Up-Beiträgen – episodisch vor und hoffe, euch nicht zu sehr zu ver­wirren.

Band 175: HOOGHYL

Firona und die Viyiini wandern in die kristallenen Tiefen der Erde. Die junge Hexe wird dabei unvermittelt von einer weiteren Feenköniginnen-Seele, die im Feenzepter gespeichert war, kon­taktiert. Während die herrische Tienar in den Gedankenhinter­grund geschoben wird, profiliert sich nun die Feenkönigin Zhya­ni als freundliche Beraterin … und das ist auch sehr wichtig. Denn es ging auf Zhyani zurück, dass die Berserker in den Zau­berlabyrinthen der Bergkette eingeschlossen wurden. Und als Firona im driftenden Audienzsaal das uralte Kristallwesen HOO­GHYL trifft, erfährt sie, dass ihre leibliche Mutter Janina, die bei ihrer Geburt starb, Teil eines uralten Feenplanes war. Und nun soll Firona als Königin Firona-Fisch, assistiert von HOOGHYL, sei­ner magischen Urmacht und ihrer Beraterin Zhyani die wahre FEENDÄMMERUNG heraufbeschwören und die Menschheit ret­ten …

Band 176: Mira und der Verdammte

Blende zum Werwolflager Graf Corians im hohen Nordwesten des Nordkontinents. Die glücklose Wolfshure und vormalige Waldhexe Mira ist von Corian zum Tode verurteilt worden … aber während sie schon allen Lebensmut verloren hat, wird sie vom Werwolf Jonesh gerettet.

Jonesh ist ein seltsamer Kerl, denn er redet ständig mit der Luft um sich herum und behauptet von sich, er sei verdammt … was nicht stimmt. Er ist ein Schäfer aus dem Norden von Wertan, der während des Durchzugs der Höllenwolke von einem Werwolf gebissen wurde und selbst zu einem mutierte. Allerdings sieht und hört er seither Geister und wird von allen Untoten panisch gemieden. Und diese Geister sagen ihm: Rette Mira, sie ist dei­ne Lebensversicherung! Er versteht nichts, Mira versteht nichts, dennoch flüchten sie in einen aufziehenden Schneesturm hin­aus, der von den Geistern heraufbeschworen wurde.

Band 177: Von Wölfen verfolgt

In relativer Nähe zum Werwolflager sind auch der Hexendämon TOOWATAER unter dem Tarnnamen Tanja und ihre Amazonen von der Insel Ankiay und aus Wertan unterwegs. Sie werden vom Sturm übel überrascht und bringen sich unter den Bäumen vorläufig in Sicherheit. TOOWATAER versucht dann, magisch zu sondieren … und wird von einem leibhaftigen Geist besucht. Ei­nem Geist, den sie sogar persönlich kannte: Von Janina, Fironas leiblicher Mutter. Und sie gehört zu den Geistern, die auf den ar­men Jonesh einreden und hat ihm versprochen, Hilfe zu holen.

So kommen die skeptischen Amazonen, der Geister sehende Werwolf Jonesh und die völlig überrumpelte Mira zusammen. Sie kennt TOOWATAER von früheren Besuchen auf Burg Schatten­stein natürlich auch noch. Sie haben aber nicht viel Zeit, die Lage zu klären, denn die Hetzwölfe und die Werwölfe sind be­reits hinter ihnen her. Die Flucht geht also weiter, diesmal ge­meinsam.

Band 178: Das Totenland

TOOWATAER bemerkt bald, wohin der Weg zielt, den Jonesh laut den Geistern einschlägt, und ihr gefällt er gar nicht. Er führe, er­klärt sie, während sie durch immer höhere Schneewechten stap­fen, in einen Landstrich, in dem einstmals das Reich der Fürsten von Salgoorin lag. Das kennt niemand mehr außer ihr … das Problem sei allerdings, dass hier zahllose Grabstätten liegen. Dieser Landstrich ist buchstäblich ein Totenland, und so begrei­fen sie alle schockiert, dass sie nur die Wahl zwischen Pest und Cholera haben – wandern sie weiter, laufen sie blutgierigen Un­toten in die Arme. Kehren sie um, fallen sie den Werwölfen zum Opfer.

Und dann aktiviert Jonesh auch noch auf Anraten der Geister die Magie eines Prozessionsweges … und Zombies tauchen auf der einen Seite des Weges auf, auf der anderen hinter ihnen die sie verfolgenden Werwölfe und Hetzwölfe, bereit, sie in Stücke zu reißen.

Tja, und dann taucht der geisterhafte, knorrige Fürst Anawan­daal von Salgoorin auf und spricht TOOWATAER mit ihrem Dä­monennamen an. Daraufhin scheint restlos alles schief zu ge­hen …

Band 179: YTHOKAANS Geschichte

Blende ins Inselreich der Fehrer – Der junge Waise Satajon hat mit Billigung seines neuen Mentors, des Roten Dämons, die in­zwischen kräftelose vormalige Schwarze Hexe Carina zu seiner Lustsklavin gemacht und die Siedlung der „Chaoskinder“ er­reicht. Diese stehen unter der rätselhaften Anleitung eines „Meisters“, der ein magisches Wesen zu sein scheint, das am Ende von Band 167 noch nicht zu erkennen war.

Nun wird deutlich, wer es ist – der Echsendämon YTHOKAAN, der einst mit seiner Schlangenkopf-Armada vom Südkontinent in Richtung des Reiches der Fehrer aufbrach, um seinem Gebieter, dem Roten Dämon, vier besiegte Schwarze Hexen, darunter Ca­rina, und 40.000 Schlangenkopfkrieger als Tribut bringen wollte.

Er kam nie an. Und seine Flotte ebenso wenig.

Und nun liegt er also hier, geschwächt und krank, am Bein grässlich verwundet und an der Wunde seit Monaten leidend, die nicht heilen will. Der Rote Dämon übernimmt die Kontrolle über Satajon und fordert YTHOKAAN zum Bericht auf. Er will wis­sen, was geschah und hört den Bericht vom Schiffbruch an. Ge­gen Ende strandete YTHOKAAN mit seinem Schiff und drei der vier Schwarzen Hexen – Carina war über Bord gegangen – auf einem vulkanischen Eiland am Rande des Fehrer-Reiches.

Band 180: Gefahr aus dem Feuer

Fortsetzung von YTHOKAANS Bericht. Er erzählt, dass seine Spä­her, als der vulkanische Niederschlag nachließ, unheimliche We­sen aus Feuer oder Magma anlockten, die der Rote Dämon höchst interessant findet.

Obgleich diese Kreaturen alle Soldaten YTHOKAANS kurzerhand vernichten und schließlich auch die drei Hexen ermorden, ver­schonen sie ihn, nachdem sie ihn augenscheinlich aus Versehen verletzt haben.

Der Rote Dämon erklärt diese Wesen zu so genannten „Keimlin­gen“ und berichtet, selbst er habe vor Jahrtausenden nur ge­rüchteweise von solchen Kreaturen gehört. Sie seien noch we­sentlich älter als die legendären Titanen. Und speziell diese We­sen hier gehorchten aller Wahrscheinlichkeit einer Feuergottheit namens Shalaa.2

Anstatt sich aber nun von diesen Ungeheuern fernzuhalten, äu­ßert der Rote Dämon vielmehr den erklärten Willen, auf die Su­che nach Shalaa gehen zu wollen. Und er möchte die Feuer­opfer-Kulte wieder einführen …

Band 181: Die Toten und die Geister

Blende nach Wertan ins Herzogtum Biston. Hier kämpft ein Lie­bespaar junger Wertaner ums Überleben gegen zwei Zombies, als auf einmal ein Geist hinzutritt, augenscheinlich ein vormali­ger Edelmann, und den Untoten allen Ernstes ins Gewissen re­det. Was sie vorhätten, sei Mord, das könne er nicht dulden … und tatsächlich rettet seine Intervention das Leben der beiden Zivilisten, denn als die Untoten den Geist nutzlos attackieren, kann er sie augenscheinlich beeinflussen und dirigieren.

Kurz darauf stößt ein weiterer Geist zu ihnen, ein Räuber, der deutlich unflätigere Manieren hat. Und während sich ein wirklich surrealer Streit-Dialog anbahnt und die Liebenden glauben, sie würden gleich den Verstand verlieren, treten weitere Untote auf den Plan. Wieder scheint ihr Leben an einem seidenen Faden zu hängen.

Band 182: Fürst der Leichen

Doch nein, wieder erweist sich dies als Irrtum! Die Neuankömm­linge sind zwar lebende Leichen, aber um sie herum wabert ein blasser Halo, der zeigt, dass sie die Gastkörper von Geistern sind, die sich ihrer bedienen, um zu wirken.

Sie fordern die Anwesenden auf, ihnen zu folgen, dies sei der ausdrückliche Befehl des Königs von Wertan, der seine Unterta­nen, zumal die lebenden, um sich zu scharen gedenke.

Doch die erste Erleichterung, dass König Hlymor Cur, den sie schon tot glaubten, den Sturm der Untoten überstanden hätte, verfliegt schnell. Nein, König Hlymor Cur sei definitiv tot … der neue Regent sei vielmehr König Wertan I., der uralte Gründer des Königreichs Wertan, der vor Jahrhunderten regierte. Er ist augenscheinlich ebenfalls ein Geist und hat sehr eigenwillige Vorstellungen davon, wie sein neues Staatswesen gestaltet sein soll.

Die Geister des Grafen und des Räubers werden gezwungen, die beiden Zombies aus dem vorigen Band zu beseelen, da „unbe­seelte Untote bei Hof nicht geduldet werden“, aus verständli­chen Gründen: Da sich dort auch lebende Untertanen versam­meln sollen, wäre ansonsten ein Massaker unvermeidlich. Die beseelten Zombies hingegen können die Blutlust ausblenden.

Als sie im Herzogspalast von Yrgaal ankommen, müssen die bei­den Liebenden schockiert erkennen, dass der Gastkörper des neuen Regenten Wertan I. niemand anderes ist als der verstor­bene Hlymor Cur, der einem Herzinfarkt erlegen war, als die Höllenwolke Wertan verheerte (so dargestellt in Band 159 anno 1991). Und nun ist er der ausdrückliche Fürst der Leichen, der über ein Reich der lebenden Menschen, Untoten und Geister herrschen will.

Band 183: In den Blutdschungeln

Blende ins Herzogtum Ogis, ebenfalls Teil des Königreichs Wertan. Hier sind Bauern mit einem Treck auf der Flucht vor sie verfolgenden Untotenhorden. Schließlich werden sie auf einem Bergkamm in die Enge getrieben und weichen in ein Tal zurück, das angeblich völlig bar jeder Vegetation ist … aber jetzt ist hier ein gigantischer Urwald gesprossen, ein Blutdschungel mit ro­ten, unheimlichen Blättern … und die sie verfolgenden Zombies halten inne und stürzen dann in panischer Flucht davon!

Die Flüchtlinge unter ihrem Treckführer Norand sind unendlich erleichtert, in Sicherheit zu sein. Doch sind sie das tatsächlich? Die Blutdschungel laben sie mit roten, schmackhaften Früchten, aber es gibt sonst keinerlei tierisches Leben hier. Beim Versuch, auf Lichtungen Äcker anzulegen, stoßen die Siedler auf Bildnis­se und Mauerreste einer untergegangenen Kultur.

Und dann taucht eines Tages eines der Mädchen der Siedler, die Tochter Ginala des Treckanführers, wieder vom einem Gang zur Quelle auf und hat ein prächtiges, kostbares Juwelenarmband bei sich. Angeblich hat es ihr ihre Spielkameradin geschenkt, die sie nur „das Juwelenmädchen“ nennt. Aber das glaubt ihr niemand.

Sie sollten das besser tun, denn das „Juwelenmädchen“ ist höchst real und entstammt der untergegangenen Kultur, die hier einst siedelte. Und es hat Pläne mit den Siedlern …

Band 184: Königreich der Geister

Obwohl hier zum Herzogspalast von Yrgaal zurückgeblendet wird, wo in Band 159 Hlymor Cur starb und in Band 182 die Au­dienz mit König Wertan I. Stattfand, hängt diese Episode mit Band 183 eng zusammen. Hier schließt sich der Handlungsver­lauf direkt an Band 159 an: Hlymor Cur wird Zeuge des Durch­zugs der Höllenwolke und stirbt … und tritt als Geist aus seinem Körper und wird nun wenig später Zeuge, wie sein Leibdiener Ageenor ebenfalls vor seinen Augen erschlagen wird und wie beide Leichen kurz darauf aufstehen und sich den Untoten an­schließen.

So ist es also, tot zu sein? Niemand kann ihn sehen oder hören, auch den geisterhaften Ageenor nicht, und beeinflussen können sie rein gar nichts?

Dies ist sehr viel eher die Hölle. Sie folgen benommen den Spu­ren der Verwüstung und von Mord und Totschlag … und dann vernimmt Hlymor Cur einen seltsam melodischen Laut aus den Kellergewölben und folgt ihm.

In einer versiegelten Kammer entdeckt er einen uralten Altar, auf dem offenbar eine Feenkönigin mit ihren Insignien zu erken­nen ist. Und darauf liegt ein pulsierender grüner Kristall. Der tote Regent entsinnt sich, davon einmal etwas gelesen zu ha­ben: Es handelt sich offenbar um den so genannten „Brücken­kristall“, der eine direkte Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten herstellen sollte.

Und dann werden er und Ageenor durch den Kristall hindurchge­sogen in das so genannte „Königreich der Geister“, wo ein Mäd­chen mit kostbarem Juwelenschmuck sie begrüßt. Sie befinden sich mitten im Blutdschungel von Ogis und sind nun Teil eines umfassenderen Planes, der die Wiedergeburt jenes magischen Reiches vorsieht, das hier einst bestand.

Band 185: Zwergenlust

Blende in den Osten des Nordkontinents – Hier sind in der unter­irdischen Zuflucht der Zwerge die Waldhexe Franca und ihre Ge­liebter Rekaan, der eigentlich der Walddämon NANERAEK ist, durch einen magischen Trennmechanismus vom Körper abge­spalten worden. Die sechs Zwerge gebrauchen die attraktive Franca rücksichtslos für ihre sexuelle Lust … aber nach einer Weile stellt sich heraus, dass sie sich einen aktiveren Part der schönen Frau wünschen.

So wird Franca erweckt und mit der durch die Starre nach wie vor hilflosen Geliebten Rekaan dazu erpresst, den Zwergen wei­terhin zu gehorchen. Rekaan versucht derweil genau wie sie selbst auch herauszufinden, was die Zwerge an Geheimnissen wohl hüten mögen.

Band 186: Mysterien der Zwerge

Fortsetzung der Franca-Zwergen-Handlungsebene. Die leiden­schaftliche Waldhexe heizt den Zwergen mächtig ein, und als­bald kommen durch die forcierte Gesprächigkeit der Zwerge Dinge ans Tageslicht, die unglaublich klingen. Der Zwergen-An­führer Chunetz entdeckt durch wiederholte astronomische Be­rechnungen, dass sie wenigstens dreitausend Jahre (!) in magi­scher Starre zugebracht haben müssen.

Rekaan belauscht feinstofflich die anderen Zwerge und erfährt, dass es hier unten im Ganglabyrinth eine „Kammer des Gongs“ geben soll, mit der man magische Wesen wecken kann. Verant­wortlich für seine Erschaffung war angeblich ein Zwergenfürst namens Yaloor – den kennt Rekaan sogar vom Hörensagen. Aber er regierte vor gut dreitausend Jahren!

Kann es wirklich sein, dass er – wie die anderen Zwerge hier – noch am Leben ist?

Band 187: Kontakt in der Unterwelt

Als die Vorräte der Zwerge allmählich zur Neige gehen und sich die Oberwelt als zu gefährlich erweist wegen der Horden her­umstreunender Untoter, da gibt Chunetz Francas Drängen nach, Rekaan zu erwecken … unter einigen pikanten Auflagen, die darin kulminieren, dass sie auch weiterhin für Sexdienste an den Zwergen täglich herangezogen werden kann.

Der erweckte Rekaan kann nichts anderes tun, als zähneknir­schend zuzustimmen. Wenig später brechen sie in das schier endlose Gang- und Höhlenlabyrinth unter der Erde auf in Rich­tung Westen … dorthin, wo angeblich die „Kammer des Gongs“ liegt.

Aber sie erreichen sie nicht, denn zuvor hält ein Kristallgeist, ein Viyiini, sie auf, zu dem sich alsbald noch mehr gesellen. Sie alle sollen eine Audienz bei der neuen Feenkönigin Firona-Fisch wahrnehmen! Dummerweise verplappern sich die magischen Wesen und nennen Rekaans und Francas originäre Stellung als Walddämon und Waldhexe … Misstrauen der Zwerge ist nun un­vermeidlich.

Band 188: Alptraum in Cayyon

Und noch eine neue Handlungsebene taucht auf, diesmal geht es um das Herzogtum Cayyon, das schon in Band 168 themati­siert wurde, als es um TOOWATAER und die Amazonen ging. Diesmal jedoch spielt alles in der Adelsschule Qualtaar … und die Hauptperson ist die zwölfjährige Doris vom Schattenstein, Graf Corians und Dianas junge Tochter, die hier auf ein Adelsin­ternat geht und zu einer wohlerzogenen jungen Dame gemacht werden soll.

Der Sturm der Untoten aufgrund der Höllenwolke macht diesen Plan schon ein Jahr nach Beginn ihrer Schulausbildung zu einem respektablen Alptraum. Als die Schule mehr und mehr von Hor­den der Zombies überrannt wird, flüchten sich die überlebenden Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler in den Fechtsaal im vierten Stock der Schule … und sitzen in der Falle, weil es nur dieses eine Eingangsportal gibt und auf beiden Seiten der Fens­terfront die Mauern steil in die schwindelnde Tiefe abstürzen.

Als die Untoten schon mit Äxte daran gehen, das Portal zu zer­trümmern, tauchen auf einmal Geister aus den Wänden auf, die die Lehrer rügen, weil diese ernsthaft Kinder mit Waffen ausrüs­ten wollten.

Aber niemand versteht die Geister … außer Doris. Sie verfügt aufgrund ihrer Herkunft als Tochter einer Hexe über leichte magische Fähigkeiten und wird nun zum Unbehagen aller Le­benden zur Dolmetscherin. In der Folge verbünden sich die Adelsgeister und die Menschen und nehmen den Kampf gegen die mörderischen Untoten auf …

Band 189: Kämpferin für Licht und Schatten

Direkte Fortsetzung von Band 188. Das Bündnis zwischen den Geistern und den Menschen funktioniert. Auch hier fahren die Geister mehrheitlich in die Leiber der Zombies und machen ihre „Artgenossen“ nieder. Im Kräutergarten der Schule hat außer­dem eine junge Gärtnerin überlebt, Aneese. Auch sie versteht es, mit Geistern zu sprechen, schon von Kindesbeinen an, was sie aber aus guten Gründen nie gezeigt hat.

Nachdem die Schule gesichert ist, wird Doris auf Wappenschilde aufmerksam gemacht, die nach Auskunft der Geister magisch präpariert wurden … schon vor vielen Jahrhunderten, und zwar von einem Dämon der Hexen namens TOOWATAER, der damals in weiblicher Gestalt alle Wappenträger lustvoll vernascht ha­ben soll.

Als die Höllenwolke sich auflöst, die Untoten aber auch im strah­lenden Sonnenlicht weiterhin existent bleiben und die Geister ebenso, da meint der führende Geist Graf Warenn von Weißen­stein, offensichtlich sei ein mythisches Ereignis eingetreten, für das solch eine spezielle Möglichkeit vorausgesagt wurde – die legendäre FEENDÄMMERUNG …

Soweit die Episoden, die ich seit September 2021 weiter ge­schrieben habe. Allein in den vergangenen gut 12 Monaten wa­ren das jetzt nicht weniger als 17 Bände … das ist ein außeror­dentlicher kreativer Flow, und er hält weiterhin an. Das hat frag­los damit zu tun, dass Band 200 unmittelbar bevorsteht.

Normalerweise wäre es wohl so, dass ich zu einem Hunderter-Band eine temporale Zäsur durchführe, wie das meist bei der Perry Rhodan-Serie der Fall ist. Aber ihr merkt vielleicht, dass hier so vieles in Bewegung geraten ist, dass mir ein Zeitsprung absolut unangemessen erscheint. Zwischen Band 200 und 201 mögen also vielleicht ein paar Monate verstreichen, aber mehr mit Sicherheit nicht. Aktuell droht ja noch die Invasion der Wer­wölfe in Wertan, und Firona ist zurzeit dabei, ein magisches Bündnis zu schmieden, dasselbe versucht TOOWATAER.

Es gibt vieles zu erzählen, und ein wenig davon zeichnet sich schon in den aktuell 6 Vorschautiteln ab, die es bereits gibt. So geht es nach meiner Vorstellung weiter:

Band 190: Das versunkene Königreich

Band 191: Lebendige Vergangenheit

Band 192: Der Jenseitspakt

Band 193: Das Juwelenmädchen

Band 194: Jahrtausendpläne

Band 195: HOOGHYLS Audienz

Ihr seht schon, es geht ordentlich zur Sache. Und dann sind nur noch vier Episoden übrig bis Band 200 … wenn sich dieser Schreibflow weiterhin so manifestiert, ist durchaus denkbar, dass Band 200 Ende des Jahres 2022 entstehen wird. Das wäre phänomenal.

Ich halte euch dann mal weiter auf dem Laufenden.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Im genannten Blogartikel habe ich Mira noch versehentlich Graf Corians Frau genannt, das ist natürlich falsch. Bitte um Entschuldigung. Corians Frau war die Waldhexe Dia­na, die von den Untoten von Burg Schattenstein selbst zum Zombie gemacht und spä­ter von Firona mit dem Feenzepter erlöst wurde.

2 Der erste Hinweis auf dieses Wesen, die so genannte „Göttin der Zerstörung“, erhiel­ten die Töchter Mapuns beim Besuch einer verschütteten Fehrer-Stadt, wo sie mit Sha­laa verwechselt wurden. Das geschah in den Bänden 141-143 der Horrorwelt-Serie (anno 1988 geschrieben).

Rezensions-Blog 390: Das Ziegenproblem

Posted Februar 8th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

dieses Buch fängt schon urkomisch an, und ich kann euch aus Leseerfahrung versichern: Das geht genau so weiter, und je mehr der Kopf raucht, desto witziger wird es. Lasst mich einfach mal kurz den Anfang von Kapitel 1 zitieren, und ihr merkt sofort, was ich meine:

Ins Sommerloch gefallen …“

Das ist vielleicht ein Gefühl, in Hunderten von Briefen als Spin­ner oder Dummkopf beschimpft zu werden! Dabei hatte alles so harmlos angefangen …“

So beginnt Gero von Randow, damals Wissenschafts- und Tech­nikredakteur bei DIE ZEIT, bekennender Skeptiker und messer­scharfer Denker, beschert uns in dem heute vorzustellenden Buch eine abenteuerliche Reise durch die Wissenschaftsland­schaft des Jahres 1991 und die erstaunliche Medienresonanz auf ein Phänomen, das Gero von Randow eigentlich mit einer klei­nen Randnotiz lostrat und das einfach abenteuerlich ausuferte.

Es ging um eine Spielshow, Ziegen und Wahrscheinlichkeiten. Und was herauskam, war, sehr vorsichtig formuliert … mindes­tens abenteuerlich. Aber indem von Randow diese Geschichte nicht auf sich beruhen ließ, sondern sie dann tatsächlich zu ei­nem ganzen Buch ausbaute, dehnte sich das Thema sehr viel weiter aus und geriet in gewisser Weise zu einem faszinieren­den Lehrstück über die Grenzen des menschlichen Verstandes, wenn er sich in das Reich der Wahrscheinlichkeiten verirrt.

Glaubt ihr nicht? Na, dann lest mal weiter. Lesevergnügen und Erkenntnisgewinn sind gewiss:

Das Ziegenproblem

Denken in Wahrscheinlichkeiten

Gero von Randow

rororo-Science-Sachbuch 9337

176 Seiten, TB, Juli 1992

ISBN 3-499-19337-X

Selten machte Denken mehr Spaß als mit diesem Buch, so mein subjektiver Eindruck nach dem Beenden der Lektüre am gestri­gen Tag. Dabei ist es nicht mal ein leichtes Buch, und es wim­melt geradezu von wilden Formeln und viel Mathematik.

Abgeschreckt? Nicht doch. Schauen wir uns die Sache mal ge­nau an.

Die Geschichte beginnt im Jahre 1991 mit einem Auftritt von Marilyn vos Savant, einer amerikanischen Journalistin und an­geblich der Person mit dem höchsten IQ der Welt. In der Zeit­schrift Skeptical Inquirer gab es eine Kolumne mit dem Titel „Fragen Sie Marilyn“, und ein Leser hatte jene scheinbar unver­fängliche Aufgabe gestellt:

Sie nehmen an einer Spielshow im Fernsehen teil, bei der Sie eine von drei verschlossenen Türen auswählen sollen. Hinter ei­ner Tür wartet der Preis, ein Auto, hinter den beiden anderen stehen Ziegen. Sie zeigen auf eine Tür, sagen wir, Nummer 1. Sie bleibt vorerst geschlossen. Der Moderator weiß, hinter wel­cher Tür sich das Auto befindet; mit den Worten „Ich zeige Ih­nen mal was“ öffnet er eine andere Tür, zum Beispiel Nummer 3, und eine meckernde Ziege schaut ins Publikum. Er fragt: „Bleiben Sie bei Nummer eins, oder wählen Sie Nummer zwei?“

Zwei Türen, hinter einer steckt der Gewinn. Ganz simpel, nicht wahr? Also bleibt es sich gleich, welche jetzt gewählt wird, oder?

Falsch, sagt die IQ-Weltmeisterin, Nummer zwei hat bessere Chancen.

Da war es: das Ziegenproblem.

Das hätte nun ein amerikanischer „Sturm im Wasserglas“ blei­ben können, wenn es nicht Gero von Randow gegeben hätte. Der bekennende Skeptiker und ZEIT-Redakteur las die Kolumne, und das Ziegenproblem ließ ihn nicht mehr in Frieden. Was tat er? Einen kleinen Artikel für DIE ZEIT schreiben. Und zwar einen Artikel, in dem er vos Savant Recht gab. Was dann geschah, muss man zitieren:

Am nächsten Tag fuhr ich in Urlaub.

Und so begrüßten mich die Leser-Zuschriften, als ich zurück­kam: Der verehrte Herr von Randow sei ‚wohl ins Sommerloch gestolpert‘, ‚jeder normal begabte Zwölftklässler‘ könne schließlich begreifen, dass Frau Savants Rat ‚typische Laienfeh­ler‘ enthalte, ‚haarsträubender Unsinn“, ‚Quatsch‘ und ‚Non­sens‘, ‚absurd‘ und ‚abstrus‘ sei. Es sei ‚traurig, dass die ZEIT so etwas überhaupt aufgreift‘. Die ganze Angelegenheit sei ‚pein­lich‘, urteilte ein Mathematiker (sic!). Bestenfalls ein ‚April­scherz im Juli‘, schrieb ein Leser mitleidig, eher ein ‚Ärgernis‘, meinte ein anderer.

Die alles dies zu Papier brachten, waren zum großen Teil Akade­miker, einige mit einschlägiger Ausbildung in Statistik: Prof. Dr.-Ing., Dr. sc. math., Dr. med., Dr. jur. usw. usf. Sie schrieben auf Institutsbriefbögen, legten seitenlange Beweise bei, es kam so­gar Post aus den Niederlanden, aus Italien, Togo. Zustimmende Briefe blieben rar …“

Was nun? Hatte sich Gero von Randow geirrt? Hatte sich Frau Savant geirrt? So viele Leute konnten sich doch wohl nicht täu­schen. Betrug die Chance in der geschilderten Ziegenshow nicht vielleicht doch fifty-fifty? Vos Savant und Gero von Randow be­haupteten unisono: nein, die Chance beim Wechseln betrüge 2/3.

Gero von Randow rechnete nach. Er blieb bei seiner Position.

DIE ZEIT verfuhr anders: „Die Leserbrief-Redaktion wählte drei Briefe aus, die mich kritisierten, und ließ sie unter der Über­schrift ‚Verquere Logik‘ drucken. Das mochte ich nicht auf mir sitzen lassen und schrieb einen zweiten Artikel. Wieder nahm ich für Frau Savant Partei – und entfachte den zweiten Sturm. Mittlerweile hatte der SPIEGEL die Geschichte aufgegriffen, gab ebenfalls Frau Savant recht und bescherte sich die entsprechen­de Leserpost.“

Die Lage eskalierte, wie von Randow aus der Erinnerung schil­dert:

Das Ziegenproblem hielt offenbar viele Menschen in Atem. Fe­ten platzten, und Ehepaare stritten sich. Professoren setzten ihre Assistenten an das Ziegenproblem, Mathe-Lehrer verwirr­ten ihre Schüler, Zeitungsredakteure erklärten sich gegenseitig für begriffsstutzig.“

In den USA war noch mehr los. Die NEW YORK TIMES berichtete am 21. Juli 1991 von den Auswirkungen: „Die Antwort, wonach die Mitspielerin die Tür wechseln solle, wurde in den Sitzungssä­len der CIA und den Baracken der Golfkrieg-Piloten debattiert. Sie wurde von Mathematikern am Massachusetts Institute of Technology und von Programmierern am Los Alamos National Laboratory in New Mexico untersucht und in über tausend Schulklassen des Landes analysiert.“

Überwiegender Tenor war jedoch nach wie vor Skepsis, Hohn und Spott, der auch reichlich über Marilyn vos Savant ausgegos­sen wurde. Von Randow zitiert einige der Äußerungen: „‚Unsere mathematische Fakultät hat herzlich über Sie gelacht’, hänselte eine Professorin. ‚Es gibt schon genug mathematische Unwis­senheit in diesem Land’, beschwerte sich ein Akademiker bei der Zeitschrift PARADE, ‚wir brauchen nicht den höchsten IQ der Welt, um diese Unwissenheit zu vertiefen. Schämen Sie sich!’ Ein weiterer Leser vermerkte höhnisch: ‚Vielleicht haben Frauen eine andere Sicht mathematischer Probleme als Männer.’“

So, und nun der Clou der ganzen Geschichte: Alle diese gelehr­ten Leute haben sich getäuscht. Marilyn vos Savant und Gero von Randow haben Recht, und von Randow beweist in diesem hochspannenden Buch, warum und weshalb.

Dabei wäre es natürlich wirklich trivial, wenn es „nur“ um das Ziegenproblem ginge. Das Ziegenproblem ist jedoch ein perfek­ter Fokus, gleichsam ein Brennglas, in dem sich der Geist bün­deln kann, um zu tieferliegenden Ebenen des Verständnisses vorzustoßen. Indem der Leser Gero von Randows Argumentatio­nen nachvollzieht, kann er langsam vom Trivialen zu den wirkli­chen Essentials des menschlichen Denkens vorstoßen. Er er­fährt sehr viel über die Geschichte der Mathematik, über die Wahrscheinlichkeitsrechnung und die Probleme, die sich damit über die Jahrtausende verbanden.

Außerdem, und das ist mitunter sehr vergnüglich, kommen ihm solche Dinge wie Hokuspokus, Außerirdische und Heuschnupfen vor die Augen, er hört eine Menge über Münzwürfe, Urnen mit farbigen Kugeln, russisches Roulette, abstürzende Luftschiffe, Futurologen, technische Sicherheitspannen (wie etwa Schiffskol­lisionen), er hört vom sehr vergnüglichen Geburtstagsparadox (wobei sich übrigens fast alle vertun, der Rezensent selbst auch). Ferner tauchen Tauchziegen auf, Prüfungsgremien und Pistolenschützen.

Und dann geht es in den menschlichen Geist. Es wird dem Leser eine Lektion in Fragen des Irrtums und falschen Schließens zu­gemutet, was gelegentlich einen unangenehmen Beigeschmack hinterlässt. Wir erfahren von Tanzstunden, Ehestreitigkeiten, von der Drake-Formel zur Ermittlung der Wahrscheinlichkeit in­telligenten Lebens im Universum. Es geht weiterhin um Schoko­kekse, Machos und Vorurteile, Müslistatistik und Babys, um schöne Frauen, Fußballtrainer und Jetpiloten, um Lottochancen …

Man sieht, für jeden ist was dabei. Man muss nur die Bereit­schaft besitzen, Gero von Randow auf jenen Pfad des Denkens zu folgen, der dem ersten Anschein nach der krummere von beiden zu sein scheint. Und wer dies tut, der wird mit einer ge­wissen Bestürzung im Laufe der Lektüre begreifen, dass nicht Frau Savants und Gero von Randows Logik und Sicht der Welt schief ist, mithin der Weg nicht krumm, sondern vielmehr, dass das, was wir als menschliche Alltagslogik tagtäglich anwenden, so viele Lücken und falsche Schlüsse birgt, dass dieser Weg recht eigentlich als der falsche bezeichnet werden muss.

Der Leser erkennt schließlich eine Menge darüber, wie er selbst in Wahrscheinlichkeiten denkt bzw. wie viele Probleme sich ihm unbewusst in den Weg stellen und wie sehr der Geist eigentlich „faul“ ist und zu schnellen, scheinbar „richtigen“ Lösungen ten­diert. Man sieht, wie schnell und gut man selbst manipulierbar ist und sich – meist unbewusst – selbst manipuliert, ganz unab­hängig von der eigenen Intelligenz, dem Schulabschluss oder der eigenen beruflichen Profession. Das ist dann doch sehr er­hellend, mitunter auch ernüchternd.

Mathematik ist ein schwieriges Fach für die meisten Schüler, auch für mich, und Logik ist eine knifflige Sache. Doch wenn sie so unterhaltsam dargebracht wird wie bei Gero von Randow in diesem wirklich sehr klugen und informativen Buch, dann zeugt es nicht gerade von Klugheit, wenn man sich dieses Vergnügen entgehen lässt. Wie lautet doch noch einmal der Klappentext, mit dem der Autor die potenziellen Leser ködert?

Zugegeben, Formeln sind die Geheimwaffe einer internationa­len Verschwörung gegen Ihr Selbstbewusstsein. Am besten tun Sie so, als würde Ihnen das nichts ausmachen. Das verwirrt den Gegner.

Wenn Sie die Formeln überspringen, entgehen Ihnen die we­sentlichen Aussagen dieses Buches nicht. Worauf Sie dann al­lerdings verzichten müssen, ist das befriedigende Gefühl, ein Problem formal gelöst zu haben. Dieses Glücksgefühl wird er­zeugt, indem chemische Substanzen im Hirn ausgeschüttet werden; insofern ist dieses Erlebnis mit einem Orgasmus ver­gleichbar. Überlegen Sie sich das mit den Formeln also noch einmal.“

Grinsen ist erlaubt. Und dann sollte man das Buch lesen, stau­nen, oft kichern und begreifen. Denn schließlich ist die ganze Welt eine Ziegenshow … wie, das habt ihr noch nicht gewusst?

Na, dann wird es aber höchste Zeit für die Lektüre!

© 2004 by Uwe Lammers

Ja, das war schon ein wildes Abenteuer, vielleicht etwas unerwartet für euch. Und in der nächsten Woche kommen wir dann zu Abenteuern einer ganz anderen Art, die auch völlig ohne mathematische Formeln auskommen, versprochen!

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

vor 8 Wochen hielten wir uns zuletzt in dieser Rubrik auf, und ich folgte der Spur der Annalen-Werke bis Ende des Jahres 2018. Heute ist das erste Quartal 2019 an der Reihe. Schauen wir uns da zunächst mal an, wie sich das quantitativ entwickelte, nach­dem ich den Ansturm der Weihnachtspost überstanden hatte.

31, 32, 45 lauten die ziemlich unglaublichen Zahlen der been­deten Werke für diese Monate. Aber ihr wisst natürlich, dass das immer etwas trügerisch ist. Wenn man da solche Dinge wie kommentierte Episodendigitalisate, Fanzineredaktionen, Rezen­sions-Blogs, Rezensionen und anderes „Kleinkram“ herausrech­net, ist üblicherweise das, was übrig bleibt, ein wenig ernüch­ternd. Verhielt es sich diesmal ebenso? Sehen wir uns das mal im Detail an.

Ein wesentlicher Grund, warum ich bis Ende März auf so hohe Fertigstellungszahlen kam, lag in einem Plan, den ich halbherzig schon eine ganze Weile vor mir hergeschoben hatte und nun im Januar 2019 endlich umsetzte. Und nein, leider hatte er mit dem OSM nichts zu tun. Es handelte sich um die Digitalisierung der Serie „Horrorwelt“, an der ich zwischen 1983 und 1998 ge­schrieben hatte, ehe der Archipel buchstäblich alle Energie ab­sog. Am 3. Januar fing ich mit diesem Seriendigitalisat an (im­merhin über 150 Episoden!), und bis Ende März kam ich bis Band 14.

Was die Annalen anging, so arbeitete ich hier ebenfalls im Janu­ar weiter am E-Book „BdC 1 – Im Feuerglanz der Grünen Galaxis“, das, wie ihr längst wisst, schon seit geraumer Zeit bei Amazon als fertiges Werk zu lesen ist.

Mit „Begehbar“ skizzierte ich am 21. Januar 2019 eine weitere OSM-Story, die im KONFLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schatten­fürst“ angesiedelt ist … aber das ist wirklich aktuell nur eine Skizze. Es hat was zu tun mit dem versunkenen Reich von Ves­koy, aber das würde hier und jetzt zu weit führen … und da die Skizze gerade mal 2 Seiten umfasst, ist es sicher verfrüht, dazu mehr zu sagen.

Ebenfalls im Januar skizzierte ich schon das E-Book „BdC 2 – Gestrandet in Bytharg“ … und ja, das ist nach wie vor eine Baustelle, leider.

Dann erfolgte eine Weiterarbeit an dem Digitalisat des Romans „Der Zathuray-Konflikt“, aber sonst kann ich für den Monat Januar jenseits der „ausgeschlossenen“ Werke (Blogartikel, kom­mentierte OSM-Episoden usw.) leider nichts weiter vermelden.

Im Februar verbrachte ich viel Zeit mit lesen und rezensieren von Büchern, ich schrieb Geschichten ab und formatierte bei­spielsweise die Archipel-Story „Wie die Beziehungsgeister ihren Glauben verloren“ für das Fanzine PARADISE.

Aber es gab auch schöne Aha-Momente. So konnte ich am 9. Fe­bruar das Digitalisat des Romans „Der Zathuray-Konflikt“ von 1991 abschließen … das ist insofern sehr wichtig, als es sich dabei um den nur einen Band umfassenden KONFLIKT 1 des OSM handelt. Stilistisch ist er leider ziemlich verstaubt, weil eben gut 30 Jahre alt … aber sobald er erst mal gründlich über­arbeitet ist, wird er, so denke ich, ein paar interessante Aha-Mo­mente für euch Leser bieten. Dass er dann alsbald als E-Book erscheinen wird, wenn ich die Überarbeitung vollendet habe, kann als sicher gelten.

Tjaaa … habe ich mit der Überarbeitung schon begonnen? Äh, nein, leider noch nicht. Aber das ist ein Plan fürs Jahr 2023, so steht es auf meiner Agenda.

Der zweite Aha-Effekt ereignete sich am 21. Februar, als ich das E-Book „BdC 1 – Im Feuerglanz der Grünen Galaxis“ fertig­stellte und es dann bald darauf auch veröffentlichen konnte.

Und da ich so im Schreibflow war, ging ich es im Monat März an, hier konsequent weiterzuplanen. Dabei half mir sehr, dass ich ja das Digitalisat des KONFLIKTS 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ (BdC) schon ziemlich weit vorangetrieben hatte (bis Ende März sollte ich Band 56 erreichen und abschließen). Ich konzipierte also die E-Books „BdC 2 – Gestrandet in Bytharg“, „BdC 3 – Unter Feinden“ und „BdC 4 – Der Son­nengarten von Bytharg“ … muss aber auch gestehen, dass es dann erst einmal dabei blieb.

Ebenfalls im März wurde der Faden der „Story“ „Das Geheim­nis von Church Island“ wieder aufgenommen und fortgeführt. Außerdem reiste ich in KONFLIKT 4 „Oki Stanwer – Der Insel-Re­gent“ und schrieb an der Story „Rilaans Geschichte“ weiter, die recht eigentlich inzwischen eine Novelle ist.

Für die 3. Perry Rhodan-Tage Osnabrück entstand außerdem ein programmatischer Aufsatz mit dem Titel „Der Oki Stanwer Mythos: Gegen das Terrorimperium“ … da aber die Weiter­arbeit an den E-Books aus verschiedenen Gründen im Laufe des Jahres 2019 stockte (wobei es bis heute geblieben ist), konnten die darin gemachten Andeutungen noch nicht in allgemein les­bare Werke umgesetzt werden. Das ist eine Baustelle für die Zu­kunft, sorry, Freunde.

Auch an der OSM-Geschichte „Ani und das Wolkenmäd­chen“ schrieb ich ein Stückchen weiter, aber hier kommen im­mer noch nicht die passenden Bilder zum weiteren Handlungs­verlauf zum Vorschein, ich beließ es darum auch hier bei einem Fragment, das ging nicht anders.

Ein kleiner Versuch, am KONFLIKT 7 „Oki Stanwer – Held der Hohlwelt“ (HdH) weiterzukommen, wurde unternommen, da­mals war ich gerade mal auf Band 4 angelangt. Aber auch hier flossen die Bilder nicht, und ich kam nicht sehr weit. Der Ver­such, mit HdH-Band 5 „Am Großen Strom“ gewissermaßen die Blockade zu umgehen, führte mich dann auch nicht weiter. Nennen wir es eine Form von frommem Selbstbetrug. Die Zeit für diese Serie war wirklich noch nicht gekommen (inzwischen ist das, wie ihr wisst, grundlegend anders geworden).

Als Quintessenz aus diesen drei ersten Monaten des Jahres 2019 ist also festzuhalten, dass jede Menge Rezensionen und Blogartikel entstanden, zudem eine Menge Episodendigitalisate. Bis Ende März kamen so also insgesamt 108 Werke zusammen, und das nährte doch die Hoffnung, in diesem Jahr sehr weit zu kommen.

Ich muss natürlich auch festhalten, dass es sich bei diesen drei Monaten um solche handelte, in denen ich a) auf Arbeitssuche war und folglich eine sehr freie Zeitgestaltung mein eigen nen­nen konnte, und b) war es keine Zeit mit hohen Außentempera­turen, weswegen ich leistungsfähiger war als etwa jetzt im aktu­ellen Monat August 2022, wo ich diese Zeilen schreibe und un­ter Temperaturen um 35 Grad stöhne. Das macht mich traditio­nell ziemlich fertig.

Jenseits der E-Book-Aktivitäten sollten sich solche Gesamtwerte für die monatliche Kreativbilanz aber über lange Zeit halten. Ihr werdet mehr davon in der nächsten Folge dieser Artikelreihe er­fahren, wenn es um das zweite Quartal 2019 geht.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 389: The Club (5) – Kiss

Posted Januar 31st, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

wenn eine Autorin vom Titel eines Romanzyklus vollkommen ab­schweift oder sogar, wie das in diesem Fall geschieht, gewisser­maßen um die Ecke biegt, den Rückwärtsgang einlegt und dann die Geschichte aus einer anderen personalen Perspektive noch mal aufrollt, dann würden vermutlich sehr viele LeserInnen sa­gen: Gott, was für eine elende Geldschneiderei. Oder, noch schlimmer: Was für eine Einfallslosigkeit!

Tja, ich konnte mich nach der Lektüre des Bandes diesen Sicht­weisen definitiv nicht anschließen, sondern bin auch heute noch – immerhin fünf Jahre nach Lektüre – der Auffassung, dass den LeserInnen eine Menge sehr Lesenswertes entgeht, wenn man dieses Buch links liegen lässt.

Zugegeben, spätestens mit diesem Roman hatte ich Lauren Rowe als äußerst unterhaltsame Autorin auf dem Schirm, und das hat sich bis heute nicht geändert (wiewohl ich ein paar tau­send weitere Seiten ihrer Romane zwischendrin verschlungen – und sehr viel dabei gelacht – habe).

Was will ich damit sagen? Dass dies zwar lange nicht den histo­rischen Tiefgang des Buches der letzten Woche hat, aber ein­deutig Feel-good-Literatur darstellt. Vielleicht nicht die hohe Schule, well, aber wer greift schon immer nach Goethe, Schiller, Grass und anderen essenziellen Literaten? Manchmal darf es auch ruhig etwas seichter daherkommen. Und wer so etwas sucht und mal einfach so eine vergnügliche Beziehungskomödie lesen möchte, die einfach unfassbar amüsant ist, der sollte sich das Buch hier mal näher ansehen:

The Club 5: Kiss

(OT: The Infatuation)

Von Lauren Rowe

Piper (ohne Verlagsnummer), 2016

400 Seiten, TB, 12.99 Euro

Aus dem Amerikanischen von Christina Kagerer

ISBN 978-3-492-06064-6

Was geschieht, wenn eine unaufhaltsame Kraft auf ein unbe­wegliches Objekt trifft?“ Diese Frage habe ich irgendwann vor langer Zeit einmal gehört oder gelesen und nie vergessen. Der genaue Kontext ist mir entfallen, aber wenn irgendetwas auf den vorliegenden Roman zutrifft, dann ist es vermutlich dieser Satz – und das Buch setzt sich dann damit auseinander, was ge­nau jenseits dieser Frage geschieht. Um es vorwegzunehmen: es ist eine sehr unterhaltsame Angelegenheit, zumal dann, wenn beide Dinge, Kraft wie Objekt, Menschen und ihre Emotio­nen sind, die sich zugleich wie ein Magnetfeld anziehen und ab­stoßen. Dies als anstrengend zu charakterisieren, hieße wohl, die ganze Angelegenheit zu bagatellisieren.

Also schön, worum geht es? Und warum ist es notwendig für den Leser, wenigstens die ersten drei Bände des Zyklus „The Club“ gelesen zu haben (tunlichst aber den vierten Band vorläu­fig zu überspringen), damit man versteht, worum es hier geht?

Nun, wie erinnerlich kreisen die ersten vier Romane des Zyklus um den schwerreichen Unternehmer Jonas Faraday und die an­fangs noch etwas unbedarfte Jurastudentin Sarah Cruz, die im Umfeld des kriminellen „Clubs“ zusammenkommen und sich in­nig zu lieben beginnen. Wie ebenfalls erwähnt heiraten die bei­den am Ende des dritten Bandes.

Nun hat Jonas einen Zwillingsbruder namens Josh Faraday, und Sarah eine Freundin mit Namen Katherine (Kat) Morgan. Beide spielen in den oben genannten Romanen eine zwar wichtige Rolle, aber eben nur in der zweiten Reihe. Das ändert sich mit dem vorliegenden Band. Nun treten sie in den Vordergrund, und die vormals Jonas und Sarah vorbehaltenen individualisierten Kapitelblenden werden nun aus Joshs und Sarahs Sicht darge­stellt.

Das bedeutet? Alles geht nach den Ereignissen von Band 3 wei­ter, nach dem Ende des „Clubs“? Nein, eben nicht. Die Weichen werden komplett wieder auf Anfang gestellt – in einer gewissen Weise fühlte ich mich dabei an E. L. James und ihre Romane „Grey“ und „Darker“ erinnert, in denen sie die Geschichte von Christian Grey und Anastasia Steele aus Greys Sicht heraus haarklein erzählt.

Um es vorwegzunehmen: Soviel Geduld hat Lauren Rowe nicht. Ich lasse das mal dahingestellt, ob das von Vorteil oder von Nachteil ist. Faktum ist jedenfalls, dass der vorliegende Roman im Prinzip den Inhalt der ersten drei „Club“-Romane aus Kats und Joshs Sicht wiedergibt und kurz vor dem finalen Schlag ge­gen die kriminelle Vereinigung aufhört, also mitten in Las Vegas.

Rowe macht in dem Roman einige ordentliche Handlungssprün­ge und platzt manchmal mitten in die Handlung hinein – wer also die ersten drei Romane nicht kennt, wird an vielen Stellen des vorliegenden Buches völlig herumrätseln, was hier jetzt ge­rade geschieht. Damit ist es ein klares und unleugbares Sequel, das fundamental auf den vorherigen Bänden aufbaut. Nicht in­des, und das ist jetzt ganz wichtig für Neueinsteiger, nicht indes auf dem VIERTEN Band, denn der spielt bekanntlich Jahre nach den Ereignissen in Las Vegas. Wer den vierten Roman „Joy“ ge­lesen hat, hat schon die Zukunft des vorliegenden Romans ge­sehen – wer derartige Spoiler nicht mag und sich die Neugierde erhalten möchte, sollte tatsächlich den Zyklus erst mal nur bis inklusive Band 3 lesen und dann zu Band 5 springen.

Well, ich habe das natürlich auch nicht gemacht, weil man das ja nicht erwarten kann. Aber ich habe schließlich auch die Hand­lungspersonen lieb gewonnen und fand (das wäre der Ansatz für eine alternative Sichtweise) es spannend, ergänzende Passagen zu den bisher bekannten Teilen des Zyklus zu lesen. Und natür­lich kann man auch einfach erst den Handlungsstrang um Sarah und Jonas komplett lesen (Bände 1-4) und sich dann, wie es Au­torin und neugierige Leser getan haben, den Nebenpersonen widmen, von denen schätzungsweise die Bände 5-7 handeln werden.

Eins möchte ich noch zum Inhalt sagen: man bekommt natürlich nicht NUR eine alternative Sicht auf die „Club“-Geschichte zu sehen, sondern wird mit dem eingangs erwähnten Problem kon­frontiert. Sowohl Kat als auch Josh werden von Anfang an un­glaublich zueinander hingezogen. Aber es dauert schier ewig, bis sie sich diesen verdammten ersten Kuss geben und erst da­nach alles quasi Notwendige folgt.

Warum dauert das so lange?

Weil Kat ein Dummkopf ist und stur dazu, könnte man sagen.

Kat erfährt nämlich en passant, dass Josh sich für einen Monat im „Club“ angemeldet hat und sich damals dort gut mit zahlrei­chen willigen Frauen amüsierte. Und da sie von ihrer Freundin Sarah zumindest in groben Umrissen weiß, dass ein männlicher Bewerber in seinem Antragsformular für den „Club“ seine Per­sönlichkeit und seine sexuellen Vorlieben offen legen muss, ist sie natürlich extrem neugierig und will sein Formular unbedingt lesen, ehe sie sich mit Josh weiter einlässt (was sie im Innern schon für völlig unvermeidbar hält, sollte man vielleicht ergän­zen – aber eben nicht ohne Erfüllung dieser Vorbedingung). Josh weigert sich (obwohl Kat ihn völlig verrückt macht und er sie un­bedingt ins Bett zerren will – aber Kapitulation ist für ihn keine Option). Also weigert sich auch Kat konsequent, nachzugeben.

Kat nennt ihn Playboy. Er nennt sie „Terroristin“ und sagt katego­risch und wiederholt „Ich verhandle nicht mit Terroristen!“ Wor­aufhin sie noch sturer ist und ihm sogar einen Kuss verweigert.

Unaufhaltsame Kraft. Unbewegliches Objekt. Ihr erinnert euch an den Anfang, nicht wahr? Was folgt, ist im Kern eine mentale Schlacht zwischen den beiden, die nahezu den gesamten Ro­man andauert und abstruse Formen annimmt (mir kam wieder­holt das Bild von Hund und Katze in den Sinn, das hier sicherlich im Hintergrund auch Pate stand). Dabei geht allerlei emotiona­les Geschirr zu Bruch, Herzen werden lädiert, Tränen fließen … und es wird einfach unfassbar viel gelacht.

Das macht die Geschichte dann wirklich sehr lesenswert – man lernt als Leser Kat Morgan und Josh Faraday wirklich recht gut kennen, wobei Josh Geheimnisse in den nächsten Band rettet. Aber allein schon der überbordende Humor in der Geschichte macht daraus ein wunderbares Leseabenteuer, das man mit großem Genuss bis tief in die Nacht schmökern kann, gemäß dem Motto „Komm, ein Kapitel geht noch …“ Meistens werden dann vier oder fünf daraus. Oder noch mehr.

Sowenig das alles also auch nur noch mit dem Obertitel „The Club“ zu tun hat, so unterhaltsam und kurzweilig ist es doch. Bin mal sehr gespannt, was im Folgeband noch für Komplikatio­nen auftauchen, ehe Josh und Kat dann schließlich doch zusam­menkommen (siehe Band 4!).

Auch für diesen Band gebe ich darum eine volle Leseempfeh­lung, insbesondere für eingefleischte Romantiker und Leute, die gerade dringend etwas Stimmungsaufhellung benötige. Glaubt mir, Freunde, die bekommt ihr hier. Das ist die volle Breitseite vergnüglicher Humor.

© 2018 by Uwe Lammers

Ja, es ist definitiv etwas crazy, wenn der Rezensent vorschlägt, man solle die Lesereihenfolge eines Romanzyklus verändern, um sich die Vorfreude zu erhalten. Habe ich, meiner Erinnerung zufolge, so auch noch nicht gemacht. Hier ergibt es aber Sinn.

In der nächsten Woche lassen wir dann mal hübsch den Kopf rauchen. Es geht um ein äußerst unterhaltsames philosophi­sches Problem. Mehr dazu in Bälde.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

und schon wieder ist ein Monat verstrichen … wie ich jüngst konstatierte, geht das manchmal echt im Rekordtempo, und je weiter mein Lebensalter voranschreitet, desto geschwinder scheint es zu verlaufen. Man könnte dafür auch deutlich pessi­mistischere Formulierungen finden, aber davon halte ich nichts. Nach vorne zu blicken in Erwartung der Erledigung neuer Aufga­ben, der Entdeckung neuer Welten, Völker, Protagonisten, Zu­sammenhänge usw., das ist für mich ausdrücklich positiv konno­tiert.

Demgemäß kam ich auch richtig schön voran im Monat Mai. Zweifellos befeuerten die Fortschritte in meinem angestoßenen „Autorennachlass-Projekt“ diese Aktionen. Schaut euch das ein­fach mal im Detail an. Wo erforderlich, füge ich dann Anmerkun­gen ein:

Blogartikel 490: Work in Progress, Part 113

(HdH 11: Schiffbruch auf dem Südmeer)

16Neu 22: LICHTKÄMPFER

(16Neu 28: Die Entführung)

(Glossar der Serie „Oki Stanwer Horror“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer Horror“)

13Neu 29: Ghoul-Fische

13Neu 30: Des Teufels Portier

13Neu 31: Der Vampir-Mönch

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“)

Anmerkung: Das ist aber ein überraschender Ausreißer? Ja, zu­gegeben. Mich hat das auch überrascht. Ich stieß darauf, als ich für die Lexikonseiten der DMadN-Episoden (Serie 16Neu) Be­griffe erklärte. Mir wurde nämlich verschiedentlich klar, dass ich manche davon in diversen Serienglossaren schon durchaus mal erklärt hatte … und als mir umgekehrt nun auffiel, dass ich auf den DMadN-Lexikonseiten Begriffserklärungen eingepflegt hat­te, die für das Glossar der BdC-Serie (KONFLIKT 12) von Bedeu­tung sein würden, da übertrug ich die Erklärungen in das dorti­ge Serienglossar. Das dadurch natürlich an Seitenumfang zu­nahm und das Glossar ein Stück weit der Vollständigkeit näher brachte. Langfristig kommt das auch den E-Books der Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ zugute.

Überzeugt, dass das kein müßiges Abschweifen war? Gut so. Langfristig profitiert ihr davon.

(OSM-Wiki)

13Neu 28: Das kristalline Gefängnis

Blogartikel 502: Langzeitprojekte 3 – Saskia bei den Noma­den

Anmerkung: Und da war das dritte Langzeitprojekt. Da ich die Sphären abwechsle, kommt es diesmal aus dem „Erotic Empi­re“. Passend zur dann kühlen Witterung im Monat März 2023, in dem ich diesen Beitrag veröffentlichen werde, besuchen wir diesmal den frostkalten terranischen Siedlerplaneten Voskin­nen, der derzeit eine planetare Eiszeit durchlebt und eigentlich nicht wirklich ein Siedlerplanet genannt werden kann … ausge­nommen davon sind die Inuit-Kolonisten, die sich hier in den letzten Jahrhunderten als neue Zivilisation etabliert haben und in enger Symbiose mit der Natur leben.

Die nomadischen Birrit – so ihr neuer Volksname – gelten als Primitive, die mit Segnungen der modernen Zivilisation nichts anfangen können. Sie hüten ihre Churrit-Herden und gelten als stinkende Rückständige. Die von der Erde kommende, junge Ethnologin Saskia Tanamaris ist aber entschlossen, die noma­dische Kultur zu erforschen, auch wenn ihr alle davon abraten, zum Teil mit obskuren Begründungen, die sie allesamt albern bis abstrus findet.

Sie erreicht zwar die Nomaden, ja. Und sie schließt auch rasch Kontakte. Aber Saskia muss auch realisieren, dass die Vorurteile der anderen irdischen Kolonisten in ihrer rückständigen Nieder­lassung Port Ice durchaus nicht völlig substanzlos sind … aber was für Zumutungen auf sie zukommen und wie die Nomaden­gesellschaft tickt … das ist dann ein Abenteuer, das sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen konnte.

Wie gesagt: Mehr Details dazu gibt es dann im März 2023.

16Neu 24: Der Artaner-Konflikt

(16Neu 29: Sprung in die Feuerhölle)

(13Neu 32: Die Blutquelle)

Anmerkung: Wer jetzt mit gekrauster Stirn murmelt „Blutquelle … Blutquelle … davon hat der Uwe doch schon mal irgendwo erzählt? Wann und wo war das nur …?“, der gehört vermutlich zu den Lesern meines E-Books „DER CLOGGATH-KONFLIKT 1: Vorbeben“ (2018). Denn da erwähne ich – sehr am Rande, eingestanden – die Blutquelle durchaus, und mit Absicht.

Die Blutquelle, so heißt es wenigstens im KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ (OSH), ist ein alter irischer Volksmythos. Es geht die Sage, dass derjenige, der in der Quelle badet, unsterb­lich wird. An der Sage ist auch definitiv etwas dran … aber es verhält sich leider völlig anders, als das in Sagen so geschrie­ben stand. Und Oki Stanwer bekommt das wirklich hautnah mit in diesen Episoden.

16Neu 23: Ekkons Mission

(Bewusstwerdung – OSM-Story)

Anmerkung: Dieses Storyfragment spielt, ich erwähnte es schon verschiedentlich, am Rande des Blutdschungels in der Hohlwelt Hyoronghilaar, also in KONFLIKT 7 des OSM. Und mir war eigent­lich bewusst, dass es zweckmäßig wäre, diese Story zu schrei­ben, ehe ich wieder mit der Arbeit an der Serienhandlung von KONFLIKT 7 „Oki Stanwer – Held der Hohlwelt“ (HdH) dorthin rei­sen würde. Tja, leider kam ich hier nur bedingt voran. Das be­deutete dann im Umkehrschluss aber auch, dass ich gedanklich in HdH 16 nicht weiterkam. Irgendwie war das keine echte Überraschung.

(HdH 16: Gefangene des Blutdschungels)

(IR 27: Kettenreaktion)

Anmerkung: Der Versuch, eine weitgehend vollständig durch­dachte Episode gewissermaßen im Handstreich zu vollenden, führt meist sehr schnell zur Totalblockade, wenn der gedankli­che Handlungsstrom nicht auf meiner Seite ist. Hier war genau das der Fall, als ich im Hauruck-Verfahren versuchte, die Hand­lungslücke zwischen Band 26 und 28 der IR-Serie zu schließen. Das wurde dann schnell vertagt.

(16Neu 25: Auf der falschen Seite)

(16Neu 26: Stern der Toten)

(E-Book DER CLOGGATH-KONFLIKT 2: Monstererwachen)

Anmerkung: Hierzu schrieb ich einen interessanten Prolog, der mich aber noch nicht so völlig überzeugt … vermutlich versuche ich gerade wieder, zu viele Informationen in eine Vergangen­heitsblende einzuarbeiten, kann sie aber nicht so recht vermit­teln. Da muss ich definitiv noch mal ran, aber wenigstens habe ich jetzt schon für manche Dinge eine schöne Erklärung hier formuliert. Beizeiten erzähle ich mehr davon.

(Die Eigentums-Lösung – Erotic Empire-Story)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“)

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“)

(13Neu 33: Goldene Gladiatoren)

(Freundschaftsbande – Archipel-Story)

Anmerkung: Das ist der nächste Fall von „Die Story ist doch so gut und gründlich durchdacht, es muss doch eigentlich ein Leichtes sein, sie schnell mal eben beiläufig fertig zu schrei­ben!“ Tja, auch hier – wie oben schon bei IR – war das ein Satz mit X, wie man so schön formuliert. Hier muss ich mich eindeu­tig besser in die atmosphärischen und personalen Details einle­sen, ehe ich hier wieder aktiv werde. So stagnierte die Weiterar­beit sehr schnell.

Blogartikel 475: Close Up – Der OSM im Detail (36)

(16Neu 27: Der schwarze Sektor)

(13Neu 34: Die Schlangenfalle)

Blogartikel 476: Aus den Annalen der Ewigkeit – alt und neu (XLVII)

Blogartikel 484: Aus den Annalen der Ewigkeit – alt und neu (XLVIII)

(Die Kolonie Saigon II – Erotic Empire-Roman)

Blogartikel 480: Close Up – Der OSM im Detail (37)

(16Neu 30: Auf den Spuren der Zyw-Grynoth)

Blogartikel 485: Close Up – Der OSM im Detail (38)

Blogartikel 489: Close Up – Der OSM im Detail (39)

Anmerkung: Das war mir dann ein echtes Herzensanliegen, die­sen Beitrag zu verfassen.

Warum?

Nun, ihr habt ja inzwischen mitbekommen, dass ich dort das Fi­nale des KONFLIKTS 15 „Oki Stanwer“ erreichte. Das wollte ich schon seit Monaten tun. Um dann umgehend in den neuen KON­FLIKT, KONFLIKT 16, aufzubrechen.

Ich weiß, dass das vielleicht etwas crazy klingt nach dem, was ihr in der letzten Woche schon mitbekommen habt, aber: Mo­mentan habe ich den Blogartikel 494, also den der letzten Wo­che, noch nicht geschrieben. Das mache ich, genau genommen, direkt im Anschluss an diese Zeilen. Und ich freue mich jetzt schon sehr darauf, hier etwas zum Auftakt des KONFLIKTS 16 schreiben zu können. Das ist wieder mal – für euch als Leser und für mich als Blogartikelschreiber – ein neuer, frischer Hori­zont, der sich öffnet. Ich reise da in die Jahre 1983/84 zurück und schildere das Setting von KONFLIKT 16. Freue mich schon sehr darauf, auch wenn das alles vom Heute (1. Juni 2022) noch sehr weit in der Zukunft liegt, was die Veröffentlichung angeht (Ende Januar 2023).

Und damit bin ich dann auch schon wieder am Ende mit mei­nem Resümee, was im verstrichenen Monat an kreativen Wer­ken entstanden ist. Ich schrieb zwar von 30 fertigen Werken, und die sind auch entstanden, nur fallen sie halt nicht alle in den Horizont des OSM, des Archipels oder des Erotic Empires. Und die dort hinein zu rechnenden Werke werden hier in der Ar­tikelreihe eben nicht reflektiert.

Soviel also für heute in dieser Rubrik.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.